Meine Mieter wohnen seit 1993 in einem kompletten Einfamilienhaus (ca. 120 qm), Baujahr um 1900. Mit vermietet ist ebenfalls das komplette Grundstück einschließlich einer großen Scheune (ca 200 bis 300 qm). Seit 1993 ist die Miete von ursprünglich 1000 DM auf 600 € erhöht worden wobei der von den Mietern gewünschte Einbau von Doppelglasfenstern (11% der Kosten auf die 12 Monate eines Jahres verteilt) in dieser Erhöhung dabei sind.
Bis Ende 2004 haben die Mieter eine eigene Heizung betrieben und alle darauf anfallenden Kosten, Schornsteinfeger, Wartung und auch die entsprechenden Verluste die so eine Heizung zwangsläufig hat selbst getragen.
Alles was vom Vermieter zu bezahlen war wie z. B. Reparaturen wurden von mir bezahlt.
Den Strom den die Mieter verbrauchten, haben sie direkt mit dem Energieversorger abgerechnet, einschließlich aller Kosten die damit verbunden sind (Grundgebühr, Zählermiete usw).
2004 habe ich mit Einverständnis der Mieter ein BHKW (Gasbetrieben) angeschafft, das Strom produziert und mit der Abwärme die Heizung (Mieter und eigene Heizung) und meine eigene Warmwasserversorgung bedient. Die Mieter haben einen Durchlauferhitzer und einen Untertischwasserboiler, sie bekommen nur die Heizenergie von mir geliefert.
Den Strom den sie verbrauchen bekommen sie ebenfalls direkt von mir geliefert, zum Preis von 11ct/Kwh (Strom). Jede zugekaufte Kwh, im Sommer wenn nur meine Warmwasserversorgung läuft kostet mich etwas über 16ct/Kwh (Strom) egal ob ich diese Kwh verbrauche oder meine Mieter.
2006 waren das 10250Kwh/Jahr (Strom).
2005, 9500Kwh/Jahr (Strom).
In den 9 Jahren davor haben wir in unserem Einfamilienhaus mit etwa der gleichen Wohnfläche ca 6500 Kwh/Jahr (Strom) verbraucht
Die Heizenergie betrug in diesen 9 Jahren etwa 35000 Kwh/Jahr. In dieser Größenordnung schätze ich auch den Kwh-Verbrauch der Mieter mit eigener Heizung (Ölbetrieben) pro Jahr, da ihr Haus nicht so gut isoliert ist wie unser Haus.
Der Mieter sagte mir, dass er in den Jahren 2004 und davor ungefähr 100€/Monat für Heizöl ausgegeben hat (=1200€/Jahr).
Die Heizkostenabrechnung der Mieter 2005 wurde von mir folgendermaßen berechnet: Die gesamten € meiner Gasabrechnung geteilt durch den Gesamt-Kwh Verbrauch (dieser Rechnung) = Preis in € für eine Kwh. Diesen Betrag habe ich mit den durch einen Rossweinzähler ermittelten Kwh Verbrauch der Mieter multipliziert = der Betrag den die Mieter bezahlen müssen.
Verbraucht haben die Mieter 2005, 18081Kwh, wobei die Monate ab 14. Dezember und der Januar wegen eines defekten Zählers nicht ermittelt werden konnten und ich auch keine Schätzung dieses Verbrauchs vorgenommen habe. Die Mieter haben von mir diese Energie sozusagen geschenkt bekommen. Der Grund meinerseits hierfür: In den ersten Wochen hatten die Mieter einige Tage Probleme damit ihre Zimmer ausreichend warm zu bekommen da die Heizung korrekt auf die Bedürfnisse der beiden Häuser einzustellen etwas schwierig war.
2006, gleicher Abrechnungsmodus wie 2005 (natürlich abzüglich des Verbrauchs von 2005), nur hatten die Mieter knapp 10000 Kwh "Mehr" verbraucht als im Jahr zuvor (Heizung lief bis Ende Mai) und der "Preis" war um ca. 0,8 ct/Kwh gestiegen. Das ergab eine Nachzahlung von 667 €/Jahr. Nun sind die Mieter auf 180 und haben einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Aus einem guten Mieter/Vermieter Verhältnis, guter Nachbarschaft und sogar Freundschaft ist nur noch Frust und Ärger auf beiden Seiten geblieben.
Wenn ich jetzt eine Firma die Abrechnung machen lasse zahlen die Mieter meiner Meinung nach mehr als mit der Berechnung die ich vorgenommen habe oder liege ich da falsch?
Kann eine Firma die Heizkostenabrechnung unter diesen Umständen überhaupt korrekt machen?
Ziemlich verzweifelte Grüße
akinom