CODE2 - Eine KWK-Roadmap für Deutschland und Europa - die Potenziale umsetzen

  • Danke schon mal für Euren bisherigen Input. Alles wertvoll, alles bedenkenswert.
    War jetzt 2 Wochen viel unterwegs in Sachen CODE2. U.a. in Österreich, wo es keinen KWK-Verband gibt sondern nur einzelne Branchenverbände mit mehr oder weniger großem KWK-Interesse - aber erfreulicher Weise alle durchaus an dem Projekt einer Roadmap interessiert. 10 Gespräche in Wien und Salzburg in Ministerien, Verbänden und Unternehmen. KWK-Förderung für Erdgas-BHKW gibt es derzeit nur für Anlagen bis 2 MW el, die in Unternehmen eingesetzt werden, wobei der Begriff "Unternehmen" sehr weit definiert ist, kann zB auch ein gemeinnütziger Krankenhausträger sein. Invest-Zuschuss bis 30%. Derzeit wird aber an einem Energieeffizienzgesetz gestrickt, in dem evtl. auch was für die KWK getan werden könnte. Die hat aber aktuell keine gewichtige Lobby. Fehlende "Machtpromotoren" war eines der Defizite, die bereits 2005 in der offiziellen KWK-Potenzialanalyse für Österreich identifiziert wurden. Es müsste also nun strategisch eben darauf hingearbeitet werden. Mein Vorschlag: große und kleine KWK sollten in einem gemeinsamen Chor zusammen singen. Aber nicht mehr zur diesjährigen Weihnachtszeit. Mal seh´n, vielleicht kann CODE2 ja dafür den Katalysator bilden.
    Zu Euren Texten will ich jetzt nach und nach mal Stellung nehmen. Das aber in gesonderten Beiträgen. Schaut mal rein.
    Adi Golbach

  • Ich wollte früher die Welt mit Kernreaktoren vollstellen und habe mich schließlich auch in Bensberg bei Interatom beworben, später bei KWU in Mülheim/Ruhr vorgestellt. Ich war dabei angewidert von den Atomfunktionären, die die Atomindustrie um sich versammelt hatte. Ein Gespräch mit dem Leiter von Interatom in Bensberg, Klaus Traube, brachte dann Klarheit: mit jener Gesellschaft wollte ich, wie er, nichts mehr zu tun haben.
    Trotzdem bin ich kein Atomenergiegegener, halte aber den heutigen Umgang mit der Kernenergie für verantwortungslos, auch, oder gerade in Deutschland. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich verkehre teilweise immer noch in dieser Gesellschaft.


    Der Konsenz mit diesem Teil der Gesellschaft ist verloren gegangen. Es steckt aber viel know how und Verstand auch in dieser Gesellschaft und ich halte es für unverzichtbar, dass wieder Vernunft einkehrt.


    Die Flucht in reine Inselanlagen halte ich für falsch, obwohl Wärmetransport immer nur innerhalb räumlich beschränkten Inseln stattfinden kann.
    Das allgemeine Stromnetz existiert. Der Stromtransport ist die billgste Form des Energietransports, entgegen dem, was meist verbreitet wird.
    Deshalb bin ich hier ganz gegen das Inseldarsein. Strom lässt sich von uns nicht speichern und wir sollten für die kostenlose Verteilung im dezentralen
    Nahnetz (Kommune) nicht verzichten. Auch der entfernteste Bauernhof ist, wenn er nicht gerade eine sehr große Photovoltaikanlage oder ein sehr großes BHKW betreibt, integrierbar. Es dürfen dann keinerlei Durchleitungsgebühren oder sonstige Aufschläge erhoben werden, die volle Vergütung in Form des heutigen Endverbraucherpreises genügt. Die dann frei werdenden Geldmengen können endlich sinnvoll für die Energiewende verwandt werden.


    Obwohl ich, gegenüber früher, nun einen elektrischen Durchlauferhitzer betreibe, ist nur durch eine andere Auswahl meiner Elektrogeräte mein Stromverbrauch im Haushalt ohne jede Komforteinbuße halbiert worden. KWK, sinnvoll betrieben, möglichst nicht auf Inseln, die sich nur auf einen Haushalt bzw ein Haus beschränkt, kann eine weitere Halbierung des Haushaltsprimärenergieverbrauch bringen, zusätzlich die volle Einbindung von Photovoltaik.


    Ich meine, wir sollten nicht auf Konfrontationskurs mit der Regierung und der Atomwirtschaft gehen, lieber schauen, dass wir bei den Wahlen, die uns unsere indirekte Demokratie noch lässt, nach vernünftigen Parteien Ausschau halten. Aber auch in bestehende Parteien mit faschistoiden Tendenzen gibt es Menschen, mit denen man reden kann.


    Im Moment ist das zwar allzu schwer, sodass der Konfrontationskurs mit dem Rückzug auf die nun auch elektrische Insel angezeigt ist. Auf Dauer ist das aber keine vernünftige Lösung.
    Unter unserem "großen Führer" hätten unsere Atomvertreter mit Sicherheit einen Dämpfer erhalten. Heute, in unserer indirekten Demokratie, kann sich diese Lobby in Tradition jener Zeit hingegen alles ungestraft erlauben.


    Ich selbst habe mich längst mit Inseltechnik beschäftigt, um meine hochfliegenden Atomprojekte zu ersetzen, aber es ist eben nicht die beste Lösung.


    Mit einer schonenden Betonkernbohrung könnte man per Gesetzesvorschrift die Durchleitung einer Fernwärmeverbindung durch die Keller einer Häuserzeile verbindlich machen und trotzdem die Anbindung an das Wärmenetz dem freien Willen überlassen. Dabei würde dann auch eine Strom- und Datenverbindung gelegt, mit ebenfalls freiwiligem Anschluss. Die dann halbierten Energiepreise würden schon ihre Wirkung zeigen, zumal Überschussstrom des Verbands zum vollen Endpreis kostenlos über das kommunale Netz verteilt würde.


    Einige Modelle wurden und werden exerziert. Erfolgreich. Die Schönauer mussten Ihr Netz überteuert kaufen, das muss eigentlich gar nicht sein.


    Weit entfernte Inseln werden weiterhin von Großunternehmen verbunden, das dürfte selbstverständlich sein. Aber eine Energie"wende" bedeutet nicht, dass alles so bleibt, wie es ist oder dass sie gar in die falsche Richtung laufen muss.

  • Hallo Pfleger, Danke für Dein Interesse. Nachdem ich zuletzt hauptsächlich mit den Roadmaps für Österreich und Finnland befasst war, sitze ich Im Moment an einer ersten Konkretisierung der Deutschen Roadmap. Die Beiträge im Forum und in Fürth fließen ein, habe mir gerade am Wochenende die Videos mit den Diskussionen zu meinen Vorträgen in Fürth nochmals angeschaut.
    Leider bin ich bisher noch nicht dazu gekommen, auf die Beiträge im Forum zu antworten. Werde jetzt aber Deine Email als Anstoß nehmen, mich wenigstens mal dafür zu bedanken und vielleicht auch ein paar wesentliche Rückmeldungen zu geben.


    Gruß Adi Golbach

  • ist das KWK-Roadmap schon weiter gelaufen?
    Was ist damit passiert weiß das jemand?

    Hallo Pfleger, ja die Roadmap für Deutschland ist inzwischen praktisch fertig, jedenfalls als Vorschlag, muss nur noch in eine endgültige Textfassung gebracht werden - auch noch englisch. Am 9. September gab es im Bundesumweltminsiterium einen Expertenworkshop, wo der Entwurf bestätigt wurde. Ein ausführlicher Bericht über den Workshop mit dem vorab versandten Entwurf und allen Präsentationen ist inzwischen auf der Projekt-Webseite veröffentlicht: http://www.code2-project.eu/national-workshops/. Ich werde in den nächsten Tagen einen zusammenfassenden Bericht im KWK-Blog auf meiner
    Webseite veröffentlichen. Es gab schon in der aktuellen ZfK, die jetzt
    erschienen ist, einen Aufsatz von mir. Die PDF dazu habe ich heute beim
    Chefredakteur angefragt. Ich werde , sobald ich meinen Blogeintrag gemacht habe, hier im Forum auch was dazu schreiben.
    Gruß - Adi Golbach

  • Das CODE2-Projekt hat für Deutschland also nun zu ersten Ergebnissen geführt. In einem
    Expertenworkshop wurde der zur Diskussion gestellte Vorschlag einer KWK-Roadmap bestätigt. Neben
    einer Reihe von konkreten Maßnahmen sieht er insbesondere eine Bündelung
    und Koordination des Roadmap-Prozesses in einer Arbeitsgruppe KWK vor,
    die von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam besetzt wird.
    Auch aus der Politik wurde bereits Interesse und sogar Unterstützung
    bekundet.


    Ausführlicher Bericht mit weiterführendem Link auf meiner Webseite [Blockierte Grafik: https://www.xing.com/img/n/outlink.gif]http://www.kwkkommt.de.
    Gruß Adi Golbach

  • Zumindest in der Bundesrepublik Deutschland ist der freie Zugang in das Stromnetz versperrt. Gegen einen Strompreis von weniger als 4 Cent kann BHKW-Strom nicht konkurrieren, zumal alleine dafür der zusätzliche Brennstoffbedarf 7 Cent übersteigt. Unnötige Subventionen in Form von Umlagen wären auf Dauer erforderlich.


    Alles wäre einfach, hätte unsere Regierung nicht neue Straßensperren eingeführt:
    Einmal die mehrfache Versteuerung von alternativ erzeugten, in das Netz eingespeisten Strom, dann die Privatisierung der Netze, die zu exorbitanten künstlich überhöhten Preisen für die damit verbundenen Strom- und Transportmonopole führt, obwohl kein dritter Weltkrieg in Planung ist und keine Veranlassung besteht, die angeblich beschlossene Energiewende zu besteuern.


    Der dezentral erzeugte Strom wird fiktiv mit den Gebühren einer Umleitung durch ganz Europa mit dem dazugehörigen Netznutzungsentgeld belegt, obwohl das Netz durch dezentral erzeugte Energie tatsächlich ENTlastet wird. Den Stromverbrauch an das Angebot anzupassen und fernzusteuern, wurden noch viel zu wenige Anstrengungen gemacht.


    Ich halte die Straße in Deutschland für gesperrt und die vielen Straßenschilder über anglistisch betitelte Maßnahmen und Entwicklungshemmnisse in Berlin können nur dazu dienen, die bestehende Monopolwirtschaft fortbestehen zu lassen.


    Ich bitte außerdem zu bedenken, dass in der konventionellen Energiewirtschaft extrem wenige Beschäftigte Brot und Arbeit bekommen.Ganz im Gegensatz zu einem dezentrale Energieversorgungssystem mit Heizwärme und Strom.


    Meiner Meinung können wir die Zukunft nur durch ein vollkommen anderes Konzept der Energieversorgung sichern.
    Alle Straßensperren haben dazu eingerissen zu werden. Sprich, es genügt, das allgemeine europäische Stromnetz für die Einspeisung und Entnahme von Strom gebühren- und steuerfrei freizugeben.
    Allerdings über eine umfassende Regelung der Energieströme im Netz. Die vorhandenen Strukturen reichen dafür in keinster Weise aus.


    Ich beantrage, das in die Straßenkarte einzutragen.

  • 4. Schnittstelle zwischen dezentraler Erzeugung und Stromnetz -
    Kooperation statt Reibungsverluste

    Ich hätte einen Vorschlag, wie BHKW's bei Überangebot zur Netzstabilisierung genutzt werden könnten, ohne dass die Betreiber einen Nachteil haben.


    Das Problem ist eine Situation wie an Weihnachten/Sylvester 2012, wo ausgerechnet während der Feiertage fast ständig 10-20 GW Windstrom produziert wurden, während die Nachfrage im Keller war weil die Industrie weitgehend stillstand. Resultat: Überangebot, Börsenpreise Null oder gar negativ, das Netz glüht und die Nachbarn stöhnen weil sie den deutschen Strom nicht unterbringen. Solche Situationen wird es zukünftig immer öfter geben, und zwar meistens im Winterhalbjahr oder bei schlechtem Wetter, wo es kühl ist, viel Wind weht und die BHKW's laufen.


    Hätten wir jetzt (statt durchlaufender Braunkohle- und Kernkraftwerke) flächendeckend steuerbare BHKW's im Einsatz, so könnten die in einer solchen Situation zum Teil, oder auch alle, abgeschaltet werden. Prima für's Netz, aber blöd für den Betreiber: Er sitzt in der Kälte (wenn er keinen Zusatzkessel hat), außerdem muss er nun seinen Strom für 26-30 ct/kWh vom Netz beziehen anstatt ihn für 5-6 ct/kWh Grenzkosten selbst zu produzieren. Wird also keiner freiwillig machen.


    Wie wäre es aber mit folgendem Deal: Jeder BHKW-Betreiber hat oder bekommt drei Dinge:
    a) eine elektrische Heizbirne im Pufferspeicher, deren Leistung der thermischen Leistung des BHKW entspricht. Bei unserem Vitotwin wären das also 3x2=6 kW.
    b) ein Steuergerät, mit dem der Netzbetreiber das BHKW ggf. abschalten und den Zähler wie in c) ansteuern kann.
    c) eine Einrichtung im Zweirichtungszähler, die im Abschaltefall automatisch den Zähler überbrückt. Das bedeutet, so lange der Netzbetreiber das BHKW abschaltet, bezieht der Betreiber seinen gesamten Strom für lau.


    (Letzteres ist notwendig, weil sich damit die Frage der Steuern und Abgaben von selbst erledigt. Angenommen, es gäbe den Bezugsstrom zum Börsenpreis von 0,0 ct/kWh, dann kämen da immer noch 2 ct Stromsteuer, 6,3 ct EEG-Umlage, 2 ct andere Abgaben und auf alles noch mal 2 ct Mehrwertsteuer drauf. Wäre also ein schlechtes Geschäft. Wenn der Strom aber erst gar nicht gezählt wird, entfallen zwangsläufig auch die Abgaben.)


    Auf die Weise könnte der Netzbetreiber im Notfall nicht nur Leistung abschalten, sondern gleichzeitig das Drei- bis Sechsfache an Strombedarf zusätzlich generieren. Der Hebel für die Netzstabilisierung wäre also gewaltig, und es profitieren alle: Der Netzbetreiber bringt den überschüssigen Windstrom unter und zahlt keine negativen Börsenpreise. Der BHKW-Betreiber macht ein paar Stunden im Jahr ein kleines Geschäft. Die Volkswirtschaft spart Netzkapazität für Spitzenlast. Der Staat verzichtet auf nichts, weil er die Abgaben so oder so nicht eingenommen hätte.


    Übrigens: In einer Situation wie am 5. April 2013, wo mangels Sonne und Wind kurzzeitig die Börsenstrompreise durch die Decke gehen, könnte der Netzbetreiber ohne Weiteres auch mal die BHKW's für ein paar Stunden zwangs-einschalten, bis die Pufferspeicher voll sind. Das spart dem Netz Reservekapazitäten, und der Service wäre jedenfalls bei mir als Betreiber gratis.


    Einzige Voraussetzung: Wir müssen nach der Kernkraft auch die Braunkohle abschaffen und brauchen stattdessen wirklich viele dezentrale BHKW's, sonst bringt das nichts.


    Was haltet Ihr von der Idee?

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Ich halte jede Art von Ohmscher Rückverwandlung von Strom in Wärme für einen Schlag gegen die Energiewende.
    Unter den gegebenen gesetzlichen Badinigungen erscheint dieser Unsinn aber durchaus sinnvoll.
    Ich sehe als einzigen Ausweg aus dieser Lage die Konzentrierung auf größere dezentrale Kraftwerke, denen das Netz, gesteuert von einer zentralen Stelle , offensteht.
    Ab einer gewissen Anlagengröße ist es kein Problem mehr, die BHKWs durch stromverbrauchende Wärmepumpen zu ergänzen, die die Exergie auch dann noch nutzen können, wenn der Wiind stärker weht. Die BHKWs werden dann teilweise bis vollständig durch den Betrieb der Wärmepumpen ersetzt.
    Die Energiewende beruht auf dem Bestreben, Exergien weitestgehend zu nutzen und nicht in Batteriespeichern und Direktheizstäben zu vergeuden.
    Großkraftwerke vergeuden die Abwärme zu 100%, während die BHKWs durch ein unselige Vergütung daran gehindert werden, einzuspeisen.
    Es ist an der Zeit, dass endlich eine Straße geplant wird, die auch zum Ziele führen kann. Ohne Subvention und Umlage und unter Berücksichtigung der Interessen der Bevölkerung.

  • 2012 betrug der Anteil der erneuerbaren Energie an der Stromerzeugung 22,9%. Das führt zu einer Umlage von ca 5,7 Cent. Rechnet man linear hoch auf 100% alternative Stromerzeugung, wären das bereits 60 Cent pro kWh. Zwar sinken die Subventionsumlagen, aber wohl nur zur Zeit. Denn es wird immer teurer werden, die schon jetzt abgegrasten Recourcen weiter auszubauen (Biomasse) oder im Energiemix unterzubringen (Windenergie, Sonne). Die EVUs berechnen inzwischen Gebühren für die Abschaltung von fehlgeplanten Kraftwerken, die die Umlage noch deutlich übertreffen. Tatsächlich aber ist die Stromerzeugung nicht teurer geworden, die tatsächlichen Erzeugungskosten liegen wettbewerbsmäßig bei unter 4 Cent.


    Ich stelle gerade fest, dass das gleiche RWE, das in den Niederlanden Essent heißt, ein gemeinsames Elektrotankstellennetz betreibt, in dem man überall tanken kann.Nur bezahlen Deutsche an den gleichen Tankstellen 10 Cent mehr.
    Die niederländischen Firmen haben sich deshalb von Essent getrennt, obwohl sie den Strom meist von Essent beziehen. Die Niederländer sind so enttäuscht von der deutschen Extratour, dass sie auf den Ausbau der alternativen Energie jetzt ganz verzichten wollen und lieber von Deutschland aufgezwungene europäische Strafgebühren bezahlen wollen, als diesen Wahnsinn weiter mitzumachen.


    Für mich ist klar, die Niederlande würden schon heute den größten Teil der Energie im eigenen Land mit erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerken erzeugen, wenn RWE nicht diesen billigen Braunkohlenstrom liefern würde und es viel lukrativer ist, in der Bundesrepublik in alternative Energie zu investieren, die ja per Umlage finanziert wird.
    Die Niederlande, obwohl der mit Abstand beste Standort für Windanlagen auf dem Kontinent, haben die Windenergie kaum ausgebaut.


    Das sollte uns sehr zu denken geben.


    Ca 40% der in den Niederlanden produzierten Elektizität kommt bereits aus het Warmtekrachtkoppeling (WKK) = BHKW, das ganz ohne Umlage!!
    Wie ist es bei uns?


    Ich kann nur raten, in den sauren Apfel zu beißen, den ganzen EEG-Unsinn zu unterbinden und die Netze steuer- und gebührenfrei für BHKWs zu stellen.
    Klar, müssen wir dafür die EVUs entschädigen. Vor allem müssen wir die künstlich teuer aufgeblasenen maroden Netze zurückkaufen. Dafür kann ich nicht unsere Grünen verantwortlich machen, die uns das EEG eingebrockt haben. Aber Beifall geklatscht haben sie immer, wenn es darum ging, Energie zu verteuern.


    Jetzt haben wir den Salat und eine europaweite Energiewende ist in weite Ferne gerückt.


    Adi, es ist viel zu tun!

  • Moin

    Ich kann nur raten, in den sauren Apfel zu beißen, den ganzen EEG-Unsinn zu unterbinden und die Netze steuer- und gebührenfrei für BHKWs zu stellen.

    nur leider sind das gleich mehrere Baustellen die keiner parallel beackern kann.



    Grüße Marcus

  • 2012 betrug der Anteil der erneuerbaren Energie an der Stromerzeugung 22,9%. Das führt zu einer Umlage von ca 5,7 Cent. Rechnet man linear hoch auf 100% alternative Stromerzeugung, wären das bereits 60 Cent pro kWh.


    Das ist absoluter Unsinn.


    Wind- und Solarenergie werden den größten Teil in einem 100% Szenario schultern und beide sind in DE für unter 10 ct/kWh zu haben. Damit ist offensichtlich, dass sich eine EEG-Umlage an den Wert von 10 ct/kWh annähern wird, weil das schlicht die Kosten sind. (Ok, Biomasse ist gut doppelt so teuer und Offshore-Windkraft ist ebenfalls knapp unter 20 ct/kWh.)


    Wenn in Zukunft der Grosshandelspreis auf ca 0 ct/kWh sinkt, dann sind die Erlöse auch null und die Einspeise-Vergütung/Marktprämie muss komplett durch die EEG-Umlage getragen werden. 500 TWh EEG-Strom auf 500 TWh Letztverbraucherstrom umzulegen, ist nicht besonders schwer.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)