BHKW in Tiny House

  • Hallo BHKW-Gemeinde,


    ich bin grade dabei ein Tiny house zu planen, also ein transportables Holzhaus. Als Aufbauplattform will ich eine LKW-Wechselpritsche verwenden, die den Vorteil hat 16 Tonnen tragen zu können und somit eine Regenwassernutzungsanlage, eine Lehmwandheizung und einen Wandaufbau mit anständiger Dämmung zu ermöglichen. Mein Ziel ist es absolute Autarkie zu erreichen. Bei der Energieversorgung bin ich noch unschlüssig, wie ich genau vorgehen will. Im Sommer will ich den Strom mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugen, ebenso wie das warme Wasser mit Solarthermie. Für den Winter brauche ich allerdings eine andere Lösung, denn die nötige Menge an Solarkollektoren um den Winter angenehm zu überstehen passen einfach nicht auf ein 7,5mx2,5m Dach. Ein BHKW wäre wohl die effizienteste Lösung, da ich einen Induktionsherd einbauen will und ein Notstromaggregat als dauerlösung keinen Sinn macht
    Die beheizte Fläche sind ca.22m² und der Stromverbrauch wird sich wohl auch in Grenzen halten. Laut dem Kalkulator von http://www.lehmwandheizung.de wären es bei mir 4-8m² Heizfläche mit 100W/m², das würde bedeuten 800W Thermische Leistung. Ich tendiere momentan stark zu dem Elcore 2400 mit der thermischen Leistung von 600W. Diese hat wenn ich mich nicht irre als einziges BHKW einen elektrische Leistung von 300 W, was am ehesten dem durchschnittlichen Verbrauch eines 1Personenhaushalts nahekommt.
    Desswegen wollte ich mal fragen, ob jemand Erfahrungen mit dem Gerät hat und ob jemand vielleicht noch ganz andere Vorschläge hat, ich bin noch in einer frühen Planungsphase und für alles offen.
    Ich wollte außerdem mal fragen, wie eine Brennstoffzelle auf einen Wirkungsgrad von 104% kommt, mir kommt das ein bischen suspekt vor. Kann man eigentlich aus dem Gesamtwirkungsgrad, der kombinierten Leistung des BHKW und der Energiedichte des Brennstoffs den tatsächlichen Verbrauch ermitteln? Ich bin Zimmermann und kenn mich mit mü-, lambda-, U-, R- und sd-Werten aus, aber von Heizungen hab ich leider keine Ahnung, ich glaub, da gibt es sehr viel mehr spannendes zu entdecken.


    Ich würde mich sehr über eure Antworten freuen, lg


    Justus

  • Mal eine frage interessehalber: wie wird der Pufferspeicher in so einem Haus organisiert? Eine Tonne Wasser .... oder steht so etwas dann außerhalb vom eigentlichen Haus?

  • hallo Justus,
    interessantes Projekt mit vielen Fragezeichen.
    soll das ganze auch tranportabel sein ?
    Gib doch mal im Portal re. oben dies in die Suchfuktion ein---dort findest du einiges.
    Das einfachste wäre für mich ein kleiner Holzofen.
    Gruß
    Erwin

    Pv seit 2000-8.67 kwp--.-therm.E.= Hackschnitzel 42%x Miscanthus 16% x Bhkw 24% x Scheitholz 8% x WW.WP 6%. x H.Öl 3%xSoTh.1%
    Pv seit 2007- 7,64 kwp
    .
    Pv seit 2014 -8,16 kwp mit Elektrospeicher 11,6 kwh 3 phas.
    Bhkw eco 3.0


  • Moin


    Bei näherer Betrachtung kommt man sehr schnell zum Ergebnis das ein Bullerjan wohl die beste Wahl für ein solch Transportables Haus ist, alternativ Stromerzeuger/Heizung/Warmwasserboiler aus dem Campingmobil- oder Bootsausrüsterregal.


    mfg

  • Mal eine frage interessehalber: wie wird der Pufferspeicher in so einem Haus organisiert? Eine Tonne Wasser .... oder steht so etwas dann außerhalb vom eigentlichen Haus?

    Es gibt hinten im Haus einen Technikraum, frostsicher aber unbeheizt, 1mx2,55m, notfalls auch größer. Dort werde ich wenn ich weiß, was für Komponenten ich benutze Tetris spielen, damit alles reinpasst.



    Moin


    Bei näherer Betrachtung kommt man sehr schnell zum Ergebnis das ein Bullerjan wohl die beste Wahl für ein solch Transportables Haus ist, alternativ Stromerzeuger/Heizung/Warmwasserboiler aus dem Campingmobil- oder Bootsausrüsterregal.


    mfg


    Holzofen und Bullerjan produzieren leider keinen Strom. Alternative Stromerzeuger haben im Winter nicht genug Leistung. Das ganze ist ähnlich wie ein Container auf einen LKW zu laden, bloß dass man dafür keinen Kran braucht. Mein Ziel ist ein vollwertiges Haus, kein Caravanstandart, ich plane mit 20cm Wandaufbau und habe trotzdem noch massig Spielraum beim Gewicht :D


    lg

  • hallo Justus,
    wenn du dein Haus ortsveränderlich haben willst---dann mußt du auch deine Energiequellen mitnehmen.
    Wenn dir die Strom Autarkie so wichtig ist, dann geht eigentlich Nur; Pv und Notstromer mit einem Batteriesystem verschalten.
    Es gibt im Netz sehr billige Bausätze---Stichwort: Insellösung.
    Ev. noch einen kl. Pufferspeicher mit heizstab für die Wärme.
    Für mich wäre ein kleiner Holzofen---schon wegen der Behaglichkeit --ein MUß.
    viel Spass
    Erwin

    Pv seit 2000-8.67 kwp--.-therm.E.= Hackschnitzel 42%x Miscanthus 16% x Bhkw 24% x Scheitholz 8% x WW.WP 6%. x H.Öl 3%xSoTh.1%
    Pv seit 2007- 7,64 kwp
    .
    Pv seit 2014 -8,16 kwp mit Elektrospeicher 11,6 kwh 3 phas.
    Bhkw eco 3.0


  • Mein Ziel ist ein vollwertiges Haus, kein Caravanstandart,

    Das ist zwar schön aber kennst Du überhaupt Geräte aus der Caravan-/Bootsausrüstung ?? Sie stehen in Technik und Komfort ihren Gebäudekollegen in nichts nach und besser noch sie verkraften Schwingungen und Schläge wie Sie beim fahren nun mal auftreten.
    Du schreibst Du benötigst 800Watt thermische Leistung und dann das

    Alternative Stromerzeuger haben im Winter nicht genug Leistung

    das passt nicht zusammen, 800Watt ist ein Witz und von jeder Gasflamme zu bewältigen.


    Anderes Problem - Wie soll denn nach Deiner Meinung eine Netzparallele Brennstoffzelle in dem ortsveränderlichen Trailer beim örtlichen VNB angemeldet werden?? Ganz zu schweigen vom Erdgasanschluß.


    Was mich auch Interessiert, Du schreibst was von Lehmwandheizung. Ich kenne Lehmwände und ich kenne wasserführende Wandheizungen - beides reagiert auf verwinden, verbiegen, Schläge und Stösse sehr unschön, wie passt das in einen Trailer??


    Ich bleib dabei, Strom und Wärme sind für Deinen Zweck mit Equipment aus dem Caravan-/Bootssektor am besten zu erzeugen.


    Grüße

  • Ich dachte an eine Versorgung aus Flaschen. Bei einem Hi Wert von Erdgas um die 9 kWh/kg einer Flaschenfüllung von 11kg und einer Leistung von 0,9kW habe ich eine Laufzeit von:
    9kWh/kg * 11kg / 0,9kW = 110h Betrieb.
    Oke, ich muss zugeben, das ist nicht wahnsinnig viel, im Winter alle 4,5 Tage nachfüllen, außerdem hab ich grade gemerkt, dass man Erdgas gar nicht so leicht in Flaschen kaufen kann. Das hätte ich vielleicht vorher mal recherchieren sollen. Damit ist das BHKW schon wieder einiges unatraktiver geworden. Aber nicht unmöglich. Es gibt Erdgasbetriebene Autos mit bis zu fast 40 kg Tanks, die man ja auch woanders benutzen könnte, das wären 400 Betriebsstunden, oder 16 Tage. Aber der Aufwand :-(.
    Ich muss halt mal schauen, ob ich nicht doch genug Photovoltaik an das Haus geklatscht bekomme, um auch im Winter ohne Notstrom kochen zu können. Oder ich brauch doch einen Gasherd, das fänd ich aber nicht schön.
    Ein BHKW im Inselbau hätte eine angenehme Versorgungssicherheit im Winter bedeutet.
    Eine Wechselpritsche ist wesentlich verwindungssteifer als ein einfacher Trailer.

  • Ein BHKW im Inselbau hätte eine angenehme Versorgungssicherheit im Winter bedeutet.

    Das ist ein Trugschluss genauso wie der E-Herd bei Inselbetrieb mehr Sorgen als Freude macht.


    Ein klassisches BHKW ist a) Netzparallel und b)Wärmegedeckelt beides ist für Deine Anwendung nicht geeignet.


    Versorgungssicherheit bringt eine bi- oder multivalente Anlage.


    Ich würde einsetzen: Stromgenerator mit Propangas , Batteriespeicher , PV-Anlage , Windrad, Luft-Heizung/WW-Erzeugung mit Propangas/Batteriestrom


    Ja es gibt für Outdooranwendungen auch Brennstoffzellen auf Methanolbasis jedoch denke ich nicht das Du 40€ für 10Liter Methanol/ 11kWh Strom zahlen möchtest !?


    Es soll ja auch wirtschaftlich vertretbar sein oder??


    Grüße

  • Ja, da hast du wohl Recht. Die PV-Anlage und Batterien kaufe ich bei oeko-energie.de, die scheinen eine ordentliche Beratung zu liefern. Das mit dem Windrad überlege ich mir nochmal, das ist Jahreszeitenunabhängig, braucht aber einen langen Mast und macht Geräusche. Bei der Lehmwandheizung bleibe ich allerdings, weil ich schon lange von so einer Heizung träume. Außerdem braucht sie weniger Energie ist gesünder und behaglicher. Und so oft will ich nicht umziehen, das wird der Putz schon überleben. Und wenn er beim Transport komplett runterfliegt, dann hab ich es wenigstens versucht :-D. Du meinst also auch kein e-Herd?

  • Lass uns erst nochmal abklären was Dir am Standort zur Verfügung steht.


    - Stromanschluß
    - Gasanschluß
    - Platz für Flüssiggastank
    - Wasser-/Abwasseranschluß


    Wie oft bzw. in welchen Abständen soll denn der Trailer den Standort wechseln?


    Grüße

  • -Kein Stromanschluss
    -Kein Gasanschluss
    -Kein Wasser/Abwasseranschluss
    -Regenwassertank und Grauwasserfilterung vor der Entsorgung
    -Platz für Flüssiggasflasche, je nach Größe. Zwei oder drei 50l Flaschen würden schon reinpassen.

  • Ein Stirling BHKW arbeitet mit Flüssiggas, das würde bedeuten, dass ich auch normales abgefülltes Butan/Propangas benützen könnte.


    Damit könnte ich die Energieversorgung so konzipieren, dass im Sommer el. Energie durch Photovoltaik erzeugt wird, und im Winter die weniger leistungsvolle PV und je nach Bedarf der Stirlingmotor die Batterien läd, während die Therme die Wärme erzeugt.


    Im Sommer könnte die Therme gelegentlich laufen um Heiswasser zu produzieren, dann bräuchte ich keine Solarthermie, und hätte nur ein System auf dem ziemlich kleinen Dach.


    So hätte ich eine komplette Inselanlage, und bräuchte mir keine Sorgen machen, dass der Strom nicht reicht, oder dass ich im Winter erfriere



    lg, Justus