Eigenbau BHKW mit China-Diesel

  • Hallo,
    ich habe die Absicht, mir ein BHKW zu bauen.
    Ich denke ich kaufe mir einen 3 PS
    Changfa R165 Diesel.
    Einen Asynchronmotor mit 7 PS habe ich noch zuhause stehen.
    Da müsste ich ein Gestell bauen und die beiden Teile mit Keilriemen verbinden.
    Statt des Verdampferkühlers eine Platte mit Rohrstutzen anbauen. Die Abgase würde ich durch den Heizkessel und Abgaswärmetauscher ableiten.
    Eine Steuerung, die Übertemperatur verhindert und das Agregat bei Bedarf einschaltet.
    Einen 800 l Pufferspeicher habe ich auch bereits. Den müsste ich mit Wärmetauscher anschliessen, da er keinen eingebaut hat.
    Würde das BHKW ein Einfamilienhaus mit relativ niedrigem Wärmebedarf (2000l Heizöl im Jahr) beheizen können?


    Ich denke das könnte klappen.

  • Guten Morgen,


    Vorsicht jetzt kommt die Spaßbremse... :pfeifen:


    Einen Asynchronmotor mit 7 PS habe ich


    Zu groß und daher ineffizient.


    Die Abgase würde ich durch den Heizkessel und Abgaswärmetauscher ableiten.


    Da wird dir dein BZSM böse auf die Finger hauen!


    Den müsste ich mit Wärmetauscher anschliessen, da er keinen eingebaut hat.


    Die integrierten Tauscher sind für ein BHKW eh zu klein. An Plattentauscher und zweiter Pumpe kommst du nicht vorbei.


    Würde das BHKW ein Einfamilienhaus mit relativ niedrigem Wärmebedarf (2000l Heizöl im Jahr) beheizen können?


    Monovalent? Nein!
    Du hast ca. 9kW Heizlast, so viel bringt der R165 nicht.
    Und wohin mit dem Stromüberschuss? Alles einspeisen?


    Ein paar weitere Punkte über die du nachdenken solltest:
    Der R165 hat einen sehr kleinen Ölkreis, keinen Filter. D.h. alle 100Bh Ölwechsel.
    Wenn du einen Filter nachrüsten willst brauchst du eine andere Pumpe, die verbaute Schleuderpumpe packt das nicht.
    Kennst du dich mit Elektrik aus? Die Steuerung liegt mit Neuteilen ohne Arbeitszeit bei ca. 1500€.


    Und was ist dein Ziel?
    Willst du unbedingt ein BHKW, egal was es dich an Zeit oder Geld kostet?
    Ein Gerät das effizient und zuverlässig warm gibt?
    Oder willst du am Ende eine schwarze 0 sehen?



    mfg JAU

  • Hallo JAU, danke für die Infos.


    Ich habe meine PV Anlage selbst erweitert und gebaut und auch einen Abgaswärmetauscher und Heizkessel eingebaut.
    Jetzt möchte ich halt die BHKW- Technik ausprobieren.


    Ich habe ja schon etwas gelesen und mich würde interessieren, ob der chinesische Motor 50 000 Betriebsstunden aushalten kann.


    Ich denke ich würde ihn für 250,- bekommen können und mein Aufwand finanziell würde sich in Grenzen halten.


    Ich hätte auch eine sinnvolle Verwendung des 800 l Puffers.


    Alle 100 Stunden einen Ölwechsel zu machen ist unpraktisch. Von daher bräuchte ich einen Ölfilter und Pumpe zum nachrüsten.


    Kannst Du da was empfehlen, wie ich es machen kann?


    Ich denke die Steuerung würde ich schon in den Griff bekommen. Da muss ich mich näher mit beschäftigen.
    Kannst Du mir einen Tip geben, wo ich abschauen kann?


    Ich habe die Überwachung meiner Wechselrichter auf einer Pogoplug laufen. Ist in C programmiert . Vielleicht kann ich da was draus machen.


    Oder was würdest Du empfehlen?

  • 5000 Bh ergeben bei 5 Stunden am Tag 1000 Tage = 3 Jahre.
    Das ist nicht sehr viel.
    Zum Öl: Da würde ich parallel einen Behälter anbauen und mit einer (Kraftstoff-) Pumpe das Öl durch einen Ölfilter leiten.

  • 5000 Bh ergeben bei 5 Stunden am Tag 1000 Tage = 3 Jahre.

    Hallo, Du hast Glück wenn der Klumpen ein Jahr übersteht. Du redest von nem Chinaböller nicht von einem Premiumzwölfender.


    Grüße

  • Alikante, Du machst mir ja Mut.


    Ich glaub ich lass mein Vorhaben sein. Wenn die Standzeit so bescheiden ist, komme ich aus den Reparaturen nicht heraus.


    Ich habe ja meine Ölheizung mit Abgaswärmetauscher. Da habe ich einen Reservebrenner. Ist ja ausgereifte Technik. Ich brauche da jetzt nicht tätig werden. Also lass ich das mit dem Chinaböller mal sein.


    Danke für die Einschätzung.

  • Moin,


    es war sicher nicht meine Absicht Dich mutlos zu machen. Nur solltest Du an das Projekt eher "konservativ" herangehen also Deine Erwartungen herabsetzen. Das Motorenproblem muß keines sein wenn Du zwei Motoren hast und immer einen aufbereitest wärend der andere läuft.


    Allerdings sind auch Deine Preisvorstellungen etwas "Blauäugig", es wird ein Hobby evt. mit ner schwarzen Null dafür aber sehr viel Zeitaufwand.



    Grüße

  • Ja, ich weis jetzt nicht was ich machen soll.
    Einerseits schreckt mich die kurze Lebensdauer des Motors ab. Andererseits reizt mich die Technik auszuprobieren.
    Den Motor würde ich schon für 250,- bekommen. Ich muss ihn halt in Wien holen.
    An Umbau- Maßnahmen würde ich vielleicht nochmal soviel ausgeben.
    Ich weiß allerdings noch nicht wie der automatische Start und Stop zu realisieren ist.
    Da bräuchte ich Beispiele und Anleitungen wie das andere User gemacht haben.


    Ich könnte mir vorstellen, den Generator- Motor mit einem Schütz einzuschalten.
    Der würde den Motor anlaufen lassen.
    Den Stop über ein Magnetventil, das wenn man die Spannung wegnimmt den Motor abschaltet und natürlich auch das Schütz abschaltet.
    Das Magnetventil könnte ich von einem defekten Heizölbrenner nehmen.
    Das ganze über ein Thermostat am Pufferspeicher und eine Schaltuhr steuern.


    Ich denke eine Drehzahlüberwachung wäre nicht unbedingt vonnöten.


    Einen Netz und Anlagagenschutz habe ich bereits in meinem Zählerkasten.


    Der Asynchronmotor wird ja automatisch zum Generator, wenn der Motor über die Nenndrehzahl dreht. Durch den Schlupf wird automatisch Energie eingespeist.

  • Ich habe jetzt einen R180 Motor mit 8 PS und einen Asynchronmotor mit 7 PS.
    Ich denke die passen gut zueinander.
    Ich werde eine Übersetzung machen, daß der Motor bei 1800 1/min läuft und der Generator dann 1550 Umdrehungen hat.
    Wenn denn der Motor nicht ganz die Nenndrehzahl hat, hält er vielleicht etwas länger.
    Dann muss ich noch einen Elektromagneten zur Dekompression anbauen.
    Oder kann ich ihn ohne Dekompression mit dem Motor- Generator hochreißen?
    Aber als Erstes brauche ich den Rahmen und passende Riemenscheiben und Keilriemen.


    Da der Motor nun stärker ist, kann ich die Heizung voll mit ihm machen.


    Das Vorheizen beim Start könnte ich mit einem Föhn machen.


    Dann brauche ich noch Gummipuffer um Schwingungen abzudämpfen.


    Außerdem noch die Platte mit den Rohrstutzen zur Abnahme des Heizwassers.
    Ein Flexrohr für die Abgase.


    Als Wärmetauscher werde ich vermutlich einen kleinen Boiler mit Rohrschlange nehmen und in Reihe zu meinem 800 l Puffer verrohren.


    Oder ich lass ihn weg . Ist eigentlich nicht notwendig.

  • Ich habe jetzt einen R180 Motor mit 8 PS und einen Asynchronmotor mit 7 PS.
    Ich denke die passen gut zueinander.
    Ich werde eine Übersetzung machen, daß der Motor bei 1800 1/min läuft und der Generator dann 1550 Umdrehungen hat.
    Wenn denn der Motor nicht ganz die Nenndrehzahl hat, hält er vielleicht etwas länger.


    Das wird der Motor nicht schaffen---Leistungskurve !
    Dieser Motor ist auch mit 1800 U/min noch zu arg belastet, und ist mit Lebensdauer nicht zum besten bestellt.

    Oder kann ich ihn ohne Dekompression mit dem Motor- Generator hochreißen?


    ja--müßte gehen---meiner läuft auch noch nicht--brauche noch einige Zeit.

    Da der Motor nun stärker ist, kann ich die Heizung voll mit ihm machen.

    Das glaube ich nicht--hat ca 6 kw /therm.

    Das Vorheizen beim Start könnte ich mit einem Föhn machen.

    mit welchem Sprit ??
    bei mir kommt die Kraftstoffleitung im Wendel an die therm. Anbindung vom Puffer her--5 Min. vor d. Start zirkulieren lassen.





    Ich lasse den mit 1540 U/min laufen---3 kw Gen.---warum Gen. größer ?

    Pv seit 2000-8.67 kwp--.-therm.E.= Hackschnitzel 42%x Miscanthus 16% x Bhkw 24% x Scheitholz 8% x WW.WP 6%. x H.Öl 3%xSoTh.1%
    Pv seit 2007- 7,64 kwp
    .
    Pv seit 2014 -8,16 kwp mit Elektrospeicher 11,6 kwh 3 phas.
    Bhkw eco 3.0


  • Ich meine das passt schon, wie ich es mache.
    Ich habe halt 2 solche Asynchronmotore bei mir herumstehen.
    Ich brauch ja nicht Vollgas geben, dann wird auch weniger Strom erzeugt als der Generator liefern kann.
    Wenn ich ihn mit 4 kW laufen lasse, komme ich an die 9 kW Heizlast meines Hauses heran.
    Vielleicht baue ich einen Abgaswäretauscher dazu.


    Das Ausschalten werde ich mit einer vorgespannten Feder am Dekompressionshebel machen. Die lasse ich mit einem Elektromagnet halten.
    Wenn dann der Strom ausfällt oder was anderes, stoppt der Diesel.


    Ich fahre mit Heizöl. Ich denke das vorheizen spare ich mir.

  • Das Ausschalten werde ich mit einer vorgespannten Feder am Dekompressionshebel machen. Die lasse ich mit einem Elektromagnet halten.

    nö, schlag nochmal die Funktion des Dekompressionshebels nach.


    Besser man macht das mit dem Gashebel.


    Grüße

  • Ich habe nun herausgefunden, mit einem Liter Öl kann man 11 kWh Energie erzeugen. Dies würde im Brennwertkessel optimal gemacht.
    Im Blockheizkraftwerk würde nur ein Teil (30%) in Strom umgewandelt. Entsprechend weniger Wärmeenergie würde an die Heizung abgegeben.
    Das und die geringe Standzeit des Diesels schrecken mich ab, das Projekt zu machen. Ich hatte gedacht mit dem BHKW aus dem Heizöl mehr als mit dem Brennwertkessel herausholen zu können. Da ich eine Brennwert- Heizung habe, ist das BHKW nicht groß von Vorteil für mich.
    Wenn wer einen R180 Dieselmotor braucht, kann er sich bei mir melden. Er ist neu und läuft.