Erfahrungen mit dem Viessmann Vitotwin 300-W

  • Nur eine Kaminöffnung? Wie ist das dann mit der Spitzenlasttherme?

    Die ist doch im Gerät integriert. Das Abgas aus Stirling und Spitzenlasttherme durchläuft einen gemeinsamen Wärmetauscher (einschl. Kondensation für den Brennwerteffekt) und geht durch denselben Abgaskanal. Ist ja auch billiger so.


    Der Unterschied bei dem 350 ist, dass hier Geräte- und Heizwasserkreislauf getrennt sind - wahrscheinlich um Probleme mit verschmutztem oder zu hartem Heizwasser zu vermeiden. Da es sich um ein Standgerät handelt, kann ich mir außerdem gut vorstellen, dass man die Körperschallprobleme beim 350 viel einfacher in den Griff kriegt. Ob das Puffervolumen mit 150l ausreicht, ist eine andere Frage.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • das ist der punkt 150liter sind sehr wenig..
    und man ist nicht mehr flexibel wenn man mal durch solarthermie ergänzen will oder sonsitges..

  • das ist der punkt 150liter sind sehr wenig..
    und man ist nicht mehr flexibel wenn man mal durch solarthermie ergänzen will oder sonsitges..

    Ich glaube, in der Regel wird man einfach einen größeren Puffer dahinter schalten müssen - z.B. den Viessmann Vitocell 340M mit 750 l Volumen einschl. Trinkwarmwasser. Der ist auch für eine zusätzliche Solarthermie vorbereitet.


    Bei unserem 300 hat übrigens die BAFA für den Zuschuss 400l Puffer-Mindestvolumen verlangt. Ob das auch für die 350 gilt, weiß ich nicht.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Das ist hier kein Problem, Solarthermie und 500l Speicher sind anwesend!

    Dann ist ja insoweit alles paletti :thumbup: !


    Wir haben übrigens auch an unserem 750l Pufferspeicher eine Solarthermie angeschlossen. Nach den Erfahrungen aus diesem Winter (seit Sept. 2012) funktioniert das ziemlich gut; insbesondere habe ich nicht den Eindruck, dass durch die Solarthermie wesentlich BHKW-Laufzeit verloren geht.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Hallo zusammen,


    Ich bin gerade an der Heizungsplanung für mein EFH 160qm KFW 70.


    Da ich auch ein KWK in betracht ziehe, ich aber nicht viel Positives gefunden habe, wollte ich mich hier mal nach dem aktuellen Stand fragen.


    5. Juli war ja der letzte Bericht. Wie ging es bei euch weiter? Läuft alles oder haben die Viessmann Jungs die Sache nicht in den Griff bekommen.


    Danke schonmal.

  • Mein zweiter (!) viessmann vitotwin300 läuft nun in der zweiten Heizperiode.. Die elektrische Leistung lag in den letzten Tagen bei einer Stichprobe so um die 850 W.


    Ich bin froh, wenn er läuft und nicht wegen Überhitzung aussteigt. Letztlich hat Viessmann das getan, was ein ordentliches Unternehmen machen muss, nämlich ohne Rücksicht auf Kosten ausgetauscht. Alle Kleinanbieter und Exoten haben das auch gemacht, und sind dabei in die Insolvenz gerutscht.


    Wenn Du sowas einbauen willst, dann also nur mit einem namhaften und kräftigen Anbieter im Markt.


    Ohne Wärmemengen Berechnung: ein 160 qm Haus, nachgedämmt auf KWK70 Standard... lohnt sich das?? So ein Haus braucht doch gar nicht so viel Energie, dass so ein KWK lang genug laufen würde.


    Ein vitotwin kostet, die Heizung selbst erstmal, dann ein dicker Puffer, dann der elektrische Anschluss durch ein Fachunternehmen, dann gibt's noch die Notwendigkeit, spezialenthärtetes Wasser mit härte < 0.3 (superdestilliertes Wasser) für die gesamte Heizungsanlage zu verwenden... das regelmäßig notwendige Nachfüllen kann während der Anlagenlaufzeit nur noch der Fachmann machen.. Anträge.. Abrechnungen... wer weiss, wie oft ich diese Kiste noch reparieren muss im Laufe eines 20jährigen Anlagenlebens. Und, sobald die Gewährleistung abgelaufen ist, geht das auf meine Rechnung. Ich möchte nicht wissen, was ei Stirling Aggregat als Ersatzteil kosten wird.. von dem Versprechen, die Dinger wären praktisch wartungsfrei und würden leicht 15 Jahre und länger laufen, muss man sich nach Studium dieses Forums trotz aller Begeisterung wohl verabschieden. Das hab ich mal geglaubt.


    .. und das Ding macht nur läppische 800 W (geträumt: 1kW). Ein durchschnittliches Familienheim mit ein paar nur noch elektronisch interagierenden Kinderchen braucht rasch mal 6-8kWh pro Jahr.. 1-2 kW Grundlast ganz leicht. Wir holen über das KWK allerhöchstens 25% unseres Eigenbedarfs.


    Der vitotwin 300 ist darüberhinaus mit einer in sich abgeschlossenen vollkommen inkompatiblen Steuerung aus der Prozessecke des Hauses Siemens ausgerüstet, welche ovn viessmann "eingekauft" wurde. Da kennen sich nur ganz wenige (einer?) bei Viessman mit aus. Die funktioniert mit nichts anderem aus dem Hause Viessmann zusammen. Zugenagelt, kein Web Interface, und wird sicher nie nachgerüstet. Die Viessmann eigene Steuerungstechnik wird parallel für andere Geräte schön modern weiterentwickelt, da wird man aber diesem alten Schätzchen keine Nachbesserung zukommen lassen. Ist so und bleibt so. Da gibt's ZERO Information aus dem Gerät. Fehleranzeige, ein paar Temperaturen vom Vorlauf und elektrische Leistung. Wie "geladen" ist mein Puffer? keine Ahnung. Bedienung minimal. Steuerungskomfort wie 1980 - Heizungskennlinie und Aussenfühler. Einzelraumregelung Fehlanzeige. Einstellen der Heizkurve - Fachmannmenue. Folglich ist der lokale Heizungsbauer genervt und das Anlagenpasswort für die Fachmannebene ist 12345 - so fummelt man selbst in kryptischen Menue-Ebenen rum, weil das immerwährende Erscheinen eines Fachmanns einfach zu teuer wird. Wie die Pfahlbauer. Dabei wärs mit dem HAndbediengerät ein Leichtes, ein paar moderne Menues anzubieten. Statt eines Ethernet Steckers und Webseite zum Einstellen gibt's eine verbogene Siemens Zweidrahtschnittstelle.. die Viessmann Monteuere haben einen Adapter für USB, und eine Siemens Software - perfekt. "Nein, die ist nicht für Kunden. Können Sie nicht haben". Dafür zahlt man dann 20.000 Euro.


    Ein Vitotwin350.. der hat ja nur einen Minipufferspeicher.. wenn dann der Wärmebedarf nicht so riesig wie in einem Altbau ist... dann steht der Generator mehr als er läuft. Oder geht immer an und aus...


    Und es brummt. Bitte immer bedenken, wir haben einen Keller mit extra dicken 24er Kalksandsteinwänden in einer Betonhülle (Superstandard 1980), und neben der massiven Heizungsraumtür hats im Kellerflur noch eine extra Tür zum Treppenhaus. Das ist auch dringend notwendig. Der vitotwin wird über Spezialdübel aufgehängt, aber der Schall sitzt im Mauerwerk.... erst wars ruhig, aber dann haben wir im EG einen Wandschrank aufgehängt (an eine andere Wand wohlgemerkt), und der bildet einen Resonanzkörper wie ein Kontrabass. Seit dem kann man den Vitotwin auch im EG hören, wenn man weiss, worauf man achten muss.


    Schlussfolgerung: KWK Betreiber müssen lernwillig, unendlich geduldig, wohlhabend, und verliebt in neue Technik sein, und ein großes, altes, energiehungriges, und dann auch noch offenes Haus für Handwerksunternehmen haben - "Tag der offenen Tür" jede Woche wieder ein paar Tage, über Monate und Monate.


    Wie wärs mit einer einfachen stinknormalen Brennwerttherme, von mir aus (für den KFW Kreditantrag) noch eine Solarunterstützung fürs Brauchwasser.. fertig Die Bernnwerttherme tuts immer, ist erprobt, macht kein Theater, ist leise, und (nur als Brennwerttherme) ca. 10.000 Euro preiswerter, wenn man mal alles zusammenrechnet. Eine Brennwerttherme kostet ca. 3.500 Euro (braucht es wirklich den KFW Kredit bei den heutigen Zinsen? die Mehrausgaben für das Erfüllen der KFW Bedingungen sind teurer als die Differenz zu normalen Kreditmarktzinsen). Für den Differenzbetrag kann man sehr sehr lange Gas verfeuern.


    Wie gesagt, meine Erfahrung betreffen eigentlich alle diese KWK. Viessmann wäre nach wie vor meine Wahl, wenn ich noch so ein Abenteuer bräuchte - das Unternehmen und die Produkte sind ok, wenn man von der grauenhaften Heizungssteuerung und dem Spezialwasser absieht.


    Also, ich bin da mittlerweile sehr ... ernüchtert. Das war bisher nur teuer.

  • Hallo Knaller,


    der Viessmann-Kundendienst kommt morgen, mal sehen was dabei rauskommt. Ich werde berichten. Von der Sache mit dem Schall (starkes Brummen des Austauschgerätes, das durch Mauern und Decken ins Haus übertragen wird, aber was sich hoffentlich beheben lässt) einmal abgesehen, sind wir ansonsten mit unserem neuen Vitotwin mittlerweile voll zufrieden - sowohl was Leistung und Regelverhalten betrifft als auch die erzielten Laufzeiten (4.200 Stunden im vergangenen Winter). Aber wir haben in unserem großen ZFH einen Heizenergiebedarf von gut 33.000 kWh.

    Ich bin gerade an der Heizungsplanung für mein EFH 160qm KFW 70.

    Das ist es, was ich in Eurem Fall - jedenfalls bei einem Stirling-Gerät - äußerst kritisch sehen würde. Ein EFH KfW70 mit 160 qm verbraucht doch wahrscheinlich nicht mehr als 10.000 kWh für Heizung und Warmwasser im Jahr. Selbst wenn die komplett mit dem Stirling erzeugt werden können (was beim Warmwasser nicht immer möglich ist), kommt man damit bei knapp 6 kW Heizleistung auf weniger als 1.700 Betriebsstunden im Jahr, d.h. nur 1.600 kWh Strom. Ich halte es für ausgeschlossen, dass sich das lohnt (gilt für die Vitotwin ebenso wie für die anderen am Markt erhältlichen Stirling-Geräte wie die Evita von Remeha). Ich würde also in einem solchen Fall von Stirling-Geräten grundsätzlich abraten.


    Eine Alternative wäre - wenn überhaupt - das ecoPower 1.0 von Vaillant, das mit einer thermischen Leistung von lediglich 2,5 kW bei Euch vielleicht ausreichende Laufzeiten erreichen kann. Dazu gibt es hier ein großes eigenes Unterforum: Das Ecopower scheint trotz der m.E. happigen Wartungskosten und der fehlenden Brennwertnutzung das am weitesten verbreitete Gerät in der 1 kW-Klasse zu sein.


    So langsam kommen auch Brennstoffzellen in den Markt, die sich mit hohem elektrischem Wirkungsgrad und geringer thermischer Leistung hervorragend für sehr gut gedämmte EFH eignen. Ob sich das angesichts der (noch) stolzen Preise allerdings rechnet (und ob man sich traut, jetzt schon auf eine solche Pioniertechnik zu setzen), ist eine andere Frage.


    Gruß, CG

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Wenn ich da rechne, 1 Euro pro KWh, dann ist das Vitowin ja jetzt schon fast bezahlt.

    Schön wär's...


    Realistische (vereinfachte) Rechnung:


    4200 Betriebsstunden bringen knapp 4000 kWh Strom. (Der Eigenverbrauch des Gerätes für Pumpen, Lüftung etc. ist ca. 5%.)


    Von den 4000 kWh können wir ca. 75% (3000 kWh) selbst nutzen, 25% (1000 kWh) werden eingespeist.


    Rechnet man mit einem Gesamt-Wirkungsgrad von 94% und einem Gaspreis von 4,3 ct/kWh brutto (vom günstigen Anbieter und nach Erstattung der Mineralölsteuer), so kostet uns die kWh BHKW-Strom (ohne Abschreibung und Nebenkosten) 4,5 ct brutto.


    Rechnet man jetzt für den Bezugsstrom 25 ct/kWh brutto, so spart man durch den Eigenverbrauch 20,5 ct/kWh. Hinzu kommt die KWK-Zulage (5,41 ct/kWh), dann ist man bei knapp 26 ct/kWh.


    Der eingespeiste Strom bringt einschl. Netzentgelt 4,6 ct/kWh. Mit KWK-Zulage kommt man auf 10 ct/kWh.


    3000 kWh Eigenverbrauch bringen somit 780 EUR/Jahr, 1000 kWh Einspeisung weitere 100 EUR, zusammen 880 EUR.


    Stop: Die Mineralölsteuer wird für den ganzen Gasverbrauch des BHKW erstattet. Kommen also im Vergleich zu einer Brennwerttherme nochmal ca. 4200h mal 6 kW thermisch mal 0,55 ct/kWh = 140 EUR im Jahr dazu.


    Bei geschätzten Mehrkosten von 12.000 EUR für das BHKW im Vergleich zu einer Gastherme wäre es daher nach knapp 12 Jahren bezahlt, aber nur, wenn es so lange hält, keine größeren Reparaturen etc. anfallen und die Steigerungen beim Strompreis diejenigen beim Gaspreis - sowie den Wegfall der KWK-Zulage nach zehn Jahren - wettmachen.


    Das Ganze hat jedenfalls mehr den Charakter eines Hobbys als den einer Kapitalanlage. OK, besser als Lehman-Zertifikate ist es allemal, aber so richtig reich wird man mit einem Nano-BHKW nicht. :S

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)