Modulation des Stirlingbrenners bei der VitoTWIN

  • Hier hab ich gelesen:
    http://www.akvt.de/ft2011/unterlagen/A2-Broetje.pdf



    "Man kann über externe Kontakte oder auch Netzspannung die beiden Brenner unabhängig zu- und wegschalten"


    Mein Haus ist aus KS mit WDV (nur FBH) und hat eine enorme Speichermasse und Trägheit.
    Ich könnte mit meiner externen Steuerung also den Zusatzbrenner erst mit 24h Verzögerung freigeben.


    Dann könnte der Stirling Nachts mit Unterdeckung laufen um das dann tagsüber wieder aufzuholen.
    Damit würde ich eine Verlängerung der Laufzeit erwarten ...

  • Moin,


    das geht in der regel über potentialfreie Kontakte. Könnte mir aber auch vorstellen das der eine oder andere Hersteller am Raumtemperaturregler/Bedienteil eine Möglichkeit zum schalten vorgesehen hat.



    mfg


  • Hallo krimhild, alikante, bredoko und sonstige Leser,


    eine hohe Modulation braucht man, wenn wenig Wasservorlage vorhanden ist, um die Laufzeiten zu erhöhen oder Takte zu verringern. Beides brauchen wir beim Viessmann Vitotwin 300-W - Paket nicht. Die Viessmannpakete sind hierauf abgestimmt.


    Das Vitotwin 300-W kann modulieren, ist aber optimal auf die Pakete parametrisiert.


    Will man eine schnellere (sichtbare) Modulation erzeugen, braucht man nur folgenden Parameter ändern.


    4734 Vorlaufsollwertanhebung auf 0K. (Ohne Anhebung wir den Sensor nur langsam überfahren)


    4735 Sollwertreduktion auf B41/B42 auf 0K. (Bewirkt das die Stirling-Solltemperatur am B41 = Puffersoll ist und der Stirling länger an bleibt.)


    Das sind 2 Parameter die zu einer größeren Modulation kurz vor erreichen des Puffersollwertes führen.


    Bitte Softwarestände beachten.


    Mit freundlichen Grüßen


    Mike Redder


    Viessmann Deutschland GmbH


    Allendorf

  • Hallo Mike Redder, herzlich willkommen hier im Forum.
    Mir persönlich hilft Dein Beitrag jetzt nicht......aber alle Achtung und Respekt :hutab: davor, dass ein kompetenter Mensch von einem Hersteller sich nicht damit begnügt hier in unserem durchaus auch fachkundigen Forum mitzulesen sondern sich meldet und hilft, manche Nebelstocherei und :glaskugel: doch etwas abzukürzen.


    Ich hoffe das war jetzt keine Eintagsfliege, weil dann könnten sich manche Herren aus dem 2. Stock von anderen Herstellern daran ein Beispiel nehmen und Gleiches tun.
    Es brauchen ja keine Werksgeheimnisse verraten werden..aber die eine oder andere Hilfe, wenns offensichtlich nötig ist, darf schon sein.
    Das nenn ich dann Service.
    Also weiter so :thumbup: .

    Die dezentrale KWK ist keine Brücke - sie ist die Lösung :thumbup:


    und der Spenden-Button für unser Forum ist auf der Portal-Seite rechts :!:

    Einmal editiert, zuletzt von baulion ()

  • Hallo baulion,


    danke für das Feedback. Wenn ich mal beim Dachs helfen kann... :D , dann gerne.

  • Danke Herr Redder,


    diese Parameter sind genauso auch bei EcoGen vorhanden. Werde mal schauen, ob ich sie bei mir auch anwenden kann.


    Haben nicht alle Stirlings von Remeha, Viessmann, Brötje und SenerTec die gleiche Steuerung?
    Falls ja, dann wären sie so zu sagen "kompatibel" untereinander. Wäre eine tolle Sache - quasi eine Art Standard.


    Gruss
    BigBen

    Brötje EcoGen WGS 20.1 als Heizer und Stromerzeuger im Keller

  • Guten Morgen,


    vorsicht, nicht basteln. Diese Parameter, können an einem anderen Gerät andere Auswirkungen haben!

  • Hallo Herr Redder,


    erstmal ein großes Lob das Sie sich als Vertreter eines großen Herstellers hier zu Wort melden. :thumbup:


    Leider lösen aber die von Ihnen genannten Parameter nicht das grundlegende Problem der Stirling-Thermen. Auch mit Ihren Parametern ist es der steuerung nur Möglich auf den Wärmekreislauf VL-RL zu reagieren.


    Es muß aber das Ziel sein den Strom Output unabhängig von VL/RL steuern zu können. Dies wäre ein riesiger Vorteil - der Einzige - gegenüber Motor BHKW wie dem Eco1.0


    mfg

  • Das sind 2 Parameter die zu einer größeren Modulation kurz vor erreichen des Puffersollwertes führen.


    Hier liegt das Problem! Das langsamere Anfahren und Abschalten der Maschine ist keine Modulation. Eine Modulation ist die Absenkung des Outputsollwertes. Beispielsweise eine bedarfsgerechte Absenkung der Stirlingleistung auf 0,6 kWel im Sommer wenn nur WW-Bedarf besteht zur verlängerung der Laufzeit. Natürlich nur wenn der durchschnittliche Strombedarf nicht > 0,6 kW ist.

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Auch von mir ein grossen Lob an Hn. Redder - vielleicht können Sie weiter mit helfen hier zu gesicherten Infos zu kommen.


    Bei den Info-Tagen habe ich alle drei Firmen in Bezug auf die Fragestellung "Modulation" angesprochen.


    Erst nach mehrmaliger gezielter Nachfrage kam ich zu dem Ergebnis, dass keiner modulieren kann.


    Um jegliche Verständnissfrage auszuräumen:


    Es soll hier nicht um irgendwelche Laufzeitverlängerung durch Pufferparameter oder andere Sollwertüberhöhungen gehen.


    Wie oben von Neuendorfer schon erwähnt geht es um eine Absenkung des Outputsollwertes DURCH ein Verringerung der Inputmenge sprich eine kleinere Flamme des Stirling-Ringbrenners.


    Erst dadurch würde sich ein geringerer Kolbenhub ergeben mit verringerter Outputleistung wenn evtl. noch dazu bei etwas schlechterem Wirkungsgrad.


    Sehr schön erklärt ist das in


    http://www.akvt.de/ft2011/unterlagen/A2-Broetje.pdf


    vor allen auf Seite 5,8 sowie 12,13 !!!



    Das einzig verwunderliche sind die Messergebnisse von BigBen.


    Nach meinem bisherigen Kenntnissstand würde ich aber jetzt hier Messfehler vermuten.


    Es kann aber auch sein, dass das Gerät von BigBen die versprochene Leistung nicht bringt.


    Dies vor allem bei dem langen Takt mit 0,7kW. Die kurzen Takte bestehen ja fast nur aus Start- und Stoppphase.


    Weis jemand etwas über die Leistungsstreuung der Geräte ???

  • Jetzt ist mir beim Nachsehen in der Präsentation von Brötje noch etwas eingefallen, was für die Messergebnisse von BigBen ursächlich sein könnte.


    Es wird an einer Stelle nämlich von Kopftemperaturen zwischen 150 und 180 Grad gesprochen - und davon abhängigen stark unterschiedlichen elektrischen Leistungen. Wenn diese 30 Grad auf der heissen Seite so viel ausmachen, dann kann das auf der Seite des Rücklaufs ja ebenso sein. Ausschlaggebend ist ja vermutlich die Differenz !


    Es könnte sein, dass zwischen 30 und 60 Grad Rücklauf gravierende Unterschiede im elektrischen Ergebnis vorliegen.


    Weis jemand etwas darüber ???


    Würde mich nicht wundern, wenn die Prospektangaben bzgl. Wirkungsgrad und Leistung unter Idealbedingungen (welche?) gelten und bei Abweichungen davon STARKE Einbrüche auftreten !


    BigBen:


    Vielleicht kannst Du zusätzlich zu Deinen Messreihen auch Rücklauf (und Vorlauf) protokollieren und mal eine Zeitreihe posten.
    Dann würden wir vielleicht etwas mehr Licht ins Dunkle bringen - interessiert bestimmt nicht nur mich.
    Optimal wäre es natürlich unterschiedliche Reihen für stark unterschiedliche Rückläufe (und/oder Spreizungen) zu sehen - kannst Du eine bestimmte Rücklauftemperatur erzwingen ???



    Vielleicht kann auch Hr. Redder etwas dazu sagen oder evtl. sogar entsprechende Wirkungsgraddiagramme zur Verfügung stellen. Gibt bei Viessmann sicherlich - aber ob sie öffentlich sein dürfen ;)



    PS: Für meine Situation ist es nicht direkt relevant, weil ich ganzjährig zwischen 30 und 35 Grad Rücklauf habe. Aber ich befürchte Schreckliches für die Allgemeinheit, weil die Geräte doch gerade für die Altbaunachrüstung sein sollen und da hat man nun mal öfter höhere Rückläufe.


    PPS: Vielleicht lieg ich ja auch total falsch mit meinen Gedanken ...

  • Hallo krimhild,


    so perfekt ist mein Stirling-Labor auch nicht, dass ich da unterschiedliche Messreihen fahren könnte.
    Da ich tagsüber auf der Arbeit bin, wird es erstens nicht bald geschehen und zweitens muss ich mir Gedanken machen, wie ich an diese Temperaturen mit vertretbarem Aufwand an Mess- und Auswerttechnik ran komme.


    Es kann aber durchaus was mit der Kühltemperatur des Kopfes zusammenhängen. Ich will Deine Vermutung nicht verneinen.


    Gruß
    BigBen

    Brötje EcoGen WGS 20.1 als Heizer und Stromerzeuger im Keller

  • Kein Problem BigBen,


    Du hast hast schon mal geschrieben "Heizungsprozesse dauern eben etwas länger" ...


    Es eilt ja nicht, aber es wäre für die Nachwelt sicher schön, wenn Du mal wenigstens eine Zeitreihe um die Rück- und Vorlauftemperatur ergänzt zur Verfügung stellen könntest ...


    Bis dahin viele Grüsse und schon mal vielen Dank

  • Ich hab zu den Info-Tagen bei Viessmann nach der Modulation des Stirlings nachgehagt und die Information bekommen, dass die Stirlings modulieren können. Zwar mit Einbußen beim Wirkungsgrad, aber es soll funktionieren.
    Vielleicht können die Jungs und Mädels von Ökofen mehr zur Modulation vom Stirling sagen. Die setzen sich ja intensiv damit auseinander.
    Klar sagt Viessmann nichts über Modulation. Die wollen den angegebenen Wirkungsgrad mit Garantie erreichen. Sonst stehen die mit dem Rücken zu Wand und welcher Hersteller möchte das?!