Vierquadrantenzähler

  • Hallo,
    ich habe zufällig im Forum gelesen, dass der Einbau eines Vierquadrantenzählers nur Ärger und Probleme macht.
    Kann mir das einer etwas genauer erklären?
    Das Problem ist, dass E.on bei mir nächsten Woche so einen Zähler einbauen will.
    Ich betreibe seit einem halben Jahr drei Dachse in einem separaten Gebäude und heize von dort aus 3 Geschäftshäuser. Die alten noch vorhandenen Stromanschlüsse vom EVU für jedes Gebäude möchte ich jetzt kappen.
    In meine Heizzentrale wurde jetzt ein 77KW Anschluss vom EVU installiert (für den Spitzenstrombedarf) über den ich auch den nichtverbrauchten Dachsstrom einspeisen kann. Diese Größe wurde Aufgrund der bisherigen Leistungsbereitstellung errechnet (1 x 50 KW, 1 x 20 KW, 1 x 7KW)
    Das EVU meint, bei der Größe des Anschlusses ist nur ein Vierquadrantenzähler möglich.
    Bis jetzt hatte ich keine Bedenken, aber irgenwie scheint das doch keine so gute Lösung zu sein, oder??????
    Danke für Eure Antwort

    Haste Dachse in Deim Keller, sparste schneller....

  • Willkommen im Forum Dachsler (y)


    Zum Thema Zähler kann ich leider nichts beisteuern, ist nicht ganz meine Materie, aber mich würde interessieren wie du auf 10000 Betriebstunden im Jahr pro BHKW kommst ?( (steht so in deinem Profil)
    Hast du da ein Patent für, würde mich stark interessieren :D (haben will)


    Grüße
    Thomas

  • Sorry habe mich vertippelt, hab´s jetzt korrigiert, mit den geschätzten Werten.
    Jeder Dachs läuft jetzt so im Schnitt 14-16 Std./Tag.


    Gruß


    Dachsler

    Haste Dachse in Deim Keller, sparste schneller....

  • ...schade, dachte da gibts ne Möglichkeit ;( ;( :-@ ;)


    Grüße
    Thomas

  • Hallo Dachser,


    bei mir hat man einen 4-Quadrantenzähler der Firma ACTARIS eingebaut, gekoppelt mit einem ELSTER Zählermodem DM 100 LP.


    Kombination läuft seit August 2005, keine Probleme.


    mit Gruß
    Werner

  • Hallo !


    Ich bin auch kein Elektroprofi,


    aber wenn ich die Sache mit den Vierquadrantenzählern (habe leider selber so einen) richtig verstanden habe, dann sieht es so aus:


    Nehmen wir einmal an, ein Dachs speist (Weil er auf ca, 5000 Metern über N.N. steht, und weil es einfacher zu rechnen ist) 4,5 KW ein, natürlich schön verteilt auf alle drei Phasen. Du (oder deine Frau) hast den Backofen an (1,5 KW), kochst gerade Nudelwasser (1,5 KW) und Du bügelst dir gerade die Klamotten (1,5 KW).


    Wie der Teufel das so will, liegen die Kochplatte, der Backofen und die Steckdose, in der das Bügeleisen steckt auf der gleichen Phase !


    Der Elektriker nennt sowas "Schieflast" denn das ist ungesund fürs Netz,den Transformator usw...
    Aber keine sorge, im nächsten Haus sieht es genauso aus, nur mit einer anderen Phase.. Dann hebt es sich auf !


    Dein alter "Drehscheibenzähler" sieht das ganze so:
    Zwei Phasen a´1,5 KW input, eine Phase 4,5 KW output minus 1,5 KW input = 0
    Also in diesem Fall würde der Zähler stehenbleiben!


    Der moderne Vierquadrantenzähler würde Dir bei den Zwei Phasen, auf denen Du einspeist, den niedrigen Einpeisetarif "gutschreiben", (3KW)aber auf der Phase, auf der Du mehr Strom beziehtst, den teuren Bezugstarif berechnen (auch 3KW) .


    Aus der Differenz zwischen Einspeisetarif, und Bezugstarif kannst Du dir ausrechnen, was Du dann dazulegst!


    Dieses Beispiel ist natürlich Schwarz/Weiß dargestellt, den in der regel hat man ja nicht nur Wechselstromverbraucher!


    Aber wenn ich als Laie 77 KW Anschlussleistung so mal per Daumen in Ampere umrechne, dann komme ich so auf einen 100 Ampere Zähler, und sowas gibt es durchaus noch in guter alter Mechanicher Bauweise.
    Aber mein EVU hat mir den mit der Fadenscheinigen Begründung verweigert, das diese demnächst aus dem verkehr gezogen würden, und damit ich darauf keinen Rechtsanspruch hätte, gäbe es jetzt in dieser Stärke nur noch eine Wandlerzähler, der aber mit anderen "Grausamkeiten" ( Blindleistung etc) verbunden sein kann !
    Da habe ich dann lieber auf meinen Dachseinsperrer gehört, der meinte das es auch mit ´ner nummer kleiner geht!


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • ^^ Das hast Du perfekt erklärt. So unwarscheinlich ist das was Du geschrieben hast keineswegs.


    Wir bieten unsere Kunden als Messstellenbetreiber an selbst größere Drehstromzähler zu setzen oder Zweirichtungszähler zu setzen, die ganz normal zehlen, also nicht Leitungsmäßig sondern Leistungssummen mäßig. ( Also fair ) ;)

  • Hallo Dachsgärtner,


    vielen Dank für die verständliche Erklärung. Ich werde versuchen, mein EVU zu einem Zeirichtungszähler zu überreden. Bericht folgt, wird aber nicht ganz einfach werden.


    viele Grüße


    Dachsler

    Haste Dachse in Deim Keller, sparste schneller....

  • ^^Achtung auch Zweirichtungszähler vom Stromversorger funktionieren so wie Dachsgärtner beschrieben hat. Es gibt auch welche, die "richtig" zählen.


    Vieleicht will der Dachsausbeuter hier berichten ???
    (Mir fehlt die Zeit)

  • Über die richtig/falschen Quadratenzähler haben wir ja schon oft gesprochen.
    Es kommt halt auf die programmierung des Zählers an.
    Ist der richtig eingestellt nimmt er nur eine Messung vor wie zwei einzelne Zähler in der Summer aller Phasen.
    Ist er aufs EVU eingestellt, misst er halt jede Phase einzeln, weder nett noch nach meiner Meinung zulässig.


    Wenn die sich "blöd" benehmen würde ich halt auf einen eigenen Messzähler bestehen und zur Sicherheit, man weiß ja nie was deren Zähler dann so misst noch einen zweiten eigenen auf die Bezugsseite setzen.
    Denn wer sagt denn das wenn man seinen eigenen Bezugszähler einbaut, die Jungs ihrern austauschen?
    Und der misst dann fröhlich weiter so wie das EVU es möchte, natürlich dann zum Schaden des Einspeisers, dies kann man nur durch einen eigene Messstelle beweisen!!

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Ein eigener Zähler ist die Antwort. (y)

    -- Die Sonne ist die Quelle unserer Energie, die es richtig anzuzapfen gilt ! ---
    „Nicht alles, was zählt, ist zählbar!“ „Nicht alles, was zählbar ist, zählt!“ Albert Einstein

  • perfekte Antworten - danke an Euch beiden ^^


    Ich bin absolut Eurer Meinung deshalb hatte ich mich vor einiger Zeit entschlossen mit allen Versorgern in meinem Umkreis einen Messstellenbetreiber Rahmenvertrag abzuschließen und die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen, um als Messstellenbetreiber überall in Deutschlan eigene Zähler in jedes Netz setzen zu können.


    Endlich darf ich die Drehstromzähler einstellen wie ich will !!!
    Denn die Stromversorger stellen die von Ihnen geprüften Zähler auch ein wie sie wollen !!!
    Allerding muß auch ich meine Zähler vor dem Inverkehr bringen, von Eichamt prüfen und verblomben lassen. Während ich zwar die Zählerklemmen verblomben darf darf ausschließlich das Eichamt die Zähler verblomben. Wichtig: Auch der Stromversorger darf bei einem geeichten Zähler nicht mehr die Zählerblomben lösen um an die Zählereinstellung heranzukommen. :tongue:


    Auch Fan darf nur vorher einjustieren, dann Eichamt, dann leider nicht mehr drehen - eigendlich schade, würde dann gern noch eine "Betreiberoptimierung" vornehmen ))))

  • Wir stehen vor der gleichen Problematik. Darum haben wir im Antrag gleich reingeschrieben, dass wir nach § 8 Satz 4 KWKG einen eigenen Einspeisezähler setzen werden und wir darum nur einen Rücklaufgesperrten Bezugszähler vom Netzbetreiber brauchen. Der Netzbetreiber will jetzt dennoch einen Vierquadrantenzähler setzen. Wenn der jetzt aber nicht phasensaldierend (wie ein rücklaufgesperrter Ferrariszähler) misst, misst der mehr Bezug als tatsächlich angefallen ist, weil er ja auch den Bezug auf einer Phase misst, obwohl auf den anderen beiden mehr eingespeist wurde.


    Leider lässt sich E.ON wohl auch nicht vom Vierquarantenzähler abbringen... :sos:

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Wenn du deinen eigen Zähler setzt für die Lieferung,
    dann ist der auch maßgebend für die Abrechnung der Lieferung.
    Wenn das EVU trotzdem einen nicht salidierenden Zähler setzten will, gilt erstmal deren Einspeiseseite nicht zur Abrechnung.


    Dann muss halt der Test gemacht werden, was die eingebaut haben.
    Gibt es Bezug trotz Einspeisung, dann den Zähler reklamieren und einen salidierenden Zähler verlangen.
    Ich würde die im Vorfeld bereits auf deine aufmerksamkeit in diesem Bereich hinweisen,
    dann nehmen die evtl. gleich den richtigen.


    Dann noch auf die Gebühren achten, damit du keine Grundgebühr für einen 2-fach Zähler bezahlen musst,
    denn den brauchst du ja nicht und hast auch im Vorfeld drauf hingewiesen,
    den evtl. vorhandenen Differenzbetrag sollten die sich in die Haare schmieren können.


    Oder halt einen anderen Messtellenbetreiber nehmen, der setzt dann den Zähler den der anbietet bzw. du haben willst,
    dann ist Eon-Netz da völlig raus.


    Gleich die Frage kennt jemand einen Messstellenbetreiber aus seinem Bereich?

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang