Dachs: Übergabetemperatur vom Plattenwärmetauscher

  • Hallo BHKW-Profis,


    ich bin seit letzter Woche stolzer Besitzer eines BHKW, daher auch ganz neu hier.


    Nun habe ich Probleme mit dem Beheizen des Pufferspeichers. Dieser wird über einen Plattenwärmetauscher (PWT) vom Kreislauf des BHKW getrennt.


    Im Vorlauf vom BHKW gehen konstant 83°C raus und kommen mit 73°C wieder. Dann schaltet das Gerät ab.


    Allerdings ist die Puffertemperatur erst auf 62°C angestiegen. Das heißt im Rohrsystem nur 57- 59°C. Da auch zur Legionellenvermeidung mindestens 60°C erreicht werden müssen war der Wunsch, den Pufferspeicher auf 70°C aufzuheizen.


    Der Plattenwärmetauscher ist mehr als ausreichend (habe ich mir sagen lassen [50 Platten]) und das BHKW 13kW thermisch. Auch die Pumpe schafft bis zu 2,8m³/h.


    Trotzdem steigt die Temperatur nie über die besagten 62°C.


    Ist das mit der Ausgangstemperatur von 83°C gar nicht erreichbar, oder kann es ein Problem am PWT sein, bzw. falsche Installation?


    Ich habe auch schon gelesen, dass im Anfang der PWT durch Lösen von Ablagerungen "verstopfen" kann. Ist das eine Möglichkeit?


    Über Einschätzungen eurerseits würde ich mich sehr freuen.


    Vielen Dank!

  • Hallo erstmal.


    Sei doch so nett und berichte mal genau was für ein typ bhkw und zubehör du hast?


    Den Pufferspeicher zu heiß zu fahren würde ich von abraten.


    Erstens: es geht nicht um die temperatur im Puffer sondern die im trinkwasser die sollte man zwecks legionellen hoch halten..


    allerdings wenn du einen pufferspeicher hast mit einer frischwasserstation oder irgendeiner art von trinkwasser erwärmung im durchlaufprinzip hast du auch kein legionellenproblem weil du kein warmes wasser speicherst, sondern dieses nur nach bedarf erwärmt wird.
    dann reichen auch 50° ..


    diese ganze legionellen angstmacherei ist meines erachtens sowieso etwas übertrieben aber das ist ein anderes thema.

  • Wow, vielen Dank für die schnelle Antwort.


    Es ist ein Dachs BHKW 5.5 + Kondensationswärmetauscher + Plattenwärmetauscher zur Systemtrennung + 1000l Pufferspeicher + 1000l Brauchwasserspeicher in einem Hotelbetrieb.


    Ziel ist es den Dach möglichst viel Laufzeit zu geben, obwohl schon feststeht, dass die produzierte Wärmeenergie nicht ausreichen wird. Dadurch muss immer mal wieder die konventionelle Heizung einspringen, die die Temperatur hochschießen lässt. Dadurch wird die Pumpe vom Pufferspeicher zum Gesamtsystem abgeschaltet, um ein heizen des Pufferspeichers durch die konv. Heizung zu vermeiden.


    Ich habe die Pumpe zum Gesamtsystem schon abgeschaltet, um zu schauen auf welche Temperatur der Pufferspeicher sich erhitzen würde. Aber er schafft es einfach nicht über die besagt 62°C. Der Dachs schaltet ab und die Temp. bleibt konstant.


    Nun habe ich Bedenken, dass es beim PWT an Übertragungsproblemen liegt.


    Ich hoffe, ich konnte es einigermaßen beschreiben.

  • das system klingt schonmal nicht schlecht...


    also haben wir einen pufferspeicher für die heizung und einen trinkwasserspeicher für warmwasser ja?


    wo ist jetzt genau dein problem? beim warmwasser reichen die 62°C dicke aus..
    was die heizung angeht welche Vor- und Rücklauftemperaturen hast du denn?


    wenn dort die 60°C nicht ausreichen muss man sich was überlegen..

  • Ganz genau, dafür sind die beiden Speicher gedacht. Durch die Stoßzeiten sollten die Speicher recht hoch gewählt werden, damit in den Zwischenzeiten das BHKW wieder Zeit hat um "nach zu heizen".


    Wenn der Brenner anspringt geht die Temp schnell auf 65 - 75 Grad hoch. Da dies größer ist, als die max Temp vom Pufferspeicher, schaltet die Pumpe ab.


    Da speziell im Winter der Brenner viel laufen wird, um die Heizkörper zu versorgen, habe ich Bedenken, dass anstatt wie geplant der Dach 24/7, gar nicht mehr/kaum läuft. Das ist mein eigentliches Problem.


    Das Problem mit dem PWT ist, dass ich nicht verstehe, wieso die Wassertemp vom BHKW 83/73°C hat, aber die Vorlaufseite vom Pufferspeicher nicht höher, als 62°C kommt. Ist da etwas falsch mit dem PWT?

  • Moin moin Sandhase,


    der Dachs hat eine Vorlauftemperatur von 83°C und eine Umwälzpumpe, dann folgt der Plattenwärmetauscher mit Rücklauf zum Dachs. Hat der Plattenwärmetauscher auf dem Typenschild KW und Durchflussmenge? Bitte diese Daten angeben. Ist vom Plattenwärmetauscher zum Pufferspeicher eine Umwälzpumpe vorhanden? Wie ist der Plattenwämetauscher an den Pufferspeicher angschlossen? Es kann sein, dass die Durchflussmenge den Pufferspeicher durchmischt und dadurch die Wärmeübergabe im Plattentauscher nicht ausreicht, um die Rückfusstemperatur zum Dachs abzusenken. Eine Wärmeübertragung im Plattenwärmetauscher bei richtiger Auslegung mit einem Delta te von 2°C ist möglich, erfordert aber große Tauscherflächen und geringe Durchflussmengen. Die Leistung ist immer abhängig von der Rücklauftemperatur in dem Plattenwämetauscher und der heizseitigen Vorlauftemperatur. Daher zeichne bitte die Hydraulik der Anlage und stelle sie hier ins Forum.


    Grüße aus Neuendorf


    Claus-H.

    Jeder Verein lebt vom Erfolg, dieser darf sich auch beim BHKW-Forum e.V. in einer steigenden Mitgliederzahl widerspiegeln! :)

  • Die Leitung vom Dachs zum Pufferspeicher ist zu lang, dann schafft die eingebaute Pumpe vom Dachs
    nicht genug Volumenstrom. Ich habe eine 2 Pumpe eingebaut und schon hat es funktioniert.
    1 von mehreren Möglichkeiten.
    Gruß Matzi

  • Hi,


    vielen Dank für Eure Beiträge.


    Die Leitungslänge beträgt maximal 2m. Der WPT sitzt direkt neben dem BHKW. Von dort aus nochmals 2,5m bis zu den Pufferspeichern.


    Nein, eine Durchflussmenge oder eine kW Zahl ist nicht angegeben ---> ZILMET PT35 (50 Plates). Die max. Temperaturen und der Druck stehen darauf. Mehr leider nicht.


    Der Hersteller meinte mit dem WPT sei es mehr als groß genug. Es würde eine Durchflussmenge von 800l/h reichen. Die Pumpe kann bis zu 2800l/h. Trotzdem reicht es nicht aus. Wenn ich die auf den Wert gestellt habe, war es nicht ausreichend und die Temperatur fiel sogar. Wenn ich die Pumpe auf volle Leistung stelle, werden die besagten 62°C erreicht (Das ist die Pumpe vom PWT zum Pufferspeicher).


    Der PWT hängt zwischen dem BHKW und dem Pufferspeicher in den besagten Abständen. Im Gegenstrom oder Gleichstromverfahren weiß ich leider nicht genau. Ich meine aber, es wäre eine Gegenstromverfahren (wenn man das so nennt).


    Mir wurde auch schon nahe gelegt die Durchflussmenge zu verringern. Das hat die Sache aber nur verschlechtert.

  • Hi,


    kann es sein das noch Luft im WT ist (Einbaulage) ??


    gibt es direkt nach und vor dem WT Sensoren oder Termometer ??


    Wie ist der Kondensor eingebunden - primär ( Dachsseitig ) oder secundär ( Pufferseitig )??


    gibt es überhaupt ein MAG für den Primärkreis??


    Wer hat die Anlage errichtet ??


    Der Dachs hat im übrigen ein eigenes Thermostat -wie ein Auto Motor- der am PWT ankommende Volumenstrom ist also immer abhängig von der Rücklauftemperatur PWT->Dachs.


    mfg

  • Ein Hydraulikschema habe ich angefordert. Sobald es da ist, stelle ich es gerne ins Forum.


    Matzi: Ja, eine Pumpe ist im Dachs und eine zwischen PWT und Puffer.


    alikante: Luft im PWT kann ich wahrscheinlich nur von der Installationsfirma prüfen lassen, oder? Die wollen sich das heute noch einmal anschauen und prüfen, ob der irgendwelche Verschmutzungen hat. Bei einem erst fünf Tage alten PWT kann ich mir das als Laie schlecht vorstellen.


    Einen Temeperaturfühler wollen die heute direkt vor den PWT setzen und wahrscheinlich auch noch einen direkt dahinter. Der Kondensor ist dachsseitig verbaut.


    Kurze Info: Vorlauf Dachs: 83°C Rücklauf Dachs: 72°C / Rücklauf Puffer: 62°C '(war das höchste, was ich gesehen habe, auch ohne Wärmeabnahme)


    Installiert hat das Ganze eine Installationsfirma vor Ort (wenig bis keine Erfahrung mit BHKW).


    Ich bin echt ratlos, weil sich die Anlage nicht abstimmen lässt.

  • Moin,


    der Dachs ist eigendlich ohne Systemtrennung gedacht. Der Kondensor ist im ( durch die Systemtrennung entstandenen ) Primärkreis falsch!! In diesem Primärkreis zirkuliert nur sehr wenig Wasser was das System anfällig fürs Überschwingen macht.


    Wo befinden sich die Temperaturfühler des Dachs??


    Ob Luft im PWT ist kann man so nicht feststellen, nur durch Lageänderung verhindern.


    Es ist wichtig das der PWT im Gegenstromprinzip arbeitet. Nur so bekommst Du die secundär Temperatur etwa 5°K unter der des dachs VL hin, mehr als 79-80°C wirst Du im Puffer auch bei optimalen Bedingungen nicht bekommen.


    mfg

  • Vielen Dank für die Antwort alikante,


    das ist genau das Ziel, welches ich mir wünsche. Wenn die Puffertemperatur auf 70°C kommt, würde mir das vollkommen ausreichen.


    Nun gilt es die Ursache dafür zu finden, warum er das nicht schafft.


    Es ist extra noch ein Techniker von Senertec zur Inbetriebnahme gewesen. Entweder ist es ihm nicht aufgefallen, oder ich verstehe unter Primärkreislauf etwas anderes. Es ist doch der Kreislauf zwischen Dachs und PWT? Und du meinst, er muss zwischen PWT und Puffer?


    Die Tempfühler für Ausgang und Eingang sind meines Wissens direkt am Gerät verbaut (83°C/72°C) und dann noch einmal extra im Puffer 4 Stück (2 x 500l Pufferspeicher). Die Durchmischung scheint soweit gut zu klappen, weil auf allen Thermometern annähernd die gleichen Werte angezeigt werden.