Ecopower 4.7 - Stromerzeugung - Probleme mit L2

  • Hallo,


    ich habe seit ca. 4 Monaten ein Ecopower 4.7 und die EcoHome-Software.
    Bei der Elektro-Anzeige im EcoHome sind bei L2 fast immer große Abweichungen gegenüber L1 und L3 zu beobachten. Liegt hier möglicherweise in Defekt beim BHKW vor?
    Müssten die Werte (abgesehen von den normalen Netzschwankungen) sich nicht annähernd im gleichen Bereich bewegen?
    In meinem Fall liegen Spannung, Stromstärke u. Leistungsfaktor meist wie folgt:
    L1: 235-240V 6,4 bis 6,9A 0,99-1,00
    L2: 228-236V 5,8 bis 6,1A 0,95-0,97
    L3: 232-238V 6,4 bis 6,9A 0,98-1,00
    Die Werte bei L2 weichen immer von den Werten bei L1 und L3 ab (siehe pdf-file).


    Kann mir hier jemand weiterhelfen bzw. die Abweichungen erklären? Sind diese Abweichungen normal?
    Vielen Dank im Voraus.


    MfG, deuba

  • Kann mir hier jemand weiterhelfen bzw. die Abweichungen erklären? Sind diese Abweichungen normal?


    Meldet die Anlage eine Störung ? Antwort: nein. Also liegen die Werte im "grünen Bereich". Hat das Netz bei Dir eine große Schieflast z.B. durch einphasig Einspeißung oder Verbrauch (darauf deuten die unterschiedlichen Spannung hin) kann der WR das nicht ausregeln. Dann gibt es eben einen cos von ungleich 1.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
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  • Zunächst mal vielen Dank für die Antwort.
    Ich möchte mich noch einmal dazu äußern bzw. einige Fragen stellen.


    Dass der Leistungsfaktor (cos phi) schwankt, verstehe ich.
    Nur kann ich nicht so recht nachvollziehen, dass die Stromstärke bei L2 nie über 6A kommt, die anderen sich aber zwischen 6,5A und 7A bewegen.
    Das BHKW liefert ca. 4,5 kW, manchmal auch nur knapp über 4,3 kW bei 3.400 u/min. Ich hätte aber auch gern mal die 4,7 oder knapp darunter, zumindest dann, wenn im Haus Spitzenlast benötigt wird.
    Die Unterschiede bei den Stromstärken sind auch dann vorhanden, wenn bei L2 und L3 annähernd gleiche Spannungen (ca. 234 V)
    vorliegen. Die Schwankungen auf die Hauslast zurückzuführen erscheint mir nicht plausibel, da bei geringer Last (Lastkurven der einzelnen Phasen des gesamten Hauses siehe Anhang, gemessen mittels Flukso in Zusammenarbeit mit dem Projekt mySmartGrid vom Fraunhofer Institut) relativ gleichmäßig verlaufen (zumindest zu bestimmten Zeiten) und kaum Schwankungen vorliegen. Lasten zwischen 500 u. 800 Watt je Phase sollten doch sicher nicht als Schieflast anzusehen sein.
    Bei Volllast des Hauses (in der Spitze bis zu 8 kW auf einer Phase) mit starken Schwankungen konnte ich bzgl. der Elektro-Daten keine nennenswerten Veränderungen gegenüber Schwachlastzeiten mit ganz geringen Schwankungen beobachten. Somit scheiden Lastschwankungen des Hauses als Begründung für die Abweichungen eigentlich aus.


    Bzgl. Störmeldungen verhält sich das wie folgt:
    Beim täglichen „Zwangsneustart“ treten durchschnittlich aller 3 Tage 5-15 Fehlermeldungen auf.
    Zum Teil liegt das wohl im Aufbau des Motors begründet, dass er wohl je nach Stellung der Spulen mehrere Startversuche benötigt.
    Das müsste wohl dann die Fehlermeldung „T: Fehlstart PowerStart“ sein.
    Wieviele Fehlstarts sind aber als normal anzusehen?


    Weiterhin tauchen aber auch regelmäßig folgende Meldungen auf: „T: Kommunikation Wechselrichter“, „Z: Kommunikation Steuerung“.
    Kurz vor meinem 1.Posting habe ich nach 4 Monaten Betrieb bereits einen neuen Motor erhalten. Die elektrische Leistung des ersten Motors war bis
    dahin auf 4,1 kW gesunken (bei 3.600 u/min). Da in den vergangenen 4 Betriebsmonaten der Motor 8 mal nach der täglichen Zwangsabschaltung nicht wieder gestartet war (u. a. mit Fehlermeldungen bzgl. des Wechselrichters) und ich nun beim neuen Motor auch wieder Fehlermeldungen erhalte, grübel ich nun wieder, ob hier tatsächlich alles in Ordnung ist.
    Die Fehlermeldungen werden ja sicherlich ihren Grund haben.
    Bis Mitte April, als noch rund um die Uhr nahezu die volle Heizleistung des BHKW abgefordert wurde, lief der (neue) Motor mit 3.400 U/min und
    lieferte ca. 4,4 kW. Wie bereits erwähnt, würde ich würde auch gern mal die 4,7 kW sehen – das war mir aber leider bisher nicht vergönnt. Die 12,5 kW Heizleistung sind laut Anzeige BHKW vorhanden.


    Als ich Mitte Februar beim Motortausch den Vaillant-Techniker fragte (bzw. bat), die Drehzahlbegrenzung auf 3.600 einzustellen, hat er das „verweigert“ und meinte, er könne nur 3.400 u/min einstellen.
    Laut Datenblatt Vaillant soll doch die max. el. Leistung eines Ecopower e 4.7 bei 4,7 kW liegen, wobei hier eine Toleranz von 5% angegeben wird.
    Das bedeutet dann allerdings auch, dass eine el. Leistung von unter 4,46 kW außerhalb der Toleranz liegt und das BHKW nicht korrekt
    arbeitet bzw. irgendwo evtl. ein Fehler vorliegt.


    Also, noch einmal meine Fragen:
    Wieviele Fehlstarts sind als normal anzusehen?
    Ist es normal, dass durchschnittlich aller 3 Tage etwa 5-15 Fehlermeldungen beim Neustart auftauchen (abzulesen per Ecohome)?
    Deuten insbesondere die Fehlermeldungen „T: Kommunikation Wechselrichter“ und „Z: Kommunikation Steuerung“ auf einen vorliegenden Defekt hin?
    Welche el. Leistung kann ich bei einer Drehzahl von 3.400 u/min erwarten bzw. sollte ich verlangen, die max. Drehzahl wieder auf 3.600 u/min einzustellen?
    Oder muss ich von den 4,7 kW erstmal 200-300 Watt generell abziehen, weil das BHKW selbst so viel Energie mit seiner Steuerung usw.
    verbraucht? (Die Pumpen für Heizkreislauf und Warmwasser wurden lt. ausdrücklicher Aussage Elektriker auf den Hauslicht-Stromzähler geklemmt und dürften somit keinen Strom vorher abzweigen.)


    Vielleicht kann mir ja einer der Experten meine Fragen beantworten.
    Vielen Dank schon mal im Voraus.

  • Vervollständige bitte mal dein Profil, man kann dort nix ersehen...
    IB, Laufzeit bisher etc.pp.
    Nach 4 Monaten bereits Motorwechsel ist mehr als ungewöhnlich... Weißt du, ob das ein neuer Schrick-Motor (Monteur befragen) ist/war - oder stand/steht auf dem Zylinderkopf etwa noch "Maraton" drauf ?
    Gruß, pamiru48

  • Auch ein Schrick-Motormonteur hat mal einen schlechten Tag. Also kann schon mal ein Motor auch aus der Reihe tanzen. Wurde ja in der Gewährleistung getauscht, also außer Ausfallstunden kein finanzieller Nachteil.


    Lt. Vaillant Datenblatt sollen die versprochenen Leistungswerte bei einer Drehzahl von 3.400 U/min erzielt werden. Die von deuba angegebenen Werte sind auf keinen Fall akzeptabel, denn selbst nach dem Motorwechsel hat sich nicht viel geändert. Mein neuer Schrickmotor liefert auch nach nun erreichten 12.000 Bh bei 3.300 U/min( freiwillige Selbstbegrenzung um die Lebensdauer des Motors zu strecken und auch Geräuschentwicklung des Gerätes zu begrenzen ) ca. 4,5 bis 4,6 kW Pel. Hier muss also nachgebessert werden. Da musst Du halt bei Vaillant ständig auf die gleiche Stelle pinkeln, bis es denen stinkt. Was anderes hilft da nicht.


    Die Startprobleme können durchaus bei Veränderung der Werte der Stellmotoren verbessert werden. Da lass ggf. mal unseren ecopowerverbauer nachschauen. Aber Achtung, die Reaktion kann schon ein paar Tage dauern, wenn Du nicht gleich was bei ihm kaufst ;-_ .


    Solange Du noch Gewährleistung auf Deine Maschine hast, würde ich mir noch keine Gedanken über Defekte an dem verbauteten Elektronikschrott machen. Mein erster Wechselrichter war nach 3 Monaten Betrieb verraucht. Inzwischen habe ich den vierten Wechselrichter drin. Kostet auch nur 1.300,- Euronen incl. Arbeitslohn, Anfahrtkosten und Märchensteuer. :thumbup:

  • Hallo Herzogsweg16,


    die angezeigten Werte in Ecohome sind glaube ich mehr eine Wunschvorstellung von Vaillant. Die Nettostromerzeugung liegt weit darunter, das kann jeder mal selbst messen oder vom Elektriker messen lassen. Interessehalber hatte ich am Anfang auch die angezeigten Ströme selbst mal mit einer Strommesszange gemessen, selbst die lagen unterhalb der in der Software angezeigten Werte. Die thermische Leistung wird nur errechnet und spiegelt aus meiner Erfahrung auch nicht die Realität wieder, diese liegt ca. 1kW darunter. Das einzige was so richtig stimmt auf dem technischen Datenblatt ist die aufgenommene Gasmenge :D
    Fehlstarts treten immer dann auf, wenn die Starteinstellung des Gasmischers nicht mehr zur Luftleistung passt oder, wie neuerdings bei mir, es der Generator nicht schafft die notwendige Startdrehzahl immer sicher zu erreichen, dann öffnet nicht mal das Gasventil und es kommt zu allen von dir angegebenen Fehlern. Die Drehzahl kann von deinem Servicemonteur schon hochgestellt werden, aber das habe ich bisher bei mir auch nicht gemacht nach all den Berichten über defekte Motoren aus diesem Forum.
    Ich habe übrigens noch den ersten Marathon Motor, gibt es Vorteile bei den erwähnten Schrickmotoren oder sind die baugleich unter einem neuen Label?

  • Ich habe übrigens noch den ersten Marathon Motor, gibt es Vorteile bei den erwähnten Schrickmotoren oder sind die baugleich unter einem neuen Label?

    Äußerlich konnte ich keine Veränderung feststellen. Aber der Motor wurde durch die Firma Schrick wohl grundlegend überarbeitet. Mein Eindruck ist, dass diese Motoren ggü. den Marathonrasenmähermotoren laufruhiger sind und scheinbar auch haltbarer. Meiner zeigt jedenfalls nach jetzt 12.000 Bh noch keine Schwächeerscheinungen.


    Das einzige was so richtig stimmt auf dem technischen Datenblatt ist die aufgenommene Gasmenge

    Und selbst die ist die ist die Einzige, die in den Werten gern überschritten wird. :whistling:

  • Das einzige was so richtig stimmt auf dem technischen Datenblatt ist die aufgenommene Gasmenge


    Da kann nur der "Wunsch Vater dieser Erkenntnis" sein...
    Ich habe seit ca. 2 Jahren einen S0-Recorder über Impulszähler am Gaszähler im Einsatz und noch nie erlebt, das die Datenblatt-Gasmenge nicht überschritten wurde. Diverse Testfahrten bestätigten über den gesamten Drehzahlbereich einen durchweg zu hohen Gasverbrauch ! (Lt. Vaillant verhält sich dieser zur elektrischen Leistung linear !). Die Momentanwerte für P el. und Q therm. in der Software kannst du in den Bereich der "schätzenden Fabelwesen" einordnen - nicht einmal ein Service-Techniker/Werksmonteur kann erklären, wie die Wärmeleistung errechnet wird. Ich hab gleich hinterm BHKW - also auch vor Pufferspeicher - einen Wärmezähler installiert. Interessiert dich da mal die Abweichung ? Mind. 10% weniger als in der Software sind Normalzustand... Dort werden selbst bei ca. 4 kW P el. immer noch ca. 12,5 kW therm. angezeigt - was hat das für eine Verwendbarkeit ??? Die Wärmeerzeugung wird ja - aus welchen Gründen auch immer - in den Tagesdatenprotollen nicht einmal festgehalten. Sonst wäre es ein viel Leichteres, Vaillant das Nichterreichen des Wirkungsgrades von >90% mit eigenen Dokumenten zu belegen !!! U.a. das ist ja ein Kern-Kritikpunkt von mir gegenüber Vaillant !
    Leider waren am 15.03. andere Themen bereits so belastet, das in der zur Verfügung gestellten einen Stunde diese Problematik gar nicht mehr zur Disposition kam...
    Vaillant steht ganz eindeutig auf dem Standpunkt: Verkauft und das war's dann... Alle "Heucheleien von Kundenservice" verhallen in der Konkretheit beim Bestandskunden und hören spätestens bei Ersatzteil- wie auch Wartungskosten gänzlich auf, einer menschlichen Logik zu folgen ! Bereits von '"Stiftung Warentest" gerügt, rührt das Vaillant einen Sch... :evil:

  • pamiru48


    Dein Gaszähler gefällt mir ja richtig gut, wo hast du den denn her? Ich habe den Gasverbrauch nur Stichprobenartig mit der Stopuhr gemessen, die Werte die dabei raus kamen haben mich schon nach 1 Monat Betrieb überzeugt einen Abgaswärmetauscher einzubauen. Laut unserem Schulungsleiter damals wird im Ecopower der Brennwert genutzt, das hatte ich damals auch geglaubt, bis ich die ersten Abgaswerte gesehen hatte.
    Gegen einen höheren Gasverbrauch hätte ich nichts einzuwenden, wenn dadurch die abgegebene P el und P th für die Heizung entsprechend steigen würden. Das passiert ja durch die Lamdaregelung auch nur leider alles immer deutlich unterhalb des angegebenen Wirkungsgrades.
    Ich habe auch schon immer die Leistungsabweichung, die so ca. bei 10% unterhalb der nach Ecopowertraumformel berechneten Wärmeleistung liegt, wahrscheinlich rechnen sie den Teil Wärme mit ein, der durch die "Heizlüfter" der Elektronik mit in den Raum geblasen werden. Aus meiner Sicht und Erfahrung ist das Ecopower nur wirtschaftlich zu betreiben, wenn alle nur denkbaren energetischen Verbesserungen von uns selbst durchgeführt werden, da Vaillant komischerweise kein Interesse daran hat. Ich hole mir auf jeden Fall ganz viele Anregungen hier aus dem tollen Forum. Im übrigen habe ich es aufgegeben mit Vaillant über die Leistung des Ecopower rumzudiskutieren, dass belastet mich zu sehr. Ich finde das Ecopower-Konzept nach wie vor toll, es scheitert leider an energetischen Unzulänglichkeiten und besonders schlimm auch an der Unfähigkeit längst bekannte Serienfehler schnell und unbürokratisch zu beseitigen. Ich wollte von den Geräten ja auch welche verkaufen, aber der erste Feldtest bei mir hat gezeigt, dass es für mich zu aufwändig wäre jeden zweiten Tag im Frühjahr zu meinen Kunden zu fahren und den Fehler E1 zurückzusetzen.

    Einmal editiert, zuletzt von silvkat ()