Dachs: Netz-Ersatz-Betrieb?

  • Hallo,


    vor dem Hintergrund des aktuellen mehrtägigen kompletten Stromausfalles im Münsterland beschäftigt mich die Frage sehr, wie man in einem derartigen Notstandsfall mit einfachen Mitteln den Dachs zum Laufen bringen kann.


    Ich meine den "Standard"-Dachs (mit MSR1), nicht den Dachs-NE, der es bekanntlich kann.


    Ich hätte vorgeschlagen, die drei Netzsicherungen am Übergabepunkt im Zähler zu entfernen, die ENS in der Dachssteuerung zu brücken und irgendwie mit Autobatterie den Dachs starten. Es soll dabei aber ein Problem mit dem Asynchrongenerator geben, der will beim Starten Spannung haben, außerdem weiß ich nicht, inwieweit der produzierte Strom verbraucht werden muß.


    Wer ist dahingehend technisch fit ???
    Wer kann Tipps geben ???


    Gruß Andy

    ... denn die Freude an der richtigen Entscheidung währt länger als die Freude am billigen Einkauf!

  • Hallo Andy,


    bei den derzeitigen Meldungen in den Nachrichten drängt sich einem Dachsbetreiber die Frage förmlich auf.


    Was Du schreibst klingt nicht schlecht, ich gehe davon aus, dass der Strom tatsächlich verbraucht werden muss, was aber kein größeres Problem darstellen sollte: Einbau eines Heizstabes in den Pufferspeicher und eine Regelung, die ihm den überschüssigen Strom zuteilt (bis der Puffer voll ist), danach muss der Dachs wohl abschalten bis genügend Wärme verbraucht ist.



    Aber die Frage ist weiterhin, bringt man den Dachs überhaupt zum laufen?


    Grüße


    Bruno

  • Wie wäre es so,
    Netzsicherung ziehen, Batterien mit einem kleinen Wechselrichter wie er auch fürs Auto zu kaufen ist anschmeissen.
    Strom zum anlassen solllte dann da sein.
    Dann sollte doch für die Dachssteuerung es so aussehen als ob einen Netz da ist? Oder???
    Das Problem wird wohl dann nur sein, wie will man in Sekundenbereich die Last ändern?
    Wennn ich im haus grad nur 1KW brauche der Dachs aber 5,5 liefert, kann ich zwar eine Heizpatrone anschmeissen, aber kann ich der auch sagen nimm nur den rest an Strom?


    Würde die Patrone nicht dann mit voller Leistung den Dachs leer saugen und das haus würde wieder dumm da stehen?
    respektive die Sicherungen im dachs greifen?
    Senertec wird sich doch bestimmt etwas an regelungen für sowas ausgedacht haben.
    Bei den neueren Dachsen kann man ja die Drehzahl bzw. die Leistung wohl ändern, das heist dann ja auch die Stromabnahme steuern, hab ich so gehört. 8-|


    Aber den gedanken ein Notstromaggregat durch den Dachs zu haben hatte ich schon auch.
    Alleine die Show als einzigster in der Strasse Licht und Wärme zu haben würde viele andere bestimmt nachdenklich machen....(y)


    Bernd@:-

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Hi,


    ich gebe zu, der Show-Effekt würde mir auch dabei gefallen!


    :) :) :)


    mfg Andy

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  • Hallo,


    wem würde diese Art von Aufmerksamkeit nicht gefallen :)


    Was mir bei der Gelegenheit einfällt: wenn der Energieversorger Notstromaggregate aufstellt, dann doch dort, wo es sich am meisten rentiert. Es rentiert sich sicherlich dort, wo man dadurch zusätzlich BHKWs zum laufen bringt (y)


    Also würde ich als erstes mal das EVU ansprechen, ob die nicht ein kleines Notromaggregat aufstellen, damit das BHKW Strom für alle produzieren kann. Der Betrieb von Notstromaggregaten ist für das EVU wesentlich teuerer, bekommt man dann für diese Zeit mehr Vergütung? :D:D:D
    Ein Versuch wärs wert.


    Grüße


    Bruno

  • Hi,


    wie ich aktuell aus berufenem Munde erfahren mußte, klappt das so leider nicht! Der normale Dachs läuft technisch nicht ohne Netzspannung.


    Nähere technische Hintergründe ergeben sich aus
    http://www.senertec-rheinland.de/html/datenblatt_20ne.pdf


    ;(;(;(


    Mfg Andy

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  • auch ich habe mir schon öfters überlegt wie man den normalen Dachs umbauen könnte für den wörstkäs eines kompletten tagelangen Stromausfalls.


    Als Ing. für angewandte Elektronik möchte ich mal folgendes einfach so innen Raum stellen:


    1. Der Dachs läuft ohne Spannung an L1 L2 L3 nicht an. Also müsste man dem Dachs eine vorhandene Netzspannung "vorgauckeln". Da reicht es aber nicht aus einfach einen Spannungswandler vom Baumarkt für die Autobatterie zu nehmen. Man müsste die Netzspannung schon hinreichend genau nachbilden, d.h. sinusförmiger Verlauf, alle drei Phasen mit Phasenverschiebung 120° und etwa 50 Hz Frequenz. Der Preis für 3-phasen Wandler mit genügend Leistung (für den Start) ist nicht ohne. Eine Abweichung der Parameter ist nur in einem gewissen Rahmen möglich, sonst geht der Dachs ja auf Störung.


    2. Es muss unbedingt das gesamte Hausnetz vom Einspeisepunkt getrennt sein. Man stelle sich einen Servicetechniker vor der z.B. ein paar Strassen weiter am defekten Erdkabel löten will und eigentlich ein spannungsfreies Kabelende erwartet und zulangt.... Diese Trennung vom übrigen Netz muss gewährleistet sein und gegen unbeabsichtigtes Aufschalten gesichert sein.


    3. Der Dachs braucht zum Start kurzfristig viel Energie. Diese muss von dem Spannungswandler
    bereitgestellt werden können. Ich vermute mal so aus dem hohlen Bauch geschätzt fürn Anlasser etwa 700W?


    4. der Spannungswandler muss während der ganzen Laufzeit des Dachs anbleiben und sozusagen "den Takt vorgeben" damit der Dachs nicht blickt dass wir ihm blos ein Netz vorgaukeln ;)


    5. wenn der Dachs nun geschmeidig läuft und der Generator aufgeschaltet wird muss die Stromabnahme irgendwie geregelt werden. Wenn nachts blos ne trübe 20W-Funzel im Flur brennt, wohin dann mit den übrigen 5480W? steigt dann die Spannung des Generators an, oder bleibt die Spannung bei den gewohnten 228-235v, aber dann müsste der Gasmotor ja moduliert werden können.... *grübel*...*denk*.... wo sind die Regelungstechniker hier im Forum? Oder ich nehm n Heizstab und ne Schaltung mit 3 fetten MosFETs die dann exakt jede Energie die nicht ins Hausnetz geht auf nen Heizstab bringen?


    Ausserdem muss man die Autobatterie ja laufend wieder laden weil sonst der Spannungswandler nicht lang geht, also muss noch ein gescheites Ladegerät her das mindestens genausoviel Ladeleistung bringt wie der Spannungswandler zieht.


    6. Ist in so nem Falle, dass wenn in der ganzen Stadt der Strom weg ist die Gasversorgung überhaupt gewährleistet? Und noch wichtiger... ;))...wenn ich in dem Fall Strom einspeisen könnte und an den NAchbar verkaufen könnte, was wäre denn ein angemessener Preis pro kwh dafür *sfg*?


    7. Gibts n komplettes Nachrüstsystem von Senertec und wenn ja wie teuer?


    8. Wenn nicht, gibts da nen Bedarf für ne Bausatzlösung? So als ne Art Blackbox mit nem Satz Autobatterien, die sich der Dachsbesitzer vom (akkreditierten) Elektriker seines Vertrauens einbauen lässt?

  • Hallo zusammen,


    ich denke, wir brauchen uns da nicht all zu viel Gedanken zu machen.


    Nach meinen Informationen gibt es den Dachs als "Stand alon Betrieb", da es entlegene Almhütten gibt, die auch mit Strom und Warmwasser versorgt werden wollen.


    Sollte meine Information falsch sein, dann gibt es genug alternative Anbieter für BHKW's, die das ermöglichen.


    Auf der anderen Seite kann ich den Gesetzgeber verstehen, der uns eine solche Betriebsweise in ge- bzw. erschlossener Besiedlung verbietet bzw. sehr stark einschränkt.


    mit freundlichem Gruß
    Werner

  • Klar gibts den Dachs NE - also für Netzersatz - es gint auch den Inseldachs, wo gar kein Netz vorhanden ist. Was es nicht gibt den Umrüstsatz. :( ;(