Eigenbau: Farymann 15W435 als Basis für BHKW geeignet?

  • Moin,


    der häufigere Mölwechsel kommt davon: Ob Diesel oder Pölbetrie, es gelangt immer etwas vom Kraftstoff in das Motoröl. Der Diesel wird aber, wenn das Möl heißer wird, wieder verdampft, das Pöl nicht. Das ist ja auch der Grund, warum z.B. eine Dieselstandheizung nicht mit Pöl funktioniert, es liegt an der nicht vorhandenen Fähigkeit zu verdampfen. Bei einem Motor mit Direkteinspritzung ist das noch viel gravierender. Im kaltem Zudstand ist der Eintrag von Pöl ins Möl besonders stark, das polymerisiert dann, als Ergebnis gibts Puddingmöl - Motor kaputt. Deswegen werden Direkteinspritzermotoren im Zweitankverfahren betrieben, also starten mit Diesel, wenn er warm ist, umschalten auf Pöl. Das ist bei Vorkammerdiesel nicht nötig. Der Königsweg wäre, und bei Standmotoren auch umzusetzen, das Pöl erst als Möl zu benutzen und dann dem Motor zur Verbrennung zuzuführen. Grundsätzlich ist das Pflanzeöl das bessere Motoröl.


    Bernd, wenn du doch schon eine Pölquelle hast, der Rest ist doch nicht das Problem. Passende Notstromdiesel gibts doch in der Bucht. Oder wenn es nur ein Motor sein soll: Vorkammer und Reiheneinspritzpumpe, dann den Motor aus einem W124. Damit kannst du doch dein lokales Strom - und Wärmenetz auf die Beine stellen. Andernfalls nehme ich dir gerne was von deinem Pöl ab;)



    Gruß Georg

  • Aber immerhin 25m³ pro Jahr, für dessen Verbrennung zur Zeit noch Geld bezahlt wird. Ein Erfinderteam versucht sich seit Längerem, das Pommesöl (oder ist das eher Fett? ) schadstoffarm zu verwerten. Ich denke, trotz Patenten ohne den durchschlagenden Erfolg.
    Wenn ich das richtig sehe, schaffen das zwei kleine Einylinder in einem halben Jahr zu verbrennen.
    Was sagst Du? Pöl ist geeignet als Möl? 2 Liter pro Stunde könnten frisch durch die Ölwanne laufen...
    Bei den Pölern versagen die Einspritzpumpen doch reihenweise wegen mangelhafter Schmierung?


    Ja, dann sollten wir uns wirklich mal näher unterhalten. Die Pölquelle sprudelt bisher regelmäßig. Die "Entsorgung" muss aber schon einer Art Zertifikation genügen.


    Was ich schon überlegte, Pöleinpustung mit Wasserdampf. Das wäre einfacher als mit Luft. Der Wasserdampf würde mit Auspuffwärme bei hohem Druck und hoher Temperatur eingespritzt. möglicherweise, ich hege noch Zweifel, reduziert das NOx und Ruß? Die Rheinbahner mit ihren 50% Treibstoff/50% Wasserbussen behaupten das.
    Dampf würde noch besser vernebeln. Die Verdampfungswärme würde bei Brennwertnutzung zurückgewonnen.
    Vorkammerdiesel, das hieße ja, Zerstäubung mit Luft.

  • Tja, die Einspritzpumpe ist natürlich bei Pöl eher gefährdet, grundsätzlich ist der Motor ja auch auf Diesel ausgelegt. Pöl hat auch bei sommerlichen Temperaturen eine 10fach höhere Viskosität als Diesel. Das bekommt man verbessert indem das Pöl aufgeheizt wird. Eine Beigabe von 5% Diesel bewirkt ebenfalls eine erhebliche Herabsetzung der Viskosität, besonders anzuraten im Winter. Ein sicheres Verfahren, die EP zu schrotten ist, nach dem Start sofort mit der Drehzahl über 2000 U/min zu gehen. Immer erst warten, bis das Pöl 60° hat. Die Kolben der EP sind dermaßen hochpräzise gefertigt. Wenn nun mit kaltem Motor gestartet wird, dehnen sich die Kolben schneller aus als das Gehäuse - wegen der höheren Reibung des kalten Pöls (kann man das so sagen?)- also Kolbenfresser.


    23m³ ist natürlich eine ordentliche Menge. Wobei Fette schon eine Herausforderung sind, immerhin muss das Zeug vorgewärmt werden, warm bis an den Motor herangeführt werden und wehe, der Motor schaltet sich ab. Wenn die Leitungen voll kaltem Fett sind, dann aber gute Nacht.


    Andererseits kann ich aber nicht verstehen, dass es Probleme gibt, das Zeug los zu werden. Meines Wissens würde das ein Biogasanlagenbetreiber mit Kusshand nehmen, Öle und Fette sind doch der Turbo für so eine Anlage.

  • Zitat

    Andererseits kann ich aber nicht verstehen, dass es Probleme gibt, das Zeug los zu werden.


    Das Problem, gerade bei großen Mengen, ist halt das der "Lieferant" einen Entsorgungsnachweis von dir braucht.


    Zitat

    Meines Wissens würde das ein Biogasanlagenbetreiber mit Kusshand nehmen, Öle und Fette sind doch der Turbo für so eine Anlage.


    Für die Methanerzeugung nicht. Die Anlage muss darauf ausgelegt sein sowas zu schlucken - und dann auch nur als Beimischung.
    Außerdem hat man mit Essensabfällen ein Geruchsproblem. Nicht im Gärtank, der ist ja dicht. Aber vorher beim Lagern und Beschicken.



    Über PÖl als Motoröl hatte ich mir seinerzeit auch Gedanken gemacht. Das mag hinhauen. Aber gebrauchtes Frittenfett? Da ist ja alles mögliche mit drin - lieber nicht...



    mfg JAU