Eigenbau: Motor von BMW geschrottet...

  • Lieber schoeddl, so liebe ich neue User.
    Sachlich und genaue Darlegung ihrer Umgebung.
    Alle Infos dabei, jetzt fehlt nur noch die Aussage zur Effektivität und der Einbauumgebung.


    Prima das sich jetzt auch Selbstbauer hier wohlfühlen.


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Hallo schoeddl
    als erstes möchte ich dich zu deinem Eigenbau beglückwünschen. Ich finde es auch als Dachsfan super wenn sich Leute über KWK gedanken machen und diese auch umsetzen. Es hörtsich vielleicht teilweise so an, dass einige "Dachsfans" alle anderen BHKWs verteufeln, aber das ist nicht so. Du must aber auch zugeben das ein Selbstbau nicht die allgemeine Lösung sein kann. Für dich war es bestimmt eine gute Lösung, da du sowohl über fundiertes Wissen wie auch über handwerkliches Geschick verfügst. Der größte Teil von BHKW-Betreibern wäre aber nicht in der Lage sich ein BHKW selber zu bauen. Für diese Leute sind halt BHKWs wie z.B. der Dachs das richtige. Aber auch du hast von dem Dachs profitiert, denn wenn Sachs vor 20 Jahren nicht mit der Entwicklung begonnen hätte und mittlerweile schon so viele Dachse verkauft hätte, wärst du wahrscheinlich nicht auf die Idee gekommen dir ein BHKW zu bauen.


    Was ich aber auch interesant fände wären Bilder von denem Eigenbau und genauere Angaben zu Leistung, Verbrauch und Daten über das Objekt wo das BHKW steht.


    Achso: in einem Punkt kann ich dir leider nicht recht geben, denn für 50,- Euro für defekten Motor + 700,- Euro für Material zur Aufbereitung + Arbeitskosten (auch wenn du es selber gemacht hast müsstest du sie fairer Weise rechnen) = 750,- Euro + X Euro bekommst du schon einen Austauschzylinder (nicht nur den Kopf, denn ein Teil) für den Dachs. Materialpreis Zylinderkopf beim Dachs liegt etwa bei 900,- Euro (der ist schon Aufgearbeitet und hat keinen größeren Kolben sondern eine neue Laufbuchse ist also neuwertig). Ausserdem bekommst du für den alten Zylinder noch bis zu 350,- Euro zurück.


    Gruß Dachs

    ;) Nur ein Dachs der läuft ist ein guter Dachs ;)

  • Zitat

    Hallo schoeddl,


    Das hört sich mal richtig gut an, ich kann deine Meinung nur vertreten.
    Hast du ein Paar bilder von dem BHKW?


    ^^ Ja Bilder wären toll, viele Bilder und weitere Info z.B. wie ist die Lautstärke.... @:pille


    Auf jeden Fall ein toller Bericht ^^

  • Wilkommen im Forum.
    Und ganz besoders in der Pölfraktion - wir sind ja ansonsten in der Unterzahl gegen die Übermächtigen Gas/Heizöler :~~


    Also ich finde der 1,6D ist geradezu prädistiniert für den BHKW Betrieb das hat er ja schon mit unzähligen Kilometern im Post Golf 2 bewiesen.
    Mich würden mal deine Ölwechselintervalle und das eingesetzte Öl interessieren!!


    MfG Alikante

  • Moin alikante, Dachsfan, Dachs,
    moin Bern und moin Dachsausbeuter,


    da ich jetzt erst mal drei Wochen in Urlaub fahre, gibt es erst nach meiner Heimkehr Bilder, dann aber mit ausführlichen Daten.
    Hier aber schon mal einige Infos zum Öl:
    Wie schon berichtet, wird der 1,6l-Diesel bei 6,5 kW kaum belastet. Zudem liegt der Schwefelanteil im PÖL (nach RK Norm/Weihenstephan max. 20mg/kg = 0,002 %) deutlich unter dem zulässigen Schwefelgehalt von Diesel zu der Zeit, als der 1,6D "up to date" war und die Empfehlungen bezüglich der Ölwechselintervalle herausgegeben wurden. Und Schwefel im Diesel läßt das Öl sehr stark altern. Selbst heute gelten für Longlife-Motoren deutlich kürzere Ölwechselintervalle bei der Verwendung von schwefelhaltigem Diesel (z.B. in USA).
    Meine Ölwechselintervalle betragen 400 h bis zur Meldung und 500 h bis zur Startverweigerung.
    Man beachte: Es sind weder 40.000- 50.000 km Laufleistung, noch sind es nur 20 Tage Betrieb! ))))
    Dieses Intervall aber bitte bitte nicht als allgemeingültigen Richtwert verstehen. Schon bei einem etwas größeren PÖL-Eintrag ins Motoröl geht es in die Hose.
    Zur (eventuell) allgemeinen Überraschung kaufe ich mein Öl bei Real für sage und schreibe 7,50 € / 5l-Kanister, die Marke kann ich nicht einmal nennen!


    Bis jetzt fahre ich ganz gut damit, mal sehen, was der Motor von innen dazu sagt.


    Zudem arbeite ich gerade an einer automatischen Ölwechselvorrichtung, die dem Motor über die Ablaßschraube in Abhängigkeit der Laufeistung und der Anzahl der Starts Öl zuführt und dadurch das "zuviele" Öl durch zwei Überläufe an der Ölwanne (auf Höhe des mittleren empfohlenen Ölstandes) abläuft. So könnte ich die Wartung (mal abgesehen vom 5-minütigen Filterwechsel) auf einen Ölfaßwechsel alle 2 Jahre reduzieren, bin aber noch am basteln, wird sicher nichts mehr vor Weihnachten.


    Zu Dachsfan. Sorry, wenn ich da mit falschen Zahlen hantiert habe, aber die Zahl hatte ich hier von einem Dachsbetreiber aus dem Forum. Meine Arbeit an dem BHKW zu rechnen, wäre allerdings nicht gerecht, denn es macht mir (zumindest noch) absoluten Spaß!!! Und wenn ich dann sehe, was einige Menschen sich den einen oder anderen Spaß kosten lassen, müßte ich eigentlich noch ein bisschen was von der Rechnung abziehen.!! ))))
    Ein Traum ist natürlich die austauschbare Laufbuchse beim Dachs (war mir völlig neu)! Kannte ich bisher nur von größeren LKW, beim VW hilft da leider nur schleifen. Aber nach einer sauberen Aufbereitung mit neuen Pleuel- und Kurbelwellenlagerschalen ist der 1,6D dann auch wie neu.
    Und noch einmal zur Gefahr:
    Jeder halbwegs verantwortungsvolle Bastler sollte seine Konstruktion natürlich von einem Elektro-Meisterbetrieb abnehmen lassen. Schon alleine, weil hier mit 400 V hantiert wird, also im eigenen Interesse. EVU-seitig ist dies jedoch bei Verwendung einer ENS kein Problem und durch eine gescheite Temperatur-, Drehzahl-, Leistungsüberwachung ist es wirklich keine allzu große Aufgabe, zudem die ENS als eigenständiges Überwachungssystem auch außerhalb der eigentlichen Steuerung fungiert. Das einzige Problem, welches ich noch nicht ganz in den Griff bekommen habe, ist, dass die VW-Diesel unter bestimmten Umständen dazu neigen, ihr Motoröl selbst anzusaugen und dann unkontrolliert hochdrehen, auch bei spannungslosem Dieselmagnetventil. Dies passiert zwar nur enteder bei zu hohem Motorölstand oder bei absolut verschlissenen Motoren, könnte aber zu einem Problem werden, zudem in einem solchen Fall das Gegenmoment des Generators wegfällt (durch die Abschaltung des Leistungsschützes aufgrund zu hoher Leistung) und auch die Abregeldrehzahl der EP keine Wirkung mehr zeigen würde. Ich habe hier den Ansatz, die Abschaltung zusätzlich mit dem Abgasrohr oder dem Ansaugrohr (oder beiden) zu koppeln und ein Magnetventil einzubauen, welches stromlos geschlossen ist und im Falle einer Abschaltung das unkontrollierte Hochdrehen durch ein Verschliessen der Ansaug-/Abgasrohre verhindert.
    Bis jetzt muss ich aber noch mit dem Restrisiko leben, aber: was Vattenfall in Krümmel kann, kann ich dann eben auch zu Hause.


    Gruß erstmal


    schöddl

  • :tongue:Wie gesagt, danke für die Superberichte, wenn Du das zusammen mit einem E-Fachmann machst, ist das ja auch ok.


    Ich sprach davon und das sind mindestens 90 % der Selbstbauer, absolut keine Ahnung aber Schrauben..... ;( ;(


    und Elektrik, ich baue doch auch selber ne neue Steckdose ein, da kann ich doch auch ein Kleinkraftwerk selbst machen, no Problemo...


    Wenn man z.B. aus dem Maschienenbau kommt, die VDE Vorschriften beachtet, dann ist doch alles ok. Wir bauen auch verschieden Sachen, mit remanenten Steuerungen - also eigensicheren Steuerungen.


    Senertec hat zwei Steuerungen in den Reglern die sich überwachen, also Remanenz. Das Sicherheitskonzept muss jeder selbst erstellen, wer sich genug damit beschäftigt kanndas natürlich auch, dies wurde nie von mir bestritten.


    Ich wünsche Dir viel Spaß beim werkeln und wir alle würden uns unheimlich über Fotos freuen. Gern würde ich Dein Projekt im Infozentrum vorstellen. ( Wenn Du willst)

  • Hallo schoeddl!


    Erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem Eigenbau !

    Zitat

    Ich habe hier den Ansatz, die Abschaltung zusätzlich mit dem Abgasrohr oder dem Ansaugrohr (oder beiden) zu koppeln und ein Magnetventil einzubauen, welches stromlos geschlossen ist und im Falle einer Abschaltung das unkontrollierte Hochdrehen durch ein Verschliessen der Ansaug-/Abgasrohre verhindert.


    Was hälst Du daven eine Motorbremse aus einem LKW im Abgasstrang einzufügen, nachteil ist das die meistens mit einem Pneumatikzylinder betätigt werden (Wir hatten jedoch mal eien alten Mercedes 809, der machte dies auch mit Unterdruck) Eine vakuumpumpe bringt der Motor denke ich ja mit!


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Ich würde diesen Weg nicht gehen, sondern zwei Kraftstoffventile in Reihe einbauen. Die Steuerung schaltet immer wechselweise ab und überwacht ob die Anlage auch innerhalb des vorgesehenden Zeitfensters abgeschaltet wurde. Wenn nicht = Störung 8o


    )))) ))))


    Das ist ja genau das was ich meine, Du musst Dir nur über das Sicherheitskonzept Gedanken machen. :D

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  • Moin Dachsgärtner,


    danke für den Tip. Gerade weil ich die Suche nach einem entsprechenden Magnetventil als das größte Problem angesehen habe (Temperatur-, Rußbeständigkeit usw.) könnte mir das wirklich helfen. Allerdings kommt jetzt erstmal Urlaub und dann meine Ölwechselautomatik.


    Gruß


    schöddl

  • Hallo Dachsfan !


    Zitat

    Ich würde diesen Weg nicht gehen, sondern zwei Kraftstoffventile in Reihe einbauen. Die Steuerung schaltet immer wechselweise ab und überwacht ob die Anlage auch innerhalb des vorgesehenden Zeitfensters abgeschaltet wurde. Wenn nicht = Störung


    Ich glaub schoeddl meint hier nicht das "Durchgehen" mit Heizoel/Dieselkraftstoff, sondern durchs Motoröl !


    (Dieser Effekt tritt schon mal auf, wenn man es mit dem Auffüllen des Ölbadluftfilters ein weng gut gemeint hat)


    Ein Ausbilder meinte dazu nur ganz trocken in Deckung gehen, und warten bis der Spuk vorbei ist, entweder mit zerlegung des Motors, oder ohne ))))


    Gruß Dachsgärtner

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    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Moin nochmal,


    genau so wie Dachsgärtner ausgeführt hat, meine ich es. In einem solchen Fall bringen auch 10 Magnetventile in Reihe nichts, weil dann Motoröl verbrannt wird. Mit dem PKW kann man in einem solchen Fall noch ganz ruhig Bremsen und den Motor abwürgen, beim BHKW wird es mit Sicherheit mit einer Zerlegung enden.
    Dieses Phänomen gibt es sogar bei den heutigen TDI Motoren noch, z.B. beim 1,4l TDI (Polo, A2, Fox). Hier kann es durch einen kleinen O-Ring der Einspritzpumpoe zu einer Anreicherung des Motoröls mit Diesel kommen, und ab einer bestimmten Füllmenge geht der Motor unkontrolliert ab. Unerfreulicherweise ist dann die Schmierwirkung schon so weit herabgesetzt (durch die Verdünnung des Motoröls mit Diesel), dass ein Motorschaden vorprogrammiert ist. Hat aber zumindest beim 1,6l VW nichts mitder Füllmenge des Ölbadfilters zu tun (eher beim Deutz D30) sondern mit dem Ölstand oder dem allgemeinen Zustand des Motors (Ölansaugung durch die Kurbelgehäuseentlüftung). Aber wie schon gesagt: Dieses Restrisiko nehme ich dann halt in Kauf, muss ich beim Autofahren ja auch.


    gruß


    schöddl

  • ^^ Ah, Missverständniss.....
    Hmm das ist natürlich schwierig, kann man die Einspritzpumpe nicht vernünftig abschalten bzw. über ein seperates Ventil Kraftstoff bzw. Motoröldruck ablassen oder so was ???


    Ansonsten hilft tatsächlich nur äh etwas viel Abgasgegendruck aufbauen.... )))) )))) ))))


    :-(/böser Motor willst nicht ausgehen, dann würgen wir dich... 8o 8o :]

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  • Hallo Dachsfan!


    Es geht auch mit eienm dezent größerem Generator und entsprechenden Lastwiederständen, die den Motor ausbremsen!


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Klar man kann auch den Generator vom Netz trennen, den Restmagnetismus ausnutzen und den Genertaor kurzschließen.


    Das bremst dann auch ))))


    Oder ne Backen oder Scheibenbremse mit dranbauen ))))

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