Bitte um Hilfe bei Auswahl des bestpassendsten BHKWs für Einfamilienhaus

  • Hallo,


    unsere alte Ölheizung soll ausgetauscht werden, und ich überlege, ob BHKW eine gute Wahl sein könnte. In der Strasse liegt leider kein Erdöl, also müsste es Flüssiggas sein. Eine Wirtschaftlichkeitsanalyse zu dem besten Gerät wäre natürlich auch ganz toll!


    Und nun, hier die Fakten:


    Verbrauchsdaten
    Jährlicher Stromverbrauch: 3700 kWh/a
    Jährlicher Heizwärmebedarf QH (wie von Energieberaterin ausgerechnet): 23300 kWh/a (projektiert nach geplanter Dachrenovierung)
    Jährlicher Heizwärmebedarf für Warmwasser laut Dachs Analyse: 1700 kWh/a
    Heizlast (laut Energieberaterin): 14,2 (ist glaube ich OHNE Warmwasser von Energieberaterin projektiert nach geplanter Dachrenovierung), ist das dann eher 15 mit Warmwasser?


    Derzeitige Heizung
    Energieträger der Heizung: Heizöl
    Thermische Leistung: 21 kW nicht modulierend
    Alter und Typ der der Heiztechnik: 28 Jahre, Ölheizung
    Art der Warmwasserbereitung: integriert
    Pufferspeicher, Solarthermie: keine Solarthermie, einen Heisswassertank gibt es, weiss aber nicht wie gross
    Temperaturen der Heizkreise: 1 Heizkreis, ist automatisch geregelt
    Hydraulischer Abgleich: nein
    Art der Heizkörper: Heizung


    Immobilie und Rahmendaten
    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: 150 m2, 4 (minimum)
    Art und Baujahr der Immobilie: Doppelhaushälfte, 1969
    Erfolgte Modernisierungen: Fenster teilweise ausgetauscht,
    Weitere geplante Modernisierungen: Dach wird ebenfalls modernisiert, der angegebene Heizwärmebedarf QT ist NACH Dachmodernisierung
    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: verstehe ich nicht
    Zusammenschluss von Nachbarhäusern: Heizung nur für die eine Doppelhaushälfte




    Vom Dachs habe ich eine Wirtschaftlichkeitsananlyse erhalten, aber ich habe im Forum geblesen, dass ihr hierden Dachs Stirling SE ja überteuert haltet? Wen empfiehlt ihr denn dann? Ach ja, und wieviel würde das denn dann ungefähr kosten, und wenn ihr hier im Raum Stuttgart jemanden kennt, der den zu nem fairen Preis kompetent einbauen könnte, wüsste ich das auch gerne.


    Oder denkt ihr, dass ich mit einem BHKW generell falsch liege für die Immobilie und lieber was anderes einbauen lassen sollte - und was ist dann eure Empfehlung?


    Vielen Dank für alle Ratschläge und Tipps!

  • Egal welches BHKW, es wird sich niemals rechnen, die einzige Chance wäre, den Nachbarn (Doppelhaus) mit dranzuhängen. Ist aber auch nicht so einfach und mit einigem Papierkram verbunden...


    Aber tröste Dich: Wenn in der Straße kein Erdöl liegt, kommen auch nie die Amis! Insofern hätte es schlimmer kommen können....

  • Moin,


    ja ja die Amis :vinsent: bei Erdöl hört die Freundschaft auf :bomb:


    Spass beiseite : mit nur 3700kWh Stromverbrauch schaut es echt düster für ein BHKW aus. Nicht das es keine gäbe oder diese nicht als passend verkauft würden, allein amortisieren kann sich keins bei so wenig "verdrängbaren" Netzbezug.


    Wenn Geld in Deinem Fall nur die zweite Geige spielt, würde ich zu einer Brennstoffzelle raten. Sicher sind die Stirling auch Anwärter aber mit Ihrer hohen thermischen Leistung schlechter geeignet für Dich.


    mfg

  • Hiya, Danke für die Antworten! Die Wirtschaftlichkeitsanalyse von Dach besagt, dass ich in den ersten 10 Jahren so ca 30 Prozent sparen würde - und das schliesst eine zu niedrige Wartung für mein jetziges Gerät (nur Wartungsvertragsumme) und die Wartung für den Dachs ein. Denkt ihr, dass das falsche ist? Warum?


    Im Übrigen muss man das mit der Amortisierung relativ sehen, da ich ein sehr altes Gerät habe, das ich seit Einzug voreinem halben Jahr bereits für fast 1000(!!!) Euro habe warten lassen müssen (bereits 2 Mal ausgefallen)!!. Soweit habe ich mich auch für Pellet und Gas erkundigt: Gas mit Solar für Heizwasseraufbereitung kostet mich auch so ungefähr 21.000, egal ob Flüssig oder Erdgas. Und Pellet hatman mir gesagt zwischen 24000 und 30000!!!


    Da ist der BhkW auch nicht teurer, glaube ich. Man hat mir gesagt, der Dachs kostet 21.5 tausend, und dann halt noch die Installation und Flüssiggasreservoir...


    Also, von hier aus sieht alles SEHR TEUER aus!!! Öl soll im Übrigen ungefähr 1,5 Tausend teurer sein, plus was man dann noch in den alten Öltank reinstecken muss...


    Alles VIEL ZU TEUER, wenn ihr mich fragt, aber man muss halt heizen können, nicht? Was auch immer ich tue sollte mich so wenig über die gesamte Laufzeit kosten wie möglich....


    Also, bei diesen Preisen: wie lautet da eure Meinung?

  • von der Gesamtsumme - Strom, Heizkosten, Wartungskosten, und Energiesteuer. In den erseten 10 Jahren solle ich über 9000 Euro einsparen gegenüber meinem Ist-Verbrauch (der die ganzen Reparaturen ja wie gesagt nichtmit einschliesst)

  • In den erseten 10 Jahren solle ich über 9000 Euro einsparen gegenüber meinem Ist-Verbrauch

    Und was soll der Dachs Stirling kosten ?? Das dürfte gut und gern das doppelte Deiner Einsparung sein oder ?


    mfg

  • Der Dachs (Gerät), wie oben erwähnt, wurde mir gesagt, kostet 21.5 Tausend. Und dann halt Gastank und Installation...
    Wie gesagt, ich MUSS mein jetziges Gerät ersetzen, also muss man gegenrechnen, was meine billigste Alternative kostet - und dann sind die Unterschiede nciht mehr so gross. Und wenn man dann sieht, dass der ecoPower 1.0 mit der 146 Gaswerttherme nur 12.5 Tausend kostet, also fast nur die Hälfte vom Dachs, dann rechnet sich das vielleicht eben doch (verglichen mit Gastherme, die mich mit Installation übrigens auch über 13.000 kostet - und dann eben noch Solar, um das erneuerbare Energienegesetz zu erfüllen - über 18 Tausend (wie bereits oben geschrieben)

  • Hallo Vic,


    Zitat

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: verstehe ich nicht

    Für ein BHKW brauchst du noch eine zweite Abgasleitung aus Kunststoff oder Edelstahl zusätzlich zu deinem Spitzenlastkessel, mein Schorni wäre damals auch mitgegeangen beide Leitungen von Brenwwerttherme und BHKW in einer Sanierung des vorhergehenden 130kW Gaskessels zu installieren, ich hatte aber dann doch den zweiten Zug genommen, da sonst wegen brandschutz beide Leitungen aus Edelstahl hätten sein müssen.


    Zur Wirtschaftlichkeit:
    In deinem Fall müsste das BHKW so klein wie möglich sein. Klein ist leider nicht gleichzusetzen mit kostengünstig. Einsparen kannst du als Einzelnutzer nur über weniger verbrauchten bezogenen Strom. D.h. max 3700kWh x 0,25€ - (3700 x Erzeugungskosten pro kWh), selbst wenn du jetzt die Wartungskosten usw. mal rauslässt kommst du nur auf 3700kWhx0,25€ - 3700kWhx0,06€ = 703€ Kostenersparnis pro Jahr. Dazu müsste dein BHKW aber immer laufen auch im Sommer. Erfahrungsgemäß läuft es für normale Hausbeheizung höchstens 4000 h/a, wenn es klein genug ist und dann außerdem auch noch im Winter viel Nachts, wo du keinen Strom brauchst. Weiterhin deckst du die Stromspitzen von Elektroherd oder Wasserkocher u.ä. auch nicht ab, so dass du da auch nochmal nach unten korrigieren musst. Schätzungsweise kommst du höchstens auf folgende Eigenerzeugung von Strom:


    EE = 3700 x 4000/8760 h/a (Laufzeit) x 16/24 h/d (Tagbetrieb) x 0,8(geschätzter Faktor für Stromspitzen) = 901kwh, die du dann noch selbst produzieren könntest ohne Einsatz eines Energiespeichers. Wenn du das alles nochmal in die erste Gleichung einsetzt kommst du auf eine mögliche Kosteneinsparung von:


    KE = 901x0,25 - 901x0,06 = 171,19€ pro Jahr


    So damit kannst du mal versuchen ein sagen wir mal mindestens 15000€ teures Gerät zu refinanzieren, die Wartungskosten und Reparaturkosten sind dabei noch außen vor.


    Klare Empfehlung: baue eine schöne Flüssiggasbrennwerttherme ein, möglichst noch mit ordentlicher solarer Unterstützung, dann kommst du auf Anlagennutzungsgrade an die 100%. Beim Klein-BHKW kommst du aus eigener Erfahrunghöchstens auf 70%-75%. Bevor Fragen dazu kommen ich habe den direkten Vergleich von meiner Anlage ohne BHKW mit Brennwerttherme und Solar und in den darauffolgenden Jahren mit BHKW. Dafür ist der Heizraum aber immer schön warm, wenn das BHKW läuft ;)

  • Zitat

    "Klare Empfehlung: baue eine schöne Flüssiggasbrennwerttherme ein, möglichst noch mit ordentlicher solarer Unterstützung, dann kommst du auf Anlagennutzungsgrade an die 100%. Beim Klein-BHKW kommst du aus eigener Erfahrunghöchstens auf 70%-75%. Bevor Fragen dazu kommen ich habe den direkten Vergleich von meiner Anlage ohne BHKW mit Brennwerttherme und Solar und in den darauffolgenden Jahren mit BHKW. Dafür ist der Heizraum aber immer schön warm, wenn das BHKW läuft ;)"

    Hallo, und vielen Dank für die realistischen Zahlen - ja, da relativiert sich allerdings die "Ersparnis" der Dachs Wirtschaftlichkeitsanalyse. Beim letzten Absatz: verstehe ich das richtig, dass Sie zuerst eine Gastherem mit Solar hatten, und dann umgerüstet haben auf BhkW? Und dann, dass Sie bei Gastherme mit Solat eine Ausnutzung von 100% hatten, beim BhkW aber nur 70-75%? Also, dass Sie aus der Praxis wissen, dass Gas mit Solar WENIGER unter dem Strich kostet als Gas mit BhkW? Aber bei Ihnen hat das Bhkw bestimmt immernoch auch eine Solarunterstützung? Das würde das ganze doch wieder ändern?


    Ist die Flüssiggastherme denn auch besser (also günstiger und gesünder (wegen Feinstaub)) als Pellet?

    Übrigens, wieviel würde denn der Einbau von Vaillant EcoPower 1.0 mit Gasbrennwert kw 14 (146) soungefähr kosten? Und ist die Preisliste im Forum immer noch aktuell (weil da steht dass die Preise bis Ende 2012 reduzuiert sind).

  • Mal noch paar Anmerkungen,


    - wir wissen das die Stirling Geräte einen Output von 1/5,5 elt./therm. haben und gar nicht/nicht/nicht richtig modulieren. Da wird der SE keine Ausnahme sein.
    mit 5,5KW im Stirlingbetrieb kommen wir also auf max. 4500 Betriebstunden. davon entfallen täglich 0,85h auf WW-Bereitung
    - da bedeutet im Sommer können von rund 10kWh Strombezug günstigstenfalls 0,5kWh verdrängt werden, das sind 5%
    - die restlichen max. möglichen 3300h in der Heizperiode reduzieren sich im Januar/Februar ganz sicher noch durch Zuschalten des SLK
    - ein BHKW ist nicht konzipiert um Verbrauchsspitzen zu decken - silvkat Dein Eco hächelt sicher auch nicht jeder Spitze hinterher, da gibts sicher ne Art Filter - sondern soll die Grundlast erzeugen
    - bei 10kWh Verbrauch täglich gehe ich von unter 500Watt am Tag und 200Watt Nachts aus - wärend der Heizperiode würden also im Beispiel 60-80% des erzeugten Stromes ins Netz "verschenkt"


    @ Vic - es tut mir leid aber Dein Gebäude benötigt zu wenig Strom um die Investition allein durch Bezugsstromverdrängung wieder rein zu holen, auf der anderen Seite decken die Einspeiseerlöse nicht mal die Brennstoffkosten


    mfg

  • vic


    Ja ich hatte zunächst die Heizung im Mehrfamilienhaus mit 6 Parteien und einer Kirchgemeinde von einem Riesen-130kW-Niedertemeraturgaskessel auf 45kW-Vaillanttherme umgerüstet und zusätzlich eine kleine Solaranlage mit 5 Kollektoren. Es war im ersten Jahr bereits alles so vorbereitet mit Puffer usw. das nur noch das BHKW installiert werden musste. So hatte ich einen kompletten Winter und einen Sommer mit der Kombination aus Therme und Solar und danach zum Vergleich mit Therme, Solar und BHKW folgende Werte kamen dabei raus:


    Anlagenart/Anlagennutzungsgrad
    Niedertemperaturkessel/60%
    Brennwert-Solar/98%
    Brennwert-Solar-BHKW/2010 75% 2011 83%


    Ich habe eben nochmal in meine Energieabrechnung geschaut und gesehen, dass es vom Wirkungsgrad doch etwas besser war als vermutet. Ich habe aber auchschon von Anfang an einen Abgaswärmetauscher mit guter Brennwertnutzung nachinstalliert, der ca. 10% mehr Nutzen aus dem Ecopower holt.

    Zitat

    Ist die Flüssiggastherme denn auch besser (also günstiger und gesünder (wegen Feinstaub)) als Pellet?

    natürlich

  • Henrik


    entschuldige die späte Antwort, hatte in letzter Zeit keine Zeit zum lesen.
    Wirkungsgrad einfach Nutzen/Aufwand. Nutzen = Summe aller Wärmemengenzähler im Haus, Aufwand = kWh Gas lt. Rechnung