Erfahrungen mit dem Viessmann Vitotwin 300-W

  • 20 von den fehlenden 130 W Leistung gehen auf das Konto der Rücklauftemperatur. Die restlichen 110 W muss man woanders suchen.


    Stimmen denn bei Dir die Federlängen, insbesondere die hinteren? Wie oben beschrieben hat bei uns eine Korrektur bei drei Federn um je ca. 1-2 Millimeter (die vierte stimmte beinahe) eine um 50 K höhere Stirlingkopftemperatur und ca. 40 Watt mehr Leistung gebracht.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • 20 von den fehlenden 130 W Leistung gehen auf das Konto der Rücklauftemperatur. Die restlichen 110 W muss man woanders suchen.


    Stimmen denn bei Dir die Federlängen, insbesondere die hinteren? Wie oben beschrieben hat bei uns eine Korrektur bei drei Federn um je ca. 1-2 Millimeter (die vierte stimmte beinahe) eine um 50 K höhere Stirlingkopftemperatur und ca. 40 Watt mehr Leistung gebracht.

    Habe die Federn nachgestellt und tatsächlich um die 60W mehr Leistung. Die Federn waren rundum um die 2-3mm zu lang.

  • Hallo in Runde. Ich habe ein VitoTwin seit Anfang 2015. Es waren schon einige Störungen und Ärgernisse. Gipfel bleibt aber das ENS nach Stromausfall. Der letzte war 04/2020 (ENS getauscht). Danach blieb die Anlage am Netz. Auch bei der Wartung und einer anderen Reparatur wurde sie vom Kundendienst wegen der Angst vor dem ENS-Tod nicht abgeschaltet. Gestern (06/2022) dann wieder städtischer Stromausfall und wieder das ENS kaputt. Definitiv lief zu der Zeit der Sterling und der Brenner nicht, weil Sommerbetrieb und Warmwasserfreigabe nur Vormittags.
    Meine Frage, Vissmann hat sich damit leider nicht beschäftigen wollen: gibt es eine Möglichkeit eine USV dazwischen zu schalten? Leider ist ja nur eine Kabelverbindung vom VitoTwin zur Verteilung vorhanden, über diese wird ja auch der Strom zurückgespeist. Lässt sich das ggf. trennen? Was würde passieren, wenn ich eine PV-Anlage mit Wechselrichter hätte, der eine Noteinspeisefunktion hat mit entsprechender Drossel? dann hätte ich im Hausnetz ja auch immer "Saft"?

    Hoffe ich finde unter den vielen ENS-Betroffenen regen Austausch.


    danke der Chris

  • Die ENS Platine beherbergt auch ein Schaltnetzteil. Schaltnetzteile haben Elektrolytkondensatoren, die wie der Name schon sagt, eine Flüssigkeit beinhalten. Diese Elkos altern mit der Zeit und "kochen" aus. Erkennt man daran, dass sich das Gehäuse der Elkos aufbläht. Der Alterungsprozess wird durch hohe Umgebungstemp stark beschleunigt. Meistens laufen die Netzteile auch mit defekten Elkos, wenn man sie jedoch ausschaltet, können sie durch die defekten Elkos nicht mehr hochfahren.


    Läuft deine Anlage viel in Volllast? Auch viel mit Zusatzbrenner? Wenn ja, dann würde das eine hohe Temperaturbelastung für die Platine bedeuten.

  • Danke für die Info. Der Zusatzbrenner ist relativ selten an. Er kam im letzten Winter auf ca. 40h. Ansonsten läuft der Sterling schon einiges. Das ENS-Modul ist gerade mal 2 Jahre alt und man hat mir Vissmann vorgerechnet, daß ich viel Laufzeit haben sollte. Ziel wären 6.000 h Sterling pro Jahr. Es kann ja nicht sein, daß dies ein "Verschleißteil" ist für fast 800 €, was nach 24 Monaten getauscht werden muß. Ich bin auch davon ausgegangen, daß man bei einem erkannten Fehler ein verbessertes Bauteil rausbringt. Wenn das bei einem Auto passieren würde, würde sich das keiner gefallen lassen. Z.b. nach 50 Tankfüllungen die Kraftstoffpumpe regelmäßig kaputt ist. Die Störung und der ggf. drohende Ärger mit Vissmann über die Kosten sind das eine. Ich will aber eine zuverlässige Heizung. Wir haben z.Z. keine Heizsaison und wir haben eine Dusche im Haus mit Durchlauferhitzer. Aber wenn das im Winter ist, ist man ganzschön gearscht. Mich ärgert es auch, weil ich ursprünglich 2014 ein Mikro-BHKW von Vaillant wollte, mit getrennter Gas-Brennwerttherme. Da wäre eine volle Redundanz gegeben. Beim VitoTwin hatten wir schon öfter Probleme mit Umschaltventil-Abgase Brenner-Sterling und halt die Probleme mit der Steuerung (jetzt zum 3-mal). Mein Heizungsbauer hat mir dann einen Termin bei Vissmann in Düsseldorf gemacht und dort wurde mir dann das VitoTwin "schmackhaft" gemacht.

  • Auch da würdest du dich nur ärgern. Das Vaillant war ja motorisch - und hatte viele Problemstellen. Vor allem auch die Wartungskosten. Da war ein gewinnbringender Betrieb kaum möglich.

    Der Stirling sollte genau da besser sein. Aber das bewahrtheitete sich nicht. Die Probleme waren bei allen Herstellern zahlreich. Und so wurde die Weiterentwicklung nach einigen Jahren beendet. Daher gibts auch keine "verbesserten Bauteile"mehr.

    Allerdings hat Viessmann oft Sonderkondtionen für Wechsel auf Vitovalor gemacht.

  • Hallo ins Forum.

    ich habe seit 2014 schon zwei ENS getauscht bekommen. Dachte eigentlich, das die neue ENS ein anderes Layout mit anderen Bauteile hat.

    Da meine ENS kostelos ersetzt wurden, hat Viessmann die alten zurück genommen. Wenn jemand dafür bezahlt, ist die alte Ihm. Evtl. sollte dann mal ein Hobbyelekroniker draufschauen und den Schwachpunkt suchen . Das Siemens / Viessmann wohl nichts mehr dran macht. Danach könnte man hier im Forum eine Reparaturlösung einstellen. Ggf. währe die reparierte ENS dann besser wie das alte Original. Somit könnten Leute aus dem Forum evtl. 800 € sparen. Meist geht nur ein Bauteil was paar Euro kostet kaputt. Gruß aus dem Odenwald.

  • GM1967 Vaillant hatte nach jeweils 5 Jahren einen kompletten Austausch des Motors im Wartungsvertrag drin. Also quasi 15 Jahre Lebensdauer und vermutlich deutlich länger bei der Brennwerttherme. Vissmann hat auch in seinem Wartungskatalog zu wenig Verschleißteile drin. Wir lassen schon jährlich alle Elektroden tauschen, auch wenn diese nicht getauscht werden müssten. Das hatten wir nämlich auch schon, daß wir dann beim Ausfall den Sondereinsatz des Wartungsunternehmens extra bezahlen mußten. Mir geht es nur noch um Zuverlässigkeit. Da am Pufferspeicher noch ein Anschluß frei ist, prüfen wir jetzt den Einbau eines Pelletofens integriertem Silo als Zusatz. Auch wenn dann das BHKW weniger Laufzeit bekommt. BHKW ist einfach nur teuer.


    Solar_Oldi gestern hat Silverstonee war zum Thema Temperatur und Kondensatoren auf dem ENS-Modul geschrieben. Ich habe gestern nochmal ins BHKW geschaut. der Kasten hängt ja echt nah an dem Zusatzbrenner. Lässt sich da nicht eine Abschirmung oder Isolierung einbauen?
    Andere Frage ist: Macht es nicht sinn ggf. Belüftungsöffnungen in das Gehäuse zu bauen, ggf. mit Computer Lüftern? Bei uns wäre das Thema "Schall" kein Problem. Staub könnte man ja mit Filter in den Griff bekommen auf der Ansaugseite. Nächste Woche kommt dann vermutlich das ENS-Teil und die Wartungsfirma, dann werden ich mal einen sachlichen und zornigen Brief an Vissmann schicken.

    Einmal editiert, zuletzt von Neuendorfer () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Chris-VitoTwin mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Meine Anlage läuft seit 2014 noch mit dem ersten ENS. Der Zusatzbrenner ist seit Anfang an deaktiviert und der Stirling ist permanent auf 600W begrenzt. Die max. Vorlauftemp in den Heizkreisen ist bei NAT um die 42°C. Somit denke ich, dass meine Anlage thermisch eher weniger belastet ist.


    Nun stelle ich auf Wärmepumpe um, da ich viel PV auf dem Dach habe. Die Anlage ist hier im Markt zu finden, falls jemand Interesse hat.


    Gruß

  • Mein Vitotwin ist noch aus der ersten Serie und 2012 in Betrieb gegangen.

    Das ENS-Modul ist noch das erste und der Vitotwin ist mindestens einmal im Jahr stromlos.

    Entweder sind die ENS-Module in späteren Serien man überarbeitet worden und dadurch verschlimmbessert oder es liegt am unterschiedlichen Einbauplatz im Vitotwin.


    Im letzten Jahr gab es schon einen Thread bezüglich des ENS-Moduls mit Fotos von der Platine.

    Und da sieht es so aus, als ob zwei Kondensatoren aufgebläht sind.



    Mein Vitotwin hat aber nun leider auch das Zeitliche gesegnet.

    Es erschien plötzlich die Fehlermeldung "284: WCS Übertemp".

    Der Heizungsinstallateur hat den Vitotwin überprüft und konnte keinen Fehler feststellen.

    Nach einem Service-Reset lief der Stirling dann knapp eine Woche wieder ganz normal mit üblicher Leistung und ohne komische Geräusche.

    Dann tauchte der gleiche Fehler erneut auf.

    Viessmann kam raus und sagte, dass der Stirling ist nicht mehr zu reparieren ist, wegen eines Risses in einem Keramikbauteil.

    Bin mal gespannt, wie es nun weitergeht.

    Da die Heizung ja momentan zum Glück nicht benötigt wird, läuft der Zusatzbrenner nur zur Warmwassererzeugung.

  • Wir lassen schon jährlich alle Elektroden tauschen, auch wenn diese nicht getauscht werden müssten. Das hatten wir nämlich auch schon, daß wir dann beim Ausfall den Sondereinsatz des Wartungsunternehmens extra bezahlen mußten.

    Für evtl. hier mitlesende Dritte: Die Elektroden am Vitotwin sind Verschleissteile und werden im Rahmen des normalen Wartungszyklus vom Heizungsbauer geprüft und ggf. gereinigt oder ausgewechselt. Letzteres ist bestimmt nicht jedes Jahr nötig, immerhin kosten die Dinger pro Satz EUR 136 netto (Zündelektrode) bzw. EUR 105 netto (Ionisations-Elektrode). Für Stirling und Therme braucht man jeweils je einen Satz, ein kompletter Elektrodentausch kostet also knapp EUR 500 plus Arbeit. Von IBN 2012 bis Frühjahr 2015 war das bei uns immerhin nicht nötig, weil einmal (2013) das ganze Gerät und zweimal (2012 und 2015) der Stirlingmotor mitsamt den Elektroden ausgewechselt werden musste.


    Bis zur ersten Wartung Ende 2017 ist der Stirling ab Einbau 2015 ca. 10.000 Stunden gelaufen und die Therme ab Einbau 2013 insgesamt 1.500 Stunden. Damals wurden für alle Fälle die Stirling-Elektroden getauscht, bei der Therme war das noch nicht nötig. Anlässlich eines KD-Einsatzes Anfang 2018 (Flammausfall wg. defektem Luftverteilerventil) hat dann der KD sicherheitshalber auch die Elektroden an der Therme getauscht.


    Den daraufhin mit dem HB auf drei Jahre verabredeten zweiten Wartungszyklus mussten wir – auch coronabedingt – auf gut vier Jahre ausdehnen (Ende 2017 bis Frühjahr 2022). Deshalb wurden auch 2021 alle Elektroden ausgewechselt. Dazwischen lagen beim Stirling 18.000 Betriebsstunden und bei der Gastherme 2.100 Betriebsstunden. Letzteres ist laut unserem HB das übliche Wartungsintervall für eine Brennwerttherme. Die Elektroden am Stirling waren nach 18.000 Bh wohl wirklich an der Grenze (jedenfalls brauchte er zuletzt mehr Startversuche als normal), die Elektroden an der Therme nach 2.100 Bh eigentlich noch nicht.


    Was nach dieser Zeit mindestens ebenso nötig war wie das Auswechseln der Elektroden, war die Überprüfung der Federlänge am Stirling. Ich kann hier nur empfehlen, das sorgfältig zu machen: Am besten mit einer maßgefertigten 272 mm Lehre an allen vier Federn, also insbesondere auch an den hinteren Federn, wo man nur sehr schlecht hinkommt. Bei uns hat über die Jahre 1,5 mm (0,5%) Längenabweichung bei den Federn einen Leistungsverlust von 50 W (5%) bewirkt.


    Jedenfalls habe ich mit dem HB vereinbart, dass wir die nächste Wartung wieder in ca. drei Jahren machen (Herbst 2025). Nach den bisherigen Erfahrungen ist das völlig ausreichend. Immerhin halten die Elektroden bei unserem Vitotwin deutlich länger als die Luftverteilerventile... :(

    Was würde passieren, wenn ich eine PV-Anlage mit Wechselrichter hätte, der eine Noteinspeisefunktion hat mit entsprechender Drossel? dann hätte ich im Hausnetz ja auch immer "Saft"?

    Ich fürchte, dass dadurch das Problem nicht gelöst würde. Auch notstrom-fähige PV/Batterie-Systeme brauchen eine kurze Zeit (je nach System einige Zehntelsekunden bis einige Sekunden) zum Hochfahren. Das langt vermutlich um ein angeschlagenes ENS stillzulegen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 ()

  • Ne Brennwerttherme hält deutlich länger als 15 Jahre! Ich hab noch ne Eurola, Baujahr 1995, der Ultron aus 1993 ist seit kurzem abgeschaltet und durch WP ersetzt.

    Und wenn Vaillant den Motor standardmäßig ersetzt nach so einer kurzen Zeit, dann sind die Kosten auch im Vertrag eingerechnet. Bei einem Gasdachs hält ein Motor(zylinder) übrigens deultich länger ca 50.000 -80.000 BH sind da normal.

    (Viessmann)Elektroden sind nicht nach einem Jahr austauschreif, wenn die 4-5 Jahre drinbleiben ist das vollkommen ok. Aber man muß das eben bei der Wartung prüfen.

    Wenn du einen Wartungsvertrag hast ohne Stör-Notdienst, ist auch eine Berechnung eines solchen Einsatzes absolut legitim. Anders wäre das mit einem Vertrag incl. Stör-Notdienst. Aber solche Verträge sind sehr selten.

    Zu Stirling bleibt nur zu sagen, daß diese alte Idee immermal wieder aufgegriffen wird. Nur ist die Technik einfach zu empfindlich, ein dauerhafter Betrieb über viele Jahre scheitert.

  • sailor773
    wir haben auf der WartungsRechnung vom 1.06.22 stehen Zündelektrodenblock 38,64 €, Zündelektrode Stirling 74,76 € und Ionisationselektrode Stirling 57,96 €. Alle Preise ohne MwSt. Wir haben allerdings jährlich die Wartung.
    Da wir mal 2 Tage vor Weihnachten und ca. 4 Woche vor Wartung den Stirling-Ausfall wegen Zündelektroden hatten, habe ich damals gefragt, warum wir nicht diese Elektroden für 150 € jährlich wechseln, wenn ohnehin die Dinger "nur" 23 Monate halten. Jeder Serviceeinsatz außerhalb der Wartungstermine ist teurer als diese Materialkosten.


    Marcus68
    Wo ist denn dein ENS Modul verbaut? In meinem VitoTwin ist es rechts oben in der Ecke. Nicht viel Abstand zur Therme. Das wird da bestimmt heiß.

  • Elektroden sind nicht nach einem Jahr austauschreif, wenn die 4-5 Jahre drinbleiben ist das vollkommen ok.

    Da stimme ich Dir zu, zur Sicherheit jede drei Jahre erneuern ist absolut ausreichend.


    wenn ohnehin die Dinger "nur" 23 Monate halten. Jeder Serviceeinsatz außerhalb der Wartungstermine ist teurer als diese Materialkosten.

    Wie gesagt eine normale Standzeit ist mind. drei Jahre, aufgrund einer fachgerechten vorbeugenden Instandhaltung kann man sie auch jede zwei Jahre tauschen, aber eigendlich sollten sie 5 Jahre halten. Leider muss ich sagen, dass es oft Sinn macht dem Servicetechniker ein bischen zuzusehen.


    Zu Stirling bleibt nur zu sagen, daß diese alte Idee immermal wieder aufgegriffen wird. Nur ist die Technik einfach zu empfindlich, ein dauerhafter Betrieb über viele Jahre scheitert.

    Leider ist das so.