Wärmedämmverbundsysteme - Der Flop des Jahrhunderts ???

  • Zitat

    Hallo sailor773 ! Aber was Er eigentlich sagen will, kommt trotz der vielen Formeln über ! Er beweist, das die "Innung der Konvektionsheizung" mit falschen Ansätzen arbeitet und bewußt die Strahlenheizung "in den Keller rechnet!"



    Gruß
    Alfons B.


    Also in seinem Artikel beweist er hauptsaechlich, dass er von Waermestrahlung wenig Ahnung hat (z.B. seine absurde Theorie warum die Differenzbildung bei gegenueberliegenden Strahlern falsch sein "muss").


    Die Buecher spar ich mir dann mal.


    Gruss
    Jochen

  • Hi @Fuchs,

    Geringer Durchfluss führt zu teilweiser Erwärmung der Heizkörper. Oben heiß unten Zimmertemperatur. Bei niedriger Vorlauftemperatur ist eine viel größere Fläche wärmer als das Zimmer und somit der Strahlungsanteil höher.

    macht Sinn. Gute Erklärung! :thumbup:


    Bedeutet m.E. aber auch, dass die meisten Leute das "Alfons-Verfahren" so nicht werden anwenden können. Überdimensionierte Heizkörper - wie von ihm beschrieben - sind in alten Häusern eher selten, bzw. "überdimensioniert" werden sie erst, wenn nachträglich gedämmt wurde und der Wärmebedarf entsprechend zurückgeht. Dann kann man meist auch die VLT herunterfahren, aber in einem ungedämmten Haus die VLT einfach so um 15 K absenken ist schon ziemlich ehrgeizig.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Hallo JayM !
    Vieileicht bist Du ja bereit die Kurzform zu prüfen !?
    (Siehe PDF Anhang )


    Hallo sailor773 !
    Die Aussage von "Fuchs" : "In beiden Vorlauftemperaturen (35+50Grad), haben die Heizkörper die gleiche Leistung für gleiche Raumtemperatur !" ist nachvollziehbar und ist aus meiner Sicht richtig. Mein Energieverbrauch hat sich, nach Abschaffung der Nachtabsenkung, eigentlich nicht verändert. Aber der fühlbare Heizkomfort, ist durch die Anhebung des Strahlungsanteils, deutlich Höher geworden.


    Will man durch Strahlungsheizung auch noch Energie sparen, muss eine "Echte Strahlungsheizung" bauen !


    Gruß
    Alfons B.

  • Hallo JayM !
    Vieileicht bist Du ja bereit die Kurzform zu prüfen !?
    (Siehe PDF Anhang )
    ...
    Gruß
    Alfons B.

    Hallo Alfons,
    hier ein paar Kommentare zur Kurzform:


    "5. Infolge der ruhenden Luft (keine Staubaufwirbelung) wird eine geringe Luftwechselrate ermöglicht. Es muss nicht so oft gelüftet werden. Dies spart wiederum Energie."
    Die notwendige Luftwechselrate wird nicht durch Staubaufwirbelung sondern durch CO2-Gehalt und Luftfeuchtigkeit bestimmt. Bei ähnlichem Feuchteeintrag durch Menschen, Pflanzen, Kochen, Duschen, etc. ist die relative Luftfeuchtigkeit bei geringerer Lufttemperatur eher höher, die absolute Luftfeucht eventuell geringfügig niedriger. Die notwendige Luftwechselrate ändert sich mMn nicht entscheidend (und sicher nicht wegen der unterschiedlichen Staubbelastung!)


    Beim Lüften wird aber tatsächlich Energie gespart, weil die rausgehende Luft etwas kühler ist und so mit der verbrauchten Luft weniger Wärme verloren geht. Der Effekt liegt in der Größenordnung von Luftwechselrate x Luftvolumen x Wärmekapazität der Luft x Differenztemperatur. Bei 0,6 /h x 100 m2 x 3 m x 0,00034 kWh/kg/K / 1,224 kg/m3 x (21 C - 15 C) reden wir hier von maximal 2.200 kWh/a.


    Die Transmissionswärmeverluste durch die Wände steigen dagegen an. Denn diese sind durch die Temperaturdifferenz von Innen- und Aussenseite der Wand bestimmt. Bei konvektiver Heizung ist die Innenseite der Wand wegen der Grenzschicht Luft-Wand eher etwas kühler als die Lufttemperatur. Bei Strahlungsheizung ist sie prinzipbedingt wärmer. Dadurch steigen die Transmissionswärmeverluste entsprechend an.
    Ganz einfach gerechnet: bei 22 C statt 17 C Innentemperatur der Wand, einem U-Wert von 0,4 W/m2K, 220 m2 Hüllfläche für eine 100 m2 Wohnung (Wandflächen und Decke oder Boden) und 180 Heiztagen bekommt man einen zusätzlichen Verlust von rund 1900 kWh/a, also ein Verlust in etwa der gleichen Größenordnung wie man oben spart.


    "6. Eine Wärmestrahlung mit einer Wellenlänge größer als 2,7 μm durchdringt kein normales Glas. Da die Wellenlängen für Heizzwecke hierunter fallen, verbleibt die Wärmestrahlung im Raum und erzeugt damit einen „Treibhauseffekt”.
    Bei einer Strahlungsheizung genügt also normales Fensterglas. Besondere „Wärmeschutzgläser” mit kleinen U-Werten (Wärmedurchgangskoeffizient,
    früher k-Wert) werden damit überflüssig."
    Oje! Die Lufttemperatur beträgt immer noch 15 Grad C, selbst in seinem optimistischen Szenario. Die Transmissionswärmeverluste sind bei Einfachverglasung selbst bei 15 Grad C sehr erheblich (und genau um diese zu verringern gibt es Doppel- und Dreifachglas). Bei der Strahlungsheizung sollte die Temperatur der Glasoberfläche durch Absorbtion sogar noch etwas höher liegen (und wenn nicht dann kondensiert die hohe relative Luftfeuchtigkeit der kühleren Raumluft sehr schön auf dem kalten Glas). Das heisst der Transmissionswärmeverlust von der wärmeren bestrahlten Glasoberfläche ist ebenfalls eher etwas höher als bei Konvektionsheizung. Bei der hilft nämlich wie an den Wänden die Grenzschicht am Wärmeübergang Luft-Glas noch etwas.


    "Fussbodenheizung
    "Neben der Wärmestrahlung vom Fußboden bildet sich unter der auflastenden kühleren Luft eine bodennahe Warmluftblase. Bei ihrer Entladung werden bei der Konvektion der Warmluft Staub und sonstige Partikel nach oben transportiert."
    und
    "Da auch die Luft unmittelbar über dem Fußboden konvektiv erwärmt wird, bildet sich eine warme Luftschicht, die nach oben steigt und sich bei entsprechender Mächtigkeit sogar schlagartig nach oben verlagert."
    Bitte was? Warme Luft bleibt unter der schwereren kalten Luft als Blase stehen, bis sie sich "schlagartig" "entlädt"?


    "Die Strahlungsleistung
    Die Strahlungsleistung einer temperierten Fläche gehorcht dem Stefan/Boltzmann-Gesetz, das heißt, sie ist proportional zur vierten Potenz der
    absoluten Temperatur einer Oberfläche. Darin liegt ein entscheidender Vorteil, denn unabhängig von Umgebungstemperaturen werden, bedingt allein nur durch die Oberflächentemperatur, Wärmestrahlen emittiert."
    und
    "Derartige Übertemperaturen Dt sind bei einer Strahlungsheizung unsinnig, da die Wärmeleistung allein nur durch die absolute Temperatur der Strahlfläche bestimmt wird. Die Formel (2) ist somit beim Heizen mit Wärmestrahlen nicht anwendbar."
    und
    "Der ständig vorliegende Strahlungsaustausch, der sich durch die Differenz zweier strahlender Flächen manifestiert (Formel 3), wird in den Fachbüchern als Strahlungsleistung angesehen. Dies aber ist der große Irrtum und führt zu abstrusen Ergebnissen."


    Hier ignoriert der Autor völlig worum es geht. Es geht darum Heizleistung in einen Raum einzubringen. Geschieht dies auf dem selben Temperaturniveau, die die Oberflächen im Raum bereits haben, wird KEINE Heizleistung übertragen. Es ist also tatsächlich der Strahlungsaustausch, der für die Bestimmung der Heizleistung wichtig ist.


    Als Gegenbeispiel zu seiner absurden These mal eine kleine Rechnung:
    Ein 10 m x 10 m großer Raum hat 3 m hohe Wände. Bei 3 Grad C Wandtemperatur liegt die Strahlungsleistung von Wänden, Decke und Boden eines solchen Raumes nach Stefan-Boltzmann bei 100 kW. Es ist mMn offensichtlich, dass das kein sinnvolles Mass für die Heizleistung der Wände ist. Bei 20 Grad sind es dann 127 kW. Aber auch die 27 kW Differenz sind kein sinnvolles Mass für die Heizleistung.
    Natürlich ist als Heizleistung nur sinnvoll, was effektiv in den Raum eingebracht werden kann. Und natürlich hängt das von den Temperaturen der aufnehmenden Flächen ab. Die hängt wiederum von der Dämmung hinter den Flächen ab. Bei perfekter Dämmung nähmen alle Oberflächen die Temperatur des Strahlers an, und danach wird keine weitere Heizleistung übertragen.
    Insofern ist es auch offensichtlich, dass Strahlungsheizung eine Dämmung nicht überflüssig macht. Im Gegenteil, durch die höhere Wandinnentemperatur wird die Dämmung eher noch wichtiger.


    Unter "5. Diesen rechnerischen Unfug kann jeder empirisch sogar selber nachvollziehen." kommt dann wieder das Beispiel mit der Person zwischen zwei heissen Platten, der es "dabei sicher recht heiß werden wird." Richtig, aus zwie Gründen, die mit der Berechnung der Strahlungsleistung der zwei Platten durch Differenzbildung nichts zu tun haben:
    1. gibt es konvektive Erwärmung der Luft an den heissen Platten. In dem Raum wird es also sowieso schon recht warm.
    2. geschieht der Strahlungsaustausch jetzt zwischen heissen Platten und kühlerem Menschen. Da wird ordentlich Strahlungswärme auf den Menschen übertragen, dem es dann "recht heiß" wird.


    Was uns ganz nebenbei zur Frage bringt, warum es uns bei 19 Grad Wand- und Lufttemperatur ziemlich gut geht obwohl wir doch 36,5 Grad Körpertemperatur haben. Im Körper wird ständig Energie in Form von Wärme frei gesetzt. Diese muss abgeführt werden, was über Konvektion, Strahlung und Verdunstung erfolgt. Wird über die ersten beiden Mechanismen genausoviel Wärme abgeführt, wie der Körper freisetzt, geht es uns gut. Wird zu wenig Wärme abgeführt (zum Beispiel wenn wir an einem zu heissen Strahler sitzen) fangen wir an zu Schwitzen und geben zusätzliche Wärme über Verdunstung ab. Wird zuviel abgeführt, zum Beispiel weil die Wände und die Luft kalt sind, erzeugen wir mehr Abwärme indem wir anfangen zu zittern.


    Ganz zuletzt noch ein nicht-wissenschaftlicher und ganz unsachlicher Punkt. Der Artikel ist in raum&zeit veröffentlicht. Das sagt eigentlich schon alles. Wer die Zeitschrift nicht kennt, sollte sich mal links unten die Anzeige zum Sonderheft "Neue Geomantie – Integrale Radiästhesie" anschauen. Wer mit "Die Geomantie (= Erdwahrsagen) zählt zu den ältesten Wissenschaften, die die Menschheit aufzuweisen hat." auch etwas anfangen kann, sollte sich vielleicht weiter mit Prof. Meier beschäftigen.


    Mein Fazit dagegen ist und bleibt: die Bücher kann man sich getrost sparen ...


    Gruß
    Jochen

  • Warme Luft bleibt unter der schwereren kalten Luft als Blase stehen, bis sie sich "schlagartig" "entlädt"?


    Ja, ist grundsätzlich möglich.
    Das Problem besteht z.B. bei Rauchmeldern in Spitzdecken. Die dürfen nicht ganz oben montiert werden weil es sein kann das oberhalb der rauchigen Luft ein Blase mit kalter, klarer Luft stehen bleibt.


    Für ein Wohngebäude halte ich die Betrachtung in Bezug auf eine Bodenblase aber für Geschwätz. Sie wird zerstört wenn nur mal jemand durch den Raum läuft oder die Sonne durchs Fenster den Boden stückweise erwärmt.



    mfg JAU

  • Hallo Jochen (JayM) !
    Bei Deinen ganzen Argumenten bekommt man den Eindruck, dass es Dir nur darum geht Prof.Claus Meier, bei Energie- und Heizungslaien, ins Lächerliche zu ziehen ? ( könnte ein zu großer Happen für Dich werden !)
    Ich nehme mal zu zwei Punkten von Dir Stellung die das deutlich zeigen :


    Erst mal was Claus Meier zum Lüften wirklich sagt !(Zitat)
    Das Lüften
    Zur Vermeidung von Schimmelpilz muß gelüftet werden. Dabei haben
    sich unterschiedliche Lüftungsgewohnheiten herausgebildet. Welche Lüftungsart
    ist zu empfehlen?

    • Ursprünglich wurde das Kippfenster zur Lüftung herangezogen.
      Dies wurde verworfen, weil damit die aufsteigende Wärme des unter dem
      Fenster montierten Heizkörpers direkt ins Freie gelangte - Energieverschwendung.
    • Nun hieß die Empfehlung ”Stoßlüftung”. Aber
      auch diese ist nicht zu empfehlen, da mit steigender relativer Feuchte auch
      der Wärmeinhalt der Raumluft ansteigt. Wer feuchte Luft hinauslüftet,
      tauscht damit leider auch sehr energiereiche Luft aus, ist damit ebenfalls
      ein Energieverschwender.
    • Das Lüften muß deshalb in einer Art erfolgen, die
      ein Ansteigen der relativen Feuchte grundsätzlich in normalen Grenzen
      hält – dies ist das permanente Lüften.
    • Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: die Lüftungsanlage und das undichte Fenster.
    • Eine Lüftungsanlage ist teuer, sie muß aus hygienischen
      Gründen stets gewartet werden (Verschmutzung und Verkeimung der Kanäle)
      und verbraucht Antriebsenergie. Es muß deshalb ernsthaft davon abgeraten
      werden.
    • Das ”undichte Fenster” ist die einzige kostengünstige und
      überschaubare Konstruktion, um einen Feuchtestau der Raumluft zu vermeiden
      – eine uralte Lüftungsvariante.
    • Sogar die ”Industrie” hat sich darauf eingestellt: Sie bietet
      ”undichte” Dichtungen an (Noppen auf dem Dichtungsband), empfiehlt Lüftungsschlitze
      im Rahmen (auch mit Staudruckbremse) oder entfernt lapidar nur wieder die
      Lippendichtung. Gegenüber dem in den Verordnungen geforderten ”Fugendurchlaßgrad”
      bedeutet dies ein Salto Mortale rückwärts – Schizophrenie im konstruktiven
      Denken.
    • Warum eigentlich kann man zum Lüften nicht einfach das Fenster
      aufmachen – frische Luft und die Verbundenheit zur Außennatur läßt
      dies am wünschenswerten erscheinen

    1) Wenn Claus Meier von einem Nebeneffekt (keine Staubaufwirbelung bei Strahlenheizung) spricht, machst Du daraus Deinen Hauptkritikpunkt, der nichts damit zu tun hat !


    2) Schon "nicht mehr lustig" ist es, Ihn mit "Wahrsagen" in Verbindung zu bringen ! Wenn die Zeitung "raum u. zeit" in einer ganz anderen Ausgabe
    über dieses Thema berichtiet, hat das doch wirklich nichts mit Ihm zu tun !!


    Gruß
    Alfons B.



  • Hallo Alfons,
    da ich kein Bauphysiker bin sondern nur einfacher Chemiker mit Grundkenntnissen in Physik, werde ich mich in die wissenschaftlichen Details dieser Diskussion zu Prof. Meier bestimmt nicht einmischen, sondern melde mich nur, wenn ich etwas verstehe.


    Dein letztes Zitat von Prof. Meier zum Lüften (acht Punkte) enthält viel Richtiges. Insbesondere der Punkt

    Eine Lüftungsanlage ist teuer, sie muß aus hygienischen Gründen stets gewartet werden (Verschmutzung und Verkeimung der Kanäle)
    und verbraucht Antriebsenergie. Es muß deshalb ernsthaft davon abgeraten werden.

    ist aus meiner Sicht (jedenfalls für Privathäuser) absolut richtig. Dennoch erlaube ich mir eine Frage. Vergleicht man die folgenden Zitatabschnitte

    2. Nun hieß die Empfehlung ”Stoßlüftung”. Aber auch diese ist nicht zu empfehlen, da mit steigender relativer Feuchte auch
    der Wärmeinhalt der Raumluft ansteigt. Wer feuchte Luft hinauslüftet, tauscht damit leider auch sehr energiereiche Luft aus, ist damit ebenfalls ein Energieverschwender.

    und

    8. Warum eigentlich kann man zum Lüften nicht einfach das Fenster aufmachen – frische Luft und die Verbundenheit zur Außennatur läßt
    dies am wünschenswerten erscheinen

    so fragt man sich doch: Wo ist da der Unterschied?


    Ich bin jedenfalls für offene Fenster (im Sommerhalbjahr und - bei Temperaturen über Null - nachts im Schlafzimmer, natürlich nur wenn die Heizkörper ausgeschaltet sind), ansonsten für Stoßlüften und gerne - alternativ - auch für "undichte Fenster" (solange sich die Undichtigkeit in vernünftigen Grenzen hält). Alles ist besser als eine "kontrollierte Lüftung", deren zahlreiche Nachteile auch Prof. Meier klar erkannt hat. (Ähnliches las ich vor einiger Zeit auch in der "SZ": Angeblich sind laut einer Untersuchung rund 80% der Lüftungsanlagen in Privathäusern wegen mangelnder Wartung verkeimt.)


    Deshalb halte ich den "Dicht-Wahnsinn" in unseren Bau-Vorschriften für wesentlich schädlicher als den "Dämm-Wahnsinn".


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • War von euch wer länger in einem Objekt mit undichten Fenstern? Ich sag euch das ist wirklich nicht angenehm. Da kann man heizen was das Zeug hält und die zugige Luft lässt dich immer noch frieren. Wer das in Betracht zieht hat doch nicht mehr alle Nadeln an der Tanne!


    Das es Zwangslüftungen gibt ist mir bekannt, deren Einsatz in Wohnräumen aber mit viel Bedacht zu wählen.



    mfg JAU

  • War von euch wer länger in einem Objekt mit undichten Fenstern? Ich sag euch das ist wirklich nicht angenehm. Da kann man heizen was das Zeug hält und die zugige Luft lässt dich immer noch frieren. Wer das in Betracht zieht hat doch nicht mehr alle Nadeln an der Tanne!

    War ich (Winter 1973/74 an der Marineschule). Da hatten wir Doppelfenster Baujahr 1908 und bei Nordwestwind innen Schneegriesel, und auch wenn alle Fenster zu waren, heulte in den Gängen der Wind und die Türen klapperten. Ich kann bestätigen: Es war "wirklich nicht angenehm". (Die Marineschule ist übrigens inzwischen saniert.)


    Das ist es aber nicht, was ich meine. Ich rede von ganz normalen Fenstern Baujahr 1973 bzw. 2003 wie bei uns im Haus, die (auch wenn wie im Moment bei uns eine Kaltfront mit Windstärke 5 und Böen 7 durchzieht) keine fühlbare Zugluft durchlassen, aber dennoch einen "Blower-Door-Test" - wie er heutzutage gefordert wird - niemals bestehen würden. Es ist genau wie mit der Dämmung: Bei der Dichte gibt es ein Optimum, und das liegt zwischen dem Zustand "Marineschule 1973" und "EnEV 2014".

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

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  • Hallo Alfons B.,
    ich kenne Herrn Prof. Meier nicht persönlich, es liegt mir daher fern ihn ins Lächerliche zu ziehen.


    Ich habe auf Deinen Wunsch und mit recht erheblichem Zeitaufwand den Artikel von Prof. Meier durchgesehen. Dabei fällt halt auf, dass er mit vielem einfach unrecht hat.


    Zu deinen beiden Punkten oben:


    Was sagt Prof. Meier in dem Artikel, den ich auf Deinen Wunsch durchgesehen habe, zum Lüften?
    Zitat Prof. Meier: "Infolge der ruhenden Luft (keine Staubaufwirbelung) wird eine geringe Luftwechselrate ermöglicht. Es muss nicht so oft gelüftet werden. Dies spart wiederum Energie."
    1. Diese Aussage ist FALSCH. Die notwendige Luftwechselrate wird von CO2 und Feuchtigkeit bestimmt und ändert sich bei gleichem Feuchteeintrag und gleichem CO2 Ausstoß in der Wohnung nicht, weder weil die Luft ruht noch weil es weniger Staubaufwirbelungen gibt.
    2. Was er anderswo zum Lüften sagt (die von Dir oben zitierten Passagen) ist nicht besser. Nur ein Punkt zur Illustration: die in der Wohnung freigesetzte Feuchtigkeit muss mit der Luft nach draussen. Ob das beim Stoßlüften in einem Schub passiert, oder durch permanentes Lüften nach und nach, macht energetisch bezüglich der an die Feuchtigkeit gebundenen Energie (Verdampfungswärme) keinen Unterschied.
    Beim Stoßlüften muss wegen der höheren relativen Luftfeuchtigkeit pro kg Feuchtigkeit aber weniger Luft ausgetauscht werden. Damit geht weniger in der Luft enthaltene Energie verloren als beim permanenten Lüften. Der Feuchtigkeitsaustrag ist also entgegen Prof. Meiers Behauptung beim Stoßlüften energetisch effizienter. Ich halte daher Stoßlüften energetisch gesehen für die bessere Variante (noch besser ist mMn eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmetauscher).


    Der Ort einer Veröffentlichung ist für die Beurteilung der Veröffentlichung durchaus wichtig. Ernste Wissenschaft wird in peer-reviewten Fachzeitschriften veröffentlicht. raum&zeit ist keine solche. Der Einfachheit halber verweise ich mal auf den entsprechenden Wikipedia Eintrag http://de.wikipedia.org/wiki/Raum_%26_Zeit , der sich durchaus mit meiner eigenen Sicht von raum&zeit deckt.


    Gerne diskutiere ich die Inhalte und hätte mich auf fundierte Kommentare zu den Punkten meiner Analyse gefreut.


    mit sonnigem Gruß
    Jochen

  • Hallo Jochen !


    Zitat von Dir: "... den Artikel von Prof. Meier durchgesehen. Dabei fällt halt auf, dass er mit vielem einfach unrecht hat."


    Du hast im Profil nur stehen, dass Du selbständig bist. Was bist Du von Beruf, dass Dur Dir zutraust, festzustellen, dass Er Unrecht hat ?
    Ich kann bei der Baupysik der Strahlenheizung, die auf Berechnung-Grundsätzen von (teilweise) Nobelpreisträger, besteht, nicht mithalten.


    Ich hänge nochmal ein paar Seiten aus Seinem Buch "Phänomen Strahlenheizung" an.


    Gruß
    Alfons B.

  • Hallo Alfons,
    und wieder keinerlei Beschäftigung mit den Inhalten und Argumenten. Schade! Dazu mal die Gegenfrage: was ist Dein Interesse an Strahlenheizungen und was ist Deine Beziehung zu Prof. Meier? Warum verteidigst Du hier etwas, das Du nach eigenem Bekunden selbst nicht verstehst?


    Ich bin Ingenieur und seit 25 Jahren in der Energieindustrie unterwegs. Habe mich auch viel mit radikaler Innovation und Phänomenen an der Grenze der anerkannten Wissenschaft beschäftigt.


    Um die Thesen von Prof. Meier als falsch zu erkennen muss man kein Nobelpresiträger sein. Da reicht 3. Semester Physik (siehe z.B. seine Thesen zu feuchter Luft / Stoßlüftung).


    mit sonnigem Gruß
    Jochen

  • Wenn die Zeitung "raum u. zeit" in einer ganz anderen Ausgabe
    über dieses Thema berichtiet, hat das doch wirklich nichts mit Ihm zu tun !!


    Doch. Weil die Redaktion über die Inhalte entscheidet. Wenn sie auf deinen Einen Seite HokusPokus zulässt ist spricht das dafür das ihr das Wissen oder der Wille fehlt die Inhalte zu prüfen bevor sie veröffentlichen.


    Ich rede von ganz normalen Fenstern Baujahr 1973 bzw. 2003 wie bei uns im Haus, die (auch wenn wie im Moment bei uns eine Kaltfront mit Windstärke 5 und Böen 7 durchzieht) keine fühlbare Zugluft durchlassen, aber dennoch einen "Blower-Door-Test" - wie er heutzutage gefordert wird - niemals bestehen würden.


    Du meinst also mit Fenstern, an denen man keine Zugluft spürt, ein Volumen von 30m³/h/Person umzusetzen?
    Das ist nämlich die Menge Luft die eine KWL zu fördern hat.


    Deshalb halte ich den "Dicht-Wahnsinn" in unseren Bau-Vorschriften für wesentlich schädlicher als den "Dämm-Wahnsinn".


    Vielleicht sollten wir mal klären warum man Gebäude abdichtet.
    Das Zugluft nicht gerade förderlich fürn Wohnkomfort ist dürfte glaub klar sein, weitere Grundannahme für das Problem die unstrittig sein sollte: wo es kalt ist kondensiert Wasser.
    Wenn man nun aber versucht ein Gebäude soweit als möglich winddicht zu machen ergibt sich ein Problem: Die paar wenigen verbliebenen Stellen die es nicht sind. Dabei ist erstmal egal ob durch eintretende Kaltluft die Oberfläche abkühlt oder austretende feuchte Luft zu kälteren Oberflächeren gelangt. Auf diesem Wege gelangt Wasser an Stellen wo keines sein soll.
    Problem sind dabei Materialübergange. Z.b. Fensterrahmen zu Mauerwerk oder Sparren zu Mauerwerk. Gerade bei Holz kann Feuchtigkeit in der Isolierschicht böse Bauschäden verrursachen. Es ist nicht allein die Isolierung gefährdet.



    mfg JAU

  • Du meinst also mit Fenstern, an denen man keine Zugluft spürt, ein Volumen von 30m³/h/Person umzusetzen?
    Das ist nämlich die Menge Luft die eine KWL zu fördern hat.

    Keine Ahnung was für ein Volumen unsere Fenster umsetzen, aber für meine Bedürfnisse reicht es. Außerdem kann man ja immer noch stoßlüften, bevor die Luft dick wird (in dieser Hinsicht redet Prof. Meier in der Tat Unsinn). Jedenfalls müffelt es bei mir nicht (wie mir meine Besucher glaubhaft versichern), und Schimmel habe ich auch keinen. Allerdings ist unser Haus ordentlich isoliert (Einschicht-Dämmziegel im neuen Teil, 12 cm Dämmung im alten Teil, k-Werte 0,23 bzw 0,25 W/m2K). Eine KWL käme mir jedenfalls nur über meine Leiche ins Haus.


    Übrigens, wenn wir hier wissenschaftlich werden, muss ich das mit der Zugluft präzisieren. In Deinem Beitrag war die Rede von Komfortverlust durch Zugluft. In dem Sinn gibt es das bei uns nicht. Aber wenn man im Winter direkt an die Fenster hingeht und die Hand an die Spalten legt, spürt man einen leisen Zug und Kühle, besonders wenn es draußen stürmt. Irgendwie muss die Luft ja reinkommen. Mich stört das jedenfalls nicht, und der Heizenergieverbrauch unseres Hauses (Endenergie ohne Warmwasser) liegt trotzdem nur bei 70 kWh pro qm und Jahr.

    Wenn man nun aber versucht ein Gebäude soweit als möglich winddicht zu machen ergibt sich ein Problem: Die paar wenigen verbliebenen Stellen die es nicht sind. Dabei ist erstmal egal ob durch eintretende Kaltluft die Oberfläche abkühlt oder austretende feuchte Luft zu kälteren Oberflächeren gelangt. Auf diesem Wege gelangt Wasser an Stellen wo keines sein soll.

    Ich glaube Dir gerne, dass es solche Probleme gibt. Ich behaupte lediglich, dass man sie vermeiden kann, und zwar indem man anständig baut. Und zwar auch ohne dass man die Häuser soweit abdichten muss, dass es dann ohne eine KWL nicht mehr geht.


    mfg Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)