Sachs Dachs Kompressionsdruck, Vorzündung und viele weitere Fragen

  • Hallo,


    bin neu hier aber lese schon seit geraumer Zeit mit.
    Habe mir aus "Spass an der Freude" einen recht betagten Sachs Gas BHKW mit über 100.000 Betriebsstunden bei fast 30.000 Starts (es soll noch der erste Motor sein) für recht kleines Geld (das Abholen war teurer) zugelegt. Dachte mir so: ein paar brauchbare Teile werden schon noch drann sein und in naher Zukunft noch mal einen etwas besseren zugelegt und so hat man einige Ersatzteile. Habe das Gerät zerlegt bis auf die Kurbelwelle (die lässt man in Ruhe wenn es nur irgend geht). Bin schon beim Auseinanderbauen auf einige Sachen gestossen die sich eigentlich bei der Laufleistung nicht so recht erklären lassen. Recht wenig/kaum Kesselstein, Motor oberflächlich staubtrocken, nicht eine Schraube festgerostet auch nicht im Wärmetauscher, nur der Wärmetauscher wurde scheinbar mal abgenommen und schlampig wieder montiert. Ansonsten war nur der Anlasser nicht mehr ganz i.O. es fehlte die mittlere Lagerbuchse. Habe eine Sinterbronze-Buchse gedreht und in das Presskunsstofflagerschild eingepresst und nun dreht er wieder wie neu. Laufbuchse innen den Kopfboden gereinigt und Ventile eingeschliffen und dazu noch die Lauffläche leicht gehont so hält das Öl wieder besser und die Einlauffase ist besser. Auf dem Kolbenboden und im Brennraum war eine weisse perlig verschmolzene Ablagerungen die nur durch schleifen zu entfernen waren ansonsten sah der Kolben recht ordentlich aus und hatte kaun merklichen Verschleiss ebenso die Kolbenringe.
    Alle O-Ringe erneuert und alle anderen Dichtungen und soweit alles wieder zusammen gebaut und den Motor mal mit eingeschraubter Kerze per Anlasser drehen lassen. Es kam zu meinem Erstaunen weisser Rauch, scheinbar ist das Öl welche sich bein Kolben einführen verwendet habe vorverbrannt (mein alter Treckerdiesel macht auch so :)) eigentlich unnormal. Habe dann mal die Kompression gemessen und habe einen Kompressionsdruck von so 16-18Bar / kp/cm² bei Anlasserdrehzahl (da würde sich so mancher Diesel freuen). Ist das richtig so hoch oder fehlen da Fussdichtungen um den Brennraun zu vergrössern ? Desweiteren ist mir aufgefallen das der Hallgeber für die Zündung bei 10° Vorzündung festgeschraubt war. Ist das Richtig so viel Vorzündung oder wie ist der richtige Wert der Vorzündung?
    Gibt es irgendwo vollständige Infos was alles bei den Wartungen erneuert oder geprüft (mit Werte) wird?
    Wo bekomme ich für das Steuergerät (1) die Zugangspassworte her oder gibt es eine Möglichkeit dies zu Ümgehen oder zu löschen?


    So viel erst ein mal.


    Beste Grüsse aus dem Spreewald
    Bernhard K

  • Dank der Oktanzahl (>110) sei der Kompressionsdruck möglich. Benzin ist vergleichsweise minderwertig.


    10° VOR OT ist für einen Ottomotor nicht sonderlich früh. Sollte ein dynamischer ZZP ermittelt werden, so findet man die Marke für den POT deutlich früher. Über eine vom MSG geregelte Verzögerung variiert der ZZP dann von früh bis spät. Bei meinem PKW variiert der ZZP ca. bis 30° vor OT


    Ob der anitke Dachs über soetwas verfügt - eher nicht. Da der kolben aber nicht angeschmolzen scheint, sei der ZZP akzeptabel.


    Seinerzeit stellte man soetwas nach Gefühl ein - allerdings gibt es da so Aussagen wie 1,8mm VOR OT. Da der Kolben im Bereich des OT aber nahezu keine Bewegung trotz großen Winkel Kurbelwellendrehung macht erscheinen 10° kaum als zu früh. Mit bekanntem Hub und einfacher Trigonometrie läßt sich das einfach darstellen und wird einschätzbar.


    Dazu kommt noch gegebenfalls ein unsymmetrischer Kolben, mit verlagerten Kolbenbolzen. Ob das beim Dachs so ist - keine AHnung. Kaum jemand wagt es überhaupt da mal genau hinzusehen. Bei sehr vielen Motoren sitzt der Kolbenbolzen ca. 2mm aussermittig, was zur Senkung der Klingelneigung und etwas runderm Lauf führt.


    Eien Vorverbrenung ist eher nciht zu erwarten. Vielmehr vernebelt die Flüssigkeit lediglich. Kenn man zB. von Bier - knallt man den Kronkorken ab, findet auch keine Vorverbrennung statt - OK, irgendwie ja schon, denn im Anschluß folgt diese.


    Bilder sagen mehr als 1000 Worte.

    Einmal editiert, zuletzt von Gekritzel ()

  • Hallo Gekritzel,
    der Sachs hat eine statischen Zündzeitpunkt ist eigentlich eine einfache Transistorzündung mit Hallgeber als Unterbrecher und 220V Netzteil als Stomversorgung. Kann mir nicht vorstellen das in dem Schaltkreis eine Abhängigkeit zur Drehzahl/Zündfunken/min mit integriert ist.
    Hab mal kurz überschlagen 10° sind in etwa 1,25mm ist ja doch recht normal. Habe mich da doch etwas von der Gradzahl irritieren lassen da man sonst immer nur nach mm einstellt.
    Aber der weisse Rauch war schon so wie beim Diesel der ein wenig zu wenig Kompression hat. Roch auch danach und hielt sich auch recht lange in der Werkstatt.
    Beste Grüsse aus dem Spreewald
    Bernhard K

  • Hallo Leute
    Jetzt hats auch mich erwischt


    nach 23600 St und 7500 Starts Anlasser def. ?(


    was habt Ihr für Erfahrungen


    sonnenreiche Dachs und Speichergrüße
    hitschi

    ist erst im Nebenberuflichem Aufbau: Fa. Kühr Elektrotechnik eingetragen in der HWO
    Elektroinstallation, SPS Technik, Eib- Partner, Fachpartner von Varta, Alarmanlagentechnik nach VDS
    Inhaber Christof Kühr, Negertalstr. 2a, 57462 Olpe Unterneger
    Mail: Christof.Kuehr@freenet.de / Hompage:C-Kuehr.de.tl


    NUR WER HANDELT KANN ETWAS VERÄNDERN :thumbup:

  • Hallo!


    Bei Nr. 2 hat bei ca. 25 th und ca. 3000 Starts der Anlasser angefangen zu kreischen. Anlage wurde bei 34 th wegen Motorschaden stillgelegt. Der Anlasser war aber noch in der Lage den Motor zu starten. Bei Nr. 1 ähnlich. Aktuell hat Nr. 1 ca. 31 th und ca. 4000 Starts. Demnächst werde ich den Anlasser aus Nr. 2 mal ausbauen und zerlegen. Kann ja eigentlich nur ein Lager defekt sein.


    Viele Grüße

  • Hallo,


    das mittlere Lager (so man diese wahrscheinlich ganz verschwundenen Blechbörtelrand so bezeichnen kann) scheint wohl eine recht schwache Stelle zu sein. Lässt sich aber recht gut reparieren wenn der Schaden den Motoranker noch nicht zu sehr beschädigt hat. Dann ist auch der Lagersitz für eine neue Lagerhülse noch nicht beschädigt. Sinterbronze ist dafür ein recht gutes Material da es innerhalb der Metallstruktur Öl halten kann und somit ein recht lange Schmierung gewährleistet ist. Achtung in dem Lagersitz im Pressteil ist ein Bund. Dieser sollte am Lagernachbau mit bedacht werden.


    Beste Grüsse


    Bernhard K

  • Hallo Dachs Mitstreiter


    Danke für eure Tipps.
    So wie ich das sehe habe ich noch Glück.
    Brauche wohl wirklich nur eine neue Lagerschale.
    Ich habe zwar schon einen neuen Anlasser (300Euronen) , werde mir den anderen aber rep. und auf Lager legen.
    So wie ich eure Beiträge lese hat meiner mit den 7500 Std doch recht lange gehalten.


    Noch eine Frage nach wieviel Std. habt Ihr die Schleuche im Dachs gewechselt?
    Meine sehen eigentlich noch recht GUT aus.


    Sonnenreiche Dachs und Speichergrüße


    hitschi :thumbup:

    ist erst im Nebenberuflichem Aufbau: Fa. Kühr Elektrotechnik eingetragen in der HWO
    Elektroinstallation, SPS Technik, Eib- Partner, Fachpartner von Varta, Alarmanlagentechnik nach VDS
    Inhaber Christof Kühr, Negertalstr. 2a, 57462 Olpe Unterneger
    Mail: Christof.Kuehr@freenet.de / Hompage:C-Kuehr.de.tl


    NUR WER HANDELT KANN ETWAS VERÄNDERN :thumbup: