Netznutzungsentgelte

  • Einige kommunale Anbieter veröffentlichen ja bereits Netznutzungsentgelte für das kommunale Netz, das dann jedem offensteht. Allen voran die Stadtwerke Schönau. Aber auch andere Stadtwerke haben sich für die Durchführung der Energiewende geöffnet.
    Hier die Gebührensätze derStadtwerke Lübeck:
    http://www.sw-luebecknetz.de/u…te-strom-ab-01012010.html


    Mit diesen Zahlen kann man schon rentabel ein auch größeres" Zuhausekraftwerk" betreiben. Lichtblick bietet jetzt auch sein VW-Zuhausekraftwerk zum Kauf an, mit 19kW Nettoleistung elektrisch, 27.000Euro. Dazu Wartungsverträge.


    Was fehlt, ist jetzt noch die Gleichzeitigkeitsmessung und die Befreiung von sonstigen Gebühren, sodass die an Nachbarn verkauften Strommengen so behandelt werden können wie der Selbstverbrauch.
    Auch die Stadtwerke Lippstadt hatten das schonmal angedacht, aber auf meine Anfrage gleich einen Rückzieher gemacht, wegen mangelder Messmöglichkeit. Die Stadtwerke haben das Netz gekauft, ein Kunde, das evangelische Krankenhaus , nutzt das Netz nur zum Stromtransport vom anderen Ort.
    Ich stelle fest, das Netz ist noch nicht "smart" genug.
    Selbstverständlich müssen alle Stromerzeuger auf das Netz abgestimmt werden, damit es stabilisiert statt destabilisiert wird.
    Ich fordere dazu auf, dass wir uns zu diesem Thema Gedanken machen.

  • Die Genauigkeit früherer Ferrariszähler war katastrophal. 10% Preisaufschlag auf die kWh waren serienmäßig eingebaut, wenn man 10 Ampere überschritt. Umgekehrt wurden Klingeltransformatoren teuer pauschal berechnet, weil der Zähler bei geringer Belastung einschlief.
    Vorteil der Ferrariszähler ist, dass sie in beiden Richtungen gleich arbeiten.
    Das aber genau wollen unsere EVUs nicht: Beim Einspeisen bleibt der Extragewinn dann aus und verkehrt sich ins Gegenteil. Zum Einspeisen montieren sie grundsätzlich elektronische Zähler. Die Messgenauigkeit hat sich zwar verbessert, nachdem der Betrug unerträglich wurde, aber trotzdem wird weiterhin in zwei Richtungen unterschiedlich tarifiert:
    Beim Entnehmen aus dem Netz 28,5 Cent pro kWh, beim Einspeisen 4 Cent.
    Das ist immerhin ein erheblicher Unterschied, der unseren Strom teurer statt billiger macht.


    Ursprünglich war mit der Grundgebühr die Netznutzung abgegolten.
    Um die Monopolgewinne halten zu können, ist das nicht mehr so. Eine gefügige Regierung tut das Ihrige dazu.
    Das EEG ist so stark kompliziert worden, dass es einer überaus aufwendigen Gleichzeitigkeitsmessung bedarf, um verschiedene Gebäude am unterschiedlichen Ort miteinander zu verbinden.
    Das ist der Stand in etlichen Gemeinden, die einem bidirektionalen Netz eigentlich positiv gegenüberstehen.


    Lichtblick hat das Schwarmprojekt ins Leben gerufen, das vermutlich von den großen EVUs durch finanzielle Benachteiligungen, auch mit Regierungshilfe, bekämpft wird. Konkurrenz mag schließlich niemand, und wenn einige Abgeordnete "biegsam" sind?
    Lichtblick scheint das Projekt aufgeben zu wollen, man ist den Großen wohl nicht gewachsen?


    Ich halte es als vordringlich, für jeden, der die Energiewende wirklich will, sich mit den Erfahrungen, die Lichtblick machte, vertraut zu machen.
    Die Koordinierung des "Schwarms", gemeint sind unsere BHKWs, halte ich für die Zukunft für unvermeidbar, damit eine bidirektionale Nutzung des Netzes mit gleicher Tarifierung in beiden Richtungen möglich wird.
    Ein wesentliches Steuerungsinstrument ist dabei eine zeitlich unterschiedliche, flexible und gerechte Tarifierung.
    Dabei sollte den BHKWs ein möglichst schnelles Regelverhalten abverlangt werden. Was ja auch die Stärke von BHKWs ist.
    Überschüsse an Srom durch BHKWs lassen sich durch Wärmepumpen abfangen, die ebenfalls der neutralen Netzregulierungsstelle unterliegen.


    Wir sollten uns damit abfinden, dass wir damit im gewissen Maße Braunkohlen- und Kernkraftwerke unterstützen, die ihre erzeugte Energie dann verstärkt in osteuropäische Länder verschicken können, über HGÜ, die wir BHKW- Betreiber und Verbraucher dann nicht mehr finanzieren müssen.


    Merke: ein liberales Stromnetz hat wenig mit der Politik von "Liberalen" zu tun.

  • @ Bernd Schlüter,


    aus der von Dir eingestellten Preisliste ist für mich aber nicht ersichtlich, welche Konditionen jetzt für einen BHKW Betreiber für VNNE zutreffend sind. Es gibt ja leider die irrsinigsten Begündungen der Netzbetreiber, warum so und nicht so die VNNE berechnet werden.

  • Moin,


    die Preisliste die Bernd gerade entdeckt hat und als Spitzenneuerung anpreist gibts seit Jahren im downloadbereich eines jeden VNB - das gehört zur viel gelobten Transparenz im liberalisierten Energiemarkt.


    mfg

  • Deswegen ja meine Frage, was da jetzt anders ist. Mein VNB ist sogar so freundlich und stellt mir leicht verständlich dar, was ich als BHKW an " horrenden " VNNE-Gutschriften erwarten kann. :(

  • Deswegen ja meine Frage,

    Das sollten eigentlich die 0,67 ct. aus der Umspannebene MSP/NSP sein. So trifft jedenfallls mein NB die Auswahl. Warum :?: das weiß ich leider immer noch nicht. _()_



    Und der Bernd gibt mir auch immer öfter Rätsel auf ?( Manchmal hab ich den Eindruck der versteht was und dann haut der wieder sowas raus............da kannst blos mit´n Kopf schütteln |:-(

    Die dezentrale KWK ist keine Brücke - sie ist die Lösung :thumbup:


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  • Das sollten eigentlich die 0,67 ct. aus der Umspannebene MSP/NSP sein. So trifft jedenfallls mein NB die Auswahl. Warum :?: das weiß ich leider immer noch nicht.


    Ist doch klar, du entlastest ja nur den "teueren" Trafo.
    Dass das Niederspannungsnetz auch entlastet wird, weil ja dein Nachbar den Strom ja schon wieder aus dem Netz entnimmt (Prinzip des geringsten Widerstands) will ja keiner vom EVU wissen, ist ja auch nicht bewiesen. Du speisst in das Netz ein und dann ist das nicht mehr dein Strom und wo der hin fliesst weis keiner.
    Nur der Grünstrom den sie dir für teuer Geld verkaufen wollen, der fliesst zwar durch die gleiche Leitung wie der Atom- oder Braunkohlestrom, kommt aber dann bei dir "grün gestrichen" wieder an.


    Es gab vor einiger Zeit mal einen Artikel in einer Elektronik-Selbstbau-Zeitschrift, da wurde ein "Atomstrom Filter" zum Nachbau beschrieben.
    War natürlich als Scherz gemeint. Das Thema kursierte dann kurze Zeit später in diversen Zeitungen und Zeitschriften und war bitterer Ernst.


    Die Preisliste muss übrigens jeder Netzbetreiber veröffentlichen.


    Die Thematik mit den elektronischen Strom-Zählern sollte sich eigentlich bald selbst erledigen, es gibt eine VDE-Regelung, nach der müssen die Zähler, die ja eingentlich "Energiezähler" sind auch die Summe der bezogenen und der eingespeisten Energie berechnen - Stichwort phasensaldierend.
    Ältere elektronische Zähler machen das nicht, da wird man übers Ohr gehauen, da diese Zähler nicht die Summenenergie messen, sondern die Einzelenergie in jeder Phase und somit gleichzeitig Bezug und Lieferung einzeln rechnen.


    Bsp:
    Der Einspeiser erzeugt 3kW auf 3Phasen, d.h pro Phase 1kW. Bezieht er gleichzeitig auf einer Phase 2kW (Bügeleisen o. ä.) muss er davon 1kW teuer bezahlen und bekommt für die 2kW die er auf den andern 2 Phasen einspeist die Billigvergütung.
    Rechnet mal nach, da kommt einiges im Jahr zusammen.