Wärmebebedarf bestimmen mit Hilfe des Wirkungsgrades?

  • Hey,
    ich habe eine Frage und zwar wollte ich sicher gehen ob des alles stimmt.
    Ich habe die Laufzeiten eines Brenners und will daraus den Wärmebedarf bestimmen. Ich habe mir deswegen den Durchsatz an Öl durch die Düse errechnet. Um die Leistung zu bekommen habe ich dann mal den Wirkungsgrad, welcher der Schornsteinfeger bestimmt hat, genommen. Der Wirkungsgrad kommt mir aber groß vor, da er bei 94% liegt und das Gerät 1990 Gebaut wurde.
    Habe ich da alles mit beachtet oder habe ich was vergessen?
    Muss ich die Abstrahlung des Kessels mitbestimmen und wenn ja wie gehe ich da am besten vor?
    Vielen Dank vorab.
    Grüße
    Lutz

  • Ja, der Schornsteinfeger misst nur, was verbrannt wurde und was durch den Schornstein entweicht. Alles andere berücksichtigt er nicht, auch nicht die mögliche Kondensation von Wasser im Kamin. Zudem misst er nur den Heizwert und legt den Heizwert zugrunde, der von den Gasversorgern oft fehlerhaft angegeben wird.
    Da kann man regelrecht Pech bei haben, je nach der momentanen Zusammensetzung des Gases.

  • der BSFM misst nicht den Wirkungsgrad sondern die Abgasverluste!!


    Und das ist nur ein Näherungswert, weil für die Berechnung 2 feste Werte für den Brennstoff vorgegeben werden. :glaskugel:


    da er bei 94% liegt


    Der bezieht aber immer auf den unteren Heizwert.


    das Gerät 1990 Gebaut wurde. Habe ich da alles mit beachtet oder habe ich was vergessen?


    Der BSM misst nur den Abgasverlust beim Betrieb im eingeschwungenen Zustand (warmen Gerät). Die Stillstands- und sonstige Verluste werden nicht berücksichtigt. Ich schätze, das der Jahresnutzungsgrad bei dem Gerät unter 80% liegt. :suchend:

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
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  • Hey erstmals vielen Dank für eure Antworten.


    Ich stelle mal kurz nochmal da, was ich genau gemacht habe. Es handelt sich bei der Heizung um zweistufige Ölbrenner und es stehen dort Vorort 2 Stück im einen Heizraum. In einem Beispiel Jahr laufen die Kessel wie folgt:
    2160 h Kessel 1 Stufe 1
    60,5 h Kessel 1 Stufe 2
    30 h Kessel 2 Stufe 1
    3 h Kessel 2 Stufe 2


    Ich habe versucht mit folgender Formel versucht die Leistung des Kessels je Stufe zu ermitteln:


    Q=Hi*Massenstrom*Feuertechnischer Wirkungsgrad


    Den Massenstrom habe ich durch die Düsengrößen bestimmt und den Wirkungsgrad habe ich wie oben genannt mit den Abgasverlusten gleichgesetzt, da ich dachte das die restliche Wärme die anfällt genutzt werden kann bzw. wird.


    Da die Kessel aber in einem Heizraum sind, verschwinden die Kesselverluste nicht ganz, da a) der Heizraum damit geheizt
    wird und b) die Tür offen ist und somit die Wärme in den Gang etc. gelangt.
    Kleine Anmerkung es handelt sich hier umeine Fabrik.
    Also ich habe mir schon gedacht, dass der Wirkungsgrad nicht der richtige ist, aber der Jahresnutzungsgrad stellt ja das Verhältnis von genutzter Heizwärme zu zugeführter Feuerungswärme über ein Heizjahr dar.
    Also sollte ich normalerweise den Wärmebedarf darüber bestimmen? Das setzt aber voraus, dass ich die Verluste zu 100% nicht nutze oder?
    Mit der Formel oben und dem Feuertechnischen Wirkungsgrad kam ich dann auf folgende Leistungen:


    Kessel 1 Stufe 1 360 kW


    Kessel 1 Stufe 2 700 kW


    Kessel 2 Stufe 1 470 kW


    Kessel 2 Stufe 2 900 kW


    Da die Laufzeiten, bis auf Kessel 1 Stufe 1 sehr gering sind, sind dort die Fehler nicht ganz so ausschlaggebend. Bei Kessel 1 Stufe 1 hab ich die gemessenen Abgasverluste von 94,5%.
    Mit dem Kessel Wirkungsgrad bei Volllast nach VDI 2067 komme ich auf 89,2 % bei Kessel 1 Stufe 1. Deswegen habe mir schon überlegt, dass ich bei den ganzen Werte, die ich ermittel habe 5-10% abziehe.


    Vielen Dank für die Diskussion.


    Grüße
    Lutz



    P.S. Ich habe mal die Messung angehängt.

  • Durch die Düsengroße habe ich den Öldurchsatz mittels Düsenauswahl-Diagramm vom Hersteller bestimmt