Nennleistungen Ecopower 4.7 nicht erreicht

  • Hallo an Alle, ich bin neu hier und ich hoffe Sie können mir bei folgendem Problem weiterhelfen:


    In einen öffentlichen Gebäude wurde im Septemer 2012 ein ecopower 4.7 parallel zu einem Gas-Brennwertkessel zur Spitzenlastdeckung in Betrieb
    genommen. Von da ab wurden wöchentlich die Energiezählerstände, also BHKW-Stromerzeugung, Einspeisung, Bezug und Wärmeerzeugung mittels
    Wärmemengenzähler sowie die Vollnutzungsstunden festgehalten. Bis zum 03.06.2013 lief das BHKW nahezu rund um die Uhr, mit Ausnahme von ein
    paar Tagen an denen es repariert werden musste, unter Volllast. Für das dreiviertel Jahr haben wir nun 6.326 Betriebsstunden ermittelt.
    Weiterhin konnten wir rund 22800 kWh elektrische Arbeit am BHKW-Zähler und 69300 kWh Wärmeenergie am Wärmemengenzähler ermitteln.


    Teilt man nun 22800 kWh elektr. durch 6326 Stunden erhält man 3,6 kW elektrische Leistung. Teilt man 69300 kWh therm. durch 6326 Stunden
    erhält man 10,9 kW thermische Leistung. Wie kann das sein? Sollzustand =4,7 kW el. und 12,5 kW therm. und Istzustand = 3,6 kW und 10,9 kW. Wo
    sind die "fehlenden Leistungen" hin?


    Möglich wäre, das ein Teil der elektrischen Energie sofort im BHKW genutzt wird, klar. So genau weiß ich das aber nicht, ob das hier der
    Fall ist. Im Schaltschema sind 3 Verbraucher, also Rücklaufanhebung, Entladepumpe und Mischer, vom Klemmbrett im BHKW abgezweigt. Das Klemmbrett wird ja aber auch von extern wieder mit Strom versorgt wird. Mal angenommen die internen Verbraucher werden sofort vom Generator mit Strom versorgt und gewissermaßen am BHKW-Zähler vorbei genutzt, wären das allenfalls 200 - 250 W (Hocheffizienzpumpen rund 40-50 W, 100W BHKW interne Steuerung). Wäre das überhaupt erlaubt bzw. sinnvoll? Und da würde mir ja auch der KWK-Bonus für den Verbrauch der 3 internen Verbraucher entfallen. So eine mögliche Erklärung für die elektrische Leistung. Bei der thermischen Leistung bin ich überfragt. 1,6 kW weniger als angegeben. Soviele Verluste kann es doch kaum haben oder?


    Nun meine Frage: 1,1 kW elektrische Leistung und 1,6 kW thermische Leistung weniger als nach Herstellerangabe. Wo werden die gebraucht? Oder läuft die Anlage einfach nur schlecht und da ist am Gerät etwas faul? Oder habe ich hier einen gewaltigen Denkfehler drin?


    Ich hoffe Sie können mir weiterhelfen und danke schonmal für Ihre Antworten!
    FG Elektrischer

  • Für das dreiviertel Jahr haben wir nun 6.326 Betriebsstunden ermittelt.

    Ich bin zwar jetzt von einer anderen Fraktion was das BHKW betrifft.......aber um dir zu helfen wäre auch noch wichtig wieviel Gasinput in den 6.326 Bh war :?:
    Da das Eco 4.7 modulieren kann und ich jetzt einfach davon ausgehe dass es in dem dreiviertel Jahr auch einmal etwas wärmer war könnte es vielleicht auch daran liegen ?( :?:
    Aber da müssen dann die Spezies für Ecopower was sagen.

    Die dezentrale KWK ist keine Brücke - sie ist die Lösung :thumbup:


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  • Vaillant:
    Leistung modulierend ,
    ecoPOWER 4.7: 1,5 bis 4,7 kW elektrisch,
    4,7 bis 12,5 kW thermisch (mit Erdgas[Blockierte Grafik: http://www.vaillant.de/inc/assets/gfx/glossar_info.gif])




    von daher würde ich auch sagen es hat einfach moduliert..
    unter welchen kriterien das jetzt stattfand muss man untersuchen ;)



    und wie mein vorredner schon sagte..
    entscheidend ist nur wie viel gas für die erzeugten leistungen verbraucht wurde wenn das mit einrechnung von wirkungsgrad (83% bezogen auf Brennwert) passt ist doch alles in ordnung.

  • Mion moin Elektrischer,


    das eco Power 4.7 moduliert ohne das es der Betreiber merkt, ist abhängig von der Pufferspeichertemperatur (T-Fühler) und wird nicht Dokumentiert. Daher nicht ohne eine Externe Stromdokumentation der el-Leistung erkennbar. Auch die ther.-Leistung ist nur übereinen Externen Wärmemengenmesser mit Dokumentation Zeitgenau zu erfassen.
    Die von Dir angagebenen Leistungen sind aber nur Zeitraumgesamtleistungen mit dem sich daraus ergebenden Durchschnitswerten. Für den Wirkungsgrad des eco benötigst Du noch den Zeitgleichen Gasverbrauch in Brennwert für die Vergleiche mit dem Datenblatt wird dieser X 1,1 = Hi errechnet, worauf sich die Hersteller beziehen.


    Grüße aus Neuendorf


    Claus-H.

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  • Wo sind die "fehlenden Leistungen" hin?


    Wenn man ein modulierendes Gerät kauft sollte es auch modulieren sonst kann man gleich nicht modulierendes kaufen. Durch die Modulation wird die elektr. und therm. Leistung bei fehlendem bzw. geringerem Wärmebedarf reduziert und erreicht dadurch längere Laufzeiten. Durch die längeren Laufzeiten als bei einem nicht modulierenden Gerät erreicht man eine höhere Eigenverbrauch des erzeugten BHKW-Stromes. Die Leistung ist nicht woanders sondern wurde schlicht weg nicht erzeugt. Man darf bei einem modulierenden Gerät von den Bh nicht auf die erzeugte Energiemenge schließen. Weniger Leistung bedeutet aber auch weniger Verbrauch. Das ecopower hat im Gegensatz zu allen anderen modulierenden Gas-BHKWs den großen Vorteil, dass der elektrische Wirkungsgrad nahezu Konstant ist. Bei 3000 U/Min. ist der mit ca.25% am höchsten und sinkt bei 1200 U/Min. auf ca. 23%. Nur bei Diesel-BHKWs mit Asynchron-Generator kann man auf 50% runter modulieren und hat dann trotzdem noch einen elektr. Wirkungsgrad über 20%. Bei Gas-BHKWs mit Asynchron-Generator liegt der dann schon weit unter 20%. Die Ursache liegt darin, dass beim Asynchron-Generator auf Grund der starren Netzanbindung die Drehzahl konstant bleibt und die Leistungsreduzierung durch Reduzierung der Zylinderladung erreicht wird. Daher sollten modulierende BHKWs einen Wechselrichter haben, sodass man bei der Modulation die Drehzahl reduzieren kann um eine starke Verschlechterung des elektr. Wirkungsgrades zu vermeiden.


    Oder habe ich hier einen gewaltigen Denkfehler drin?


    Der Denkfehler basiert auf mangelndes bzw. fehlendes Wissen. Die Anlage funktioniert genauso wie es die Entwickler geplant haben. :aok:

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • Hallo Elektrischer,


    ich betreibe nunmehr seit 4 Jahren ein Ecopower 4.7. Es ist leider wirklich so, dass der Strom für die genannten Verbraucher für den KWK-Bonus entfällt, da er vor dem geeichten Zähler abgezweigt wird. Ich habe das bei mir so gelöst, dass zumindest Pumpen und Mischer extern über eine zwischengeschaltete UVR1611 versorgt werden. Die elektrisch und thermische Leistung war von Anfang an geringer als angegeben, z.B. liegt die thermische Leistung im Schnitt nur bei 11,5 kW und die elektrische bei maximal 4,3 bis 4,4kW bei Vollast am geeichten Zähler. Für die thermische Leistung habe ich einen Abgaswärmetauscher eingebaut, der bringt im Winter nochmals ca. 1,3 kW, die sonst im Schornstein verschwinden würden.
    Wie meine Vorredner bereits geschrieben haben regelt das BHKW anhand der Differenz der beiden Pufferfühler die Leistung automatisch, wenn keine andere Option wie z.B. Stromführung über Impulseingang freigeschaltet wurde, davon bekommt man nur etwas mit, wenn man danebensteht. Am genauesten kannst du den Wirkungsgrad über einen Gasunterzähler ermitteln, der direkt das BHKW versorgt, der ist ja auch sinnvoll für die Rückzahlung der Ökosteuer.

  • Ich habe das bei mir so gelöst, dass zumindest Pumpen und Mischer extern über eine zwischengeschaltete UVR1611 versorgt werden.


    Der von Vaillant/PPT angebotene Zähler wird im Gerät eingebaut und dann wird die tatsächliche Leistung des Generators gemessen. Damit bekommt man auch für den Verbrauch der Steuerung den KWK-Zuschlag.


    z.B. liegt die thermische Leistung im Schnitt nur bei 11,5 kW und die elektrische bei maximal 4,3 bis 4,4kW bei Vollast am geeichten Zähler.


    Das ist i.O., da durch die Höhe über NN die Leistung geringer wird. Steht auch in den Unterlagen.

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  • Hallo Ecopowerprofi,


    kann man auch den bisher verwendeten Einspeisezähler auf die Hutschiene des Ecopower montieren? Das würde ich dann demnächst mal machen.
    Noch ein paar Worte zur Leistung:
    Leider errechnet das Ecopower aber immer 12,5 kW aber es kommen nur maximal 11,5kW raus, so dass der Kunde schon getäuscht wird, wenn er keinen eigenen WMZ installiert hat. Diese Werte hab ich von Anfang an bei Powerplus bemängelt, habe mir aber mit einem Abgaswärmetauscher geholfen, so dass ich wenigstens auf die 12,5kW komme, die versprochen wurden und auch von der Regelung gezählt werden. Eigentlich ist das aber nicht meine Aufgabe und ich kann schon verstehen, dass viele Betreiber, die sich mal die Mühe machen alle Werte zu messen, verärgert sind und sich dann verarscht vorkommen, was ja auch der Fall ist.

  • Moin

    habe mir aber mit einem Abgaswärmetauscher geholfen,

    soweit mir die Garantievorschriften von Vaillant bekannt sind darf kein fremdes Teil in den Abgasstrang - oder sonstwohin- verbaut werden. Hattest Du jemals Garantie/Kulanzleistungen und wie wurde auf den AGWT reagiert??


    mfg

  • Hallo Alikante,


    hatte bisher keinerlei Probleme mit Garantie und Kulanz. Ich habe den Querschnitt des Abgasrohres eigentlich auch nicht sonderlich eingeschränkt, es ist ein 54mm Edelstahlrohr als Abgasrohr und Außenraum ein 100er Stahlrohr. Im Edelstahlrohr habe ich noch eine Spirale aus Blech eingelegt, um das Abgas mehr zu verwirbeln, das System habe ich aus einem alten Ölkessel kopiert. Der Tauscher ist aber insgesamt 2m lang, so dass das wohl nicht überall geht.
    Die richtigen Hardwarefehler, die bisher am Ecopower auftraten hatten nichts mit dem Abgasweg zu tun, so dass vom Werkskundendienst mir da keine Vvorschriften gemacht wurden und der AGWT eher nur Interesse erregt. Da ich auch Servicepartner bin,kann ich mir immer ganz gut allein weiterhelfen und rufe den Kundendienst nur im allergrößten Notfall. Der letzte Notfall den ich hatte liegt ein Jahr zurück, da stand das Ecopower 3 Monate still, der Kundendienst war schätzungsweise 10mal da, am Ende sogar mit einem Werksingenieur aus Remscheid. Naja der am Ende gefundene Fehler wird wohl den Weg in die neuen Serviceordner finden. Die Aktion hat mich nichts gekostet und mir wurde auch eine Entschädigung (früher hieß das Lehrgeld) angeboten. Also über die Kulanz von Vaillant kann ich mich nicht beschweren.

  • kann man auch den bisher verwendeten Einspeisezähler auf die Hutschiene des Ecopower montieren?


    Was spricht dagegen. Nach meiner Meinung nichts. :sehrgut:


    Leider errechnet das Ecopower aber immer 12,5 kW aber es kommen nur maximal 11,5kW raus, so dass der Kunde schon getäuscht wird, wenn er keinen eigenen WMZ installiert hat.


    Na als Servicepartner müsstest Du doch wissen, dass die thermische Leistung immer von der elektr. Leistung abhängt. Bei 4,3 kWel beträgt die thermische Leistung ca. 11,5 kW. Bei den von mir installierten BHKWs kann ich mich nicht entsinnen, dass auch nur ein Gerät falsche Werte angezeigt hat. Die Software in diesem Bereich wurde eigentlich nie geändert.

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  • Hallo Ecopowerprofi,


    nein ganz so einfach ist das scheinbar nicht mit der Berechnung der thermischen Leistung, die wird nämlich auch mit 12,5 kW angegeben, wenn das Ecopower wie bei mir nur noch 4,3 kW macht, also spielen offensichtlich mehr Parameter da rein. Anfangs hat es unter guten Wetterbedingungen schon 4,7 kW laut Software gemacht, aber dass ist seit mindestens einem Jahr vorbei. Ich hatte dazu auch schon den Werkskundendienst da, der meinte aber 4,3 kW wären normal. Sind sie aber nicht, da es in den ersten beiden Betriebsjahren anders war. In Aue hier sind wir 365müNN, das hat natürlich einen Einfluss auf die Jahresdurchschnittsleistung aber nicht ständig, wie gesagt selbst in Aue haben wir hin und wieder ein Hochdruckgebiet. Die 12,5 kW thermisch laut Anzeige kamen nie aus dem Gerät raus, das aben zumindest zwei verschiedene geeichte WMZ behauptet und denen traue ich irgendwie mehr, als der Berechnung.
    Wie hoch muss eigentlich die Kompression bei dem Erdgas-Modell sein? Der Serviceordner sagt 21bar, es sind aber so ca. 18bar. Auch dazu sagte der Werkskundendienst das wäre normal, ich weiß es nicht es steht halt anders in der Doku und am Anfang habe ich sie nicht gemessen.