Innovativer Ansatz: Drehschiebermotor

  • Hallo,


    ich habe mich in diesem Forum ein wenig umgeschaut und leider feststellen
    müssen, damit es noch keine Diskussionen zu meinem Vorhaben hier gab.


    Ich habe vor als Stromerzeuger (Wasserdampf/Ethanoldampf Gemisch) einen
    umgebauten Drehschieberkompressor (in meinem Fall Hydrovane) zu benutzen. Grund
    dafür ist die extrem robuste Motorbauart, außerdem ist er standardmäßig für
    Drücke bis 10bar ausgelegt. Diese ist zwar nicht die Welt, jedoch genügend für
    erste Versuche, außerdem ist der Wirkungsgrad für mich im Moment zweitrangig,
    Vorrang hat die Langlebigkeit/Einfachheit des Motors.


    Hat evtl. jemand von euch damit bereits Erfahrungen gemacht bzw. Interesse sich
    mit seinem Wissen daran zu beteiligen?



    PS: Bitte nur produktive Antworten zum Thema geben, es geht nicht darum zu erörtern warum ich mich nun für dieses Vorgehen entschieden habe oder emotionalle Spannungen hier zu entladen/aufzuladen, sondern es geht darum Erfahrungen/Kenntnisse und Lösungen zum oben genannten Thema zu finden.


    Vielen Dank und viele Grüße

  • Hallo mcb,


    wie meinst Du das?

    So

    "Neuartige Dampfmotoren verwenden anstelle eines konventionellen Kolbens eine zur Rotationskolben-Expansionsmaschine umfunktionierte Flügelzellenpumpe. Das Wasser zirkuliert dabei in einem geschlossenen Kreislauf (Erwärmen per Durchlauferhitzer – Entspannung und damit Abkühlung des Dampfes im Dampfmotor – Verflüssigung des Restdampfes in einem Kondensator – Wiedereinspeisung des Wassers mit Hilfe einer Pumpe). Diese Bauform kann als Kleinblockheizkraftwerk vor allem in Einfamilienhäusern eingesetzt werden."

    Oder so

    http://www.rotatorque.de/entwicklungen/rotationsmotor/


    mfg


    Valerian

  • Bisher sind noch alle gescheitert, was Vernünftiges zu entwickeln. Selbst der geniale Guy Negre schieterte mit seinem Rennmotor und musste sich dann schließlich mit der Schwindelei mit seinem Lufmotor seine Baguettes verdienen.
    Horex ist so einer der wenigen Motorbauer, der länger bei der Stange blieb.


    Drehschieberei


    Die ungekühlte Version der Fügelzellengeschichte mit den Grahitschiebern interessiert mich, Valerian. Braucht vermutlich extrem sauebern Brennstof?

  • Servus,


    @ Valerian: Völlig berechtigter Einwand, habe mich da wohl (nach nochmaligem durchlesen meines 1. Eintrags) etwas zu ungenau ausgedrückt. Es soll kein Motor mit interner Verbrennung, sondern lediglich ein durch Dampfdruck angetrieben Motor entstehen. Das mit dem Ethanol kommt daher, da ich mit der Anlage Ethanol (Verwendung als KFZ Treibstoff) herstellen will.
    So einen Motor meine ich damit:
    http://demmelmaier.eu/dampfmotor
    Prinzipiell ist das mit der internen Verbrennung eine hervorragende Sache, das überlasse ich jedoch anderen, welche für diese gewaltige Entwicklungsarbeit bezahlt werden.
    bernd schlueter: Das mit den Drehschiebern zur Regelung der Steuerzeiten kenne ich vom 2-Takt Tuning her...


    viele grüße
    mcb

  • Öl vertägt sich leider schlecht mit dem Wasser/Äthanolgemisch. Sonst könnte man gut die in der Kältetechnik üblichen Flügelzellen-, Scroll- und sonstigen Rotationskolbenmaschinen verwenden. Ohne Öl gibt es Dichtprobleme, wie Demmelmaier vor allem im letzten Absatz durchblicken lässt.
    Spricht Demmelmaier anfangs noch von Höchstdrücken und mehrstufigkeit, worunter ich Drücke von etwa 300 bar verstehe, relativiert er die Aussage dann, wobei von Robustheit und Langlebigkeit keine Rede mehr sein kann.
    Langlebig sind erprobte Projekte, die die Langlebigkeit auch an den Tag legten.


    Ansonsten etwas, wonach viele von uns suchen. Bei dem von Demmelmaier erwarteten Wirkungsgrad von 50% nach Carnot könnten wir unsere BHKWs auch den Sommer über zur Stromerzeugung gewinnbringend laufen lassen.


    Nein, die meisten Firmnen interessieren sich nur für Anlagen, die auch zuverlässig funktionieren.


    Ein Forenteilnehmer betreibt ein ähnliches Projekt für einen anderen Anwendungsfall.


    Frage: Geht es hier um die Vakuumdestillation von absolutem Alkohol mit gleichzeitiger Nutzung zur Energiegewinnung? Das wäre schon ideal...
    Der Kohlenstoffabrieb würde das Produkt wahrscheinlich nicht stören, umgekehrt eher.


    Wankel musste auch sehr ordentlich Öl einsetzen.


    Ölfrei arbeiten nur Rootsgebläse undTurbinen. Ethanol hat eine Atomgewicht von 46 statt 18 das des Wassers. Da sollte man schon einen solchen Einsatz in Erwägung ziehen.
    Die Komponenten von Turboladern sind aber leider für Nassdampf ungeeignet.
    Andererseits könnte der Nassdampf auch die Demmelmaierschen Kohlenstoffflügel abdichten...
    Herrn Demmelmaier fragen.
    Wenn ich das richtig sehe, wird in dem Anwendungsfall nur expandiert, nicht komprimiert. Dann spielen Undichtigkeiten und Wirkungsgrad keine große Rolle mehr...Der Nassdampf würde teilweise durch die Fliehkraft getrocknet. Dann würde ich die Idee für ideal halten.

  • Servus,
    muss das jetzt erstmal etwas strukturieren.
    "Öl vertägt sich leider schlecht mit dem Wasser/Äthanolgemisch"--> Kein Problem es handelt sich dabei um "trockenen" Dampf (nicht Nassdampf!)
    "Langlebig sind erprobte Projekte, die die Langlebigkeit auch an den Tag legten."-->Siehe Homepage Hydrovane (Nr. Kompressorhersteller)
    "Geht es hier um die Vakuumdestillation..."--> Nein es geht um eine Überdruckdestillation (10-20bar) einer Brennmaische (ca. 10% Ethanol)
    "...Atomgewicht..."--> Spielt keine Rolle, wenn dann wäre die spezifische Wärmekapazität und die Verdampfungsenergie relevant (ORC...)
    "...Nassdampf auch die Demmelmaierschen Kohlenstoffflügel abdichten"--> Ich will mit Öleinspeisung (vernebelt) abdichten/schmieren
    "Dann spielen Undichtigkeiten und Wirkungsgrad keine große Rolle"--> Doch tun sie, Undichtigkeit/Reibung senken den Wirkungsgrad
    "Der Nassdampf würde teilweise durch die Fliehkraft getrocknet"-->??? war Abscheidung gemeint?


    Ich bin mit Herrn Demmelmaier bezüglich des Motors in Kontakt getreten (per email)...
    Hier noch ein entprechender Motor: http://www.regtech.com/Radmax_Technology/


    PS: Futter für die Suchenden/Suchfunktionen: Drehkolben, Drehkolbenmotor, Drehkolbenpumpe, Drehkolbenkompressor, Drehkolbenverdichter, Drehkolbenmaschine, Rotationsmotor, Rotationsgenerator, Rotationsmaschine, Flügelzellenmotor, Flügelzellenpumpe, Dehrschieber, Drehschieberpumpe, Drehschiebermotor, Drehschieberkompressor


    Viele Grüße
    mcb

  • Da ist es sinnvoll, die Temperaturdifferenz zum Nassdampf durch Expansion abzubauen. Das bewährte Flügelzellenprinzip, das auch Demmelmaier anwendet, würde ich vorziehen.
    Prima, dass man Schmierung verwenden kann!
    Wirkungsgrad spielt keine Rolle, damit meinte ich, bei 30% Undichtigkeit gibt es immer noch 70% Energieausbeute. Nicht wie bei einer Gasturbine, die dann überhaupt nicht mehr laufen würde. Ist ja ein einfacher Clausius-Rankine-Prozess, wobei die Übernitzung zwar auf ungewöhnliche Weise, aber zumindest teilweise, gratis mitgeliefert wird.
    Also, ich hätte, sofern das Öl stabil bleib, keinerlei Einwände mehr.
    Vermutlich soll der Alkoholdampf anschließend fraktioniert destilliert werden? Da es sich um relativ geringe Temperaturdifferenzen handelt, könnte man hier mit einer weiteren Flügelzellenpumpe komprimieren, und bei höherem Temperaturniveau das Kopfprodukt kondensieren. Das benötigt nur sehr wenig Kompressionsenergie, die von der ersten Stufe, der vermutlich Blasenverdampfung der Maische , aufgebracht werden kann, wonach noch ordentlich Energie übrig bleibt.Der Trennfaktor sinkt natürlich mit wachsender Temperatur.
    In der Verfahrenstechnik spielten früher solche Energiespar- und Gewinnungsverfahren überhaupt keine Rolle.


    Ja, es war Abscheidung gemeint. Brauchen wir ja nicht.


    Vakuumpumpen haben lange Standzeiten. Dürfte hier ähnlich sein. Japaner wollten auch Scroll-Expansionsmaschinen zur Energiegewinnung entwickeln. Habe nur nichts mehr davon gehört...