Kritischer Fernsehbeitrag zum Fernwärme-Ausbau in NRW

  • Ich bin für diesen großen Verbund. Aber nicht dafür, dass die Politiker und Monopolisten sich daran bereichern und die geknebelten Bürger das Nachsehen haben. Gut, dass sich Widerstand regt.
    Die Großen haben einen Riesenkostenvorteil dadurch, dass sie die Kohle umsonst oder zu einem Spottpreis aus Kanada und Australien beziehen. Unsereins muss Steuern bezahlen und wird pausenlos geschröpft. Es müsste zumindest im Ruhrgebiet erlaubt sein, ein beliebiges privates Fernwärmenetz parallel zum Monopolistennetz zu betreiben, um ein Mindestmaß an Konkurrenz zu erhalten. Aber die Seilschaften kamen damals auch mit der Planwirtschaft in der DDR klar. Demokratie bleibt selbst bei den Genossen auf der Strecke. Was die Genossen aus dem Ruhrgebiet dabei vergessen: das Fernwärmesystem in der DDR funktionierte noch leidlich, die Wärmekosten blieben bezahlbar.
    Frau Merkel lässt sich nicht zweimal sagen, dass sie dabei ihre Freunde wieder beschenken kann. Die Energiewende schaffen wir tatsächlich mit solchen großen Verbundsystemen, vor allem, wenn die Wärmekosten durch Monopolisierung ungebremst in die Höhe schnellen dürfen. Auf die Bevölkerumng wird dabei viel zu wenig Rücksicht genommen.


    Nein, Fernwärme, in meinen Augen ja, im Prinzip auch das große Ruhrgebietsprojekt, aber politisch muss da gehörig umstrukturiert werden.
    Es wäre eine Schande, wenn die vorhandene Infrastruktur im Ruhrgebiet nicht genutzt würde. Schlimmer aber ist ein Missbrauch.


    50 Millionen? Das wäre ein lächerlich geringer Betrag für ein so großes Projekt.. Hat sich da nicht jemand um einige Kommastellen vertan?


  • Die Großen haben einen Riesenkostenvorteil dadurch, dass sie die Kohle umsonst oder zu einem Spottpreis aus Kanada und Australien beziehen.


    Kohle kostet 80-100 €/Tonne. Vor zehn Jahren war die um die Hälfte billiger.


    Zitat

    Unsereins muss Steuern bezahlen und wird pausenlos geschröpft. Es müsste zumindest im Ruhrgebiet erlaubt sein, ein beliebiges privates Fernwärmenetz parallel zum Monopolistennetz zu betreiben, um ein Mindestmaß an Konkurrenz zu erhalten.


    Es steht Dir frei, selber Wärmeleitungen zu verbuddeln. Das macht aber in der Regel niemand, weil es so teuer ist und nur einige KWK-eingefleischte Stadtwerke aber lang nicht alle auf diese Technik gesetzt haben. Im Gegensatz zum Strom und zum Gas ist Fernwärme nicht durch die BNetzA reguliert, d.h. die Aufwand ist nicht organisatorischer Natur, sondern nur tiefbautechnischer Art.

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Das ist schonmal eine positive Nachricht. Trotzdem müssen die Duisburger zum von oben diktierten Preis anschließen.
    Fernwärmeleitungen haben eine natürliche Grenze. Für mich liegt die bei etwa 100 Metern.
    Ich habe eine 70 Meter lange Erdleitung in ein Gartenhaus verlegt, durchschnittlich 30 Grad warm, 500 Watt Verlust. Ist allerdings eine Fußbodenheizung.



    Was mich ärgert, ist das überflüssige Monopol beim Stromnetz, das kontinentumspannend ist und für unsereins praktisch unbrauchbar ist, um Strom zu verschicken.
    Lichtblick hat, wie ich es sehe, das Schwarmkraftwerksprojekt praktisch aufgegeben. Das liegt nicht nur am wartungsintensiven VW-Motor, sondern auch an den Monopolstrukturen.


    Bei einem Gaspreis von 7 Cent pro heizwertmäßiger kWh kann man die kWh Wärme nicht für 4 Cent herstellen, mit Steinkohle zu 1,2 Cent pro kWh aber sehr wohl.
    Übrigens erstaunlich, wie unterschiedlich der Energiegehalt von Kohle heute angegeben wird. Man vergleiche einmal die widersprüchlichen Angaben bei den verschiedenen Quellen im Internet. Einer schreibt die Fehler beim anderen ab (Heizwert).


    Jedenfalls ist gleich mal ein Anruf bei einem Tiefbauunternehmen fällig. Hier werden gerade Wasserleitungen verlegt. Es wäre so einfach, ein 2 "-Rohr mit 10 cm Isolierungsdurchmesser hinzuzulegen, nebst einem Drehstromkabel zu den 100 nächsten Nachbarn. Zwei Kreuzungen mit 14 halbseitigen Straßenzügen von je ca 80 Metern Länge wären von der Mitte aus erfasst. Da passte schon ein eigenes dezentrales BHKW mit einigen Megawatt Leistung hin. Nur auf zweimal 40 Metern würde die Wärmedoppelleitung im Durchmesser verdoppelt, zu den Enden hin verjüngt.
    Die Ruhrgebietsverbundleitung ist unter anderem auch deshalb überteuert, weil man partout viel zu große Kraftwerke anschließen will. Da spielen Verluste dann keine Rolle.
    Hier ist das Schwarmkraftwerkskonzept angesagt, inclusive freiem Stromnetz. Frei, weil die von der Gemeinschaft betriebene Nutzung von Steuern und Nutzungsgebühren frei sein sollte.
    Die Stromüberschüsse, die dann mehrwertsteuerfrei an die EVUs verkauft werden, unterliegen nur sehr geringen Netznutzungsgebühren, da auf Mittelspannungsebene übergeben wird.
    Zusätzliche elektrische Wärmepumpen sorgen dafür, dass diese Überschüsse gar nicht erst auftreten.


    Es wird argumentiert, dass die geplante überdimensionale Fernwärmeleitung durch das Ruhrgebiet selbst einen Wärmespeicher darstellt. Das Argument lasse ich angesichts der Möglichkeit, viele kleine BHKWs von wenigen Megawatt elektrischer Leistung anzuschließen, samt extrem billiger Stromverteilung, nicht gelten.
    RAG ist nach Heuschreckenart nur an Energieverschwendung interessiert.RAG und EON sind heute in einem Verein.


    Ja, das Kraftwerk Datteln war eine Fehlplanung. Jetzt soll der Bürger dafür gerade stehen. Die Ehe zwischen EON und Politikern sollte geschieden werden. Ich bin für die Vielweiberei im Harem, sprich, im Schwarm. Die attraktiven Damen stehen hier im Forum gerne bereit.


    Energieverschwendung