Und wieder: BHKW für Einfamilienhaus

  • Hallo,


    meine Eltern wohnen ein Einfamilienhaus und haben eine ältere Heizung. Anbei mal der Fragebogen ausgefüllt:


    Verbrauchsdaten


    Jährlicher Stromverbrauch: ca. 4.000 kWh


    Jährlicher Brennstoffverbrauch: ca. 55.000 kWh




    Derzeitige Heizung


    Energieträger der Heizung: Erdgas


    Alter und Typ der der Heiztechnik: Buderus G115 Ecomatik Bj. 1995


    Art der Warmwasserbereitung: Über die Heizung mit 200 L Warmwasserspeicher


    Pufferspeicher, Solarthermie: Nein


    Temperaturen der Heizkreise: 40-60°


    Hydraulischer Abgleich: nein


    Art der Heizkörper: Fußbodenheizung




    Immobilie und Rahmendaten


    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: ca. 170 m², 2 Bewohner


    Art und Baujahr der Immobilie: Klinkerfertighaus, Bj. 1977


    Erfolgte Modernisierungen: Dachstuhldämmung in den 80ern


    Weitere geplante Modernisierungen: keine (abseits der Heizung)


    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: Nein


    Zusammenschluss von Nachbarhäusern: Nein



    Noch ein paar Einzelheiten: Die Heizung wurde 1995 schon einmal erneuert, wurde damals aber noch mit Heizöl betrieben. Als dann Erdgas in der Straße gelegt wurde, wurde lediglich der Brenner ausgetauscht. Da ist also nix mit Brennwert oder dergleichen.


    Früher haben dort mal 5 Personen gewohnt, daher auch die relativ große Wohnfläche, heute wohnen halt nur noch meine Eltern dort. Der Heizbedarf ist dadurch zwar noch der gleiche, aber der Stromverbrauch wie auch der Warmwasserbedarf sind natürlich geringer.


    Nun hat der örtliche Gasversorger meinen Vater auf die Idee gebracht, dass ein BHKW doch eine brauchbare Modernisierung der Heizung darstellen würde. Da ich mir aber nicht sicher bin, dort eine neutrale Beratung zu bekommen, wollte ich mal hier nachfragen.


    Ich tue mich auch mit Energieberatern etwas schwer, nachdem ich (beruflich) mehrfach mit Schimmelberatern zu tun hatte, die einem schlicht Blödsinn erzählt haben, wie sich später dann herausstellte.


    Da ich die Qualifikation eines Energieberaters vorher (und vermutlich auch hinterher) nicht beurteilen kann, erhoffe ich mir hier für den Anfang bessere Hinweise, vielleicht kommt Ihr ja gleich zum Ergebnis, dass sich das nicht lohnt.


    Geldersparnis ist übrigens jetzt nicht die primäre Bedingung, die Heizung soll auch aufgrund des wohl recht hohen Verbrauchs ersetzt werden, und vielleicht ist ja ein BHKW eine brauchbare Alternative zu einer normalen Therme.


    Es gibt im Haus sonst nur noch einen offenen Kamin, der aber kaum genutzt wird und auch zu Heizen so gar nicht taugt.


    Ich bin also für jeden Tipp dankbar.


    Grüße


    Jan

  • Hallo Hoinzi und willkommen,


    bei deinen Zahlen springt mir der große Posten der Heizenergie ins Auge, meine ehrliche Meinung.


    Bei dem geringen Stromverbrauch, investiert lieber in eine schöne neue Brennwerttherme im Keller, modernisiert die Heizungsregelung, Pumpe, Warmwasserbereitung.
    Auch mal schauen ob noch Energieeinsparungen bei Fenster, Türen, Wärmedämmung, Elektrogeräte etc. möglich sind.
    Das ist allemal besser als in eurem Fall ein BHKW einzubauen. Vielleicht noch KfW Zuschüsse holen und gut.

    Meine Beiträge geben meine Meinung wieder und können unsichtbare Smilies und ein wenig Sarkasmus enthalten.
    Wer Rechtschreibfehler findet, kann diese behalten.

  • Das ist meinem Vater auch schon aufgefallen, als er mir die Zahlen durchgegeben hat, dass der Gasverbrauch ziemlich heftig sei. Ich kann das nicht beurteilen, ich hab eine Ölheizung, und den Umrechnungsfaktor kenne ich nicht.


    Wärmedämmung ist bei dem Haus wirtschaftlich kaum machbar, zumindest kein WDVS. Neue Fenster hingegen wären sicher eine Option, die jetzigen sind immerhin 35 Jahre alt.


    Wie ist denn das, wenn man Strom verkauft, weil man ihn selbst nicht verbraucht, wieviel gibt es denn dafür? Das geht ja nicht nach EEG, soweit ich das bisher gelesene richtig gedeutet habe...

  • Hallo Hoinzi

    Wie ist denn das, wenn man Strom verkauft, weil man ihn selbst nicht verbraucht, wieviel gibt es denn dafür?

    Für den verkauften Strom gibts momentan den KWK-Zuschlag 5,41 ct. plus EEx jetzt im 1. Q. 4,0x ct. plus vNN (kannst fast vergessen) bei mir heuer 0,36 ct. macht zusammen runde 10 ct. / kWh. Am Jahresende gäbs für die 55.000 kWh Gas noch runde 300 Euronen vom Zollamt für Energiesteuererstattung.
    Ein Eco 1.0 hätte da wegen der Wärme gut zu tun, aber soviel Schweinebraten kann deine Mutter dem Vater garnicht braten dass die den ganzen Strom wegbringt der dabei entsteht.
    Der muß zum einen fast die Hälfte vom prod. Strom verkaufen und evt. die gleiche Menge trotzdem zukaufen. So rein ausm Bauch raus würd ich sagen, für ein BHKW gehört bei dem Haus schon sehr viel Liebhaberei dazu.
    Da soll der @Ecoprofi mal rechnen. Der macht des ganz fix :D

    Heizöl rechnest grob mit Liter x 10 = kWh

    Die dezentrale KWK ist keine Brücke - sie ist die Lösung :thumbup:


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    Einmal editiert, zuletzt von baulion ()

  • Das entspricht also ungefähr 5.500 Litern Heizöl mit der leichten Tendenz zu mehr... 8| Das ist in der Tat heftig...


    Da sollten sie wohl wirklich lieber in eine gescheite Therme investieren und den Rest in neue Fenster stecken.


    Bisher erst mal danke für die Tipps. :thumbup:


    Grüße


    Jan