BHKW sinnvoll bei 60.000L Heizölverbrauch und 350.000KW/h Strombedarf aber bei nur halbtägiger Auslastung?

  • Guten Tag,


    wir müssen bzw. wollen unsere Heizungsanlage erneuern und
    überlegen ein BHKW zu nutzen.


    Zur Situation:


    Aktuell haben wir drei Verbraucher d.h.
    Werkstatt ca. 300qm Körting Kessel 30KW
    Bürogebäude und Verkaufshaus ca. 600qm Viessmann Kessel 120KW
    Produktion Schnellverdampfer Wanson der Brenner benötigt im
    Jahr 40.000 Liter Heizöl


    Wir haben einen Jahresverbrauch an Heizöl von ca.60000 Liter
    Heizöl und einen Strombedarf von ca. 350000 KW/h
    Unsere durchschnittliche Tagesproduktion dauert ca. 8 h .
    Der normale Geschäftsbetrieb liegt bei 12 h täglich
    (Mo.-Fr.)
    Ein Erdgasanschluss ist vorhanden.


    Primäres Ziel ist vom Gesamtverbrauch Heizöl durch
    Umstellung der 3 Brenner auf ein Gas BHKW deutlich zu verringern und viel Strom
    selber nutzen zu können.


    Die Überflüssige Wärme sollte durch Pufferspeicher dem neuen
    Gas befeuerten Verdampfer zur Verfügung stehen.


    Was halten die Experten hier von diesem Vorhaben ?

  • Hallo, genau wie 2008, als du zum ersten Mal diese Anfrage hier reingestellt hast, würde ein BHKW sehr viel Sinn machen, wenn sichergestellt ist, wie denn dem omminösen Verdampfer die BHKW-Wärme zur verfügung gestellt wird.


    Wo steht denn die Anlage?

  • Richtig 2008 haben wir schonmal überlegt, hat jetzt wieder 6 Jahre gehalten :)
    Ich dachte da an eine Fernwärmeleitung vom BHKW zum Verdampfer ca 40 m. Der Verdampfer bekommt dann vorgewärmtes Wasser und benötigt dann weniger Energie beim Dampfprozess. Aktuell liegt die Wassertemperatur bei Beschickung bei 8 Crad . Der Dampfbedarf liegt bei 400kg/h . Natürlich wird überschüssiges Wasser mit höherer Temperatur als 8 Crad wieder zugeführt.


    Bis jetzt hatten wir ein Angebot von einer Firma die uns ein BHKW kostenfrei zur Verfügung stellen wollte aber da wir nicht 2 schichtig produzieren war es uninterressant für sie.

  • Kostenfrei stellt Dir niemand irgendwas zur Verfügung... nennt sich Contracting, diese "Kostenfreiheit"....


    Wo ist denn Eure Firma???

  • Ist n bisschen weit von Düsseldorf...


    Aber egal: Mach mal Angaben zu Eurem jährlichen Wasserverbrauch. Dann kann man errechnen, wie viel kWh Wärme für xtausend Liter benötigt würden, um dieses Wasser von etwa 8° auf 85° (mehr schafft n BHKW nicht) zu erwärmen. der Dampfer macht dann die 86-130(??)° Dampf....


    Die Anzahl kWh, die für die 78k im ersten Step benötigt werden, bringen Laufzeit für das BHKW. Zusätzlich läge überschlägig die Heizlast für den ölverbrauch ohne Dampfer 20.000 Liter nach Nutzungsgrad bei 80 kW.


    Je nachdem, wie viel das BHKW um 78 Kelvin vorerwärmen kann, wird es evtl. ein 20 kW elektrisch.... Ebenfalls wichtig ist der elektrische Lastgang, hier muss man sehen, wie viel Strom denn nachts verbraucht wird, wenn Ihr nicht arbeitet....


    Bei 8 Stunden und 250 Arbeitstagen kommt Ihr auf 2.000 Produktionsstunden... Ist erstmal nicht die Welt und ohne elektrische Last in den Nebenzeiten von >10kW wird das schwer....


    Aaaalso:
    a) Elektrische Last in den Nachtstunden?
    b) Lastspitze tagsüber (ich schätze mal >140 kW)?
    c) Wasserverbrauch pro Jahr???

  • Moin,


    vergiss nicht die elt. Last für den Verkaufsraum die auch ausserhalb der 8 Kernstunden benötigt wird.
    Über 85°C kann ein BHKW schon, wenn es dafür ausgelegt ist und nen speziellen AGWT mit Wärmeträgeröl hat.


    Grüße

  • Aaaalso:
    a) Elektrische Last in den Nachtstunden?
    b) Lastspitze tagsüber (ich schätze mal >140 kW)?
    c) Wasserverbrauch pro Jahr???

    a: keine Ahnung Ab 18 Uhr laufen nur die Überwachungskameras , vllt 3 Computer und der Server, Heizungen, Reklame, bissl Licht, 4 Kühltruhen und Kühlschränke.


    b: ca 320kw


    c: über 800 Kubikmeter

  • Guten Morgen,


    habe gestern ein Angebot von Senertec inkl. Schnelldampfer bekommen. Habe die Berechnung als Datei angehängt, wäre nett wenn ihr mal eure Meinung sagt. Gesamt Investition mit Verdampfer ca. 144.000€ .

  • Guten Morgen,


    hier würde ich gerne auch mal im Detail nachrechnen. Die Auslegung erscheint mir auf den ersten Blick etwas zu klein.


    Bitte lassen Sie mir Ihre Kontaktdaten zukommen.


    Mit smarten Grüßen


    Florian Lutz

  • Naja, kann man drüber streiten....


    Ist der Dachs pro denn lieferbar? Und was ist mit den übrigen, nicht ganz unwichtigen Dingen wie Wartungsintervall....


    Hier findet man im Netz Zitat:


    "Kurze Wartungsintervalle: Für das Wartungsintervall werden 3.000 Bh veranschlagt. Davon profitiert nur einer – der SenerTec Kundendienst. Hier wird man sich auf Dauer etwas einfallen lassen müssen. Wettbewerber EC Power ist dem Marktführer SenerTec mit seinen BHKW bereits auf den Fersen. Das XRGI 20 glänzt mit Wartungsintervallen von 6.000 Stunden."


    Prüf das mal...

  • Guten Morgen Hans,


    ich will hier keine Grundsatzdiskussion entfachen. Das Wartungsintervall kann dem Endkunden eigentlich fast egal sein. Ich sehe die effektiven Wartungskosten als maßgebende Größe. Und hier muss man dann einfach die Vollwartungskosten inklusive Motorüberholung und allen anfallenden Störungsbeseitigungen betrachten. Da können wir als Beispiel auch mit einem Wartungsintervall von 4.000 Stunden mit den Preisen von EC mithalten und unterbieten.


    Meine Überlegung über ein größeres BHKW kommt durch die begrenzte Laufzeit des BHKW. Bei einem Wärmebedarf von 300.000 kWh/a und einer Wärmeabnahme von 11 h/Tag (inklusive vorheizen der Hallen, Nachtabsenkung) komm ich mal ganz grob über den Daumen kalkuliert bei einer 33 kW-Anlage auf ca. 3500 Stunden Laufzeit. Vielleicht mehr, vielleicht weniger. Müsste man eben mal im Detail nachrechnen. Dazu werden aber noch nähere Informationen benötigt.
    Wenn man die Betriebszeit mit 11h/Tag, 5Tage/Woche und 50 Wochen/a ansetzt, kommt man auf 2750 Stunden. Warum also ein kleines BHKW einsetzen und Strom vom EVU beziehen, wenn man auch ein größeres einsetzen kann.


    ABER wie gesagt. Nach momentanen Stand alles reine Spekulation, ich würde das sehr gerne im Detail kalkulieren. Gerne können wir Freitag Abend oder im Laufe des Samstags das im Detail zu besprechen.


    MsG


    Florian Lutz

  • Florian, man kann meiner Meinung nach ohne elektrischen Lastgang in diesem wie auch in so ziemlich jedem anderen Objekt kein BHKW vernünftig auslegen/planen. Dass der eine oder andere Hersteller es bei der Planung nicht so genau nimmt, dürfte auch bekannt sein, ebenso, wie dass der hier angebotene Hersteller eben nicht (wie sicherlich KW Energie) durch seriöse und günstige Wartungspreise glänzt...


    Deswegen ist der Wartungsintervall hier eben doch relevant, generell hast Du aber Recht, entscheidend ist, was denn die Wartung kostet, nur denke ich (ohne es zu wissen), dass hier Senertec eher etwas mehr aufrufen wird...


    Dein Auslegungsansatz ist richtig, ein größeres BHKW, welches "nur" tagsüber läuft, aber dann eben wenn der Strom gebraucht wird, auch mehr produziert, hat auch den Vorteil, dass die Spitzenlast runtergeht... Dann erspart man sich ggf. noch Ärger wegen Leistungserweiterung, Baukostenzuschüssen etc.... Dies ist aber ohne Lastganganalyse nicht planbar, es ist ein Leichtes, den Lastgang vom Versorger zu bekommen....


    Wieso der hier nicht vorliegt bzw. der Senertec-Kollege nicht danach gefragt hat, entzieht sich meiner Kenntnis...