Entsteht Entsolidarisierung durch Eigenverbrauchsförderung?

  • Damit werden Energieverschwendung Tür und Tor geöffnet. ich kenne leute, die setzen sogar ihren Direktheizstab fürs Schwimmbad in Betrieb, um an Förderumlagen zu kommen, was sich immer noch lohnt, weil dann wenigstens der Gaspreis nahezu bezahlt wird. Zur Zeit 8,6 Cent pro verbrauchter kWh gegenüber 9 Cent Gaspreis für den Mehrverbrauch, dazu noch 0,28 Cent Netznichtnutzungsdzulage, wenn man Glück bei seinen Stadtwerken hat. So etwas gehörte eigentlich bestraft. Eine kostenlose Netznutzung innerhalb der Kommune oder im Teilbereich belastet hingegen niemanden, sofern das BHKW nicht zu groß und an die Transformatoren angepasst sind.
    Im Gegenteil, diese dezentrale, kontrollierte Einspeisung hilft, den Netzausbau zu veringern.


    Jetzt jammere bloß noch, dass der Strom dann billiger werden könnte. Auf jeden Fall wird der Strom von den Nachbarn sinnvoller genutzt, wenn sie ihn kostenlos transportiert bekommen. Ein Riesenfortschritt ist ja schonmal, dass man inzwischen eine Leitung direkt zu den unmittelbaren Nachbarn legen darf.


    Ich jammere jeden Tag dem vermiedenen Solarstrom nach, nur, weil der Strom so teuer wurde, dass den EVUs zuviel erzeugt wurde. Mit der Folge, dass das Solardachprogramm mit Gewalt abgewürgt wurde. gerade jetzt, da China so günstig wie nie Solarzellen liefern kann.
    Die Umweltheuchler sind unter uns.

  • Es soll konventionelle Energie durch alternative, dazu gehört auch der in BHKWs erzeugte Strom, ersetzt werden. Dazu gehört, dass man einspeist. Statt aber die Einspeisung attraktiv zu machen, wird sinnloser Selbstverbrauch gefördert. Nicht umsonst sprechen wir von "Selbstverbrauchsförderung. Einspeisen wird mit finanziellen Verlusten bestraft.
    Natürlich sollten BHKWs nicht abends, wenn die Bude kalt ist, laufen, sondern morgens, wenn die Nachtabsenkung vorbei ist und, wenn der höchste Strombedarf besteht. Da fehlt aber die notwendige Rückmeldung vom Netzbetreiber und die Einspeisung ist eh illusorisch, weil sie geldlich bestraft wird.

  • Es soll konventionelle Energie durch alternative, dazu gehört auch der in BHKWs erzeugte Strom, ersetzt werden. Dazu gehört, dass man einspeist. Statt aber die Einspeisung attraktiv zu machen, wird sinnloser Selbstverbrauch gefördert. Nicht umsonst sprechen wir von "Selbstverbrauchsförderung. Einspeisen wird mit finanziellen Verlusten bestraft.
    Natürlich sollten BHKWs nicht abends, wenn die Bude kalt ist, laufen, sondern morgens, wenn die Nachtabsenkung vorbei ist und, wenn der höchste Strombedarf besteht. Da fehlt aber die notwendige Rückmeldung vom Netzbetreiber und die Einspeisung ist eh illusorisch, weil sie geldlich bestraft wird.


    Die Nachtabsenkung sollte primär aus dem Wärmepuffer morgens wieder entsenkt werden. Wenn das nicht reicht, um die Bedarfsspitze morgens zu senken, wäre die Heizungssteuerung zu überarbeiten, indem man eine Rampe über 2-3 stunden fährt. Es bringt ja ökologisch nichts, wenn die Morgenspitze vom Spitzenlastbrenner gedeckt wird und ökonomisch nichts, wenn man billigen Strom einspeist, den man aus teuren Gas macht.


    Also sollte das BHKW auch nachts durchlaufen, allerdings auf kleiner Stufe zur Deckung der elektrischen Grundlast. Das geht besonders gut mit drehzahlmodulierenden Geräten und wird bei kleinen Versorgungsobjekten schwierig. Man muss sich aber klar werden, dass der Zubau der nächsten jahre nicht im Segment der 1-5 kW Anlagen stattfinden wird, sondern mit Eigenverbrauch-Optimierte BHKW für Gewerbebetriebe in der Größenordnung von einigen hundert kW. Das trägt sich auch so, während die Volleinspeisung sich auf zusätzliche Förderinstrumente verlassen muss.


    Ohne Frage muss man die von fire vorgeschlagene Neuordnung der Netzentgelte aufgreifen, um eine sachgerechte Zuordnung der Netzkosten bzw. die Ersparnis daraus durch dezentrale Einspeisung zur richtigen Zeit zu ermöglichen. Momentan verkörpert die Netzentgeltverordnung noch das Potential zu Fehlallokationen in der Zeit als auch im Ort.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Ohne Frage muss man die von fire vorgeschlagene Neuordnung der Netzentgelte aufgreifen, um eine sachgerechte Zuordnung der Netzkosten bzw. die Ersparnis daraus durch dezentrale Einspeisung zur richtigen Zeit zu ermöglichen. Momentan verkörpert die Netzentgeltverordnung noch das Potential zu Fehlallokationen in der Zeit als auch im Ort.

    Amen!


    Und weil das so ist sollten wir alles daran setzen diesen Stein ins Rollen zu bringen - Unterschriftenaktion nach dem BHKW-Info-Tag.


    Wir sollten uns aber auf wenig Resonanz oder viel Gegenwind einstellen. Die Lobby schläft nicht, sieht man recht gut daran das kurz nachdem die Wettbewerbshüter aus Brüssel die EEG Ausnahmen angeprangert haben plötzlich die geplanten Kraftwerksabschaltungen ganz vorn in den Nachrichten sind. Da wird der Deutsche Michel gleich beim Baumarkt Ausverkauf an der Praktiker Kasse mit 3 Stromerzeugern unterm Arm rumdrängeln. |:-( |:-(


    mfg

  • Solidarisch würde ich es nennen, wenn die Stromerzeuger und Netzbetreiber die längst bezahlten Netze kostenlos zur Verfügung stellten und dafür alle Förderungen zukünftig streichen.



    Heee, darauf können wir lange warten :)