Eigenstromverbrauch erhöhen (z. Beisp. vom BHKW) und damit finanziel optimiert.

  • Es sollte eigentlich klar sein, dass ich in diesem Zusammenhang an COP >3..4 denke


    Luft-Wasser-WP erreichen im Winter nur ein COP von 2, teilweise sogar weniger. Wenn ich ein Erdwärmetauscher einsetze, wird eine WP als Erweiterung zu einem BHKW aber mehr als unwirtschaftlich. Bei einer wirtschaftlichen Betrachtung wird man sich für ein Stromspeicher anstatt einer WP entscheiden und die dann noch erheblich wenigere Überschüsse mittels Heizstab in einem Wärmespeicher versenken. Vor allem, wenn man noch eine PV hat. Vor 10 bis 15 Jahre habe ich noch gesagt, dass der Überschuss eingespeist werden soll aber die Zeiten haben sich geändert. Nichts geht eben über eine solide Gesamtplanung auch wenn man erst mal nur ein Teil realisiert.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
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    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • Moinsen,


    melde mich als "betroffener" auch mal zu Wort :D


    Klar ist es so wie es läuft momentan ein Hohn den Überschussstrom mangels Vergütung zu "verbrennen". Nur unsere von uns gewählten Volksvertreter, teileweise mit wenig Verstand für die Sache, dafür umso empfänglicher für so manche "Lobbygeschenke" will es halt so das man den kostbaren Strom verheizt und dafür sogar noch Geld bekommt. Auf den Irrsinn möchte ich auch nicht weiter eingehen, sonst muß ich nur :uebel:


    Was also bleibt mir als KWK-Betreiber und/oder PV-Betreiber übrig meinen Überschussstrom wenigstens einigermaßen sinnvoll zu verwenden?


    Stromüberschuss einspeisen für schlaffe 4Cent/kWh und mit jeder Betriebsstunde des BHKW draufzahlen zum Wohle der EVU's?


    Stromüberschuss verheizen oder in ein Batteriesystem führen, mehr bleibt da momentan nicht.


    Batteriespeicher traue ich noch nicht langfristig über den Weg, deshalb war für mich erstmal Haustechnik optimieren angesagt um den Stromverbrauch generell zu senken und dann abwarten was noch an Restbezug notwendig ist (wegen Dimensionierung eines evtl. mal passenden Stromspeichers). Habe dann zwei Jahre (Dachs ist 2011 aus dem KWKG gefallen) den Strom mit Faktor 1 im Puffer verheizt, waren rund 6000kWh/a. Das hat sich etwas auf die Laufzeit des Dachs ausgewirkt. Da mir das nicht gerade effektiv erschien, habe ich vor knapp zwei Jahren günstig eine Luft-Wasser-WP erstanden (Monoblock) und diese WP verbrät nun 3000W (macht dabei ca. 7-8kW therm.) von den 5200W die der Dachs erzeugt. Es waren dann also nur noch 2200W Überschuss, abzüglich das was im Haus so als Grundlast 95% am Tag anliegt, ca. 400W im Schnitt. Also waren immer noch, bis auf ein paar Spitzen, 1800W zuviel die "vernichtet" werden wollten. Das hat dann weiterhin der Heizstab gemacht. Dieser wurde über einen Thyristorsteller und etwas Software stetig angesteuert damit der Zähler auf nahezu 0W Einspeisung geblieben ist. Invest, ca. 230€ für den Thyristorsteller, 135€ Heizstab, 1 Dose Hirnschmalz.


    Die Laufzeit des Dachs war die letzten 10 Jahre bei ca. 2300h/a, letztes Jahr mit WP und Heizstab bin ich nicht mal mehr auf 1000h gekommen, es war allerdings auch kein richtiger Winter. Die WP hat momentan eine JAZ von ca. 2,5, obwohl sie im Sommer gerade mal 3h gelaufen ist und ich keine Flächenheizung habe, die läuft eigentlich nur im Winter und im Sommer wenn die Solarthermie mal nicht ausreichen sollte (sehr selten). Ansonsten läuft die WP nur wenn der Dachs läuft.


    Da ich aber weiterdenken muß, meine ersten PV-Anlagen fallen 2020 aus dem EEG eine Vergütung denke ich wird es dann wenn nur nach Börsenpreis geben, brauche ich da was wo ich die zusätzlichen 4,3 kW unterbringe.


    Der Bilanzpunktregler, den ich jetzt auch eingebaut habe statt der Softwarelösung (wegen Spieltrieb), hat ja nicht nur die Möglichkeit die Regelung in Echtzeit zu machen (mit der Softwarelösung regelt man immer etwas in der Vergangenheit was aber nicht tragisch ist), sondern er besitzt noch einen Relaisausgang den man entsprechend konfigurieren kann, ebenso 4 analoge Ausgänge womit man z.B. einen weiteren (oder mehrere) Thyristorsteller ansteuern könnte (man kann das Ganze also kaskadieren mit mehreren Heizstäben) , oder eine Batterieladestation so regelt das nur der Überschuss in die Batterien geht wenn die Ladestation z.B. über ein 0-10V Signal in der Leistung regelbar ist (gibt es glaube ich von Bettermann oder wie der heißt). 2024 bekomme ich dann nochmals 2,2kW aus PV dazu, da brauche ich auch ne Lösung. Ich hoffe das sich bis dahin zeigt wie die Langzeiterfahrungen der Batteriespeicher aussehen, dann kommt so ein Teil auch noch her.


    Es kommt also immer auf den Einzelfall an ob sowas sinnvoll ist oder nicht, pauschal kann man das nicht sagen, da spielen zu viele Faktoren mit rein.


    Wäre das mit dem Stromverheizen technisch nicht möglich gewesen, wäre mir nur das Verschrotten des BHKW übrig geblieben, ich hätte sonst jedes Jahr massive Verluste damit gehabt. So läuft der Dachs jetzt relativ wenig, der Strombezug hat sich nicht merklich verändert durch Optimierungen im Haus, die Wartungskosten pro Intervall werden jetzt auf fast 3 Jahre verteilt und der Dachs sollte nun noch ein paar Jährchen halten hoffe ich.


    Im großen und Ganzen bin ich mit dieser Lösung für mich zufrieden, mal sehen was noch so kommt.


    Grüße


    Tom

  • Hallo zusammen,


    Tom kann ich nur zustimmen. So ist es halt.


    Es gäbe aber auch noch die Möglichkeit nichts zu machen und immer nur theoretisch zu diskutieren.
    Was ändert sich dann ?? nichts.


    Alles bleibt Theorie und es liegt keine Praxis Erfahrung vor. Praxis sieht halt Erfahrungsgemäß öfters anders aus.
    Aber sicherlich, beides muss durchgemacht werden, Theorie und Praxis.


    Wobei dann in der Praxis der finanzielle Teil zum tragen kommt. Aber wenn das Finanzielle Risiko für den Einzelnen überschaubar bleibt, muss man auch was wagen.
    Sonst bleiben wir immer bei der Theorie und keine Praxis. Nichts bewegt sich.


    Gruß

  • Es kommt also immer auf den Einzelfall an ob sowas sinnvoll ist oder nicht, pauschal kann man das nicht sagen, da spielen zu viele Faktoren mit rein.


    Genau meiner Meinung. Wie Josef es auch richtig bemerkt hat nur theoretische Diskussionen bringen uns nicht weiter.

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  • Aber mal ehrlich, man muß sich mal überlegen was man als BHKW-Betreiber mittlerweile für einen Aufwand betreiben muß weil man zuviel Strom hat.


    Vor jetzt gut 14 Jahren hat man sich ein BHKW angeschafft um Strom zu sparen und halbwegs ökologisch Wärme zu erzeugen. Man hatte gedacht, jetzt haste was vernünftiges für die nächsten 20 Jahre und hast deine Ruhe.


    Jetzt braucht man einen Heizstab, eine Wärmepumpe, intelligente Regelung, Batteriespeicher und was weiß ich noch alles. Kann es das sein?


    Auf der anderen Seite gibt es die Energiewende, die überlegen Deutschland ohne Hirn und Verstand, nur profitbezogen, zu "verkabeln". Dabei könnte jeder mit seinem BHKW das Netz entlasten.


    Läuft doch irgendwas falsch oder?


    Grüße


    Tom

  • So ist es leider aber wir müssen aus den Gegebenheiten halt das Beste machen. :wissenschaftler:

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  • Mein Dachs ist jetzt auch aus der Förderung raus, aber mit einer China-Luft-WP und Leistungsreduzierung auf 3,6 kW kommt es ganz gut hin. Die Laufzeit ist durch die Leistungsverringerung akzeptabel und die WP und Dachs sind in Reihe geschaltet. Die WP erhöht von Rücklauftemperatur auf 38 - 45°C. Der Dachs macht die hohen Temperaturen, wobei ich den Durchfluß durch eine Zusatzpumpe so vergrößert habe, daß der Vorlauf bei ca. 65°C und nicht 78 - 80°C liegt. Bisher keine Probleme ;)

  • Also bei mir sieht das etwas anders aus.
    Ich komme gut klar.
    Hier mal eine Aufstellung :
    Wirtschaftlichkeit Smart Block 16 kw
    Preis
    Leistung 15,5 KW Gasverbrauch 52,5 KW 5,85 cent -3,07 €

    KWK Bonus 15 KW X 0,0541 0,81 €
    Eigenstrom 6,0 KW X 0,289 1,73 €
    Stromverkauf 3 KW x 0,2 0,60 €
    Heizstäbe 6 KW Wärme x 0,8 Verlust 0,066 0,31 €
    Wärmeverkauf 35 KW Wärme x 0,8 Verlust 0,066 1,84 €
    Einspeisung 0,5 KW x 0,04 0,02 €
    2,24 €
    Brutto Überschuss pro Std


    Gruß Matzi

  • Ja, die Anzahl der Milchmädchenrechnungen ist hoch.


    Der Aufwand für ein BHKW um damit 6 von 16KW rückwärts zu verheizen, verkürzt die Lebenserwartung um 3/8 x 100%.



    Vom Ansatz her mit viel Aufwand Strom zu erzeugen um den dann mit einer Heizpatrone wegzudrücken erscheint mir kaum zielführend und an jedem Ziel vorbei. Es mag sein, daß damit sich etwas schöner gerechnet werden kann - aber bei etwas spitzerer Betrachtung könnte man das Gegenteil feststellen.


    Ein strom/wäremegeführtes BHKW mit Leistungsanpassung - ....


    Auch Klapperdinger mit fester Drehzahlbindung lassen sich modulieren - warum das nicht oder selten umgesetzt wird - ???


    Der Weg zur "Finanzoptimierung" mittels Leistungsmodulation erscheint mir der effektivste. Das Wegheizen von Strom kostet Betriebsstunden und den damit verbundenen Aufwand, was die Tilgung oder den Gewinn schmälert. Es ist wie mein griechischer Kollege vorgerechnet hat - fährt man mit dem PKW nur einen Kilometer im Jahr, kostet dieser extrem viel. Daher fährt er jeden Meter zu mit PKW und geht NIE zu Fuß - so wird der Preis pro Kilometer am geringsten - Griechenland ist ja öfters mal in den Medien....


    Mit angepasster Leistung reduziert sich der Verschleiß, der Verbrauch und Wartungsintervalle verlängern sich. Das führt zu geringerem finanziellem Aufwand. Zudem könnte dann ein größeres BHKW auch kleinere Gebäude sinnvoll heizen und eine eventuelle Zusatzheizung hätte wengier bis gar nichts zu tun.



    Entsprechend wäre es zu einem Interessant sich mit dem jeweiligen BHKW zu bemühen um eventuell das Gestänge zur Einspritzpumpe - oder sonstige Dosiereinrichtung gezielt anzufassen.

  • Moin,


    wie so oft spricht Unwissenheit aus Deinen Beiträgen.


    Der Gas Dachs lässt keine Leistungsanpassung zu, beim Heizöler schauts anders aus.


    Im vorliegenden Fall ist es die Sinnvollste und Preiswerteste Lösung den Strom zu verheizen.


    mfg

  • Moin,


    Zitat

    Es ist wie mein griechischer Kollege vorgerechnet hat

    na dann ist ja alles klar. Wenn die so rechnen und denken wie du, ist mir klar warum die Pleite sind |:-( |:-(


    Gruß
    Tom

  • @ Tom - meine Berechnungen - Zeig mal ???


    Warum ein Gas-Dachs nicht zur Modulation genötigt werden kann - die Frage ist interessant und bleibt vermutlich unbeantwortet oder irgenwo tief verborgen.


    Stattdessen gibt´s 5,5KW Heizpatronen :)