Kann ich Strom aus meinem BHKW einkaufen?

  • In meinem MFH erzeugt mein Dachs ca. 35000 kWh p.a., wovon ca. 7000 eingespeist werden und der Rest im Haus verbraucht wird, schon mal ein brauchbares Verhältnis oder?


    Kann ich mir den überschüssigen Strom für mein Privathaus eigentlich verkaufen? Beide Häuser in HB? Ich brauch vielleicht 1500.

  • Es besteht ein hoher Bedarf an solchen Lösungen, es müssen aber Gesetze geändert werden. Ohne diese halte ich eine Energiewende für nicht durchführbar.
    Immer fragen, um die Politiker zu sensibilisieren. Nicht alle sind von der Energiegesellschaft für die armen Mütter und Waisen (in Italien Mafia genannt) in Beschlag genommen.
    In Deutschland hat man diese Möglichkeit verbarrikadiert. Möglicherweise lässt sich irgendwann auf europäischer Ebene was machen.


    Nein, in Deutschland darfst Du nicht. Selbst in Schönau nicht. Obwohl dort die kommunale Netznutzungsgebühr trotz extrem überteuert gekauftem Netz niedriger ist. Vielleicht kann unsere Atomphysikerin einmal etwas machen. Die ist sicherlich sachkundig und hat selbst vom smart grid gesprochen, im Zusammenhang mit einer Energiewende.

  • Moin,


    Bernd hat eigentlich Unrecht - kommt aber für Dich aufs selbe Raus .


    Natürlich darfst Du, nur es lohnt sich nicht da Durchgeleiteter Strom mit fast allen Abgaben und Steuern beaufschlagt wird. Ausserdem benötigts Du einen Stromhändler o.ä. der den Strom in seinen Bilanzkreis aufnehmen und verrechnen kann - natürlich gegen Gebühr.


    Grüße Marcus

  • Hallo,
    einbischen in deine Richtung geht
    http://www.buzzn.net/
    hier kannst du dein überschüssigen Strom verkaufen und bei dir wieder kaufen.
    Du bekommst für dein Strom etwas mehr. (1Cent)
    mußt aber an Eigenverbrauch etwas mehr oder genausoviel bezahlen.(26 Cent)
    Preise sind nur gschäzt
    Du unterstüzt dabei dezentrale Stromsystheme.
    So habe ich es verstanden.
    Gruß
    Pfleger

  • Marcus hat es schon ganz richtig zusammengefasst. Details in folgendem PDF auf Seite 8:
    http://www.clearingstelle-eeg.…es/FG15_Vortrag_Stahl.pdf
    Bei Buzzn gibt es zwar einen Cent mehr für die Einspeisung, dafür fällt eine Grundgebühr an, so dass sich buzzn erst ab etwa 10.000 kWh Einspeisung vom Verlustgeschäft zu einem kleinen Plus entwickelt. Der Bezugsstrom ist hingegen völlig überteuert und auch physikalisch ändert sich am Stromfluss garnichts. Zudem empfehle ich zu buzzn die Lektüre folgenden Beitrages unterhalb der Tabelle:
    http://www.bhkw-infothek.de/na…ll-der-alternative-buzzn/

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Dann rechne ich auch noch mal vor,was passiert:
    Du verbrauchst für 8 Cent Gas und erzeugst damit 1kWh Strom. Dafür bekommst Du aber nur 4 Cent, weil Du sie einspeist. In Deinem zweiten Haus bekommst Du die gleiche Menge Strom für nunmehr 26 Cent. Die Elektronen haben eine andere Farbe, z.B. schwarz/gelb gestrichen, weil sie aus einem Atomkraftwerk kommen oder schwarz, Du weißt schon, von wo. Ab und zu ist schonmal eines von Deinen niedlichen grünen darunter.
    Damit Du nun nicht allzuviel Not dabei leidest, belastest Du per Gesetz alle Deine dankbaren Mitmenschen mit zusätzlichen 5,3 Cent , demnächst noch deutlich mehr.
    Dein EVU spricht von Rücklieferung? Ich glaube, das gilt aber nur für das erste Haus.


    In Schönau hat die Gemeinde das Stromnetz für den fünffachen Preis vom Stromversorger abgekauft, dort kannst Du Dir trotzdem "Deinen eigenen Strom" liefern lassen . Da sind die Netznutzungsgebühren und damit die Mehrwertsteuer, obwohl Dein Strom gar nicht mehr wert ist, deutlich billiger. Der wird dort nicht erst an der Börse für unter 4 Cent gehandelt.
    Tatsächlich dürfte die Mehrwertsteuer nur für die Netznutzungsgebühren anfallen. Aber, wenn unsere Politiker Geld riechen... Für den erzeugten Strom müsstest Du eigentlich die hier Minderwertsteuer zurückerstattet bekommen, weil Du 8 Cent für das mehr verbrauchte Gas bezahlt hast, aber , trotz aller Deiner vielen sonstigen Unkosten, und das sind ziemlich viele, nur 4 Cent bekommst.


    Bravo, sagen alle Deine Nachbarn, so ist es richtig und legen noch mal demnächst 8 Cent für Dich hinzu, obwohl sie gar keinen Strom von Dir bekommen haben.


    Das ist eine Einnahme? Einkommenssteuer.


    "Energie muss teurer werden" war ein Motto der Grünen.
    Das haben wir heute. Für die Industrie ist der Strom dadurch deutlich billiger geworden. Der Bürger, der resourcensparend Strom erzeugt, wird doppelt bestraft dafür, indem er eine Umlage zahlt, die er nicht einmal voll zurückerhält und schließlich gezwungen ist, Strom, den er nicht an Ort und Stelle verbrauchen kann, im Heizstab zu verdonnern.
    Ich spreche es hier noch einmal ganz laut aus:
    Er wird gezwungen, eine Stromvernichtungsanlage zu betreiben, wenn er nicht allzuviel draufzahlen will.
    Als Europäer dürfte man so etwas eigentlich nicht mitmachen.Das EEG ist kein europäisches Gesetz.


    In Lippstadt haben wir gefragt. Drei Immobilien, ein Besitzer mit Solaanlage und anteilig ein BHKW. Nein, Du kannst Dir Deinen Strom nicht zu den anderen Immobilien liefern lassen und nur Netznutzung plus darauf entfallende Mehrwertteuer bezahlen. Das ist fast überall so.
    Den Lippstädtern muss ich aber immerhin zugute halten, dass sie sogar eine kostenlose Lieferung zu einer Immobilie im gleichen Stadtbezirk möglich machen wollten und in einem Fall geschieht das sogar.
    Aber da gibt es dann angeblich das Problem, dass man nicht zeitgleich messen könne. ob der Strom nicht doch andere Wege nehmen kann...


    Das evangelische Krankenhaus Lippstadt musste lange streiten, bis man eine vernünftige Einigung erzielte.
    Also möglich ist es schon, wenn man nur will. Von Wollen kann in Deutschland aber keine Rede sein.

  • Alicante, es gibt in Lippstadt keine Zähler, die die zeitgleiche Einspeisung und die gleichzeitige Entnahme an einem anderen Ort messen.
    Dadurch kommt es völlig gleich, ob Du für 4 Cent einspeist und für 26 Cent wieder aus dem Stromtopf entnimmst. Es bleibt alles beim Alten. Natürlich kannst Du Sonderkonditionen aushandeln. In diesem Fall war es nicht möglich. Ich hatte gleich nachgefragt, nachdem die Absicht in der Lokalpresse veröffentlicht wurde.
    Wenn Du andere Informationen hast, bitte teile uns das mit. Da es in Lippstadt Stadträte gibt, die der sogar kostenlosen Nutzung des kommunalen Netzes in diesem Fall positiv gegenüberstehen, würde ich damit wieder vorstellig werden. Eine der drei Immobilien ist für den Standort eines BHKW wie geschaffen, Gebäude am Bahndamm am anderen Ende des Grundstückes, aber schattige Lage. Die zweite ist in optimaler solarer Position, das dritte liegt mitten in der Stadt, ist ungeeignet. Eine vierte besitzt einen Dachs, den sich 6 Miteigentümer teilen. Eine Zusammenbindung würde sich anbieten, zumal alle Verwaltungsaufgaben bereits geregelt sein würden.
    Also, straßenübergreifender Bilanzkreis.Ferner würden sich mit Sicherheit direkte Nachbarn, ohne Überschreiten der Steuergrenzen auf den Straßen, anschließen.


    Die gesamte Anlage ließe sich auch in Ferienzeiten fernsteuern, was auch heute schon geschieht.


    Ich weiß natürlich, dass man die auf die Gaskosten entfallende Mehrwertsteuer absetzen kann. Falls du das zu monieren hast...Mein Ziel ist ja, die alternative Veredelung von Wärmenergie in Strom (die Wärme bleibt ja meist als elektrischer Verlust erhalten) steuer- und umlagenfrei zu machen.Kurz, das ganze EEG zu ändern. :love:

  • Bernd bitte lies genau,


    Für solch ein Projekt benötigt Ihr einen Stromhändler, Versorger, Stadtwerk welches Willens ist sowohl die Erzeuger als auch Verbraucher in den eigenen (Unter)Bilanzkreis aufzunehmen.
    Es ist völlig Wurst wer, wo, wann einspeist oder entnimmt solange der Bilanzkreisbesitzer die Strommengen irgendwie verrechnen kann und will. Dem Bilanzkreisbesitzer ist es dabei überlassen ob er das nach SLP oder mit 1/4h Messung gebacken bekommt.
    Anbieter dafür gibts m.M. auch, zb. wie schon oft genannt buzzn evt. auch Wärme Strom Gemeinschaft.


    Wenn Du damit zum Stadtrat gehst mag der von Deiner Idee begeistert sein und Dir gut zureden aber machen kann der auch nichts - es sei denn Er hat Befehlsgewalt über seine Stadtwerke.


    Grüße Marcus


    PS: was Du hier geschrieben hast hat überhaupt gar nichts mit dem EEG zu tun, also hör bitte auf darauf herum zu hacken

  • Da gibt es einen Präzedenzfall, deshalb war der Versuch nicht ganz aussichtslos. Aber mit der Balanzierung von Privatkunden möchte sich in den Stadtwerken zur Zeit niemand beschäftigen. Ist ja auch lukrativer so.
    Man müsste schon alle Kosten, die dabei entstehen, übernehmen, praktisch eine Bilanzierstelle bei den Stadtwerken finanzieren.
    Trotzdem, man hat Flexibilität signalisiert, schließlich hat die Kommune das Netz vom EVU übernommen und ist nicht so bürgerfern wie die Monopolisten.


    In Hinblick auf die für später geplante Energiewende sollte man im Gespräch bleiben, so meine Meinung. Wenn Tausende von Stadträten...


    Zur Zeit werden nur gut 20% des Stromanfalls vom 11kW-Solardach im Eigenverbrauch genutzt, insbesondere durch den Einsatz einer Wärmepumpe.
    Wir werden diesen Selbstverbrauch aber wieder einschränken, weil das Finanzamt einen weit höheren geldwerten Vorteil für den selbst genutzten Strom ansetzt, als er in der verlustreichen Luftwärmepumpe wert ist. Da ist es sinnvoller, mehr von dem ungeliebten Strom einzuspeisen und dafür weniger Steuern zu bezahlen.


    Warmwasser wird zum Beispiel im Moment mit einer Wärmepumpe erzeugt, die ein Durchschnittscop von nur 1,6 hat. Tatsächlich ist also der Strom damit nur ca 12 Cent wert, wenn man mit dem Energiepreis von Erdgas vergleicht.
    Besonders ärgerlich ist, dass der angebliche geldwerte Vorteil mit dem Spitzensteuersatz belastet wird. Wir erwärmen jetzt das Wasser wieder rund um die Uhr, je nach Bedarf. Das kommt wegen größerer Flexibilität und tieferer Speichertemperatur insgesamt günstiger. Natürlich steuern wir den Wasserverbrauch weiterhin im gewissen Rahmen nach der Sonne.
    Ja, es wäre schon sinnvoll. die anderen 12 Parteien und vielleicht Nachbarn, mit in einer Betreiber- und Verbrauchergemeinschft zusammenzuschließen.
    Blicken wir hoffnungsvoll nach Italien und Brüssel!
    buzzn.net kannte ich noch nicht. Ist immerhin auch ein "Lichtblick" in Richtung Energiewende. Zumindest vertreten die auch unsere Interessen. Lichtblick wurde ja schon mittels hoher Wegelagerergebühr beim "Schwarmkraftwerk" ausgebootet.