Eigenbau: Fragen zur Lichtmaschine als Generator

  • Hitachi LR1190 904C





    Hallo,




    Ich bin ein absoluter Anfänger im Bereich Lichtmaschinentechnik. Daher
    wäre ich für jeden Hinweis zu meiner Problematik sehr dankbar.


    Ich plane eine kleine Versuchsanlage. Ich möchte mit einem Motor und
    einer Lichtmaschine ein kleines eigenes "BHKW" bauen.
    Natürlich weiß ich das der Wikungsgrad der LIMA nicht gerade der Beste ist, aber für meine Erstversuche möchte ich gerne erst mal mit dieser experimentieren.


    Ich habe zuhause eine LiMA Hitachi LR1190 904C rumliegen. Die
    Lichtmaschine hat neben einer Wasserkühlung zwei Anschlüsse.


    B+ der ist klar, aber dann hat sie noch einen mir unbekannten COM Anschluss.


    Hat jemand schon mal mit dieser oder einen ähnlichen gearbeitet? Weiß jemand für was der COM Anschluss ist?


    Liefert die LIMA eine Spannung wenn ich einfach nur den B+ an die Batterie klemme?




    Herzlichen Dank schon mal für eure Mithilfe.

  • Das ist ja schon eine ganze Menge für so ein kleines Teil. Da die Geräte meist 12-polig sind und mit über 6000 Touren laufen, ist die Wechselfrequenz sehr hoch, so bei etwas unter 1000Hz. Da die Bleche meist normale Dynamobleche sind, ist der Ummagnetisierungs- und Wirbelstromverlust in den Blechen sehr hoch und dürfte bei ca 400 Watt pro kg liegen. So viel wassergekuhltes Eisen dürfte auch enthalten sein, der Wirkungsgrad liegt meist nicht weit über 60%. Trotzdem, mit einem Diesel angetrieben, liegst Du dann insgfesamt höher als die meisten Stirlingkraftwerke Für die Heizung Deiner Jagdhütte also gut geeignet, zumal Du dann auch nachts Deine Batterie laden kannst. Immerhin heizt die Abwärme des Generators mit und dein Diesel darf draußen bleiben.
    Zuhause ist das Ding natürlich unwirtschaftlich, es sei denn, Du wohnst in der Pampa, wo außer den Kakteen keine Strommasten blühen.


    Ich kenne die Lichtmaschine nicht, aber, da sie nur zwei Anschlüsse besitzt, würde ich vermuten, dass sie einen eingebauten Regler hat und Com wie common bezeichnet die Masse, also Minus. Normalerweise auch mit dem Gehäuse verbunden, das müsste man messen. Ist da ein Widerstand, abweichend von 0 Ohm zu messen, dann sollte man vorsichtig sein, weil es auch der Erregerspuleneingang sein könnte, was ich aber nicht glaube. Es gibt Lichtmaschinen mit Permanentmagneterregung, die liefern sehr schnell Strom, bei niedriger Umdrehungszahl. Die haben dann meist die komplette Elektronik eingebaut, liegen auch im Wirkungsgrad etwas höher.Ist aber unwahrscheinlich.
    Scheint ja etwas aus einem Oberklassengeschoss zu sein.


    Wenn es so ist, wie ich vermute, direkt an die Batterie anschließen und loslegen.


    Unguggemada:
    Innenleben


    Waidmannsheil! -sofern Du nicht alle Tiere des Waldes mit dem Diesel verjagst-

  • In Bernds Link sieht man ja das da die Diode schon mit dabei ist. Von daher würde ich vermuten das COM der Anschluss für die Sense-Leitung (Akkuspannung) ist. Die einfacheren Regler brauchen eine Batteriespannung um überhaupt Regeln zu können.


    Als Masse ist der Anschluss (Flachstecker?) jedenfalls viel zu klein dimensioniert.



    mfg JAU

  • Klar, die Bilder hatte ich gar nicht bemerkt. Minus geht also nur über das Gehäuse. Aus einem anderen Beitrag entnehme ich, dass wassergekühlte Limas fest an den Motoren verbaut werden, sodaß nicht einmal Schläuche für die Wasserkühlung benötigt werden, da ist also für die Masseverbindung gut gesorgt. Die Schlauchtüllen fehlen ja.
    Also, Vorsicht mit dem "COM"-Anschluss. Fragen bei Bosch oder im Mercedesforum, das Teil ist nicht selten und wird ja bei allen möglichen Dieseln eingebaut.
    Auch Vorsicht bei fehlender Batterie Auch das könnte zu Störungen führen. Fragen.
    Die verbreiteten Bemerkungen, dass die Kühlung zur Unterstützung der Wagenheizung verwendet wird, ist grundfalsch. Erstens ist die mit dem Motorkreislauf verbunden und zweitens wird ein Diesel scneller warm als ein benziner. Lediglich die Abgase sind kühler, weil ja mehr Wärme ins Kühlwasser geht und der Wirkungsgrad höher ist.
    Einen hohen Wirkungsgrad kannst Du jedenfalls nicht erwarten.
    Klauenpollichtmaschinen springen erst bei ca 600 Umdrehungen/Minute an. Ich vermute, dass am COM-Anschluss eine Hilfsspannung zugeführt wird, die den Rotor schon vorher erregt. Dieselmaschinen laufen oft im Leerlauf langsamer. dann reicht die magnetische Selbsterregung nicht aus. Der Regler ist auch im Bild zu sehen, scheint ohne Schleifkohle zu sein. noch toller: die Erregerspule rotiert offensichtlich nicht mit, das funktioniert mit dem Klauenpolläufer. Interessant.
    Aber toll ist so eine Lima nicht, wenn Du nicht gerade 12 Volt brauchst. Ich vermute, dass Du ohne Wirkungsgradgewinn oder Verlust bei Manipulation des Reglers auch noch höhere Leistungen herausholen kannst. Bei doppelter Spannung allerdings auch vierfacher Verlust, nur im Eisen des Stators, also 1600 Watt. das könnte auch gut zuviel sein.