Klassisches Beispiel von Non-Carbon Leakage, trotz Sperrfrist habe ich diese Nachricht heute auf zwei verschiedenen Wegen erhalten. Kann morgen Vormittag einer von den Berlinern hingehen und hier berichten? Die Pressekonferenz zur Studie findet statt am:
25.März 2013, 11 Uhr bei der Deutschen Kreditbank, Taubenstr. 7-9, 10117 Berlin
Pressemitteilung: Versorgungslage herkömmlicher Energieträger angespannter als erwartet
PRESSEMITTEILUNG DER ENERGY WATCH GROUP
SPERRFRIST: 25.März 2013, 12 Uhr
*Globale Versorgungslage herkömmlicher Energieträger ist angespannter
als erwartet*
Neue Studie der Energy Watch Group präsentiert alarmierende Ergebnisse
zur zukünftigen Ressourcenverfügbarkeit
/Berlin, 25.03.2013. /Die globale Versorgungslage mit fossilen und
atomaren Rohstoffen ist entgegen der in letzter Zeit in der
Öffentlichkeit kommunizierten Prognosen sehr angespannt. So steuert die
USA aktuell auf den Höhepunkt der Schiefergasgewinnung zu, dem ein
tiefer Rückgang der Förderung noch in diesem Jahrzehnt folgen wird. Die
Erdölindustrie will den Förderrückgang der produzierenden Felder mit
steigendem Aufwand durch neue Fördersonden oder unkonventionelle
Erdölförderung ausgleichen. Doch neue Fördertechnologien wie Fracking
sind umstritten und in den meisten Fällen von schlechterer Qualität bzw.
teurer in der Erschließung oder haben einen höheren Schadstoffanteil.
In seiner neuesten wissenschaftlichen Studie präsentiert die Energy
Watch Group ein weltweites Versorgungsszenario mit fossilen und
nuklearen Brennstoffen bis 2030. Der Bericht basiert auf einer von der
Energy Watch Group in Auftrag gegeben Studie zur Ressourcenverfügbarkeit
im Jahr 2008, deren Daten aktualisiert und insbesondere die letzten 5
Jahre kritisch betrachtet wurden. Neben Erdöl wurde auch die
Verfügbarkeit von Erdgas, Kohle sowie die Situation der Kernenergie und
Uranversorgung untersucht. "Die Welt steht am Scheideweg seiner
Energieversorgung. Politik, Wirtschaft und Verbraucher müssen verstehen,
dass wir jetzt Maßnahmen ergreifen müssen, um zukünftige
Versorgungsengpässe zu vermeiden.“, so Werner Zittel, Autor der Studie
und Vorstand der Ludwig-Bölkow-Stiftung.
Die Studie belegt, dass billige und bisher reichlich vorhandene fossile
Energieträger zu Ende gehen. Erdgas- als auch die Kohleförderung werden
vermutlich um das Jahr 2020 das Fördermaximum erreichen. Der Initiator
der Energy Watch Group Hans-Josef Fell geht davon aus, dass: „Spätestens
der bald erwartete Rückgang der weltweiten Erdölförderung zu deutlichen
Versorgungsproblemen führen wird. Über ein oder zwei Jahrzehnte
betrachtet wird der Rückgang so groß werden, dass er nicht durch eine
Substitution mit Erdgas und Kohle ausgeglichen werden kann. Auch die
Kernenergie wird keinen wesentlichen Einfluss auf die zukünftige
Energieversorgung haben. Wir werden schnell an unsere Grenzen stoßen.“
*Wichtige Ergebnisse der Studie: *
* Gemäß der Förderanalyse ist es sehr wahrscheinlich, dass um das Jahr
2030 die weltweite Erdölförderung um etwa 40 Prozent gegenüber 2012
zurückgehen wird.
* Die USA wird nicht zum Erdölnettoexporteur aufsteigen. Die Förderung
von “light tight oil” wird in den nächsten 5 Jahren ihren Höhepunkt
erreichen, gefolgt von einem steilen Rückgang.
* Die europäische Ölförderung ist heute bei 3 Mb/Tag, das sind 60
Prozent weniger als im Jahr 2000 und nahe der damaligen Prognose.
Noch im Jahr 2004 hatte die IEA eine stabile Förderung bei 4,8
Mb/Tag für 2010 erwartet.
* Der um das Jahr 2015 eintretende vermutete Förderrückgang der
Schiefergasförderung in den USA wird den Förderrückgang der
konventionellen Erdgasfelder verstärken. Um das Jahr 2030 wird die
Gasförderung in den USA vermutlich deutlich unter dem heutigen
Niveau liegen.
* Die europäische Gasförderung befindet sich seit dem Jahr 2000 im
Förderrückgang. Dieser wird sich bis 2030 noch verstärken, wenn
Norwegen das Fördermaximum überschritten hat. Die unkonventionelle
Schiefergasförderung wird in Europa sicher nicht die Rolle spielen
wie in den USA. Die geologischen, geographischen und industriellen
Voraussetzungen sind in Europa wesentlich ungünstiger.
* Um den Erdgasbedarf Europas auf heutigem oder leicht steigendem
Niveau bei sinkender heimischer Förderung zu bedienen, müssen bis
2020 mehr als 200 Mrd. m³/a zusätzlich importiert werden.
* Russland ist heute nach den USA der zweitgrößte Gasförderstaat. Doch
auch dort ist die Gasförderung der größten Felder bereits im
Rückgang und der heimische Bedarf groß. Mit neuen Verbindungen nach
Asien wächst der Druck auf die europäischen Länder.
* China’s Kohlebedarf wächst schneller als die heimische Förderung, so
dass China vor wenigen Jahren von einem Exporteur zum, neben Japan,
größten Importeur von Kohle wurde.
* Der schnell steigende Bedarf wurde fast ausschließlich durch
Australien und Indonesien gedeckt. Die künftige Versorgung des
internationalen Kohlemarktes wird vor allem von der Entwicklung in
diesen beiden Staaten abhängen, wobei Indonesien in den letzten
Jahren die Förderung und die Exporte in einem Tempo ausgeweitet hat,
das an sein Ende kommt.
* Die Qualität der Kohle wird spürbar schlechter und durch die starke
Nachfrage aus China und Indien wird die weltweite Kohleförderung um
das Jahr 2020 das Fördermaximum erreichen.
*Über die Energy Watch Group*
Die EWG ist ein internationales Netzwerk von Wissenschaftlern und
Parlamentariern. Dieses Projekt wird unterstützt durch die
Ludwig-Bölkow-Stiftung und die Reiner Lemoine Stiftung. Die Energy Watch
Group beauftragt Wissenschaftler mit der Erstellung von Studien und
Analysen unabhängig von politischer oder ökonomischer Einflussnahme.
Themen sind: Die Verknappung fossiler und nuklearer Energieträger,
Szenarien zur Einführung regenerativer Energieträger und Strategien zur
Sicherung einer langfristig stabilen Energieversorgung zu annehmbaren
Preisen.
Die Wissenschaftler sammeln und analysieren nicht nur ökologische,
sondern vor allem auch ökonomische und technologische Zusammenhänge. Die
Studienergebnisse werden nicht nur in Expertenkreisen, sondern auch der
politisch interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.
*Hans-Josef Fell*
Hans-Josef Fell, ist seit 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages und
dort Sprecher für Energie und Technologie von Bündnis 90 / Die Grünen.
Er ist Autor des Erneuerbare-Energien- Gesetzes (2000) und war
Wegbereiter der Steuerbefreiung für Biokraftstoffe. Er ist Chairman des
Parlamentarierbeirates der Energy Watch Group und Mitglied des World
Council for Renewable Energy.
*Dr.rer.nat. Werner Zittel*
Dr.rer.nat. Werner Zittel, Autor der Studie und Vorstand der
Ludwig-Bölkow-Stiftung. Zittel war nach seinem Physik-Studium
wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der DLR in Stuttgart und der
Fraunhofer-Gesellschaft in München. Seit 1989 bei der Ludwig-Bölkow-
Systemtechnik mit den Arbeitsschwerpunkten: Umweltaspekte der
Energieversorgung, energiewirtschaftliche Grundsatzfragen und die
Analyse von Energieversorgungssystemen.
*Pressekonferenz zur Studie: *
25.März 2013, 11 Uhr
DKB, Taubenstr. 7-9, 10117 Berlin
*Pressekontakt: *
Doreen Rietentiet
DWR eco GmbH
Tel: 017621144095
E-Mail: dr@dwr-eco.com