42: Antworten auf die Frage des Lebens, der Kraft-Wärme-Kopplung und dem ganzen Rest

  • Zwischen 4 Cent Erzeugerpreis und 26 Cent Verkaufspreis klafft eine große Lücke. Mit der kann man allerhand anfangen, wenn man die Energiewende wirklich will. Mit dieser Lücke kann man bequem jedes BHKW finanzieren, auch, wenn die Betriebs- und Anschaffungskosten deutlich höher liegen. Gas ab Russland oder ab Nordsee ist wirklich viel teurer, dazu haben die langen Erdgasleitungen immer noch bedeutende Verluste mit der vielfachen Treibhauswirksamkeit von CH4. (15 bis 20fach).
    Es kommen die Begrenztheit der Lagerstätten und möglicherweise Versorgungsunsicherheiten durch politische Differenzen hinzu.
    Dabei denke ich auch wieder an unsere Kohle, insbesondere Braunkohle, die man sehr wohl mit höherem Wirkungsgrad in Strom umsetzen kann. Auf große Anlagen ist man dabei angewiesen, die leider abseits der Städte liegen. Es macht Probleme, die Abwärme dorthin zu befördern, wo sie benötigt wird.
    Trotzdem, ich meine, eine 50km lange Fernwärmeleitung von Eschweiler nach Aachen könnte sich bezahlt machen, die nur einen Teil des Wärmebedarfs der Stadt am Dreiländereck deckt.
    Der Spitzenbedarf lässt sich durch zusätzliche mittelgroße BHKWs decken, die in und um Aachen die Abwärme des Großkraftwerks ergänzen können. Das heißt, nur diese müssen geregelt bzw. zugeschaltet werden, das Großkraftwerk muss ja im Wesentlichen durchlaufen, zumindest in der Heizsaison.
    Ca 8% CO2-Produktionseinsparung verspreche ich mir alleine von einer vorherigen Braunkohletrocknung. Da Braunkohle einen höheren Wasserstoffanteil als Steinkohle besitzt, kann der CO2-Ausstoß unterhalb dem eines Steinkohlekraftwerks liegen. Aber das interessiert ja niemanden, der nichts für die Kohle bezahlen muss.
    Mein Nahziel bezüglich Energiewende läge zunächst darin, auch bei 100%iger Verwendung von Kohle als Primärenergieträger den CO2-Ausstoß nicht höher werden zu lassen als heute bei Erdgas. Viele meinen, das ginge nicht. Da bin ich anderer Meinung. Wir werden in Kohlekraftwerken nie den Wirkungsgrad des Irschinger, demnächst auch Düsseldorfer Kraftwerks erreichen, aber 40% brennwertbezogener Wirkungsgrad sind für die Firma Siemens duchaus drin. Das gleiche gilt dann auch für die dann nicht mehr nano-, sondern mehr "mittleren" BHKWs, die, weil sie direkt bei den Verbrauchern liegen und durch uns betrieben werden, "wertvoller" sind und sich zumindest strommäßig an den Verkaufspreisen, bzw. in deren Nähe orientieren können, sprich, Wärme für 7 Cent, Strom für, sagen wir, 15 bis 20 Cent pro kWh.
    Dadurch ist auch der Einsatz sehr großer Gegenstromwärmetauscher möglich. Unsere Industrie, insbesondere Siemen,s dürfte mühelos auch mehr als 40% brennwertmäßigen Wirkungsgrad daraus zaubern können.
    Jeder kann sich ausrechnen, zu welcher Primärenergieeinsparung das führt.
    Für die sehr kalten Tage haben wir dann noch ein sehr effektives Werkzeug zur Hand: Wärmepumpen, die die bei Kälte anfallenden riesigen Überschussstrommengen abbauen und die Wärmenetze entlasten.
    Bei einer 25 km langen Wärmeleitung rechne ich dann mit einem durchschnittlichen Verlust von etwa 10%.


    Die Investitionen sind insgesamt höher als heute, aber alleine der hohe Wärme- und vor allem Strompreis für die Endverbraucher ermöglicht eine meiner Meinung nach problemlose Finanzierung. Die meist privat betriebenen BHKWs vor Ort werden natürlich, wegen des Wartungsaufwandes, bevorzugt mit Gas betrieben, aber eine unbedingte Abhängigkeit von Gaslieferengpässen besteht dann nicht mehr.


    Deutschlandweit können solche Großprojekte schrittweise umgesetzt werden. Bezogen auf das Gebiet, das solch ein Großkraftwerk versorgt, müssen diese Projekte aber als Ganzes angegangen werden. So nehmen wir Blockheizkraftwerkbetreiber nicht auf einen Schlag den Großen das Brot weg und die Industrie hat Zeit, sich umzustellen. ich erwarte eine Verbilligung der Energien, zumal alternative Energien weiter ausgebaut werden können.
    Das Verbundsystem aus Großkraftwerken und mittleren BHKWs ist da weitaus flexibler.


    Ehe wir überhaupt solche Zukunftsprojekte ins Auge fassen, muss für eines gesorgt sein: der freie Zugang zum innerstädtischen Wärme- und Stromnetz.
    Das ist, bis auf die Möglichkeit , direkte Nachbarn im gemeinsamen Bilanzkreis anzuschließen, noch in keiner Weise möglich.



    Ich habe hier die Region Aachen herausgepickt. Aber, wenn wir die Verteilung der Großkraftwerke betrachten, liegen diese alles andere als selten in der Nähe größerer Städte mit dem entsprechenden Wärmebedarf.
    Strom, davon gehe ich aus, kann man bei der Entlastung durch die dezentralen BHKWs, problemlos und fast kostenlos überall hin befördern.


    Irgendwie gefällt mir da aber Einiges an den Zielsetzungen der vorigen und der derzeitigen Regierungen nicht.

  • Bei dem hohen Endverkaufspreis für elektrischen Strom ist zunächst einmal Vieles möglich in Bezug auf regenerative Energie.
    Aber nicht alles.
    Die Sonne scheint, aber nicht immer.
    Energie aus Pflanzen erzeugt noch Umweltprobleme, und ist in unserem Land nicht ganz ausreichend.


    Aus dem Ausland importieren wir eine Menge Erdags, das noch eine gute Zeit halten könnte.
    Erdöllager sind vergleichsweise sehr bald erschöpft.
    Atomenergie ist indiskutabel.
    Was auf jeden Fall noch für lange Zeit sicher ist und lange halten könnte, sind die Kohlelager der Erde.


    Im privaten Bereich ist der Hauptbedarf an Energie Heizenergie, die enthaltene Exergie wird im Wesentlichen dabei nicht genutzt.
    Hingegen werden zur Gewinnung der Exergie (mechanische, chemische, elektrische) die entstandenen Wärmemengen zum allergrößten Teil "weggeworfen".


    Hier könnte eine sinnvolle Kraftwärmekopplung den Primärenergieverbrauch halbieren. Es werden noch keine wesentlichen Weichen in diese Richtung gestellt. Nur einige Kommunen bilden hier eine Ausnahme, so Düsseldorf.



    Exergie wird im Wesentlichen mit Gasturbinen gewonnen, Dampfturbinen zähle ich mit dazu.
    Diese benötigen eine Mindestgröße, um effizient zu sein, was gegen den Einsatz als heimisches Blockheizkraftwerk spricht.
    Aber eine Siedlung zu versorgen, würde schon die Mindestvorraussetzung erfüllen. Legt man die Finanzierung über den Stromverkauf zum Endkundenpreis zugrunde, wären auch die notwendigen Gegenstromwärmetauscher zu finanzieren, die exergetische Wirkungsgrade von mehr als 40%, bezogen auf den Brennwert, möglich machen, auch für kleinere Kraftwerke zur Versorgung einer kleineren Siedlung.
    Capstone-Mikro ist zu klein, der Betriebs- und Investitionspreis zu hoch. Aber es ist der richtige Weg für mittelgroße BHKWs. Die Capstone-Turbine geht aus Entwicklungen der 50er Jahre zurück. damals wurden von Allison und Garret Kreftfahrzeugturbinen entwickelt und solche zum Einsatz in Lokomotiven. Die hatten schon einen erstaunlich guten Wirkungsgrad.


    Kleine Kolbenmotoren, so meine Meinung, sind zu wartungsintensiv. Mit Turbinentechnik lässt sich mehr erreichen.


    Die Heizenergie für unsere Häuser reicht in der Heizsaison mehr als aus, um den gesamten Exergiebedarf im privaten Bereich zu decken.


    Sprich, ohne die Gasimporte zu erhöhen, könnten genügend große BHKWs den vollen privaten und dazu noch einen Teil des Industriebedarfs an elektrischem Strom decken.


    Dazu fehlen mir noch genauere Unterlagen, um die Deckungsgrade genauer abschätzen zu können.


    Die Stromüberschüsse, die in sehr kalten Zeiten anfallen, können mittels elektrischer Wärmepumpen abgebaut werden, die in die örtlichen BHKW-Wärmenetze einspeisen. Auch Einzelgehöfte fernab von jeder Siedlung können so versorgt werden. So wird an zwei Stellen gleichzeitig reguliert, Verringerung der BHKW-Stromproduktion und Verbrauch von mehr elektrischer Energie.
    Insgesamt wird der Strompreis fallen, die Steuern und Umlagen müssten an anderer Stelle eingezogen werden.
    Hier bietet sich eine Versteuerung der fossilen Brennstoffe, insbesondere der mit höherem Kohlenstoffgehalt an. So wird Heizen einerseits teurer, andererseits elektrischer Strom sehr viel billiger, obwohl ja auch dieser von den Brennstoffpreiserhöhungen voll betroffen ist.


    Eine weit effektivere Vermeidung von Vergeudung elektrischer Energie ist bei dieser Vorgangsweise eine Grundvoraussetzung. Direktheizung gehört abgeschafft.



    Diese mittelgroßen BHKW-Turbinen ab 1 Megawatt elektrischer Leistung, von denen ich spreche, können , entgegengesetzt zu den Turbinen der großen Kraftwerke, beliebig oft hochgefahren und abgeschaltet werden und damit jede Schwankung von Sonne, Wind und Industriebedarf auffangen.


    Da Turbinen ausreichender Größe nicht in das zur Zeit herrschende BHKW-Konzept passen, sind meine Betrachtungen in dieser Hinsicht off topic.
    Aber jeder hat sich schon mit ähnlichen Gedanken befasst. Ein einfaches Umdenken innerhalb unserer Regierung oder ein Regierungswechsel kann sehr schnell zu einem Umbruch führen.


    Was ich noch einmal betonen möchte: dieser Umbruch kann zwar schnell, aber doch so allmählich erfolgen, dass die bestehende Energieversorgung sinnvoll erhalten bleibt.


    Ein weiterer Ausbau der Stromnetze im überregionalen Rahmen ist jedoch zu überdenken. Das Ziel in der Zukunft heißt: dezentral, jedenfalls zum großen Teil.


    Warum nicht zentral? Die langen Leitungen der Wärmenetze haben sonst zu große Verluste.
    Das beruht auf Naturgesetzen. Die Behinderung der BHKWs durch Stromverteuerung ist jedoch menschengemacht.

  • Ganz so groß müssen die Gasturbinen in Zukunft nicht sein, wie im folgenden Video:


    Großturbine ohne Wärmetauscher


    Bei meinem Besuch in Eschweiler lag eine ähnlich große Dampfturbinenwelle ausgebaut in der Halle, die viele Jahrzehnte problemlos gearbeitet hatte.


    Auf jeden Fall ist es schonmal beruhigend, zu wissen, dass es noch einige fähige Hersteller in der Welt gibt, die wirtschaftliche Gasturbinen herzustellen vermögen.
    Diese hier ist mit Sicherheit für ein konventionelles Kraftwerk gedacht, die die Abwärme ungenutzt lässt. Grundlast also.


    Flugzeugtriebewerke sind dauerhaft, sehr viel leichter und wartungsarm. Werden sie in der passenden Größe für ein BHKW zur Versorgung eines Dutzends von Häusern gebaut, ist ihr Wirkungsgrad zu gering. Dem kann man aber mittels Gegenstromwärmetauschern abhelfen, die den Wirkungsgrad über die 40% - Marke katapultieren. Noch zu teuer, aber das kann sich sehr schnell ändern, wenn die Gesetzgebung an die gestiegenen Brennstoffpreise und vor allem der unsinnigen Besteuerung von Strom angepasst wird.
    Gerade kleine Wärmetauscher sind wirtschaftlicher als große. Immerhin liegen bereits ernsthafte Pläne in der Schublade, propellerbetriebene Flugzeuge mit Gasturbinen mit Wärmetauschern im Rumpf zu bauen. noch ist der Kraftstoffpreis nicht hoch genug, dass man sich dafür mit 600km/h Fluggeschwindigkeit zufrieden gibt.
    Capstone stellt entsprechende BHKWs her, leider, wegen der zu kleinen Größen, mit den wirkungsgradschwächeren Radialverdichtern. Für deren Turbinen gibt es genügend Hersteller aus der Turboladertechnik für Kraftfahrzeuge. Die Capstoneturbine arbeitet an der Grenze dessen, was das Material leisten kann. Das kann, man sieht es auch an den Kosten, nicht die Dauerlösung sein.


    Auch in Deutschland gibt es viele Hersteller, die genügend Erfahrung mit Turbinen haben, die in unseren Sektor, bei angepassten Rahmenbedingungen, passen.


    Ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen: nichts ist einfacher flächendeckend zu verteilen als elektrischer Strom. Die Kosten dürften in einem dezentralen Netz eigentlich keine Rolle spielen. Es darf einfach nicht mehr sein, dass der Stromtransport und die Überschreitung der Elektronen über die Grundstücksgrenzen die begrenzenden Faktoren sind.
    Auch für alleinstehende Einfamilienhäuser muss sich die Größe des BHKWs am Wärme- , nicht aber am Strombedarf orientieren.
    Sprich, unsere Dachse und erst recht die noch kleineren BHKWs sind einfach zu klein und unwirtschaftlich. Rechnet sich der Betrieb heute noch, die Technikentwicklung geht weiter bzw. ist schon längst so weit, dass die Energiewende wieder in Sichtweite kommt, wenn die Politik endlich reagiert. Dann ist der Weiterbetrieb sinnlos.
    Ich würde mir nicht solch ein kleines, wartungsintensives Motörchen noch heute in die Ecke stellen.
    Mindestgröße für ein an ein Einfamilienhaus angepasstes BHKW: 50kW Wärme, 25kW Strom. Dann sind die Betriebszeiten so gering, dass auch ein Jjahr ohne Ölwechsel problemlos überstanden wird. Auch ein Monteur mit nur silbernen Händen ist dann in der Lage, das Gerät in Betrieb zu halten. Nachts brauchte das Gerät dann nicht zu laufen. Vor allem liegen wir dann bereits in dem Bereich, in dem reichlich produzierte, erprobte PKW-und LKW-Motoren beginnen. Bei mehreren Häusern ist der Bedarf sehr bald groß genug, sodass eine fast wartungsfreie Turbine mit Wärmetausch attraktiver ist.


    Bei der oben gezeigten Großturbine hätte der Wärmetauscher Kathedralengröße und wäre nicht zu bauen.

  • Wir sind bei der Gasversorgung in hohem Maße von Russland abhängig. Der Frieden mit Russland ist für uns extrem wichtig.


    Einst wurde Gas aus Kohle erzeugt, die Gaswerke wurden abgeschafft. Methan aus Ernterückständen könnte an deren Stelle treten, wenn die ehemals deutschen Gebiete nicht an Polen und Russland gegangen wären. Wir werden uns also mit der Versorgung durch Arabien und Russland weitgehend zufrieden geben müssen. Dem Ausbau der BHKW-Netze ist damit erst einmal ein ziemlich dicker Riegel vorgeschoben.
    Würde statt dem Strom der dazu verwendete Brennstoff mit Steuern belastet, sähe die Angelegenheit schon anders aus. Dann würde die Energiewende praktisch über Nacht Wirklichkeit. Sprich, der Brennstoff, fast ausschließlich fossile, nicht nachwachsende Energie, würde nicht mehr verschwendet und Strom, so gut nur irgend möglich, herausgeholt.
    Würden wir unsere BHKWs mit Kohle und gutem Wirkungsgrad betreiben, würde die CO2-Emission nicht einmal ansteigen, wenn wir russisches Erdgas durch Kohleverbrennung ersetzen würden. Vermutlich würden auch sehr schnell Trocknungsanlagen für die von Wasser triefende Braunkohle gebaut.


    Solche BHKWs , die wirtschaftlich mit Kohle arbeiten, müssten schon eine Größe von einigen -zig MW aufweisen und wären nur in Gebieten ausreichender Bebauungsdichte sinnvoll.
    30% elektrischer Wirkungsgrad sind da zu erzielen, nebst fast vollständiger Nutzung der Abwärme. Der Aufbau der Wärmenetze wäre kostenintensiv. Kolbenmotoren wären unbrauchbar, nur konventionelle Dampfturbinen vertragen den Staub, der dann in den Kesseln zurückgehalten wird.


    Fukushima bleibt meiner Meinung nach ohne wirklich sichtbare Folgen, der Tod durch Radioaktivität kommt schleichend und wird von der Bevölkerung nicht bemerkt. Ich denke, der Umgang mit der Gefahr wird in Zukunft noch bedenkenloser in Kauf genommen, wenn weiterhin geschwiegen wird.


    Das sind erst mal die Aussichten für die nähere Zukunft, wenn wir nicht wieder mit kohlebetriebenen Gaswerken mit ihrem Kohlemonoxyd- Teer- und Schwefelausstoß vorlieb nehmen wollen. Falls das Erdgas knapp wird. Holzvergasung ist eine Technik, die anscheinend von Kolbenmotoren vertragen wird. Aber sicherlich nicht von unseren Nanokraftwerken. Die, wenn auch geringen, Ascherückstände würden diesen nur zu schnell den Garaus machen.


    Der Anteil des Erdgases aus Russland an unserer Versorgung liegt bei ca 38%. Wenn wir zum Betrieb unserer BHKWs dieses durch Wassergas, das zur Entgiftung einer Shift-Reaktion unterworfen wird, ersetzen, ist es mit der Energieeinsparung vorbei. Um so wichtiger ist es dann, größere, wirkungsgradstärkere Einheiten zu betreiben und auch die Abwärme der Gaswerke, insbesondere die der Teerwäsche, in einem Wärmenetz zu nutzen. Koks und Straßenteer fallen dann wieder reichlich an.


    Es war wohl doch ein Fehler, alle Gaswerke mit ihren Gasometern und alle Kohleverflüssigungsanlagen abzureißen? Auch Metanol (giftig) lässt sich leicht aus Wassergas herstellen. Unsere BHKWs kann man auf Methanolverbrennung umrüsten.
    Für Brennstoffzellen-BHKWs eignet sich Wassergas , selbst nach Entgiftung mittels Shift-Reaktion, nicht. CO ist ein Katalysatorgift.


    Mit Stromeinsparungsmaßnahmen, insbesondere durch Ersatz der Stromheizungen durch Heizung mit Primärenergie, können wir jedoch so viel einsparen, dass der Betrieb unserer BHKWs überflüssig wird.
    Dann wäre die bisherige Politik der Bundesregierung, den Strom statt die den CO2-Ausstoß verursachenden Brennstoffe zu verteuern, richtig gewesen.


    Eine weitere Überlegung sollte in Betracht gezogen werden. Russisches Gas ist mit erheblichen Verlusten von Methan in die Atmosphäre verbunden.
    Wenn die Aussagen von Pessimisten stimmen, wäre mit der mehr als 20 fachen Treibhauswirksamkeit von Methan gegenüber CO2 der Betrieb unserer BHKWs ein sehr fragwürdiges Unterfangen. Mit solch einem Argument könnte man russischen Embargoplänen zuvorkommen.
    Andererseits, Russland war bisher ein verlässlicher Handelspartner.


    Eine andere Überlegung gehört eigentlich an diese Stelle, aber, die ist in unserem Kreis verpönt: die Möglichkeit, mittels Einsatz von Wärmepumpen die Nutzung des Heizpotentials von Erdgas in unsereren BHKWS noch einmal zu verdoppeln. Ich möchte aber nicht noch weiteren Unwillen des community auf mich ziehen.

  • Manche von uns haben es schon gespürt:
    EEG und KWK werden missbraucht, um Industrieinteressen zu befriedigen.


    Schon in den 60er Jahren wurde ich anlässlich eines Besuchs einer Zeche in Mülheim an der Ruhr aufgeklärt, dass Herstellungspreis und Verrechnungspreis von Strom zweierlei Dinge sind.
    Heute wird an der Leipziger Börse effektiv der Verrechnungspreis "gehandelt", der beträgt in der Regel heute unter 4 Cent, damals etwa 2 Pfennig.
    Regenerativ erzeugter Strom, außer der aus Wasserenergie wird heute meist nicht entsprechend dem Strombedarf erzeugt, das smart grid ist noch in zu weiter Ferne.
    An der Grundstücksgrenze zum öffentlichen Grund schlägt die Steuer zu, vergütet wird nur der an der Leipziger Börse ausgehandelte Grundlaststrom. Dieser liegt so tief, dass es sich für uns nicht lohnt, unsere bescheidene Stromerzeugung und Strombedarf im allgemeinen Netz aufeinander abzustimmen. Lichtblick ist daran gescheitert.
    Da also unser teuer erzeugterStrom nicht passend zum Bedarf eingespeist wird, landet er meist als Überschussstrom in den nun wieder neu eröffneten Aluminiumhütten, wo er zur Aluminiumelektrolyse verschwendet wird.
    Finanziert zu 100% von uns, noch sind es 8,5 Cent Aufschlag, demnächst mehr. Da wir ca 21% heute alternativ erzeugen, bezuschussen wir im Schnitt jede kWh dieses Stroms per Umlage mit zusätzlichen ca 46Cent. Einen großen Teil davon wird dann noch in unseren Heizstäben verballert, wo er nur einen finanziellen Heizwert von nur 7 Cent darstellt.
    Wo bleibt das Geld? Zu einem großen Teil in den Steuertöpfen und in den Händen der Großindustrie. Vor allem aber auch in den größeren Kommunen, die über ihre Stadtwerke die unglaublich hohe Verschuldung über die Kraftwerksgewinne abtragen können.
    Vor 50 Jahren konnte man bereits im "Monopolyspiel" Spätkapitalismus üben: In der Endzeit warfen Elektrizitätswerke die höchsten Gewinne ab. Dann, wenn das meiste Geld in wenigen Händen gelandet war.
    Nun war ich wieder in Mülheim an der Ruhr und hatte Kontakte zu SPD-Kreisen.
    Zu meinem Erstaunen war man sich dort sehr wohl über den Missbrauch von EEG und KWK, nicht für die Energiewende, sondern, im Gegenteil, für die Subvention der Industrie, im Klaren. Es wurde offen ausgesprochen, dass unser Minister Gabriel der Industrie Geschenke macht und dass Energievergeudung angesagt ist, um verkappte Steuermittel unter dem Vorwand eben dieser Energiewende zu schöpfen. Zu der hoffnungslosen Verschuldung der Kommunen ist die Belastung durch die Verschwendung in Griechenland hinzugekommen. Um diese Last zu stemmen, ist eine Vollbeschäftigung um jeden Preis anzustreben.
    Demnächst kommen wieder 60 Euro jährliche Strombelastung für den Durchschnittshaushalt hinzu. Wolfgang Clement und Gerhard Schroeder sitzen an den Hebeln der Gasversorgung und können von dortaus sinnvoll dabei mitwirken.
    Die Bevölkerung bemerkt das alles nicht, denn alles dient ja einem guten Zweck. Denkt man. Wenn auch nicht zur Energiewende, so trägt die Geldschöpfung doch zur Vollbeschäftigung und zum Abtragen der Schulden bei. Wir sollten es mit Fassung tragen.
    Einige von uns werden schon bemerkt haben, dass viele unserer Anlagen nicht das einspielen, was sie sich davon versprochen haben. Aber auch die sinnlosesten Inselanlagen tragen ihren Anteil zur Vollbeschäftigung, und damit zu einem guten Zweck, bei.
    Ich habe mich ausgesprochen gefreut darüber, dass so offen über die politischen Absichten gesprochen wurde.


    Übrigens, meiner Meinung brauchen wir uns wegen der Energiewende keine wirklichen Sorgen machen. Auch, wenn der Gasstrom versiegt, es gibtb einen Weg, ohne Kernenergie und übermäßige Kohleverbrennung unsere Bedürfnisse zu befriedigen.


    1994 führte mich Heinz Dürr persönlich durch die Halle 4 der Hannovermesse, wo ich die Lösung für alle unserer Energieprobleme der Zukunft am Stand von Mecedes vorgestellt bekam. Es handelte sich um die Isolation eines Flüssigwasserstofftanks, dessen Grundstoff man heute schon teilweise gewinnbringend einsetzt. Nein, es geht nicht um Energie aus Wasserstoff, sondern um die Isolierung. Zur Zeit sprießen weltweit die Produzenten für diesen Stoff aus der Erde, nicht nur die Chemie-Firma Dow-Jones stellt ihn her. Viele werden diesen leichten Stoff schon kennen, der in Fernwärme- und Solarleitungen bereits gewinnbringend eingesetzt wird. Tiheoretisch und vermutlich bald auch real lässt sich dieses Material spottbillig und resourcenschonend herstellen.


    Ich weiß nur nicht, ob dies der richtige Ort ist, die Vorzüge dieses Materials und seine Auswirkung auf unsre weiteren Energieplanungen unter dieser blödsinnigen von Marcus (Alikante) gewählten Überschrift des Threads darzustellen.

  • Es ist ganz klar, wohin die Reise geht:
    Die Regierung möchte keine Konkurrenz für die "konventionellen" Kraftwrerksbetreiber schaffen. Selbst erzeugter und genutzter Strom wird mit einer Umlage belastet.
    Ich verstehe das so, dass wir unsere BHKWs nicht an das allgemeine Stromnetz anschließen sollen.
    Das Gesetz aus der deutschen Unzeit, dass ursprünglich dazu gedacht war, kleinere , dezentrale Anlagenbetreiber durch einen Gebietsschutz zu schützen, wird heute missbraucht, um den großen Monopolisten und größeren Stadtwerken ihre Machtstellung zu erhalten. Über die Strompreisaufschläge zwischen 3,6 und demnächst mehr als 28,5 Cent sollen Staats- und Kommunalhaushalte saniert werden. Die Bevölkerung stört es offensichtlich nicht, dass hier mit dem Beriff "Energiewende" falsch etikettiert wird.
    Uns soll es recht sein, wenn damit die Wirtschaft angekurbelt wird, Vollbeschäftigung und Entschuldung durchgesetzt werden...


    Ich sehe als einzig sinnvolle Konsequenz daraus, dass man die Verwendung von Strom aus Blockheizkraftwerken im Haushalt vermeidet und die mechanisch gewonnene Energie lieber direkt zum Betrieb von Maschinen, vor allem Wärmepumpen verwendet.
    Das kann bei manchen Anlagen per Riemenantrieb von Wärmekompressoren geschehen. Allerdings sind inzwischen elektrisch betriebene Wärmepumpen teilweise so ausgereift, dass man vollhermetische Kompressoren vorziehen sollte, die die Umwelt weniger belasten und höhere thermische Wirkungsgrade aufweisen. Sprich,
    man sollte sich mit einem thermischen Nutzungsgrad zwischen 180% und 220% zufrieden geben und kleinere Blockheizkraftwerke ausschließlich zu Heizzwecken verwenden.
    Durch die ca Verdoppelung der Wärmeerzeugung werden die Stillstandszeiten zwar verdoppelt, aber diese unselige Unsitte, im Heizstab überschüssige elektrische Energie zu vergeuden, wird damit ein Ende gesetzt. Bei einem COP von 5 beträgt der Wert der zusätzlich erzeugten Wärme bei einem Preis von einer kWh Wärme aus der Brennwerttherme von 7 Cent 35 Cent, also mehr als die Vergütung von einer kWh Strom aus dem BHKW erbringt.
    Da die Anlage keinen Anschluss an das Stromnetz bekommt und als Inselanlage läuft, entfällt auch die EEG-Umlage.
    Förderung nch dem KWK-Gesetz dürfte es trotzdem geben. Ob da nun ein Treibriemen oder ein Stromkabel die Energie innerhalb des Gerätes überträgt, dürfte keiner Besteuerung oder Umlage unterliegen.
    Auch, wenn das COP veralteter Wärmepumpen nur 2,5 beträgt, kann sich das Ganze noch lohnen.


    Seit langem propagiere ich ein eigenes Wärmenetz zwischen Nachbarn und möglichst darüber hinaus, das keinen Anschluss ans öffentliche Netz hat. Die Wärmeleitung kann demnach durchaus auch aus einem Stromkabel bestehen, das ausschließlich BHKWs und Wärmepumpen statt Treibriemen oder Transmissionswelle verbindet.
    Die Monopole bleiben dabei unangetastet, da es nur um Heizung geht. Heizenergie, also Kohle, Gas und Öl kommen eh meist aus dem Ausland und gefährden nicht das Gewinnstreben unserer Industrie und Kommunen.
    Ich schlage vor, das wir uns den Wünschen der Regierung anpassen und das wir unser ursprüngliches Ziel Energiewende im dezentralen Netz vorerst zurückstellen.


    Immerhin spart die Kombination Stromerzeuger und Wärmepumpe im Inselbetrieb ca die Hälfte des Verbrauchs von fossiler Energie ein und wir behindern nicht die Regierung , das oberste Ziel, nämlich Vollbeschäftigung und Entschuldung, zu erreichen.


    Ich war erstaunt, wie offen man in Regierungskreisen zugibt, dass man unsere Bevölkerung unter dem eigentlich falsch verwandten Etikett "Energiewende" widerspruchslos ausplündern kann. So etwas wäre in einer direkten Demokratie nicht möglich gewesen. Eine Scheindemokratie hat also auch ihre Vorteile.


    Braunkohle kostet keine Devisen und belastet, im Gegensatz zu anderen Energieträgern, unsere Makroökonomik nicht und wir sollten uns damit zufrieden geben, wenn künftig das Mehr an Stromerzeugung nicht mehr aus Blockheizkraftwerken , sondern aus den Staub- und Wasserdampfschleudern stammt. Schließlich dient das alles einem guten Zweck...Mit der letzten Bundestagswahl haben wir diese Politik gut geheißen.



    Technische Anmerkung:


    BHKW und Wärmepumpe ergänzen sich hervorragend:


    Dabei teilen sich das BHKW ideal den heißen Vorlauf und die Vorheizung des kühlen Rucklaufs.
    Allerdings ist dazu gutes Wissen auf dem Gebiet des hydraulischen Abgleichs und der Regelung erforderlich.
    Die Wärmepumpe versorgt dabei die Heizgrundlast, während das BHKW über einen größeren Pufferspeicher die fehlende Heizenergie bereitstellt.
    Optimal ist dabei die Kombination zweier getrennter Heizkreisläufe, eine wärmepumpenbetriebene Fußbodenheizung und eine schnell reagierende Hochtemperaturheizung, die vom BHKW mit seinem Wärmespeicher versorgt wird.


    Die BHKWs zu diesem Zweck benötigen keine Frequenzkonstanz und sollten eine gewisse Regelbarkeit besitzen, was eine erhebliche Kosteneinsparung bei der Herstellung und Installation bedeutet. Ferner werden die Wartungsintervalle zeitlich verdoppelt. Wärmepumpen sind langlebiger als BHKWs.

  • Ich hab mir das heute (Regenwetter) mal zu 50 % rein gezogen. Ist ja interessant was der Bernd so schreibt. An Fachwissen kaum zu überbieten.
    Bernd spricht mir in vielen Dingen aus der Seele.
    Ist natürlich sehr viel Zynismus dabei.
    Zum Transmissionsriemen, und Übertragung des Stromes ins Niederspannungsnetz, oder nur zum Nachbarn:
    Was hältst Du vom Tauschhandel in diesen Bereichen?
    Wir liefern heute Ware in Form von Strom, gemessen in kWh, und erhalten diesen zeitversetzt
    vom Nachbarn, oder BHKW-Betreiber im Netz, oder EVU wieder zurück. Was natürlich nichts anderes ist, als der "saldierende Zähler".
    Die Schönauer habens richtig gemacht, und haben das Netz gekauft. Wir sollten kleine Inselnetze raus kaufen und dann selbst vermarkten.
    Eine neue Idee hab ich, wir liefern Strom und zahlen in BitCoins. Ich habe ein Walletkonto schon eröffnet. Ich teil Euch die Nummer mit, und wir
    können handeln. Wo kein zentralbankengesteuertes Geld fließt (€ und $), da fließen auch keine Netzentgelte und EEG-Abgaben.
    Und die Staatsschulden sollen die bezahlen, die sie gemacht haben.


    Oder meinst Du, dann bräche das Hochspannungsnetz wegen Stromspitzen und -täler zusammen?

  • Ich muss wohl etwas gesagt haben, was einigen nicht gefiel, sonst würden Antworten auf meine Beiträge nicht verschwinden. Ich habe mich zwar als Kritiker der derzeitigen Regierungspolitik in Bezug auf die Aussagen zur Energiewende und der gegenteiligen Politik geäußert, aber ich meine es nicht nur ironisch, wenn ich sage, dass ich mich damit zufrieden geben kann. Immerhin ist man sich in SPD-Kreisen sehr wohl im Klaren, was man da tut, wie ich durch meine Kontakte nach Mülheim-Ruhr Uhlenhorst erfahren habe.
    Für mich ist klar: das Ende der Welt ist mit der Knappheit an fossilen Resourcen nicht gekommen und ich habe versucht, verschiedene Wege als Ausweg aufzuzeigen. Nicht immer sind meine Beiträge ganz ausgereift und auch ich bin auch Irrungen unterworfen, aber dabei lerne ich sehr viel. Insbesondere, wenn ich hier in diesem Forum sofort auf Fehler aufmerksam gemacht werde. Jetzt wohl nicht mehr, WENN ANTWORTEN AUF MEINE BEITRÄGE SOFORT ENTFERNT WERDEN.
    Unsere alternative Szene ist sehr wohl eine Bedrohung der Pfründe, die mit der energetischen Beherrschung der Welt verbunden sind. In diesem Zusammenhang sehe ich das Verhalten der Regierung in der Energiepolitik und man sollte nicht mit dem Kopf durch die Wand rennen.
    Ich habe ein ausgesprochenes faible für direkte Demokratie und bin in unserem Land schon zufrieden, wenn Widersprüche überhaupt diskutiert werden. Das ist hier in diesem Forum und bei den Treffen der Forenmitglieder durchaus der Fall.
    Ich meine schon, wir sollten die Kröte schlucken, die uns Sigmar Gabriel da ins Nest gelegt hat. Vielleicht sollten wir unsere BHKW-Ambitionen wirklich etwas zurückstellen. schließlich sind nicht WIR die Herren der Welt.

  • Nun ist die Antwort von energiepionier wieder da.
    Seit langem beschäftige ich mich mit Energiepolitik und bin mir sehr wohl bewusst, dass das wirtschftlich bedeutende Feld Energieversorgung mit sehr vielen Lügen behaftet ist. Es lohnt sich ja richtig und Verlogenheit kann zu einer reichen Geldquelle werden. Ich spreche da aus Erfahrung, denn einst begann ich mein Physikstudium, um die Welt mit schnellen Brütern zu beglücken. Bei meiner Bewerbung bei Interatom in Bensberg geriet ich dann an den Falschen, nämlich Klaus Traube, der 1975 auch Personalchef war. Im Nachhinein war ich froh deswegen, den Beschönigungen von Forschungsminister Matthöfer stand ich eh schon sehr skeptisch gegenüber. Ich bin also Einiges gewöhnt, was Lügen angeht. Wenn heute innerhalb SPD-Kreisen (Gabriel und andere) erstaunliche energiepolitische Winkelzüge vollzogen werden, halte ich dies für normal. Steuererhöhungen wären im Moment unpopulär, aber, wenn man unter dem falschen Etikett Umweltschutz und EEG eine versteckte Steuererhöhung durchsetzt, sind unsere Umweltapostel, wozu ich auch die BHKW-Betreiber zähle, kein ernstzunehmender politischer Gegner. Ein wenig Murren, dann kräht kein Hahn mehr danach. Allenfalls aus Bayern und Unterfranken wird man noch vernehmen, dass da einiges falsch in der Politik läuft.
    Gleich wie, bei meinen Wäschereiprojekten habe ich das BHKW-Projekt hintenan gestellt. Dort werde ich zunächst mit elektrischen Wärmepumpen und direkten Wärmetausch dem Umweltschutz dienstbar sein. Das passende BHKW lässt sich, je nach der dann gültigen Regierungspolitik, dann immer noch hinzufügen. Bei den Risiken und Ärger, die man mit dem Betreiben eines BHKW eingeht, überlege ich aber sehr wohl, ob ich Arbeitsaufwand und Geld lieber in störunanfälligerer Technik investiere. Energiesparen wird immerhin (noch nicht) besteuert oder mit einer Umlage zugunsten von Energieverschwendern belegt.


    Bei unseren Politikern kann man zwar nie wissen...aber ich setze meine Hoffnungen immer noch auf die übrigen Europäer, die früher oder später dem deutschen Treiben unter falschen Etiketten ein Ende setzen werden.
    An um Einiges größeren BHKWs geht dann kein Weg mehr vorbei.

  • Unsere Regierung arbeitet schon seit geraumer Zeit gegen das dezentrale Netz. Auch, wenn sie in der Vergangenheit das Gegenteil verkündet hat. Die Diskrepanz zwischen 3,7 Cent Vergütung an der Strombörse und 26 Cent Verkaufspreis zeigt doch genau, wo die wirklichen Absichten der Regierung liegen.Ich sehe hier im Forum nur widerspruchslose Anpassung an die Bereicherungswünsche unseres Staates im Bereich der Energieverteilung, statt dass wir uns den Machthabern anpassen. Diejenigen, die den alternativen Markt steuern, sind aber nicht wir, sondern die, die der dezentralen Energieversorgung feindlich gegenüberstehen und wir täten gut daran, wenn wir, wenn wir schon nicht kämpfen wollen, uns den uns auferlegten Zwängen anpassen. Sonst kommt in Kürze die nächste Runde "Steuern" auf uns zu, bis wir unsere Idee, selbst die Energieversorgung zu übernehmen, ganz begraben haben.
    Ich sehe ein starkes Anwachsen der Zahl kommunaler Blockheizkraftwerke voraus, die ja neben anderen, steuerlichen und abgabenfreien Vorteilen auch den der höheren thermischen Effizienz der Stromerzeugung mit sich bringen. So können sich dann viele Kommunen finanziell sanieren.
    Das, was in den 50er Jahren im Spiel "Monopoly" auf dem Energiemarkt vorausgesehen wurde, trifft besonders stark auf das Interesse größerer Kommunen, die häufig SPD-geführt sind, zu. Dies macht mir das scheinbar widerspüchliche Verhalten unseres Umweltministers nachvollziehbar.
    Dass Gerhard Schroeder und Wolfgang Clement ganz ohne Grund und gegen den Willen der Parteispitze heute an den Hebeln der Energieversorgung sitzen, will mir auch nicht richtig einleuchten. Ohnehin war die Politik der SPD nie auf die egoistischen Bestrebungen einzelner Unternehmer fixiert, in diesem Fall BHKW-Betreiber auf ihrer einsamen Energieinseln.
    Ich wage also, vorauszusagen: das viel zu kleine BHKW wird sich überleben.


    Eine überaus lukrative Möglichkeit, BHKW-Netze gewaltig zu vergrößern und die Wärmeverluste einzudämmen, bieten die erst in den letzten Monaten aus dem Boden schießenden Fabrikationsstätten für Aerogele. Diese ermöglichen schon heute, die Energieverluste auf ein Zehntel herabzudrücken, was die durch ein Wärmekraftwerk versorgbare Fläche gleich mehr als verhundertfacht. (Grund: die Fläche steigt mit dem Quadrat der wirtschaftlichen Leitungslänge).
    Aerogele in reiner Form sind noch teuer, im Moment liegt der Preis bei 1600 Euro pro m³. Das ist aber nicht der Herstellungspreis, der sehr viel niedriger liegt.
    Viel zu teuer, ein ganzes Haus damit zu isolieren. Aber, verwendet man sie zur Isolierung von Wärmeleitungen, haben sie schon jetzt überaus große Kostenvorteile gegenüber herkömmlichen Isolierungen. Dies bestimmt auch zur Zeit den nur relativ zu hohen Preis.


    Sprich, diese Aerogele sind die eigentliche Revolution, zusätzlich zu den oben genannten Vorteilen und den Ambitionen sich dem Gemeinwohl verpflichtet sehender Parteien.


    Dem bisherigen Stiefkind der Energietechnik, der relativ "kleinen" Gasturbine mit weit verbesserter Wärmetauschertechnik, räume ich dabei große Entwicklungsmöglichkeiten ein. So nebenbei bieten diese einige zehn Megawatt "kleinen" Heizkraftwerken hervorragende Regelmöglichkeiten , sodass alle Probleme entfallen werden, die heute noch der schwankende Energieeintrag durch Wind und Sonnenstrahlung mit sich bringt.


    Wir sollten vielleicht nicht mehr statisch, wie bisher, denken. Die Rahmenbedingungen für den Betrieb unserer Mikroblockheizkraftwerke ändern sich, bzw. werden dem Gutdünken nach angepasst. Sigmar Gabriel ist nur einer der "Gutdünker".


    Ich halte es also für nicht falsch, Zurückhaltung bei der Investition in Mikro-BHKWs zu üben.

  • Deutschland ist nun wahrhaftig kein geeigneter Ort für die Aufbewahrung von Spaltprodukten. Nicht ohne Grund baut man Aufarbeitungsanlagen gerne in Meeresnähe und in Japan wäre überhaupt nichts passiert, wenn man das Meer in Fukushima sofort genutzt hätte. Auch Windscale wurde großenteils in die Luft entsorgt, mit den bekannten Folgen, die von Tschornobyl bei weitem übertroffen wurden. Das Gebiet um das Savannah river ist bereits wieder bewohnbar, weil die Grundwasserströme die Abfälle aus den undicht gewordenen Edelstahltanks ins Meer geschwemmt haben. Da spricht jetzt keiner mehr drüber. Über die Aufbewahrung in Russland an Land wird man hingegen noch in Jahrhunderten sprechen. Der gefährlichste Aufbewahrungsort ist hingegen das Containment der Reaktoren, die immer noch gut gefüllt sind.
    Die Ahauser hätten sich vielleicht einen anderen Ort aussuchen können als mitten in der Bebauung.
    Asse kann man überhaupt nicht mehr entsorgen. Gorleben ist uns dank unserer Proteste erspart geblieben.


    Du hast Dich eingehend mit der Versorghung der Republik durch ein dezentralse BHKW-Netz beschäftigt. Es würde mich interessieren, wie hoch Du die Einsparung an fopssiler Energie durch ein republikumfassendes dezentrales Netz mit BHKWs geeigneter Größe einschätzen würdest. Dass wir mit diesem und dem bestehenden Netz die vorhandene und zukünftige Wind- und Solarenergie voll nutzen könnten, ohne die Aluminiumelektrolyseanlagen weiter betreiben zu müssen, wissen wir.

  • Deutschland ist nun wahrhaftig kein geeigneter Ort für die Aufbewahrung von Spaltprodukten. Nicht ohne Grund baut man Aufarbeitungsanlagen gerne in Meeresnähe und in Japan wäre überhaupt nichts passiert, wenn man das Meer in Fukushima sofort genutzt hätte. Auch Windscale wurde großenteils in die Luft entsorgt, mit den bekannten Folgen, die von Tschornobyl bei weitem übertroffen wurden. Das Gebiet um das Savannah river ist bereits wieder bewohnbar, weil die Grundwasserströme die Abfälle aus den undicht gewordenen Edelstahltanks ins Meer geschwemmt haben.


    Ich lach mich schlapp. Das könnte fast von Volker Pispers kommen.


    Zitat

    Du hast Dich eingehend mit der Versorgung der Republik durch ein dezentralse BHKW-Netz beschäftigt. Es würde mich interessieren, wie hoch Du die Einsparung an fopssiler Energie durch ein republikumfassendes dezentrales Netz mit BHKWs geeigneter Größe einschätzen würdest. Dass wir mit diesem und dem bestehenden Netz die vorhandene und zukünftige Wind- und Solarenergie voll nutzen könnten, ohne die Aluminiumelektrolyseanlagen weiter betreiben zu müssen, wissen wir.


    Ich verstehe nicht ganz, warum die auf die Vorteile des Leichtmetalls Aluminium verzichten willst, aber hier ist die Abschätzung zum Einsparpotential:


    S. 4: Energieflussbild DE für 2011


    Gasimporte + Förderung Inland: 3,6 EJ
    Export 0,6 EJ -> Verwendung im Inland ~3,0 EJ
    davon
    in Kraftwerke 0,8 EJ
    in der Industrie 0,9 EJ
    in Haushalten 1,3 EJ


    Primärenergiebedarf Gesamt:
    14 EJ, davon Input für Kraftwerke 4,9 EJ
    dabei entstehende Umwandlungsverluste 3,2 EJ
    Output Stromerzeugung 1,4 EJ
    Output Fernwärme 0,3 EJ


    so 15-20% ??


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Nein, auf Aluminium möchte ich nicht verzichten, sondern dieses dort produziert wissen, wo Wärme durch elektrische Direktheizung aus Wasserenergie erzeugt wird, wie in Norwegen.
    für die 400.000 Tonnen in Deutschland werden 6 Milliarden kWh Strom verbraucht, also ca 16 GWh thermisch. das sind ca 1/15 Petajoule. Gemessen an ca 15 Exajoule Primärverbrauch ist das wirklich wenig. 1/200 Promille, wenn ich das richtig sehe.
    Da frage ich mich, warum ich so fleißig Aluminiumfolie gesammelt habe. Die Freileitungen, die hier zu "Alunorf" führen, sind jedenfalls beachtlich. da dürften einige Kernkraftwerke ihre Energie loswerden können.


    1/11 der Energieversorgung beruht nach Deinen Zahlen auf Gas, das wir ja fast ausschließlich in unseren BHKWs sinnvoll nutzen können. Auch, wenn ich statt Deinen 15 bis 20% Ersparnis nach meinen optimistischen Schätzungen 60% ansetze, wären das immer noch nur 5% insgesamt.
    Setzen wir mit unseren Energiesparträumen etwa an der falschen Stelle an? Ich habe nachgerechnet. Deine Zahlen stimmen.

  • Nein, auf Aluminium möchte ich nicht verzichten, sondern dieses dort produziert wissen, wo Wärme durch elektrische Direktheizung aus Wasserenergie erzeugt wird, wie in Norwegen.
    für die 400.000 Tonnen in Deutschland werden 6 Milliarden kWh Strom verbraucht, also ca 16 GWh thermisch.


    a) Wenn man sich die Statistiken anschaut, dann haben alle Länder mit halbwegs industrialisiertem Zuschnitt eine etwa gleiche Primäraluminiumproduktion pro Kopf und Jahr von (Hausnummer - bitte Zahlen noch mal selber nachschlagen) 7 kg. In Island, Norwegen und Kanada ist dieser Durchschnitt weit nach oben verschoben. Dort sitzt verbraucherferne Wasserkraft und es hat sich wohl als sinnvoll erwiesen, statt eine weitere Transportleitung für Strom zu bauen eher die Alu-Hütte direkt am Generatorausgang.


    b) 6 Milliarden kWh = 6 TWh, wie kommst Du auf 16 GWh thermisch = Brennstoffeinsatz?


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)