BHKW selber bauen?

  • Moin.


    Ich bin neu hier und hoffe auf Hilfe beim Bau meines eigenen Bhkws.
    Ich habe noch einen Mercedes Dieselmotor mit 50kw und einen 20Kva Generator liegen.
    Lässt sich daraus was hübsches basteln?
    Betreiben würde ich den Motor mit Frittenfett und mit allem was der Motor sonst noch so wegschluckt.
    Was benötige ich außerdem?


    Ich möchte meine 60qm Werkstatt damit heizen, mit Strom versorgen und den überschüssigen Strom
    würde ich gerne ins Netz einspeisen.


    Was muss ich da beachten?


    Gruß
    Malte

  • Willkommen,


    Zitat

    Betreiben würde ich den Motor mit Frittenfett


    Hast du da schon eine ausrechende Bezugsquelle? Mach dich bezüglich zusätzlicher Behördengänge auch vorher schlau. Das Frittenfett ist genau genommen Abfall, den darf man nicht einfach so verbrennen. Sollte deine Bezugsquelle gewerblich sein muss sie die Entsorgung unter Umständen auch nachweisen. Kein Ding der Unmöglichkeit, aber Vorsicht ist angebracht.


    Mit so Brennstoff wirds aber auch schwer die Grenzwerte der TA-Luft einzuhalten.


    Zitat

    Was benötige ich außerdem?


    Frittenfett: Filterung, Entwässerung, Vorwärmung, Zweitanksystem.
    Hydraulik: Pumpen, Regelung, Wärmetauscher, Abgaswärmetauscher, Abgasreinigung, Abgastrakt
    Elektrik: Steuerschrank mit Netzüberwachung+Trennung, Starterbatterie, Sensorik und dicker Zuleitung.


    Es braucht einen Elektrofachmann, Anmeldung beim Netzbetreiber und Abnhame. Ist es ein normaler Hausanschluss?
    Ev. mischt auch der Bezirksschornsteinfeger mit.


    Zitat

    Ich möchte meine 60qm Werkstatt damit heizen


    Ohne die Details abzufragen: überdimensioniert


    Zitat

    den überschüssigen Strom würde ich gerne ins Netz einspeisen.


    Unrentabel.
    Es gibt nämlich nur EEG-Baseloadpreis und ev. bissl was für die Netzentlasung. Wenn das zusammen >5ct/kWh sind bist du schon "gut" dabei.



    mfg JAU

  • Moin,
    bin neu hier in diesem Forum, was aber nicht heißt, dass
    ich von Technik keine Ahnung habe. – Bin aber auch nicht allwissend… ?(
    Mit großem Interesse habe ich den Thread Volks – BHKW teilweise gelesen. Meine Hochachtung
    gehört den Teilnehmern, die sich da mit viel Engagement eingebracht haben! Auch
    wenn keins von den Dingern laufen sollte – was ich nicht so recht glauben mag –
    wird es dem Einen oder Anderen bei der Planung seiner eigenen Anlage geholfen
    haben.


    Nun zu meinem Projekt: Es dreht sich um ein eingeschossiges Einfamilienhaus, welches zur Zeit
    mit Öl und einem Holzkamin beheizt wird.Das Haus hat einen sehr kleinen Keller, der nicht immer trocken ist.
    Also fällt der für die Unterbringung von Technik aus. Der Heizungsraum ist im Erdgeschoss; belegt mit Tiefkühltruhe,
    Waschmaschine und dem Ölkessel. Also auch dort wenig Platz.


    Mir schwebt folgendes vor: Zirka 15 m vom Haus einen passenden „Maschinenraum“ zu bauen, um dort das BHKW unter
    zu bringen. Dort soll aus den beschriebenen Platzgründen (und auch Lärm vom Motor) möglichst ALLES hinein:
    Der Wasserspeicher, die Motor / Generator Einheit, Steuerungselektronik sowie die Akkumulatoren. Das BHKW soll
    überwiegend während der Heizperiode laufen; für den Sommer ist eine PV – Anlage geplant. Das BHKW läuft
    dann quasi ‚nur‘ als Notstromaggregat bzw. stundenweise für Waschmaschine, E-Herd und Warmwasser zum Duschen.
    Die Stromverbindung zum Haus selbstverständlich via Erdkabel. Weil ich die Auffahrt zum Carport kreuzen muss
    ist klar, dass die Kabel und Rohre 1 m tief vergraben werden müssen.


    Meine Frage ist nun, wie ich das mittels BHKW erzeugte Warmwasser ins Haus bekomme. Ob es überhaupt sinnvoll ist.
    Es sollte machbar sein, denn es gibt ja größere BHKW’s, welche mehrere Häuser mit Strom und Warmwasser versorgen.


    Hat hier jemand Erfahrungen?


    Danke im Voraus!
    Gruß Karl Napp

  • Meine Frage ist nun, wie ich das mittels BHKW erzeugte Warmwasser ins Haus bekomme.


    Fernwärmeleitung ist das Wort das du suchst.


    Es sollte machbar sein, denn es gibt ja größere BHKW’s, welche mehrere Häuser mit Strom und Warmwasser versorgen.


    Gehen, klar.


    Ob es überhaupt sinnvoll ist.


    Es rentiert sich im EFH nur leider sehr selten. In Verbindung mit einer PV auf Eigenverbrauch wirds, meiner Meinung nach, eher komplizierter als einfacher.



    mg JAU

  • Hallo Jau,



    vielen Dank für Deine Antwort. Der Begriff „Fernwärmeleitung“ hat mich weiter gebracht und ich habe das Gesuchte gefunden.
    Ich gebe Dir völlig Recht: BHKW’s für Einfamilienhäuser sind wirtschaftlich nur mit Kompromissen realisierbar. Also gebrauchter
    Dieselmotor, Wärmetauscher selbst basteln etc. Nix für „Lieschen Müller“, die nur auf einen Knopf drücken will.
    Dazu kommt die Wartung des Motors und der Akkus. Klar ist auch, dass ein BHKW in Verbindung mit PV komplizierter wird. Geht
    wohl nur „mit der Brechstange“. Also während der Heizperiode den Diesel fahren und im Sommer den großen Umschalter betätigen
    und auf PV umstellen.


    Nochmals DANKE für Deinen Einsatz für das Volks – BHKW!
    Ich habe sehr viel daraus gelernt; aus meiner Sicht war Dein Einsatz nicht umsonst.


    So – wünsche allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.


    Gruß
    Karl Napp

  • Unser Gesetzgeber behindert die Nutzung von fossiler Energie mit dem Wirkungsgrad von vollen 100%, wie es Malte vorschwebt. Ca 40 kW Heizleistung sind für eine größere Werkstatt nun wirklich nicht zu viel.
    Auch das Einfamilienhaus kann man damit beheizen, wozu gibt es preiswerte Wärmespeicher? Ein 20.000 Liter-Wassertank kostet nicht die Welt. Nur den Strom darf niemand abnehmen. Bei 3 Cent Entlohnung werden wir dafür nur bestraft.


    Dein Motor wäre ideal, aber lasse Dir sagen, praktische alle "Pöler" haben die motorische Verbrennung von Frittenöl aufgegeben, die Boschpumpen werden zu krank davon, teuer.


    Es sei denn, Du baust eine neue Art von Pumpe, die als Kolben Druckluft, besser, CO2 verwendet. Dann gehts. Taucherkompressoren erzeugen bis 600 bar und können Fittenfett aus einem Druckkessel treiben. Mit zusätzlichen Windkesseln und Ventilen funktioniert das auch dauerhaft.


    Nein, wir müssen keinen Motor rund um die Uhr laufen lassen. 5000 Stunden im Jahr sind der lautere Unsinn. Das wird uns allerdings aufgezwängt.
    Das Ding soll 20Jahre halten bei seinen 4000 Stunden Lebensdauer. Also, 400 Stunden im Jahr, das wäre vernünftiger. Klar, mit Partikelfilter und selektiver Katalyse auf der Basis von Ammoniak, damit hier niemand mehr meckert.


    Aber Du hast ja Gabriel gewählt, dann wird daraus nichts.
    Obwohl ich immer noch hoffe, dass er sich umbesinnt...

  • Hallo Bernd Schlüter und alle anderen interessierten,



    mit Deinen Ausführungen gebe ich Dir teilweise recht.
    Aber nur teilweise: Die Wahrheit liegt wie meist irgendwo in der Mitte. Will
    heißen, dass man nicht Herrn Gabriel, Merkel oder sonst wen die alleinige Schuld
    an der Behinderung zur 100% tigen Nutzung fossiler oder alternativen
    Energieformen geben kann. Klar: Man ist nicht gerade erfreut darüber, dass die
    Anteilseigner der AKW’s die Verluste von Gewinnen wegen der Energiewende
    einklagen wollen. (Der Stand der Dinge ist mir nicht bekannt) Wäre vergleichbar,
    als wenn Her Albrecht Verluste bei mir einfordern würde, weil ich im Garten
    Kartoffeln anpflanze anstatt sie in seinem Laden zu kaufen. Schließlich haben
    wir freie Marktwirtschaft und demzufolge liegt es in unserer Hand, ob wir die
    angebotenen Produkte kaufen oder nicht.


    Ein Weg, um aus der gefühlten Umklammerung von den EVU’s und Ölmultis
    herauszukommen sind BHKW’s. Die Hersteller von Micro – BHKW’s werben mit
    vielen bunten Bildern. Stellen fest, dass sich Strom nicht speichern lässt, daher
    muss das Ding 365 Tage im Jahr laufen. Oder mit Unterbrechung und Strom vom
    Netz. Über die Rückvergütung nach EEG braucht man sich nicht weiter auszulassen.


    Man hat hier den Versuch mit dem Volks – BHKW gestartet; das Projekt verlief im Sande.
    Warum? Nach meinem Eindruck lag es daran, dass derzeit ist kein Verbrennungsmotor im
    Leistungsbereich von 20 KW erhältlich ist, der auf Dauerbetrieb ausgelegt ist.
    Ergo muss man den Motor nur stundenweise per Tag betreiben und die Abwärme
    speichern, was sowohl technisch als auch finanziell nicht das Mega – Problem
    ist. // Pufferspeicher //. Ich persönlich tendiere bei meiner derzeitigen
    Planung zu einem Diesel aus dem PKW – Bereich: Taxi – Fahrer sprechen vom
    500.000 und mehr Kilometern Laufleistung bis zur ersten Grundüberholung. Das
    entspricht bei durchschnittlicher (angenommener) Geschwindigkeit von 30 Km/h
    16.666 Betriebsstunden oder 694 Tagen oder knapp 2 Jahren. Bei Speicherung und
    täglicher Betriebsdauer von 6 Stunden würde sich dieser Wert auf knapp 8 Jahre
    erhöhen. Wahrscheinlich sind höhere Standzeiten drin – es kommt darauf an wie
    man mit dem Motor umgeht. Also in Teillast fahren, Vorwärmung im Stillstand etc.


    Alternativ zum modernen PKW – Diesel ‚von der Stange‘ könnte man auf alte Technik
    zurückgreifen. Also Motoren ohne Common Rail System. Während der ersten Energiekriese
    in den 70er Jahren wurde ernsthaft diskutiert, Dieselmotoren mit Emulsion zu
    fahren; in Ostfriesland wurden solche Versuche (erfolgreich?) durchgeführt. Es
    stand auch zur Debatte, den flüssigen Kraftstoffen Feststoffe wie Kohlenstaub
    beizumischen. Denkbar wäre z.B. Pöl mit Holzkohle zu vermischen. Das ist mit
    modernen Einspritzsystemen mit 400 bar und mehr Druck technisch nicht
    realisierbar: Die Pumpen und Einspritzelemente dulden keine Verunreinigungen.


    Nur mal so:
    Der gute alte Lanz – Bulldog mit seinem Glühkopf – Motor lief angeblich sogar mit Doppelkorn…


    Während des 2.Weltkrieges wurden in England PKW’s mit Methangas aus Hühnermist gefahren,
    weil es kein Benzin für den privaten Gebrauch gab.


    Bei den Stromspeichern sieht es derzeit nicht so gut aus:
    Neue Entwicklungen kommen auf den Markt oder werden angekündigt – siehe die
    Wall – Power von Tesla. Es geht auch „mit der Brechstange“, indem man Starter -
    Akkus für LKW’s verwendet. Derzeitige Lebenserwartung ca 4-5 Jahre. Als
    Alternative wäre hier die sogenannte Edison – Zelle zu erwähnen. SEHR teuer,
    dafür aber 20 Jahre und mehr Lebensdauer. Die Dinger liefen um 1900 in Autos
    und wurden wenig später von den leichteren Benzinmotoren verdrängt. Grund: Zu
    schwer und kleine Energiedichte. Das Gewicht spielt aber bei stationärem
    Betrieb eher eine geringe Rolle; die Energiedichte ist meines Erachtens auch
    kein unüberwindliches Hindernis. Aber – wie bei Blei – Akkus und Dieselmotoren:
    Die Dinger müssen gewartet werden.


    Fazit: Es liegt an uns, wo die Reise hingeht. Jeder interessierte kann im Netz recherchieren und
    z.B. hier im Forum darüber diskutieren. Und… man muss sich nichts aufzwängen lassen, denn es
    ist jedem selbst überlassen, wie er sein Haus warm hält und für Elektrizität sorgt.

  • Er vertritt nur die Politik der Übermächtigen, die unsere Wirtschaft ohne Skrupel lahmlegen würden, wenn die Regierung keinen Ausgleich für die stillgelegten Atomkraftwerke anbieten würde.
    Hühnermist als Brennstoff? Nein, dafür besteht keinerlei Notwendigkeit. Es genügt, zumindest in der Winterzeit, das ohnehin zur Hausheizung verbrannte Gas, um die bisher weggeworfene Energie in Form von Entropie zur Stromerzeugung zu nutzen. Klar, das ist ausschließlich mit BHKWs möglich. Dezentral, also gegen die Interessen der Monopole.
    Nein, die Motoren müssen nicht, obwohl sie es sind, langlebig sein. Es genügen die bisher weggeworfenen Automotoren, die nicht etwa 1kW stark sind, sondern gleich an die Hundert kW bereitstellen, und, um diese Menge an uns Frauen bringen zu können, offener Stromnetze und großer Wärmespeicher bedürfen.
    Deutschland lebt von seiner industriellen Wirtschaft und Gabriel kann nicht anders, als auf diese Rücksicht zu nehmen.
    BHKWs konkurrieren mit den etablierten Stromerzeugern, die nicht zum Selbstmord gezwungen werden wollen.
    In Nepal erleben wir gerade, was passiert, wenn sich eine Regierung gegen die bisher Herrschenden auflehnt.
    Für die Energiewende benötigen wir friedliche Einigungen, nicht Krieg. Gabriel muss die Interessen der Atomlobby vertreten. Nicht nur, aber vor allem.

  • Die Energieversorger scheuen sich nicht, 20 und mehr kW für Heizzwecke im Haushalt aus dem Niederspannungsnetz zur Verfügung zu stellen. Gegen eine ebensolche Einspeisung wehren sie sich jedoch. Wir sind zwar eine Community ausreichender Größe, die bereit wäre, erzeugungsnah und zeitgleich den eingespeisten Strom dem Netz wieder zu entnehmen, ohne, dass es zu merklichen Spannungsschwankungen kommen muss. Der Einsatz gut erhaltener Fahrzeugmotoren wird uns aber verwehrt, indem der erzeugte Strom zunächst in den Besitz des Stromversorgers übergeht und mit den bekannten Aufschlägen zurückgekauft werden muss, die jegliche Rentabilität ausschließen.
    Tatsächlich könnte man argumentieren, dass das oft schwach dimensionierte Niederspannungsnetz zusätzliche Belastungen in die andere Richtung nicht verkraftet.
    Würde man jedoch das Mittelspannungsnetz zur Einspeisung verwenden, ist dieses nicht nur viel resistenter gegenüber Spannungsschwankungen, sondern würde die eingespeiste Leistung auf eine viel größere Schar von Abnehmern verteilen. Mittelspannungstransformatoren kosten nicht die Welt und können für Einspeisezwecke schwächer dimensioniert werden, weil Schwankungen auf der Generatorseite das Netz nicht belasten.
    Monopole sind in der Pflicht für die Allgemeinheit. Was spricht dagegen, dass die EVUs und Netzbetreiebr verpflichtet werden, das Mittelspannungsnetz kostenlos für die Stromverteilung zur Verfügung zu stellen?
    Um solche leistungsstarken Verbrennungsmotoren wirtschaftlich einzusetzen, sehe ich heute nur die Möglichkeit, die erzeugte elektrische oder mechanische Energie mittels Wärmepumpen an Ort und Stelle ebenfalls zur Wärmegewinnung umzusetzen. Drehzahlgeregelte elektrische Wärmepumpen bieten sich dabei besonders an, weil dann dem Bedarf entsprechende elektrische Leistung ausgekoppelt werden und das Verlustgeschäft der Einspeisung nach heutiger Gesetzeslage vermieden werden kann.
    Wir müssten uns enger vernetzen.
    Soeben haben wir einen ziemlich taufrischen 60 kW-Diesel verschrottet. Es ist ein Trauerspiel.


    Selten benutzte Elektromotoren, wie die von Aufzügen, werden oft mit einer horrenden Grundgebühr, gemessen als Viertelstundenleistung, belegt. Gelingt es, direkte Nachbarn von dieser Gebühr zu erlösen, indem man einen solchen PKW-Motor kurzzeitig einsetzt, ist sehr viel Geld zu sparen. Fahrzeugmotoren sind sehr gut in der Leistung regelbar und auch für Kurzzeitbetrieb ausgelegt. Bei einer solchen Betriebsweise halten sie viele Jahre.
    Wenn ich es richtig sehe, sind solche Motoren grundgebührunschädlich nur in einem separaten Inselnetz zu betreiben.
    Eine Reform der Abrechnungsgebühren ist allerdings meiner Meinung nach überfällig.

  • Was ist das den? und kannst du das Begründen ?(


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    Bernd stellt gern Behauptungen ohne sachliche Grundlage auf, fabuliert gerne, weicht vom Thema ab und ist beratungsresistent.
    Dafür ist mir meine Zeit zu schade und der Blutdruck bleibt auch innerhalb normaler Parameter.



    mfg JAU