GUD-Planung für Krefeld-Uerdingen

  • Trianel/Aachen plant in Krefeld Uerdingen ein sehr großes GUD-Kraftwerk von 1,2 Gigawatt elektrischer Leistung. Usprünglich war ein "australisches " Steinkohlekraftwerk geplant, mit 750 Megawatt elektrischer Leistung. Die Aufstockung ist erforderlich, weil das GUD-Kraftwerk im Gegensatz zum Steinkohlenktaftwerk sehr viel weniger Abwärme erzeugt, die im angrenzenden Chemiepark als Prozesswärme benötigt wird(weltgrößter Hersteller einiger Kunststoffe und Pigmente) Diese Wärmeleistung wird nicht konstant abverlangt, was den Betrieb des Kraftwerks unrentabler macht, obwohl sich Gasturbinen gut regeln lassen. Es sollen eh zwei Blöcke errichtet werden. Nun kommt von Reiner Priggen , Fraktionsvorsitzender der Grünen in NRW, die Anregung, sowohl Krefelder Haushalte an die Wärmequelle anzuschließen, wie auch den breiten Niederrhein zu untertunneln und rheinnahe Gebiete von Duisburg mit Wärme zu versorgen, was wegen der Länge der Leitungen natürlich mit Verlusten verbunden ist. Trotzdem, nur so lässt sich der teure Brennstoff Gas bezahlen. Zusammen mit dem Wärmebedarf der Industrieanlagen erscheint solch ein eigentlich viel zu großes Heizkraftwerk trotz gewaltiger Verluste in der Heiznetzverteilung lohnend, da die Industrie zur Zeit ohnehin die entsprechenden Mengen Heizöl ohne jegliche Erzeugung elektrischer Energie verpulvert, was einen riesigen Energieverlust bedeutet.
    Ich habe mich entschlossen, obwohl ich im Abgasfahnengebiet des Kraftwerks woghne, diesem Projekt zuzustimmen, da es insgesamt Emissionen einspart, wie es unsere BHKWS auch tun, wenn wir nicht gerade Heizstäbe und Nachtspeicheröfen benützen, die nur den Strom über Umlagen unnötig teuer machen und umweltschädigend sind.


    Ein weiterer Vorteil der Trianel-Anlage ist, dass sie in Zusammenarbeit mit den beiden benachbarten Stadtwerken elektrischen Strom wegelagerergebührenfrei einspeisen kann, was unsereins noch versagt ist.


    In der DDR hat es 10km lange Fernwärmeleitungen gegeben, mit verheerenden Wärmeverlusten. Das GUD Krefeld-Ürdingen könnte 200.000 Wohnungen mit Wärme versorgen, wenn nicht die Industrie ähnlich hohen Bedarf hätte. So viele Wohnungen sind gar nicht in erreichbarer Nähe.


    Also, ein Ausnahmefall eines großen "BHKWs".
    Kleinere Einheiten von unter 10 Megawatt könnten jedoch die gesamte Republik überaus wirtschaftlich versorgen und starke Bedarfsschwankungen voll auffangen. Aber man will uns nicht. Denn auch mit Regelleistung kann man Geld machen, siehe Trianel:


    Das Trianel-Kraftwerk soll eine Größe haben, bei der solch eine Regelleistung stark ins Geld geht. Trianel versucht deshalb, die Regierung zu erpressen, Steuergelder bereitzustellen, damit man geneigt ist, ungeliebte alternativ erzeugte Energien abzupuffern. Alternativ erzeugte Energie soll also einmal durch Umlagen finanziert werden und dann noch einmal bezahlt werden, damit man GUD-Kraftwerke zurückzufahren gewillt ist.
    Ich halte es für eine bodenlose Unverfrorenheit . Alternative Energie soll konventionell erzeugte Energie ersetzen. Warum sollen wir doppelt und dreifach dafür bezahlen? Dreifach, weil ein GUD-Kraftwerk ohnehin mit Regierungshilfe finanziert wird.


    Ich schlage vor, unsere BHKWs können frei ins Netz einspeisen, ohne jede Wegelagerergebühr, wie es das Trianel-Heizkraftwerk auch kann. Wir haben den großen Vorteil, dass wir Wärme in besonders hohem Maße zwischenspeichern können und so ein sehr viel höheres und schnelleres Regelvermögen bereitstellen können.

  • Schön zu hören, dass GuD-Gaskraftwerke mit zusätzlicher Wärmeauskopplung noch geplant und gebaut werden. Wenn zum späteren Zeitpunkt solche Kraftwerke mit EE-Gas betrieben werden halte ich sie immer noch trotz des schlechtern Wirkungsgrades für sinnvoll.
    Die BHKW-Lobby ist leider zu klein und zu defensiv gegenüber den großen Vier und Stadtwerken, um für ein Verzicht auf Netzentgelte durchzusetzen. Die Sonnenanbeter und Windmüller haben das gleiche Problem.