Ecopower 1.0: Nachtabsenkung sinnvoll?

  • Hallo,


    für alle welche etwas mehr bezahlt haben, kann man die laufzeitabhängigen Kosten auch ohne Excel berechnen.


    Nehmen wir an, dass KWK-Zuschlag und Stromsteuererstattung die Brennstoffkosten decken. Bei jährlichen 500 € Vollwartungskosten und 10.000 € Investitionskosten für den Stromteil ergeben sich für 10 Jahre insgesamt 10 x 500 € + 10.000 € = 15.000 €. Diese Summe dann einfach durch die gesamte Strommenge innerhalb der 10 Jahre teilen. z.B. bei jährlich 4.000 kWh dann eben 10 x 4.000 = 40.000 kWh. Ergebnis 15.000 € / 40.000 kWh = 37,5 Cent/kWh
    Nach dieser Rechnung ergeben sich folgende Werte.


    Laufzeit pro Jahr / Preis pro kWh Strom in €


    1.000 / 1,50
    2.000 / 0.75
    3.000 / 0,50
    4.000 / 0,37
    5.000 / 0,30
    6.000 / 0,25


    Es lässt sich schön erkennen, dass mit steigender Laufzeit die Kosten pro kWh sinken. Leider wird aber auch klar, dass selbst bei 6.000 Betriebsstunden die Erzeugungskosten über dem einfachen Netzbezug liegen , schließlich müssen auf die 25 Cent bei Eigennutzung noch die 19 % Mehrwertsteuer entrichtet werden. Auch der Verkauf an den Netzbetreiber für rund 5 Cent bringt keinen Gewinn.


    Zur Berechnung mit anderen Anschaffungskosten einfach oben die 10.000 € durch diese ersetzen. Da sieht man schnell das selbst mit günstigen Anschaffungskosten von 3.500 € und 4.000 Stunden der Strompreis über 21 Cent liegt.



    Mit freundlichen Grüßen

    Einmal editiert, zuletzt von Fuchs ()

  • Nehmen wir an, dass KWK-Zuschlag und Stromsteuererstattung die Brennstoffkosten decken.


    Diese Annahme ist sehr, sehr optimistisch !


    Das macht Deine Kernaussage aber um so richtiger ...


    ... vielen Dank für Deine Darstellung (man kann es gar nicht oft genug vorrechnen).

  • [quote='Fuchs','index.php?page=Thread&postID=72840#post72840']Nehmen wir an, dass KWK-Zuschlag und Stromsteuererstattung die Brennstoffkosten decken.


    Diese Annahme ist sehr, sehr optimistisch !
    quote]


    vieleicht meint er nur die gasmenge für die stromproduktion ?( ...
    aber in seiner rechnung fehlt die wärmemenge die auch was wert ist.. :whistling:


    gruß db

    db Strom Wärme Wasser
    16356-Werneuchen-Wegendorfer Str. 51
    zertifizierter Vaillant ecoPOWER-Partner
    BHKW: ecoPower 1.0 PV: 26,2 kWp HV: Fröling S4
    geplant für 2014: Vaillant Brennstoffzelle

  • Hallo,


    das ist natürlich richtig, das war nicht eindeutig. Hier nochmal etwas ergänzt.


    Für alle welche etwas mehr bezahlt haben, kann man die laufzeitabhängigen Kosten auch ohne Excel berechnen.


    Betrachtet wird nur der Anteil der Stromerzeugung. Der Gasanteil für die Wärme wird hier nicht berücksichtigt. Geht sozusagen 1:1 durch. ( 1kWh Gas = 1kWh Wärme) . Daher wird ebenfalls nur der Anteil aus den Anschaffungskosten der auf die Stromerzeugung entfällt, zur Rechnung herangezogen.


    Nehmen wir an, dass KWK-Zuschlag und Stromsteuererstattung die Brennstoffkosten zur reinen Stromerzeugung decken, also in etwa 1,2 kWh pro kWh Strom. Bei jährlichen 500 € Vollwartungskosten und 10.000 € Investitionskosten für den Stromteil ergeben sich für 10 Jahre insgesamt 10 x 500 € + 10.000 € = 15.000 €. Diese Summe dann einfach durch die gesamte Strommenge innerhalb der 10 Jahre teilen. z.B. bei jährlich 4.000 kWh dann eben 10 x 4.000 = 40.000 kWh. Ergebnis 15.000 € / 40.000 kWh = 37,5 Cent/kWh
    Nach dieser Rechnung ergeben sich folgende Werte.


    Laufzeit pro Jahr / Preis pro kWh Strom in €


    1.000 / 1,50
    2.000 / 0.75
    3.000 / 0,50
    4.000 / 0,37
    5.000 / 0,30
    6.000 / 0,25


    Es lässt sich schön erkennen, dass mit steigender Laufzeit die Kosten pro kWh sinken. Leider wird aber auch klar, dass selbst bei 6.000 Betriebsstunden die Erzeugungskosten über dem einfachen Netzbezug liegen , schließlich müssen auf die 25 Cent bei Eigennutzung noch die 19 % Mehrwertsteuer entrichtet werden. Auch der Verkauf an den Netzbetreiber für rund 5 Cent bringt keinen Gewinn.


    Zur Berechnung mit anderen Anschaffungskosten einfach oben die 10.000 € durch diese ersetzen. Da sieht man schnell das selbst mit günstigen Anschaffungskosten von 2.000 € und 4.000 Stunden der Strompreis über 17 Cent liegt.



    Mit freundlichen Grüßen



  • ja aber der stromanteil am bhkw kostet nicht 500 euro in der wartung :whistling:
    und kostet der stromanteil am bhkw keine 10000 euro :whistling:


    du nimmst den preis für wartung und anschaffungskosten für das gesamt bhkw
    daher kann deine rechnung nicht stimmen


    gruß daniel

    db Strom Wärme Wasser
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  • @Fuchs


    mit dem alten preis gerechnet:


    7200 euro davon 40% für stromanteil : 2880 euro +
    wartung 50 euro/jahr 500 euro ich weiß ja nicht was du am wr etc. warten willst ?(
    kostet der stromanteil auf 10 jahre 3380 euro


    bei 40000 kwh 8,45 ct
    bei 50000 kwh 6,76 ct
    bei 60000 kwh 5,63 ct


    du kannst es auch gerne mit 10000 euro rechnen...ändert daran auch nicht viel


    gruß daniel

    db Strom Wärme Wasser
    16356-Werneuchen-Wegendorfer Str. 51
    zertifizierter Vaillant ecoPOWER-Partner
    BHKW: ecoPower 1.0 PV: 26,2 kWp HV: Fröling S4
    geplant für 2014: Vaillant Brennstoffzelle

  • Fuchs hat völlig recht und Daniel625 will es einfach nicht verstehen.


    Ich hätte auch Freude an einem Ecopower 1.0, allerdings nicht wenn ich die wirtschaftliche Brille aufsetze.


    Das BHKW ist als reine Zusatzinvestition zur Stromerzeugung zu betrachten.


    Das gilt insbesondere bei einer Erweiterung einer bestehenden Heizung, aber auch bei einer Neuinstallation mit Spitzenlasttherme.


    Man braucht das BHKW nicht, um die Wärme zu erzeugen. Die Wärme ist sogar teuerer, als wenn man sie mit der Spitzenlasttherme erzeugt, weil deren Wirkungsgrad besser ist. Punkt.


    Ich habe das hier vorgerechnet ...


    Warum hat eigentlich noch keiner gesagt, dass das BHKW viel zu teuer ist (pro installierter kWh Strom).


    Was kostet eigentlich das BHKW-Modul einzeln (ohne Wärmeauskopplung) ?


    Was kostet eigentlich der Motor mit angeflanschtem Generator und Wechselrichter einzeln (von mir aus als Ersatzteil) ?


    Der Rest ist ja nur ein bischen Installationsmaterial ;)

  • Moin,


    @ Fuchs @ Krimhild


    Wie eingangs des Beitrages geschrieben geht es hier primär um die Frage ab welchem Eigenverbrauch das BHKW abgeschalten werden sollte und der SLK übernimmt.


    Für eine umfassende Wirtschaftlichkeitsberechnung berücksichtigt die Tabelle nur etwa 10% der Faktoren.


    Eure Rechnerei betrachtet einseitig nur die Stromseite - Das ist falsch !!


    Technisch bedingt wird zu jeder kWh Strom etwa das 2 bis 3 fache an Wärme erzeugt. Und diese Wärme wird bei BHKW genutzt - würdet Ihr die Wärme wegwerfen schaut es so aus wie Ihrs rechnet.


    Deshalb macht meine Excel eine Gegenüberstellung zwischen SLK und BHKW. Solange der ausgegebene "Mehrpreis" kleiner ist als Euer Netzbezugspreis ist die Sache rund.


    Das Ergebniss für 10.000€ Invest und 500€ Wartungsvertrag muß demnach so aussehen.


    Laufzeit pro Jahr / Mehrkosten pro Betriebstunde ( = kWh ) €


    1.000 / 1,39
    2.000 / 0.65
    3.000 / 0,40
    4.000 / 0,28
    5.000 / 0,20
    6.000 / 0,15


    Bei derzeiteigen Strompreisen von fast 30Cent ist man ab etwa 3800Bth ( bei 100% Eigennutzung ) pari.


    Gerade bei Erweiterung einer bestehenden Gasheizung kann das Eco seine Trümpfe ausspielen! Wie wirtschaftlich ein Vitotwin mit einer Investition jenseits 20.000€ sein kann mag jeder an 10Fingern für sich selbst abzählen.


    mfg


    PS: die Faustregel, das durch die KWK Zulage der Preis des Gasmehrverbrauches für Stromerzeugung aufgefangen wird, existiert tatsächlich ist aber wirklich nur als grobe Schätzung zu verstehen.

  • würdet Ihr die Wärme wegwerfen schaut es so aus wie Ihrs rechnet


    Wir werfen die Wärme nicht weg, weil wir vom GasMEHRverbrauch für die Stromerzeugung sprechen.


    Würden wir die Wärme wegwerfen, wären die Erzeugungskosten für den Strom auf dem Niveau eines Notstromgenerators.


    Ich geb Dir insofern recht, als wir die Abschreibung für die Wärmeerzeugung vernachlässigen (hier müsste man die Werte für den SLK ansetzen).


    Mag sein dass wir einen etwas unterschiedlichen Blickwinkel haben, aber ich wiederhole meine Kernaussage trotzdem noch mal.


    Die BHKW Wärme ist teuerer als die SLK Wärme !


    Und zurück zur Eingangsfragestellung:


    Der Idee der Nachtabsenkung liegt der Übergang von wärmegeführter Fahrweise zur stromgeführten Fahrweise zugrunde - was ich prinzipiell gut finde ...

  • Hallo,


    mit dem Ansatz eines Wärmewertes in einer Wirtschaftlichkeitsberechnung wäre ich immer ein bisschen vorsichtig. Denn dann müsste der Wert der von einer alternativen Brennwert-Therme erzeugten Wärme ja bei einem Vergleich ebenfalls berücksichtigt werden. Und solche Berechnungen hätten dann immer das komische und realitätsferne Ergebnis, daß ich mit einer Brennwert-Therme - obwohl ich ja bezahltes Gas reinstecken muss - keine Heizkosten mehr habe. Ich erhalte ja schließlich wertvolle Wärme...


    Dabei wirft man die Wärme ja nach der Nutzung wirklich weg: Mit Lüften durch das Fenster, mit Warmwasser in die Kanalisation, mit Wärmestrahlung über die Gebäudehülle ;)


    Wenn der Wert der Wärme doch berücksichtigt wird, dann muß auf der anderen Seite ja die Wärme vom Nutzer bezahlt werden und als Kosten berücksichtigt werden - also ist das ganze doch nur ein rechte-Tasche-linke-Tasche-Spiel. Zumal die eigentliche Wärmeerzeugung wegen des reinen Wärmewirkungsgrades wie oben geschrieben beim BHKW ungünstiger ist als bei einer Therme.




    Oder sehe ich da was falsch? :S


    André

  • Zitat

    Eure Rechnerei betrachtet einseitig nur die Stromseite - Das ist falsch !!


    Alikante... Wie schon im BAFA Thread versteht ihr es einfach nicht.
    Gebt euch doch mal bitte Mühe!!!!


    Die Wärme erhalte ich auch von einer normalen GAS-Therme und das sogar effizienter!!!
    Eine Gas-Therme kostet ca. 8000€. Jeder Euro den mich eine BHKW Installation mehr kostet, gebe ich also nur dafür aus, dass das Gerät auch Strom erzeugt. Und diese Mehrkosten müssen durch die Stromproduktion erst wieder reinkommen --> sich irgendwie amortisieren!


    Die Wärme wirft man daher bei allen Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen nicht weg. Im Gegenteil! Man geht sogar davon aus, dass diese zu 100% genutzt wird! Betrachtet wird dann die Stromproduktion, deren Eigennutzung, die Einspeisung und den aus diesen Punkten erzielten Gewinn / Ersparnis! Deswegen auch die Aussage, dass sich ein BHKW nur durch dessen Stromerzeugung amortisiert! Die Wärmenutzung wird vorrausgesetzt!


    Ausserdem ist der Wärmebedarf ein BEDARF der mich Geld in Form von GAS kostet. Da spare ich nichts und gewinne auch nichts dabei! Der Wärmebedarf des Hauses dient bei den Berechnungen nur dafür, um festzustellen, wie lange das BHKW vermutlich laufen wird.


    Wenn mich eine Gas-Thermen installation komplett 8000€ kostet, eine BHKW Installation aber 21.000€, dann sind es 13.000€ BHWK Aufpreis... Und diese 13.000€ müssen sich erstmal durch die Stromproduktion amortisieren! Genau das hatte ich auch im BAFA Thread vorgerechnet.


    Nun verstanden?!

  • Und diese 13.000€ müssen sich erstmal durch die Stromproduktion amortisieren!

    ...und das geht im EFH nur über einen möglichst hohen Eigenverbrauch. Nix anderes wird hier im Forum seit Jahren rauf und runtergebetet.
    Klassisch aneinander vorbeigredt :aok:

    Die dezentrale KWK ist keine Brücke - sie ist die Lösung :thumbup:


    und der Spenden-Button für unser Forum ist auf der Portal-Seite rechts :!: