Nachhaltige und wirtschaftliche Energiegweinnung für Betrieb und Wohnhaus

  • Hallo zusammen,


    zunächst möchte ich mich herzlich für die vielen guten Beiträge bedanken.

    - BHKW liefern Problemlos VL-Temperaturen von 80°C ( der Hinweis vonwegen Notkühlung kann nur ein Scherz gewesen sein denn es handelt sich zweifelsfrei um eine technische Nutzung im Rahmen der Milchproduktion )

    Dies bedeutet für mich, ein kleineres BHKW (ev. 5kw el.) könnte ausreichen, da für die erforderliche hohe Temperatur nicht mehr el. nachgeheizt werden muß, und deshalb die Laufzeit eines größeren BHKW zu gering wäre.

    - PV oder Solarthermie lösen dein Problem nicht - denn die Sonne hält sich nicht an Deine Melkzeiten ( für die "Grundlast" einschlieslich Wohnhaus wäre aber eine kleine PV überlegenswert! )

    Die Ergänzung eines BHKW mit einer PV-Anlage ist vermutlich umso sinnvoller je höher die Brennstoffkosten sind?
    Wäre nicht auch ein günstiger Stromspeicher mit BHKW und PV-Anlage die optimale Kombination für eine komplette "Eigenversorgung"

    - was wird aus dem 75°C warmen Wasser wenn es durch die Melkanlage durch ist?? Könnte man Restwärme entziehen und Puffern oder gar zum Milch kühlen nutzen ??

    Nach dem Reinigungsgang enthält das Wasser Milch- und Reinigungsmittelreste, es wird zur Erwärmung der Kälbermilch verwendet, und landet letztlich im Abfluß, wie könnte man damit die Milch kühlen?

    - warum wird das WW nicht aktuell schon mit Flüssiggas/Heizöl bereitet -> nur ca. 1/4 der laufenden Kosten!!

    Vermutlich waren die Stromkosten bei der Instalation vor .... Jahren noch nicht so hoch, oder es war für Hersteller und Händler einfacher bezüglich Steuerung etc.. Extra eine Gasheizung wegen dem Wassererhitzen wird wohl auch hohe Investitionskosten sowie auch laufende Kosten verursachen.

    Guter Bericht, zeigt Möglichkeiten und Grenzen auf.

    Angestrebt werden sollen möglichst viele Betriebsstunden/Tag, d.h. gleichmäßiger Wärmeanfall, geringerer Speicherbedarf, macht natürlich Sinn.


    Wie kann aber an einer Flüssiggastankanlage Kälte gewonnen werden die zur Milchkühlung verwendet werden kann?


    Eine Heizölanlage würde ich mir nicht mehr zulegen, das Diesel langlehbiger und robuster sind zählt bei BHKW´s leider nicht.
    Ich würde das BHKW eher am Grundlaststrombedarf auslegen, evtl eine Anlage die Modulieren kann, um beim Melken mehr zum Bedarf beizusteuern....

    Zum Verständnis, Sie raten von einem mit Heizöl betriebenem Diesel-BHKW ab, oder gibt es auch auf "Heizöl" optimierte BHKW?

    Optimal wäre, eine Nahwärmeversorgung für die Melkanlage, oder zumindest eine kl. Flüssiggastherme zur WW Bereitung.

    Sie meinen Nahwärme vom BHKW, nicht Anschluß an Nah/Fernwärmenetz.

    Aber 7,5 Kw EL sind sicher zu groß, irgentwo müßen ja dann auch die 15 Kw Wärme hin...

    Ja, aus den Beiträgen schließe ich, daß 5Kw el. oder sogar noch weniger reichen könnten, wobei noch niemand erwähnt hat wieviele Stunden am Tag. ein BHKW (Wärme,- oder Strombedarfgeführt) laufen muß, damit es sich rechnet, Dazu wird es doch sicher Erfahrungswerte geben?


    Also:
    Wir haben eine elektrische Grundlast von 1,2kW - was das Wohnhaus "beisteuern" könnte ist noch unbekannt.

    Kann ich nur vermuten, ev.0,3 kw/h oder 0,5kw/h, bei 3600Kwh/Jahr wäre der Durchschnittsverbrauch je Tag 10Kwh .

    Wir haben pro Tag 2 Stromspitzen, da mit einem Heizstab Trinkwasser auf 75°C erwärmt werden soll - 5kW für 120 Liter, Durchflussprinzip oder Trinkwasserspeicher?
    5kW und 120 Liter passt nicht so richtig zusammen, vor allem mit der Aussage, dass das 2x4h pro Tag geschieht. Bitte präzisieren.

    Die aufgetretenen "Lasten" und die genannten Laufzeiten habe ich aus meinem "Smart-Meter" entnommen, ob bei der genannten Leistungsaufnahme von ca. 5kw in der Zeit von 4Stunden, frühmorgens sowie am Nachmittag die Heizstäbe im Boiler jetzt etwas mehr oder weniger Wasser von 25°C oder 40°C auf 70°C oder 80°C erhitzt wurden ist nur für die letztendliche genaue Auslegung des Systems relevant. Mir ging es darum , aufzuzeigen welche Lasten derzeit auftreten und die Frage zu erörtern ob das heiße Wasser auch aus der BHKW-Abwärme ausgekoppelt werden kann.

    Wir haben Kühlbedarf für dir Milch, welche auf 6°C gekühlt werden soll. Wie viel Milch (Liter) und von welcher Temp. auf auf 6°C?
    Damit kann man die Kühlleistung evtl. einen Kältespeicher berechnen.

    Die für eine Eisspeicherkühlung wichtigen Kennzahlen wären z.b.


    Volumen 6000l, 4Gemelke, 2 Gemelke /Tag je 1500l, Zulauftemp. nach Vorkühlung ca. 15°C, da die Milch nach dem Melken zügig heruntergekühlt werden soll, sollte mit Reserven gerechnet werden.

    Hmmm...
    Am Ende bleibt eine Stromgrundlast von 1,2kW + X kW (Wohnhaus) und ein Wärmebedarf von 48000kWh + X kWh (Brauchwassererwärmung + Milchkühlung durch ne SKM+evtl. Kältespeicher -> wäre so meine Idee)
    Das "Dumme" ist, wenn TWE und Kühlung durch die "Abwärme des BHKW" erfolgen, bleibt nur die Stromgrundlast von 1,2kW + X kW übrig.
    Alles so zu lassen wie es ist, nur damit ein größeres BHKW sinnvoll ist, halte ich nicht für zielführend.
    Es müsste berechnet werden, wie viel kWh für die TWE und die Kühlung notwendig sind (Lastgang) und das aufs Wohnhaus drauf und das BHKW doch wärmegeführt.

    Ich erkenne schon den Fachmann, leider kann ich mit dem Kürzel SKM nichts anfangen.
    Die Eiswasserkühlung kann durch den geringern Leistungsbedarf und die Trennung von Eiswasserbereitung/Speicherung vom eigentlichen Milchkühlen gut als "Stromspeicher" genutzt werden.



    mfg



    Pentop

  • Nur mal am Rande: kW/h gibt's nicht.


    Das tut in den Augen weh.


    Das ist jetzt auch nicht böse gemeint oder Klugschiss, es zieht sich einfach innerlich alles zusammen ;)


    So und jetzt muss ich lesen...


    Edit: SKM, Sorptionskältemaschine


    tschau

  • Hallo,
    deine 1,2kW Grundlast, die Kühlung als Grundlast 0,5kW und Wohnung 0,5kW ergibt gesammt 2,4kW Grundlast Strom am Tag. Melken als spitzenlast von Stromlieverant.
    Wärme: 40/12= 1,6 und Wohnraum ca. 4kW ergibt 5,6 Wärme.
    So würde in meine Augen Max. ein 3.0 ECO-Power von Vailand in Frage kommen.



    Flüssiggastank hat den Siedepunkt von -42- -0,5C je nach Qualität bevor das Gas Gasförmig wird und Verbrannt wird Kälte frei gegeben diese könnte die Milch mit unterstützen zu Kühlen. Wieviel Kälte es ist weiß ich nicht.


    Gruß
    Pfleger

  • @ Pentop:
    Hallo Pentop, ich hab mir die bereits erstellten Beiträge angesehen. Hier meine Meinung und meine Erfahrungen:
    1. Du hast einen ordentlichen Jahresstromverbrauch. Die Unterschiede zwischen Schwachlast und Spitzenlast sind enorm, das ist bei mir das selbe, das sind schon mal 20kW Spitzenlast drin. Davon darf man sich nicht irriteren lassen. Das BHKW sollte so ausgelegt sein, daß es nicht viel mehr als die Grundlast des Stromverbrauchs an el. Leistung liefert. Mit 3 bis max. 5kW leigst du im grünen Bereich, da spreche ich aus Erfahrung. Die dabei erzeugte Wärme speicherst du in einem ausreichend dimensionierten Pufferspeicher.
    2. Du Produzierst den Strom und die Wärme im Sommer nur während der Stallzeiten, das ist dein Stromverbrauch am größten. Die im Pufferspeicher gespeicherte Wärme steht dir nach dem Melken für die Reinigung der Melkanlage und zur Erwärmung der Kälbermilch zur Verfügung.
    3. Das enscheidende bei dem passenden BHKW ist hier die Steuerung, damit das BHKW zu den Spitzenlastzeiten läuft und während der Heizperiode modulieren betrieben werden kann, damit zu den el. Schwachlastzeiten möglichst wenig Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird, denn das wird, wie hier schon mal erwähnt, leider sehr schlecht vergütet. Bei entsprechend hohem Eigenverbrauch ist nach meiner Ansicht in deinem Fall auch ein BHKW mit Flüssiggas wirtschaftlich zu betreiben.


    Sicher kann man das auch sehr ausführlich berechnen, doch es zeigt sich immer ein Unterschied zwischen Theorie und Realität.


    @ Pfleger:
    Bei Kompaktkälteaggregaten vollhermetischer Bauart sind 2kW ein gebräuchlicher Leistungswert. Auch eine Milchkühlung fängt nach der ersten Kühlphase an zu takten, um die Milch entsprechend kühl zu halten, das kommt halt dann ganz drauf an, wann die Milch abgeholt wird.

    PV-Anlage 4,2kWp und 7,92kWp seit Mai 2010, seit April 2012 umgestellt auf Überschussseinspeisung, Eigenverbrauch ca. 65-70%
    BHKW Kirsch L 4.12 (2012 bis † 2017), RMB Neotower Living 2.6 (09/2017), Pufferspeicher 800L. mit 8m² Wellrohr-WT,
    Spitzenlasttherme Paradigma Modula NT 15kW seit 20.03.2014
    Stromverbrauch p.a. ca. 36.000 - 40.000kWh

  • Hallo,

    Zum Verständnis, Sie raten von einem mit Heizöl betriebenem Diesel-BHKW ab, oder gibt es auch auf "Heizöl" optimierte BHKW?


    Also mein Dachs ist schon auf Heizöl eingestellt, und er bekommt auch nur schwefelarme "Diätnahrung" trotz allem ist und bleibt der Rußfilter eine recht teure Dauerbaustelle.

    Sie meinen Nahwärme vom BHKW, nicht Anschluß an Nah/Fernwärmenetz.


    Dazu muß man sich halt die voraussetzungen vor Ort anschauen, ob das Sinn macht, sind ja im Bereich der Landw. schon mal ein paar meter zu überbrücken. Aber es gibt schöne kompl. isol. PEX Rohre!

    Ja, aus den Beiträgen schließe ich, daß 5Kw el. oder sogar noch weniger reichen könnten, wobei noch niemand erwähnt hat wieviele Stunden am Tag. ein BHKW (Wärme,- oder Strombedarfgeführt) laufen muß, damit es sich rechnet, Dazu wird es doch sicher Erfahrungswerte geben?


    Das kommt sehr stark darauf an, wieviel vom eigenerzeugten Strom selber gebraucht wird. Ein BHKW das rund ums Jahr rund um die Uhr läüft kann bei teuerem Brennstoff und bei volleinspeisung rote Zahlen machen.
    Ein günstig gebautes und gewartetes BHKW mit toller Eigennutzung kann so zwischen 3 und 4000 Bth/a schon in der Gewinnzone sein!


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Hallo zusammen,


    jetzt finde ich endlich wieder Zeit mich um Eure Ratschläge und Anregungen zu kümmern.


    Nur mal am Rande: kW/h gibt's nicht.

    Stimmt, gemeint war el. Verbraucher mit z.B. 5kw Leistungsaufnahme ergibt einen Stromverbrauch von 5kwh in der Stunde, richtig ?



    Eine Sorptionskältemaschine, wie aufwendig ist sowas, zusätzliche Technik, Anschaffung,Wartung, Verschleiß, Lebensdauer, macht das wirklich Sinn?

    Hallo,
    deine 1,2kW Grundlast, die Kühlung als Grundlast 0,5kW und Wohnung 0,5kW ergibt gesammt 2,4kW Grundlast Strom am Tag. Melken als spitzenlast von Stromlieverant.
    Wärme: 40/12= 1,6 und Wohnraum ca. 4kW ergibt 5,6 Wärme.
    So würde in meine Augen Max. ein 3.0 ECO-Power von Vailand in Frage kommen.

    So in etwa habe ich mir die grobe Abschätzung vorgestellt, wie groß ein BHKW sein könnte. Ob das Kühlen in eine durchgehende Grundlast von 0,5kw umgewandelt werden kann weiß ich nicht und 0,5kw Grundlast für die Wohnung sind vermutlich ein pauschaler Ansatz.


    Basieren die Zahlen der Wärmeberechnung auf meinen Angaben bzw. was sagen die Zahlen aus (40/12=1,6) Wohnraum 4kw (pauschal) ?



    Bedanken möchte ich mich auch für die praxisgerechten Einschätzungen vom "Frühaufsteher" Wurst Franz, ich denke in dieser Größe und der entspr. Betriebsweise könnte das schon funktionieren



    Zitat Dachsgärtner: Mein Dachs ist schon auf Heizöl eingestellt, und er bekommt auch nur schwefelarme "Diätnahrung" trotz allem ist und bleibt der Rußfilter eine recht teure Dauerbaustelle.


    Ist der (Abgas-)Rußfilter zwingend notwendig, oder hängt das von der Umgebung, bzw. dem Aufstellort ab?

    Ein günstig gebautes und gewartetes BHKW mit toller Eigennutzung kann so zwischen 3 und 4000 Bth/a schon in der Gewinnzone sein!

    So wäre es meine Wunschvorstellung.



    Jetzt wäre es halt interessant, was der Markt in diesem Segment von ca. 3-5Kw so bietet, wo Vor- und Nachteile der Systeme liegen.
    Muß es ein Komplettsystem sein, oder gibt es günstige Alternativen?




    mfg


    Pentop