Jahresdauerlinie aus Monatsverbrauch (Gas)

  • Hallo,


    ein schönes Forum habt ihr hier. Ich hoffe, dass ihr mir bei meinem Anliegen weiterhelfen könnt. Ich benötige wenn möglich eine Jahresdauerlinie zum Vergleich von verschiedenen BHKWs. Das Problem ist allerdings, dass meine Datenlage relativ dürftig ist. Ich habe lediglich monatliche Gas-Verbrauchsdaten (2012). So eine Jahresdauerlinie bietet ja im Idealfall Stundenwerte für bestimmte Leistungen ab. Gibt es einen Trick eine möglichst genaue Jahresdauerlinie zu bekommen? Vielleicht über die Gradtagzahlen oder Heizgradtage? Eine umfangreiche Sammlung an Außentemperaturen ist, wenn hilfreich auch griffbereit.


    Schöne Grüße


    Quickley

  • hier.. sind die wetterdaten von düsseldorf 2012..


    hat mich n paar stunden gekostet ^^ aber jetzt ein schönes werkzeug..


    bei den orangen feldern gibst du deine daten ein..


    wichtig ist.. die wirklich benötigte einergie!


    beispiel:


    du verbrauchst 10.000kwh an gas
    deine heizung hat einen wirkungsgrad(Hs) von 90%
    also brauchst du 9.000kwh energie
    davon sind vlt noch 2.000kwh für warmwasser...


    also gibst du ein: 7.000kwh heizung und 2.000kwh warmwasser..
    das ist die effektiv benötigte energie..


    verluste und alles kann man später drauf rechnen..

  • Mir fällt noch eine Frage ein. Ist das nicht ein Fehler bei der Einheitendimensionierung in Spalte G? Wie kommt man da auf kW? Steht da nicht ehr kWh/(K*d)?

  • sehr schön, das sieht schon viel besser aus. Ich danke dir!


    An die Daten vom Wetterdienst kommt man wahrscheinlich nur, indem man sie bezahlt, oder? Die Daten für Würzburg wären für mich interessanter. Mir stehen derzeit nur lokal gemessene Daten zur Verfügung, aber wahrscheinlich muss ich mich innerhalb der DWD-Daten bewegen, oder kann ich auch eigene Messungen einbeziehen?


    Am Ende ist es ohnehin wahrscheinlich eine grobe Schätzung, da bauphysikalische Werte des Gebäudes ja nicht wirklich mit einfließen.

  • Hallo KW Energie,
    ich hätte diese Daten gerne, damit ich Anhand der Betriebsstunden der Bestandsanlage die möglichen Vollbenutzungsstunden der BHKWs, die ich vergleiche möchte, ablesen kann. Daraus möchte ich dann auch die Wirtschaftlichkeit ableiten.


    Was wäre denn der bessere Weg? Ist es falsch über die Jahresdauerlinie wie hier bereits besprochen zu gehen?


    Henrik, danke für den Link, ich werde mir das mal anschauen.

  • Ok, für eine Wirtschaftlichkeitsberechnung ist das zwar eine nette Sache, mit den genauen Wetterdaten zu kalkulieren, jedoch auch sehr aufwendig zu realisieren.
    Viel unterschied wird es allerdings nicht machen. Bei einer errechneten Laufzeit von 5.000 Stunden durch die Monatswerte ergibt sich dann eine Laufzeit von 5.100 Stunden über die detaillierteren Messwerte und im Betrieb ergeben sich dann wiederum nur 4.900 Stunden, weil der Winter kürzer war als die letzten Jahre.
    Wie hoch sind denn die aktuellen Verbrauchsdaten? Vielleicht kann der ein oder andere aus dem Forum anhand seiner Erfahrungen schon etwas weiter helfen. ;)


    MfG
    Florian Lutz

  • Es ist so, dass ich die Berechnung an sich als Algorithmus selbst in einem Exceltool schon abgeschlossen. Jedoch bin ich auf Grund von falschen Annahmen von einer falschen Jahresdauerlinie ausgegangen. Bisher habe ich die Monatsverbrauchswerte nach VDI 2067 bereinigt (Verbrauch_Monat*Heizgradtage_Monat/Heizgradtage_Jahr) und diesen Wert einfach durch (Tage im Monat * 24) geteilt. Damit komme ich aber auf zu niedrige Leistungen, was ja auch klar ist, weil die Anlage ja nicht pausenlos auf Volllast fährt.


    Ich habe auch ein bisschen mit den Wetterdaten der DIN 4710 herumprobiert, aber am Ende kam da auch kein "realistischer" Verlauf heraus.


    Die Daten kann ich aber trotzdem mal loswerden:


    Gasverbrauch im Jahr (H_o): 1057 MWh
    Strom: 577 MWh


    Da eine Grundlast an Strom von ca. 35 kW jeden Tag nötig ist gehe ich davon aus, dass ein BHKW im Bereich von 20 - 50 kW elektrisch ganz gut passen könnte.


    Achja, was vielleicht noch wichtig ist. BHKW-Kennwerte (technische und wirtschaftliche Daten) habe ich von asue.de genommen.

  • hui.. das is ja schon eine größere nummer..
    da kommt es natürlich auch drauf an was es für ein objekt ist?
    und was für temperaturen gefahren werden usw..
    und vorallem die nutzungszeiten..
    aber eine stromgrundlast ist schonmal gut..


    Fastformel besagt: Jahresverbrauch durch 2000 durch 5..
    da würden hier 100kw thermische leistung des bhkw raus kommen..


    da würde ich an die geräte von viessmann /ess denken..
    da gibts eins mit 50KWel und 80KWth..



    generell gilt beim bhkw auch.. lieber etwas zu klein als zu groß.. wenn die anlagen nicht auf ihre jahresstunden (ca.6000) kommen laufen sie nicht optimal wirtschaftlich.

  • Henrik:


    In deiner Tabelle hast du den Anteil für Warmwasser für 8760 Stunden zu laufen. Warum hast du das gemacht? Es wird ja nicht ständig Warmwasser benötigt? Sollten da die Volllaststunden nicht niedriger ausfallen?


    Welcher Hersteller am Ende in Frage kommst ist erstmal nicht so wichtig. Wichtig ist, dass ich zeige, dass ein BHKW mit bestimmten Kennwerten wirtschaftlich arbeiten kann. Dazu werden ich die einzelnen Kosten auch etwas höher ansetzen, damit ich die Sache nicht schön rechne.

  • Also Henrik,


    mit Faustformeln sollte man bei diesem Objekt nicht Rechnen. Wenn schon genaue Daten vorhanden sind, kann man hier einfach mal die verschiedenen Szenarien durchspielen und im Detail kalkulieren.
    Schön rechnen sollte man da natürlich auch nichts. Das gibt dann nur zum Schluss ein böses Erwachen für den Endkunden.
    Vielleicht wären hier auch außer den genannten BHKW auch noch andere Interessant. z.B. folgendes: http://www.kwenergie.de/wp-con…martblock_50_20130225.pdf :D


    Edit: Die 6.000 Jahresstunden sind für ein BHKW auch kein Kill-Kriterium. Oftmals ist es sehr Sinnvoll, das BHKW auf 4.000 aus zu legen. Das kommt immer auf das Objekt, die Energiepreise, das Nutzungsverhalten an. Feste Werte gibt es bei der BHKW-Auslegung einfach nicht. Jedes Objekt ist anders, für jedes Objekt gibt es eine andere Lösung.