Heizungstausch im renovierten Altbau - BHKW wirtschaftlich sinnvoll?

  • Liebe Forumsleser,


    in unserem Altbau haben wir momentan eine Ölheizung, die nun 26 Jahre alt ist. Diese ist noch funktionsfähig, wir möchten jedoch vorausschauend eine neue Heizung planen.
    Interessant finden wir die Idee ein BHKW einzubauen, sind jedoch nicht sicher, ob wir es wirtschaftlich betreiben können, bzw. welches Modell geeigent wäre. Momentan haben wir keinen Gasanschluss im Haus, wir könnten jedoch einen ins Haus legen lassen (wenn es rentabel wäre).


    Hier ein paar Daten zum Haus und der bestehenden Heizung:

    Verbrauchsdaten


    Jährlicher Stromverbrauch: 9000 kWh


    Jährlicher Brennstoffverbrauch: ca. 2500 l; vom 01.10.12 bis zum 01.05.13 gemessen: ca. 2200 l Öl -> Wärmemessung über Zähler im Heizungsstrang: (9325+4493=13818 kWh; nicht mehr geeicht)



    Derzeitige Heizung


    Energieträger der Heizung: Öl


    Alter und Typ der der Heiztechnik: 26 Jahre; Kessel (Vissmann Vitola-bifferal 1987; 29-35 kW)


    Art der Warmwasserbereitung: Heizung (300 l Speicher; durchschnittlich 210 l Warmwasser pro Tag)


    Pufferspeicher, Solarthermie: nicht vorhanden


    Temperaturen der Heizkreise: 60°


    Hydraulischer Abgleich: nein


    Art der Heizkörper: Wandradiatoren




    Immobilie und Rahmendaten


    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: 280 m^2; 7 Bewohner (4E+3K)


    Art und Baujahr der Immobilie: freistehendes 2 Familienhaus (1927)


    Erfolgte Modernisierungen: Fenster (3-fach); Fassade gedämmt


    Weitere geplante Modernisierungen: nicht geplant


    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: ? (1 Kamin; für derzeitige Heizung verjüngt)


    Zusammenschluss von Nachbarhäusern: nein



    Ich würde mich freuen, wenn ich fachkundige Kommentare, Erfahrungen und Hilfestellungen bekommen könnte.


    Vielen Dank!


    Franz

  • Was würde denn der Gasanschluss kosten? Ist ja auch Geld, welches in ner Wirtschaftlichkeitsbetrachtung eingerechnet werden sollte...


    Des Weiteren finde ich, dass Stromverbrauch und Ölverbrauch nicht recht zueinander passen. Bei einem Gerät der 1kWel Klasse wird die Substitution "unmerklich" sein, da es wahrscheinlich kaum Laufzeit haben wird.


    Ein größeres läuft logischerweise noch weniger Stunden/a.


    tschau

  • Was würde denn der Gasanschluss kosten? Ist ja auch Geld, welches in ner Wirtschaftlichkeitsbetrachtung eingerechnet werden sollte.

    Einerseits ja, aber übergewichten würd ich das jetzt nicht. Egal welches Heizsystem kommt, für die nächsten 20 Jahre wieder auf Öl setzen ?(
    Wenn die Möglichkeit besteht jedenfalls Gas anschliessen. |__|:-)

    Die dezentrale KWK ist keine Brücke - sie ist die Lösung :thumbup:


    und der Spenden-Button für unser Forum ist auf der Portal-Seite rechts :!:

  • Hi,


    für mich stehen die Kosten für den Gasanschluss auf einem anderen Blatt. Wenn ich mich für eine "konventionelle" Gasheizung entscheiden würde kämen diese Kosten ebenfalls auf mich zu. Ob sich der Gasanschluss finanziell rentiert kann ich sehen, wenn ich weiß, ob ein BHKW prinzipiell sinnvoll ist oder nicht.


    Des Weiteren finde ich, dass Stromverbrauch und Ölverbrauch nicht recht zueinander passen. Bei einem Gerät der 1kWel Klasse wird die Substitution "unmerklich" sein, da es wahrscheinlich kaum Laufzeit haben wird.

    Hmm... was soll ich machen, das sind nun mal die Werte. Im ersten Moment dachte ich auch, dass ich eine etwas größere elektrische Leistung benötige, was natürlich nicht zum Wärmebedarf passt und daher das BHKW kaum Betriebsstunden hat. Im zweiten Moment dachte ich, dass es vielleicht gar nicht so schlimm ist, als ich die Daten vom ecoPower 1.0 gelesen habe. Die Wärmeleistung ist für die 1kW elektrisch relativ gering und das BHKW könnte daher länger laufen. Da wir einen relativ hohen Strombedarf haben könnte die 1kW (hoffentlich) ausreichen um den "Grundpegel" abzudecken und so möglichst viel von den 1kW selbst zu verbrauchen. Unseren Verlauf der benötigten Peistung über den Tag messe ich in der nächsten Zeit noch. Da wir relativ viel Warmwasser benötigen hoffe ich, dass auch im Sommer genug Betriebszeiten dazukommen könnten.
    Die nicht passenden Werte wären dann doch nicht so schlimm, auch wenn ich natürlich selbst mehr elektrische Energie zur Verfügung hätte.
    Mache ich einen Denkfehler:
    Für die "Mindest-Wirtschaftlichkeit" ist es doch egal, ob ich 7000, 9000 oder mehr kWh im Jahr verbrauche. Das BHKW muss sich mit der selbst verbrauchten Energie rechnen. Wenn es sich mit dieser (geringen) Energie rechnet, könnte die Ersparnis natürlich noch höher sein, wenn man mehr Energie erzeugen und selbst verbrauchen könnte. Das ist jedoch nur die Frage, ob der Gewinn noch höher ist, wenn man mal den Punkt erreicht hat, dass das BHKW wirtschaftlich arbeitet. ?(


    Gruß


    Tobias

  • Hallo Tobias,


    bei dir scheint das Haus gut gedämmt zu sein, daher der Verbrauch von nur ca. 14000 kWh für die Heizung in diesem kalten Winter bei immerhin 260m² Fläche! Ich finde den Wert gut.

    (9325+4493=13818 kWh; nicht mehr geeicht)

    der Rest

    vom 01.10.12 bis zum 01.05.13 gemessen: ca. 2200 l Öl

    von ca. (2200l Öl x 10 kWh/l) - 14000 kWh = 8000 kWh scheint in die Warmwasserbereitung gewandert zu sein. So grob gerechnet - Pi mal Daumen, ohne Berücksichtigung der Verluste.
    Wenn du 210l Wasser täglich verbrauchst, dann stehen dir vom 8000kWh/365 Tage ca. 22 kWh pro Tag für die WWbereitung.
    Nun, kannst du diese Energiemenge in deinem Wasserspeicher mit dem ecoPower unterbringen?
    Wenn ja, dann kann man so grob überschlagen, dass der 1.0er ca. 7 Stunden täglich für die WWbereitung laufen wird (22kWh /3kW th/h).


    Es ist natürlich keine genaue Berechnung, sondern so eher eine Prognose, wie es sein könnte.


    Gruß
    BigBen

    Brötje EcoGen WGS 20.1 als Heizer und Stromerzeuger im Keller

  • von ca. (2200l Öl x 10 kWh/l) - 14000 kWh = 8000 kWh scheint in die Warmwasserbereitung gewandert zu sein. So grob gerechnet - Pi mal Daumen, ohne Berücksichtigung der Verluste.


    Auh weh, das ist aber arg einfach gerechnet und blendet aus das der Kessel im Moment völlig unterfordert ist.


    Franz war ja so nett den durchschnittlichen Warmwasserbedarf zu nennen, diese 210l (bei 60°C) als Grundlage komme ich auf 12,2kWh täglich ohne Bereitstellungsverluste. Bei der Zapfleistung dürften die aber auch nicht all zu hoch ausfallen.



    mfg JAU