Eigenstromverbrauch erhöhen (z. Beisp. vom BHKW) und damit finanziel optimiert.

  • Hallo zusammen,


    da für den in das öffentliche Netz eingespeisten Strom, nur der jeweilige Quartals eex Preis der Leipziger Börse (momentan 3-4 Cent/kwh) und in den ersten 10 Jahren eine Förderung vergütet wird, lohnt sich die Einspeisung des erzeugten Stromes ökologisch, aber finanziell nicht.
    So ist finanziell anzustreben, durch Erhöhung des Eigenstromverbrauch die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu optimieren.
    Eine Möglichkeit hierzu ist, einen Heizstab für einen Wasserenergiepuffer anzusteuern. Dadurch wird der Eigenstromverbrauch erhöht und die Laufzeiten des BHKW verringert.


    Der Heizstab ist mit geregelter variabler Leistung zu betreiben. Damit soll erreicht werden, dass dieser nur mit dem Strom bestromt wird, der sonst eingespeist würde.
    Hierzu wurde beim Forentreffen in Wuppertal von der Fa. höhle+tettinger ein Bilanzpunktregler/Nullpunktregler vorgestellt.


    http://www.htnet.de/
    oder https://www.energietec.eu/


    Diesen Regler habe ich eingebaut und dessen arbeiten kann nun im Internet betrachtet werden.
    Zugang über das BHKW-Forum „Dachs von Rottler Josef“


    Gruß

  • Oder auch bei http://www.perdok.info/shop erhältlich.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • Der Preis von dem Teil ist aber auch Wahnsinn - etwa das Doppelte von dem, was ich für so ein Teil annehmen würde. Eine Wirtschaftlichkeit ist so nur schwer zu erreichen. Nimmt man einen Einspeisepreis von 3 Cent und 6 Cent für Wärme blieben 3 Cent - macht 30.000 kWh die damit in Wärme gewandelt werden müssen. Heizschwert, Einbau, Montagematerial alles nicht mitgerechnet.

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Also, ich würde mal als Einspeisepreis mit vNn so 4,5 Cent nehmen... mit den 1,5 Cent muss sich dann das "was auch immer" amortisieren...


    Und es ist zwar nicht auszurotten, aber trotzdem falsch, dass sich die Einspeisung nicht lohnt, es entsteht (wenn man noch den KWKG-Bonus 5,41 Cent bekommt) mehr als eine schwarze Null....

  • Der Preis von dem Teil ist aber auch Wahnsinn - etwa das Doppelte von dem, was ich für so ein Teil annehmen würde. Eine Wirtschaftlichkeit ist so nur schwer zu erreichen. Nimmt man einen Einspeisepreis von 3 Cent und 6 Cent für Wärme blieben 3 Cent - macht 30.000 kWh die damit in Wärme gewandelt werden müssen.


    Du machst es Dir mit deiner Betrachtung zu einfach. Mit 6 ct pro kWh für Wärme kommst Du nicht aus. Mit Wirkungsgrad, Wartung usw. kommst Du auf ca. 8 ct pro kWh. Aber interessant wird es in Verbindung mit einer PV und Speicher. Da hat man die Begrenzung der Einspeiseleistung auf 60%. Im Sommer muss man dann die PV ab regeln. Da kann man den Überschuss besser in den Puffer schicken. Die Energie ist dann umsonst. Da spart man die volle 8 ct pro kWh. Im Herbst, Winter und Frühling, wenn man dort den Überschuss anstatt ins Netz in den Pufferspeicher schickt, kann man die Laufzeiten des BHKWs verringern und damit Wartung und Verschleiß sparen. Gerade bei den nicht modulierenden BHKWs, wie der Dachs, wird dieser Vorteil in Verbindung mit einem Speicher besonders relevant. Wenn man das alles mal berücksichtigt kommt man auf ein ROI von 4 bis 6 Jahren je nach persönlichem Verbrauch. Wichtig ist eben, dass das System vernünftig geplant und eingebunden wird.

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  • Der Preis von dem Teil ist aber auch Wahnsinn - etwa das Doppelte von dem, was ich für so ein Teil annehmen würde. Eine Wirtschaftlichkeit ist so nur schwer zu erreichen. Nimmt man einen Einspeisepreis von 3 Cent und 6 Cent für Wärme blieben 3 Cent - macht 30.000 kWh die damit in Wärme gewandelt werden müssen. Heizschwert, Einbau, Montagematerial alles nicht mitgerechnet.

    Sehe ich auch so - außerdem dreht sich mir bei dem Gedanken, Strom ohne Not in Niedertemperaturwärme umzuwandeln, ökologisch der Magen um.


    Aber mal eine andere Frage, und von dem in der Tat ziemlich steilen Preis abgesehen: Könnte man mit so einem Teil statt einem Heizstab auch sinnvollere Dinge (be)treiben, z.B. ein Elektrofahrzeug gezielt mit dem überschüssigen BHKW- und PV-Strom laden? Sorry wenn das eine blöde Frage sein sollte, aber ich bin elektrotechnischer Laie. Jedenfalls wäre dann die Wirtschaftlichkeit schon deutlich besser, weil so statt Erdgas zu 5-6 ct/kWh Bezugsstrom zu 20-30 ct/kWh substituiert würde.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Man kann auch 8 Cent zu 4,5 Cent rechnen. Dann kann man aber auch Installation, Montagematerial usw. einrechnen und dann kommt man auf über 50.000 kWh die drüber verheizt werden müssten. Wie man es dreht und wendet: Das Teil ist überteuert für das was es leistet/kann. Wer bereits eine Loxone hat, braucht nur einen einfachen Thyristorsteller - am besten dreißhasig. Oder man nehme einfach drei Koppelrelais und einen RasPi für zusammen 90 Euro inkl. Versand - ist ein Zehntel vom Preis dieses Bauteils. Wer IPS zur Auswertung mit DDC von http://www.energietec.eu hat, kann auch da billig mit Relais oder besser SSR anbauen - hat mich etwa 100 Euro und 60 Zeilen PHP-Skript zu tippen gekostet - mit SSR wären es 200 gewesen... Aber doch keine 900 Öcken :thumbdown:. Anreiz war für mich das 7,5 kW BHKW in den Nachtstunden, wo es nur 2 kW Strombedarf hat abschalten zu können und tagsüber dafür den Spitzenlastkessel nicht mehr zu brauchen. Wie immer bei Wirtschaftlichkeitsüberlegungen: Der eine rechnet so, der andere so. Der nächste Würfelt und liegt näher dran, als die, die sich mit Berechnungen unter Annahme falscher Prämissen "verrechnen".

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • ehe ich auch so - außerdem dreht sich mir bei dem Gedanken, Strom ohne Not in Niedertemperaturwärme umzuwandeln, ökologisch der Magen um.


    dem kann ich von meiner Seite nur voll zustimmen! Nur wg. marginaler persönlicher Vorteile - es ist ja letzt endlich nur die Differenz zwischen Primärenergie kWh-Einkaufskosten minus der Rückspeisevergütung pro kWh, also rund 2 cent/kWh, p.a. von Fall zu Fall max 10...30 €) den guten Geist der KWK zu pervertieren ist schon extrem einseitig und das mit dem Geschmäckle, den KWK-Zuschlag für Zwecke einzusacken, für den er eigentlich nicht wirklich gedacht ist. Aber Amzon und Konsorten versteuern auch ihren Umsatz legal im Ausland ...


    Zu den Alternativen: Alles was die Energie "vermehrt" z.B. eine Wärmepumpe. Dürftest Du hier im Laden einiges zu finden.

  • Zu den Alternativen: Alles was die Energie "vermehrt" z.B. eine Wärmepumpe.


    Bei einer monovalente WP wird nix vermehrt. !00% im Kraftwerk, dann 60 bis 70% Transport- und Umwandlungsverluste, um dann daraus wieder 100% zu machen. Da dreht sich bei mir der Magen um. Ausser Spesen nix gewesen. Wenn ich aber eine Erzeugungsanlage abregeln muss, kann ich die sonst nicht erzeugte Energie besser in einem Wärmepuffer unterbringen. Dafür war der Bilanzregler aber ursprünglich mal gedacht. Bei dem von uns angebotenen Bilanzpunktregler kann man einstellen ab welcher Höhe des Überschusses der Heizstab zu geregelt wird, sozusagen ein Offset einstellen. Wir werden zukünftig auch bei der KWK immer mehr mit der Abregelung zu kämpfen haben. Die Zeiten der grenzenlosen Einspeisung sind vorbei. Mal sehen was im neuen KWK-G stehen wird.

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  • Wir werden zukünftig auch bei der KWK immer mehr mit der Abregelung zu kämpfen haben.

    Bei großen BHKW vielleicht, aber kaum in der bei uns hier im Forum verbreiteten 1-10 kW-Klasse. Da lohnt sich doch der Aufwand gar nicht (genau wie bei den PV-Anlagen der gleichen Klasse). Klar: Wenn die Alternative Abregelung heißt, ist die Verwendung im Heizstab immer noch besser als gar nichts. Aber dass Otto Normalverbraucher's 1 kW Vitotwin oder Ecopower oder Dachs eines Tages mal abgeregelt wird, weil sonst das Netz zusammenbricht, kann ich mir irgendwie nicht so richtig vorstellen.


    Deine Kritik an Wärmepumpen besteht zu Recht, wenn nämlich die WP (egal ob monovalent oder nicht) mit Kernkraft- oder gar Braunkohlestrom betrieben wird. Aber gerade wenn Du zukünftig Abregelungen für BHKW's befürchtest, solltest Du auf die Wärmepumpe setzen:


    Wärmepumpen sind prima einsetzbar in modernen Ein- und Zweifamilienhäusern, die niedrige Vorlauftemperaturen und wegen der immer strengeren EnEV-Anforderungen viel zu wenig Wärmebedarf für ein BHKW oder auch einen Pelletkessel haben. Das aus BHKW-Sicht Interessante an elektrischen Wärmepumpen ist, dass sie statistisch exakt dann laufen, wenn auch die BHKW's in Betrieb sind. Hätte man also an einem Ort (oder auch in ganz Deutschland) eine ausgewogene Mischung von BHKW's und elektrischen Wärmepumpen, so gibt es kein Abregelungsproblem für BHKW's mehr, denn der von ihnen erzeugte Strom wird (statistisch) exakt zeitgleich - und meist auch im gleichen Niederspannungsnetz - in vollem Umfang nachgefragt. Der Wirkungsgrad der virtuellen Kombi ist auch nicht schlecht: Mit Ecopower und WP (Leistungszahl 3) entstehen aus ca. 4,2 kWh Erdgas einmal 2,5 kWh Wärme im Ecopower-Haus und noch einmal 3 kWh Wärme im WP-Haus. Weil letzteres i.d.R. in der Nachbarschaft steht, sind die Leitungsverluste vernachlässigbar und der Gesamtwirkungsgrad (Hs) liegt bei gut 130%.


    Übrigens ging es lt. Thread-Überschrift nicht um eine Vorkehrung für ggf. einmal kommende Abregelungen, sondern um die Steigerung des Eigenverbrauchs - also am Ende des Tages um eine Methode, mit dem BHKW zusätzlich Knete zu machen. Das ist m.E. nicht an sich schlecht, wohl aber, wenn es zu ökologischen Nachteilen führt. (Deswegen hab' ich ja gefragt, ob man mit dem Gerät auch etwas Sinnvolleres machen kann als einen Heizstab zu betreiben.)

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  • Übrigens ging es lt. Thread-Überschrift nicht um eine Vorkehrung für ggf. einmal kommende Abregelungen, sondern um die Steigerung des Eigenverbrauchs - also am Ende des Tages um eine Methode, mit dem BHKW zusätzlich Knete zu machen.


    Der Josef, ein paar andere und meine Wenigkeit waren in Wuppertal und haben dieses Thema uva. diskutiert. Da ging es nicht nur um zusätzliche Knete aus der BHKW-Stromerzeugung sondern auch um die Vermeidung von Abregelungen bei PV-Anlage und das dabei durchaus ein finanzieller Vorteil entstehen kann. Es ist doch eine feine Sache, wenn ökonomie Ökologie sich nicht ausschliesen. Die 70%-Regel für PV-Anlage ist im EEG für Anlagen unter 10 kWp vorgesehen um dort nicht die aufwendige RSE-Beeinflussung einbauen zu müssen. Ich nehme an, dass eine ähnliche Regelung im neuen KWK-G kommen wird.


    Ich werde dieses System mit einer Modifikation in unsere Batteriespeicher ecoBATT integrieren und damit eine andere Komponente ersetzen. Damit kann ich für kleines Geld unseren Kunden einen erheblichen Mehrwert anbieten. Ich bin gerade dabei unsere Homepage entsprechend zu erweitern. Die Seite "www.perdok.info/bilanzpunktregler.htm" werde ich in den nächsten Tage kontinuierlich ergänzen.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
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  • Da dreht sich bei mir der Magen um


    so, so! Es sollte eigentlich klar sein, dass ich in diesem Zusammenhang an COP >3..4 denke und vor allem an eine irgendwie geartete Kopplung von BHKW u. WP, wie es Sailor773 auch etwas ganzheitlicher schreibt. Problem bei der gekoppelten Einzelanlage sind nur die Kosten für die Erdwärmesonde, wobei man hier auch etwas breiter als nur ganz konventionell denken sollte. Checken könnte man hier auch mal die sehr güngstigen Split Klimageräte. Sind u.U.etwas laut und bei tieferen Temperaturen bzgl. COP zu hinterfragen. Bin mir eigentlich sicher, dass hierzu auch weiteres im Form finden kann.