Neue Quelle für Sprit ???

  • Auf t-Online gefunden:

    Zitat


    Aus Salzwasser wird Treibstoff


    In jahrelangen Experimenten haben US-Wissenschaftler im Auftrag des Militärs herausgefunden, wie aus Salzwasser Kohlendioxid und Wasserstoff gewonnen werden können - denn in Meerwasser ist die CO2-Konzentration 140 Mal höher als in der Luft. Mit einem Katalysator werden die beiden Gase dann in flüssigen Treibstoff umgewandelt. Vom herkömmlichen Dieselöl unterscheidet sich das Gemisch kaum. "Wenn man nicht jedes Schiff und jeden Motor neu entwerfen will, dann braucht man einen Ersatztreibstoff, der genauso riecht und aussieht und praktisch Öl-Kraftstoffen gleich ist", sagt Cullom.


    Auch die Chemikerin Heather Willauer, die fast ein Jahrzehnt an dem Projekt geforscht hat, kann ihre Begeisterung kaum verbergen. "Zum ersten Mal haben wir eine Technologie entwickeln können, um CO2 und Wasserstoff gleichzeitig aus dem Meerwasser zu ziehen", sagte sie. "Das ist ein großer Durchbruch." Der nächste Schritt sei, den Treibstoff in industriellen Mengen herzustellen. Dazu müsse das Verfahren noch verfeinert werden. "Wir haben gezeigt, dass es möglich ist. Nun wollen wir die Effizienz des Prozesses verbessern", sagt Willauer.


    Man bedenke, es ist nicht der erste April. Wenn das funktioniert, wird die Energiewende anders verlaufen als der Erzengel und seine Mutti sich das z.Zt. vorstellen können und der neue Zar hat das nachsehen.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • Die Nachricht habe ich heute auch schon gelesen. Klingt ja wirklich verlockend. Reicht bestimmt auch wieder für einige Generationen. Aber man bedenke, diese Entwicklung erfolgte im Auftrag des US-Militärs. Wer kann also diese Technologie in Zukunft nutzen. Und was wird in Zukunft aus den Meeren, denn irgendwie ist es ja auch wieder ein Eingriff in das Ökosystem mit noch nicht abschätzbaren Folgen.

  • Was bedeuet: " ... wie aus Salzwasser Kohlendioxid und Wasserstoff gewonnen werden können.. " ?


    Soll die Bedeutung sein: "Im Salzwasser ist CO² und Wasserstoff gelöst" und man vermag den Wasserstoff herauszuziehen um diesen der industriellen Verwendung zuführen zu können ?


    Das "könnte" die Frage auffwerfen um welche Konzentration das sich handelt und woher der Wasserstoff kommt.



    http://www.welt.de/wissenschaf…stoff-aus-Meerwasser.html


    Komischer Artikel.....
    Die Welt will sich elektrisch bewegen und die US-Forscher spielen an aufwendig reformierten dieselähnlichmem Zeugs um das in Motoren mit geringem Wirkungsgrad zu verbrennen, statt den Wasserstoff direkt in Brennstoffzellen einzusetzen.



    Klingt auf mich sehr sehr befremdlich, hat mal einer nen Wissenschaftler aus seinem dunklen Raum gelassen. Wie heißt der Das Team unter wessen Führung arbeiten die. Wo hat der mit welchem Thema promoviert - wie viele Wissenschaftler sind es denn, was haben die Studiert - Fragen über Fragen und nur ein sehr dünner schlecht recherchierter Bericht.


    Passt gut in die Bild !

  • Was mich auch stutzig macht ist dass in Deutschland Mineralöl endeckt wurde. Wenn man wirklich so auf die Energiewende aus ist warum sucht man dann überhaupt danach ?
    Nicht dass man am ende von der energiewende abweicht weil man selbst Öl fördern kann und somit nicht mehr so viel von anderen Ländern Kaufen muss.

  • Soll die Bedeutung sein: "Im Salzwasser ist CO² und Wasserstoff gelöst" und man vermag den Wasserstoff herauszuziehen um diesen der industriellen Verwendung zuführen zu können ?

    @Gekritzel, Deine Zweifel sind berechtigt. Was immer der berichtende Journalist glaubt verstanden zu haben: Hier geht es nicht um den Königsweg zur Energiewende, sondern um eine aufwändige (wenn auch möglicherweise militärisch sinnvolle) Methode, um Flugzeugträger-Kampfverbände im Einsatz unabhängiger von der Treibstoff-Versorgung zu machen.


    Die Datenlage ist sparsam, aber aus Kommentaren im Internet lässt sich herauslesen, dass der Prozess "äußerst energieaufwändig" ist. Daraus und aus den wissenschaftlich belegbaren Fakten kann man schließen, dass der Wasserstoff für den Prozess nicht aus dem Meerwasser "extrahiert" wird (schon allein weil Meerwasser nun mal so gut wie kein gelöstes Wasserstoffgas enthält), sondern ganz klassisch durch Wasser-Elektrolyse gewonnen wird. Die Energie dazu ist auf einem nuklear-betriebenen Flugzeugträger beliebig vorhanden.


    Das einzige was an dem Artikel stimmt, ist die Tatsache, dass der Kohlenstoffträger CO2 im Meerwasser in größerer Konzentration vorhanden ist als in der Luft. Die Extraktion von CO2 aus Meerwasser ist also (anders als beim Wasserstoff) tatsächlich möglich und vermutlich auch kostengünstiger als dessen Gewinnung aus der Luft.


    Der Prozessweg ist jedenfalls folgender:


    1) Gewinnung von Wasserstoff (H2) aus Meerwasser durch Wasserelektrolyse unter Einsatz von (Atom-)Strom
    2) Extraktion von CO2 aus Meerwasser (auch dafür braucht es eine ganze Menge Energie)
    3) Umsetzen von CO2 und H2 zu Kohlenwasserstoffen und Wasser (endotherme Reaktion mit wiederum beachtlichem Energieverbrauch).


    Das sind im Übrigen prinzipiell dieselben Reaktionsschritte, die auch für Power-to-Gas notwendig sind, nur mit folgenden Unterschieden:


    Die Energie für Schritt 1) soll bei PtG aus überschüssigem Windstrom kommen;
    Das CO2 für Schritt 2) soll bei PtG aus der Luft gewonnen werden;
    Die chemischen Bedingungen für Schritt 3) (Druck, Hitze, Katalysator, Reaktor-Art und -Verweildauer etc.) sind andere, weil die Amerikaner Flugkraftstoff (Molekülgemisch mit 8-13 Kohlenstoffatomen) gewinnen wollen während für PtG Methan (CH4) das Endprodukt ist. Dementsprechend brauchen die Amerikaner spezifisch mehr CO2 pro kWh Endenergie als PtG.


    Die militärische Idee der US Navy ist die bessere Unabhängigkeit bei Hochsee-Einsätzen: Während der Flugzeugträger selbst durch seinen Atomreaktor energetisch unabhängig ist, verbrauchen die Sicherungsfahrzeuge im Verband konventionelle Kraftstoffe (z.B. Dieselöl) und die Flugzeuge Kerosin bzw. Flugbenzin. Diese Kraftstoffe werden für den Verband an Bord des Flugzeugträgers oder mitfahrender Hilfsschiffe gebunkert, aber wenn sie ausgehen, muss der Verband durch Tankschiffe versorgt werden. Diese sind wegen ihrer Entdeckbarkeit und Verletzbarkeit ein militärisches Risiko. Deswegen macht es militärisch Sinn, ein Verfahren zu entwickeln, um sich beim Treibstoff von der Versorgung auf hoher See unabhängig zu machen. Die Kosten sind beachtlich aber nicht außerirdisch: Quellen im Internet sprechen von mehreren Dollar pro Gallone, also sagen wir einen Euro pro Liter (allerdings wahrscheinlich ohne Kapitalkosten).


    Wie gesagt also kein Königsweg, aber trotzdem kann man für die Energiewende etwas daraus mitnehmen: Wenn es tatsächlich so viel günstiger ist das CO2 aus Meerwasser zu gewinnen als aus der Luft, dann wäre es zweifellos sinnvoll, das für PtG auch so zu machen. Ich bin ja sowieso der Meinung dass es gescheiter wäre, bei PtG nach Schritt 1) aufzuhören und den durch Elektrolyse gewonnenen Wasserstoff über Brennstoffzellen (ortsfest oder in Fahrzeugen) direkt zu verwenden. Aber wenn man unbedingt die Methanisierung machen will, ist es zweifellos günstiger, wenn die entsprechenden Anlagen in Seenähe stünden (wo auch der meiste Windstrom anfällt) und insoweit das US-Verfahren anwenden würden.

    Die ökologischen Auswirkungen sind übrigens vernachlässigbar - es sei denn, man kippt verbrauchte Chemikalien aus Schritt 2) und 3) ins Meer. Den Amerikanern traue ich das möglicherweise zu, aber bei PtG geht es zweifellos auch anders.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Womit wohl die Überschrift "Neue Quelle" das Problem darstellt.


    Verständlich wäre: "Dieselähnlicher Energieträger, uneffektive Umwandlung elektrischer Energie...."


    Klingt wenig positiv....

  • Klingt wenig positiv....

    So isses.


    M.E. sollte man Meldungen dieser Art grundsätzlich nicht glauben. Für komplexe Probleme wie die Energiewende gibt es nun mal keine einfachen Lösungen.


    Nach dem 1. Weltkrieg wurde z.B. in Deutschland ernsthaft daran gearbeitet, Gold aus Meerwasser zu "extrahieren". Gold ist da wirklich drin gelöst (jedenfalls im Vergleich deutlich mehr als molekularer Wasserstoff). Man wollte damit die deutschen Kriegsschulden bezahlen. Da ist - wegen der Energiekosten - auch nichts draus geworden (eigentlich schade, hätte uns und der Welt einiges erspart). Aber die Berichterstattung in der Presse darüber war wahrscheinlich ähnlich.


    Es hilft nichts, wir werden wohl weiter mit Sonne, Wind, KWK und Energiesparen arbeiten müssen :| .

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  • M.E. sollte man Meldungen dieser Art grundsätzlich nicht glauben.


    Daher ???


    Für komplexe Probleme wie die Energiewende gibt es nun mal keine einfachen Lösungen.


    Aber im zweiten Weltkrieg gab es das Auto mit Holzvergaser. Jetzt wieder entdeckt um ein BHKW damit zu betreiben.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
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  • Zitat von »sailor773«
    M.E. sollte man Meldungen dieser Art grundsätzlich nicht glauben.


    Daher ???

    Es gbt viele weitere Ansätze wie die Ölgewinnung aus Plankton. Algen usw.

    Aber im zweiten Weltkrieg gab es das Auto mit Holzvergaser. Jetzt wieder entdeckt um ein BHKW damit zu betreiben.

    Worum es mir geht ist, dass die Energiewende nicht durch eine einzige geniale Erfindung verwirklicht werden kann, sondern als Ergebnis von Hunderten (wenn nicht Tausenden) verschiedener - meist dezentraler, an die Bedürfnisse und Ressourcen vor Ort angepasster - Lösungsansätze. Da hat die Holzvergasung genau so ihren Platz wie die Algen oder die Wasserelektrolyse. Wenn eine Meldung (oder auch nur deren Überschrift) den Eindruck erweckt, DIE Patentlösung sei gefunden, dann ist das mit absoluter Sicherheit falsch.

    Der Glaube an Patentlösungen führt dazu, dass man alle Ressourcen auf die vermeintliche Patentlösung konzentriert und alles andere vernachlässigt. In den Sechziger Jahren war das die Atomkraft, andere glauben immer noch in diesem Sinne an die Kernfusion.

    Deswegen freue ich mich über jede Meldung über eine neue Lösung für ein spezielles Problem, selbst wenn es wie im vorliegenden Fall nur um die Kraftstoff-Versorgung militärischer Verbände auf hoher See geht. Man kann da immer was draus lernen. Aber keine dieser Lösungen eignet sich für eine universelle Anwendung. Wenn so etwas behauptet wird (und sei es nur in der Überschrift oder zwischen den Zeilen), dann glaube ich es nicht und empfehle auch niemand anderem, es zu glauben.


    Daher ??? ... sollten wir jeder an seinem Platz ruhig weiter arbeiten und die universellen Heilserwartungen den Religionen überlassen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

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