Vergleich Brennwert / Dachs

  • Ich habe mir mal eine Gegenüberstellung Brennwert - Dachs gemacht, wobei ich mir bei noch einigen Daten unsicher bin.
    Meine Ausgangssituation: Einfamilienhaus, jetziger Heizölverbrauch 1800 l, Stromverbrauch 4500 KWh. Kessel ist ca. 20 Jahre alt. Soll jetzt gegen Brennwertkessel oder Dachs ausgetauscht werden.


    Danach zahle ich pro Jahr für den Dachs 500 € mehr, wenn ich den Dachs mit normalem Heizöl betreibe, bzw. 640 €, wenn ich ihn mit Rapsöl betreibe.


    Wo ich mir unsicher bin:
    - Von wieviel % des im Jahr benötigten Stroms kann man durch den Dachs decken. Habt ihr Erfahrungswerte ?
    - Habt Ihr Erfahrung über die durchschnittlichen Wartungskosten pro Jahr ? (wenn Ihr z.B. die letzten 3 Jahre betrachtet)
    - Der Dachs braucht pro Stunde ca. 1,8 l Heizöl. ist das richtig ?
    - Die Einspeisevergütungen von z.B. 5,11 ct für den KWK Zuschlag sind Bruttopreise, also mit Mehrwertsteuer. Ist das so richtig ?


    Gruß
    knackfloh

  • Hallo Knackfloh,


    zunächst mal herzlich willkommen hier im Forum.


    Was den Eigenstromverbrauch angeht, kommte es sehr stark auf die Gegebenheiten an. Da Deine Laufzeit Pro Jahr für den Dachs auf äußerst niedrigem Niveau in einem m. E. betriebswirtschaftlich völlig unrentablen Bereich liegt machen ein paar cent mehr oder weniger vermiedene Stromkosten den Kohl auch nicht fett. Aber, bei so geringer Laufzeit kann man sehr gut optimieren, das bedeutet, den Dachs dann laufen lassen, wenn auch Strom gebraucht wird. Andererseits sind 4500KWh auch nicht unbedingt viel. Ich tippe mal völlig im Nebel bei bester Optimierung (Dachs wird z. B. manuell genau dann eingeschaltet, wenn gekocht wird, Wäsche gewaschen etc.) auf 40%.


    Die Wartung wird je nach Dachstyp nach bestimmter Anzahl Betriebsstunden gemacht. Daher muss bei Dir erst einmal ermittelt werden wieviel Betriebsstunden Dein Dachs läuft. Ausserdem ist es (derzeit noch) ein erheblicher Unterschied, ob Heizöl oder PÖL.


    Die Einspeisevergütung von 5,11ct sind ohne MWSt, als Unternehmer der zur Umsatzsteuer optiert bekommst Du darauf noch die 19% obendrauf, die Du dann wieder ans FA abführen darfst.


    Fazit: Ein Dachs ist betriebswirtschafltich ohne zu rechnen völlig überdimensioniert und unrentabel. Wenn man, wie einige Dachsbetreiber das aber sehen, die Anschaffungskosten nicht mit in die Rentabilität einrechnen und nur in Zukunft weniger Betriebskosten haben wollen, koste es was es wolle, dann rechnet er sich auch bei sehr geringen Laufzeiten und für die Umwelt ist auch noch was gutes getan (besonders bei einer PÖL-Anlage)


    Grüße


    Bruno


    PS: bin zu faul nach dem Heizölverbrauch zu schauen, da ich eine Gasanlage habe, das darf jemand anderes machen :)

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    Einmal editiert, zuletzt von Bruno44 ()

  • Hallo Knackfloh,
    herzlich willkommen!


    Bei Deinen geringen Werten ist ein Dachs nur rentabel wenn Du die Anschaffungskosten nicht mit einrechnest. Auf jeden Fall ist er gut für die Umwelt.
    Der Heizöl Verbrauch ist in dieser Größenordnung.
    Gruss
    Spornrad

    -- Die Sonne ist die Quelle unserer Energie, die es richtig anzuzapfen gilt ! ---
    „Nicht alles, was zählt, ist zählbar!“ „Nicht alles, was zählbar ist, zählt!“ Albert Einstein

  • Zitat

    Meine Ausgangssituation: Einfamilienhaus, jetziger Heizölverbrauch 1800 l, Stromverbrauch 4500 KWh. Kessel ist ca. 20 Jahre alt. Soll jetzt gegen Brennwertkessel oder Dachs ausgetauscht werden.


    Ich kann bei diesem Wärmebedarf keinen Dachs empfehlen :rolleyes:


    Ich würde, wenn der Wärmebedarf wirklich nur ca. 12.000 - 14.000 kWh / Jahr beträgt, eine Wärmepumpe empfehlen, wenn die Heizkörper auch mit niedrigen Temperaturen gefahren werden können.


    Info auch hier: http://kwk-infozentrum.info/html/welche_warmerzeuger.html

    2 Mal editiert, zuletzt von Dachsfan ()

  • Vielen Dank für die schnelle Reaktion.
    Mein Bauch sagt Dachs, mein Kopf sagt Brennwert .


    Da ich schon Photovoltaik und Solar für Warmwasserbereitung auf dem Dach habe, werde ich mir wohl "meinen Traum" verkneifen. ;(


    ;) In meinem zweiten Leben baue ich dann das Haus um den Dachs herum;)


    Tschau
    knackfloh

  • Hallo Knackfloh,


    mit der solaren Brauchwassererwärmung ist es ja in den allermeisten Fällen auch nicht sehr weit her mit der betriebswirtschaftlichen Rentabilität.


    Wie gesagt, es kommt auf die innere Einstellung an, die bei Dir ja gespalten zu sein scheint.


    Bauch = Recoucen- und Umweltschonend, solige robuste Technik,( schönes Spielzeug )))) )


    Kopf = Zaster, Kohle, Knete...


    Letztendlich musst Du Dir überlegen, was passiert, wenn wer der beiden verliert, ewiges Nachtrauern das Spielzeug nicht bekommen zu haben oder ewiges Nachtrauern weil das Geld weg ist?


    Grüße


    Bruno

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  • @knackfloh
    Bruno hat recht mit seiner Beschreibung, aber aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, es gibt ein gutes Gefühl seinen Teil für die Umwelt getan zu haben. Du wohnst nicht so weit von mir weg, ich biete dir gerne an, bei mir vorbei zu schauen um dich zu informieren.
    Außerdem ist die Entscheidung der Heizungswahl nie so schwierig gewesen wie z.Zt. Öl und Gas würde ich ablehnen, als Ökofreak kann ich dir nur zu einer ökologischen Heizung raten; und was kann es besseres geben als mit nachwachsendem Rohstoff Strom zu erzeugen und mit dem Abfallprodukt Wärme das Haus zu heizen?

  • Frage an alle:


    gibt es eigentlich reine PÖL-Brennwert-Heizungen?


    Grüße


    Bruno

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  • Hi mein Lieber,


    Zitat

    als Ökofreak kann ich dir nur zu einer ökologischen Heizung raten; und was kann es besseres geben als mit nachwachsendem Rohstoff Strom zu erzeugen und mit dem Abfallprodukt Wärme das Haus zu heizen?


    Als eingefleischter "Anti- Ökofreak" kann ich leider nicht umhin, dir ab und an kontra zu geben ;) Nimm's mit Fassung.


    Gerade die viel geliebte UN Studie beweist in meinen Augen, wie hilflos der Mensch doch den unausweichlichen Veränderungen in der Erdgeschichte gegenüber steht.
    Alles stürzt sich auf den einzigen, winzigen Faktor CO2 - alles andere wird totgeschwiegen, weil der Mensch keinen Einfluß darauf hat - sich die Politiker aber an CO2 hochziehen können. Schlimmer noch - Wissenschaftler, die sich mit anderen Faktoren (z.B. dem Einfluß der Sonnenaktivität) auseinandersetzen, werden von der Studie gewollt ausgeschlossen.
    Irgendwo müssen wir doch begreifen, daß der Mensch ein vorübergehendes Element in der Erdgeschichte war und sein wird. Ich kann nur schmunzeln, wie man uns glauben machen will, daß wir einen Einfluss auf das Rad der Veränderung haben.
    Dennoch glaube ich persönlich, daß die Menschen sich längst selbst eliminieren - indem sie sich gegenseitig z.B. Atombomben auf die Köpfe werfen - bevor irgendein Klimawandel - egal ob nächste Warmzeit oder Eiszeit - uns den Garaus bereitet.


    Also - wozu der ganze Ökowahn ? Eine winzige Verlängerung des derzeitigen Status ? Reiner Aktivismus ? Politisches Unvermögen ? Verkennung der natürlichen Gegebenheiten ? oder einfach unrealistische Einschätzung des Unausweichlichen ?


    Die Herrschaften sollten sich lieber mehr Gedanken darüber machen, wie sie der Gewalt - zum großen Teil staatlich verordnet (z.B. Bush) - in der Welt begegnen sollen. Hier sehe ich das weitaus größere Problem.

  • Hallo Zusammen !


    Leider kann ich meinem "Vorredner" in weiten Teilen nur zustimmen, aber es muß einmal gesagt werden, das es in Mitteleuropa noch niemals eine so lange "Friedensperiode" gegeben hat. Und wenn wir hier heute über den nahen Osten die Nase rümpfen, dann sollte man mal bedenken, das es eigentlich noch garnicht solange her ist, das sich hier die beiden Christlichen Religionen bekämpft haben !


    Aber trotzdem, Klimaschutz hin und her, Energiesparen sollte auch einfach deshalb praktiziert werden, damit unsere Kinder noch solange was von den endlichen fossilien Energiquellen was haben, bis die regenerativen diese komplett ersetzen können !


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Nun ich denke, jeder von uns ist eine andere Persönlichkeit, mit eigenen Meinungen, Interessen usw.


    Was uns verbindet ist unser Interesse zu KWK Anlagen.


    Ich sehe mich genötigt mich vollinhaltlich Dachser anzuschließen, nehmt es aber bitte nicht Persönlich. Ich bin der Ansicht, der Mensch kann aless und hat alles in der Hand.


    Wenn alle Menschen vernünftig zusammen arbeiten würden hätten wir fast "Paradiesische Zustände".


    Wir haben nämlich Energie, Nahrung, Wasser usw. genug für alle, aber dann hätten wir keinen Streit, das wollen leider sehr viele nicht, Streitlose Zustände, wo kommen wir denn da hin. :rolleyes:


    Insofern sehe ich das auch so wie Ihr, trotzdem und gerde deshalb sollte jeder das unternehmen was in seiner Macht steht.

    Einmal editiert, zuletzt von Dachsfan ()

  • Hallo Knackfloh!


    Bei 1.800ltr. Öl ist ein Dachs sicher nicht die wirtschaftlichste Lösung aber ein V8 oder Cabrio oder Geländewagen ist es ja auf der Autoseite auch in der Regel nicht.


    D.h. bei Dir wäre der Dachs 70% Hobby und 30% Sparen. Wenn du Spaß an der Lösung hast und nicht gerade am Hungertuch nagst nimm nen Dachs...


    Kalkulatorisch preisstabiler als mit einem Dachs kannst Du jedenfalls nicht Heizen, denn Teuerungen auf der Brennstoffseite werden von der Stromproduktion im Laufe des Jahres egalisiert - das findest Du nur bei der KWK .


    Unser Dachs hatte gerade Geburtstag und hat nun seit 1999 insg. 30.000Bh, eigentlich problemlos bis auf ne Zündkerze (außer Plan notw.) und einen verschlissenen Starter (Danke BOSCH!).