Kommentar: Wenn BHKW, dann mit Brennwertnutzung

  • Hab das Thema am 10.Mai 2010 schonmal angeschnitten, hat aber leider nur wenig Resonanz gefunden.
    Die ersten drei Bilder von schlechter Qualität zeigen, wie der WT aussieht.Rest sind Baustellenbilder mit Kunststoffgasleitung.
    Alter Brennwertkessel, Pumpe,Gasventil und Regler entfernt, Wärmetauscher verwendet. In Reihe in den Rücklauf aus dem Puffer zum BHKW geklemmt, 6-8 K Energiegewinn aus den Abgasen erzielt.

  • Seit langem halte ich den Braunkohlenkraftwerksbetreibern vor, dass sie durch die Verbrennung nasser, ungetrockneter Braunkohle ca 10% unserer Energievorräte nicht nur unnütz, sondern sogar klimaschädlich verschwenden. Dabei wäre es zuhöchst lukrativ, die Kohle vor der Verbrennung solar zu trocknen. Die dazu notwendigen Quadratkilometer Fläche steht den Braunkohlenverbrennern schon immer kostenlos zur Verfügung. Nein, weil Braunkohle die Monopolisten ja nichts kostet, verschwenden sie lieber gut 10% unserer Energievorräte und erlauben es sich sogar, eine der größten Turbinen der Republik jahrzehntelang weiterlaufen zu lassen, obwohl ihr letzter Turbinenkranz, der bekanntlich im Überschallbereich läuft, von auftreffenden Wassertropfen längst zerfetzt war und etwa 10% Energieverschwendung erzeugte.
    Nein, die Kohle gibt es für die ja kostenlos...
    Jetzt bekommen sie noch unseren per EEG-Umlage auf 4 Cent heruntersubventionierten , teuren Solar-, BHKW- und Windstrom zu einem Preis in den Rachen geworfen, dass sie sich nicht scheuen, wieder auf unsere Kosten, diesen uns so lieben Strom gewinnbringend in Aluminiumhütten zu verschwenden. Ich bin schon versucht, zum Sturz unserer Regierung aufzurufen, die so etwas zulässt.
    Volksvermögen wird unnütz verheizt, und wenn es so weiter geht, auch das Volk. Alles schon dagewesen, wenn wir uns nur alles gefallen lassen.


    Nun mal aus der Sicht eines Anbestellten von Rheinbraun:
    Einige 100 Kollgen arbeiten in seinem Werk. Ein überschaubarer Haufen. Gute, sichere Arbeitsplätze. Will man jetzt zur solaren Trocknung die Kohle erst auf 10km² Fläche unter Glasdächern ausbreiten, um sie solar zu trocknen und zwischenzulagern, benötigt man 1000 zusätzliche Arbeitskräfte. Die bringen zwar einen großen Nutzen ein, aber Braunkohle ist trotzdem bequemer zu ändeln, weil sie eben nichts kostet.
    Trotzdem, diese 10% solarer Energiegewinn eines 1GW-Kraftwerkes, die mit fast 40% Wirkungsgrad in Strom umgesetzt werden, stellen einen Wert von ca 40.000 Euro pro Stunde dar, also 40 Euro pro Solartrocknungsarbeiter und Stunde. Wenn man diesen rein solar gewonnenen Strom mit 4 Cent pro kWh ansetzt.


    Liebe Leute, das ist nicht nur Energieverschwendung, sondern vor allem auch Vernichtung Eurer Arbeitskraft! Soviel ich weiß, bezahlt Ihr für die mühsam errungene Solarenergie über das EEG im Schnitt mehr als 20 Cent pro kWh. Jetzt rechnet mal! Bei Euren BHKWs sieht es ähnlich aus.


    Zurück zu den Solararbeitern in der Braunkohlengrube:
    40 Euro pro Stunde hören sich nicht nach viel an. Jetzt denkt aber mal nach: Der Monat hat 720 Stunden. Macht 28.800Euro pro Monat für jeden der 1000 Arbeiter, die relativ wenig zu tun hat...Kohle ausbreiten , trocknen lassen, wieder einsammeln. das muss nicht unbedingt mit einer Schaufel geschehen.
    Aber, die Energie ist ja kostenlos und damit billiger als Arbeiter...

  • Ob das flächenmäßig hinhaut möcht ich jetzt nicht nachverfolgen, ich pack mir einfach mal ein hübsches Teilstück.


    40 Euro pro Stunde hören sich nicht nach viel an.


    Ist auch nicht viel da es sich um die betriebswirtschaftlichen Gesamtkosten handelt.


    Die 1000 Leute brauchen auch Umkleiden, Toiletten, Pausenräume und werden nach der Arbeit vermutlich duschen wollen, wens ein sozialer AG ist wird die Arbeitskleidung sogar gewaschen.
    Dann sind das auch keine Selbstverwalter, deren Stunden müssen erfasst und die Gehaltsabrechnung gemacht werden.
    Werkzeug haben sie auch, bei 1000 Schaufeln und Harken würde ich davon ausgehen das du Mitarbeiter brauchst die das Werkzeuglager verwalten und das Zeuch in Schuss halten. Von motorbetriebenen Hilfsmittel möcht ich da garnicht erst anfangen.
    Dann gehen vom Gehalt noch Sozialleistungen und Steuern ab, bekanntlich ist der AG-Anteil bei KV und Rente genauso hoch wie der AN-Anteil.
    Am Ende des Lohnstreifens bleiben wahrscheinlich keine 10€/h über...


    Aber du würdest das doch sicher gerne bis 67 Braunkohle wälzen? Nur zu.
    Nach Feierabend kannst du dich mit deinen Kumpels in der Kneipe treffen und am Stammtisch halt- und argumentlos politisieren das die Schwarte kracht.


    Aber hier bitte nicht. ;(



    mfg JAU

  • Lieber Bernd, lieber Jau,


    ist zwar schön, dass ihr euch um gesammtwirtschaftliche Zusammenhänge der Kraftwerkswirtschaft kümmert, aber irgendwie ist das am Thema vorbei.
    Die Frage war doch, wie man die Brennwertnutzung auf die BHKW-Technik überträgt. Immerhin geht es um eine Effizienzsteigerung des einzelnen BHKW; die immerhin 8-10 %
    der eingesetzten Energie zusätzlich nutzt.
    Sorgt lieber mit eurem Fachwissen dafür, dass in allen Kellern der Nachbarn ein BHKW installiert wird. Dann erübrigt sich die Braunkohlediskussion ohnehin.
    Sollte SPD und Grüne in 2013 die Wahl gewinnen, wirds bei der Kohleverstromung bleiben. Die SPD hat ihre Ursprünge zum großen Teil aus der Bergbauindustrie und wird die Kumpel nicht so schnell im Stich lassen.Die Grünen wollen alles Deutsche ohnehin tilgen.
    BHKW ist die DEZENTRALE Zukunft. Daran sollt ihr arbeiten !!!!!


    Guten Rutsch wünscht allen Goesebrecht

  • Ich kenne einige der Herren bei Rheinbraun etwas genauer. Es sind keineswegs Unmenschen und sie sind sich erstaunlicherweise auch der Problematiken der Kohleverstromung bewusst. Aber es gibt eben eine gewisse Bequemlichkeit, und die äußert sich im Aufschieben von längst überfälligen Reparaturen, Nachlässigkeit beim Wechseln der Staubfilter, Beiseiteschieben meiner obigen Betrachtungen zur solaren Trocknung, Vermeidung von Arbeitsmehrbelastung durch zusätzliche Arbeitskräfte usw.
    Auch die Braunkohlekraftwerke können als Heizkraftwerke betrieben werden, all das ist den Herren in den Vorständen bewusst. Aber wozu das alles, da die Kohle doch umsonst zu haben ist? Zudem kann man Kohle zusätzlich als Heizmaterial verkaufen.
    Nach mir die Sintflut. Auch darauf ist man gefasst, dass der Tsunami naht.


    Ja, ich muss zugeben, ich bin auch nicht dafür, dass jeder einen kleinen Einzylinder-Verbrenner im Keller stehen hat, da sind meiner Ansicht nach Straßen- und Siedlungsgemeinschaften viel geeigneter. Allzu dezentral ist aufwendig, unflexibel und unrentabel. Es wird mehr Energie verschwendet als nötig.
    Vielleicht sind meine Vorstellungen in unserer von oben fehlgeleiteten Gesellschaft nicht mehr durchsetzbar? Manche meiner grünen Freunde haben sich diesen Pessimismus zu eigen gemacht: " Energie muss teurer werden". Ja, so kann man tatsächlich die verbrauchte kWh-Zahl zumindest etwas drücken. Das , was gerade läuft. Glücklicherweise zur Zeit ohne Mitwirkung der Grünen.


    Die Zahlen, die ich für das Ecopower1.0 gegenüber herkömmlichen BHKWs ohne Brennwerttechnik errechnet habe, sind jedenfalls für mich überzeugend und könnten durchaus den Durchbruch durch Einsparungen bringen. Denn wir müssen, im Gegensatz zu den Großen, die Energie noch bezahlen und spüren jede Einsparung.
    Größere BHKWs mit Magergemischtechnik liegen im elektrischen Wirkungsgrad übrigens in der Nähe von 40%, auf den Brennwert bezogen, wie ich es als allgemein zu verwenden vorschlage. 40% zu 26% beim Ecopower1.0 , das ist schon ein erheblicher Unterschied. Auf der Hannovermesse waren dieses Jahr etliche Magergemischkraftwerke in der Größenordnung von wenigen Megawatt Leistung ausgestellt. Mit Brennwerttechnik zu Heizzwecken.
    Ein 10-Megawatt-BHKW reicht zur Vollversorgung von 1000 Einfamilienhäusern, mit gewaltigem Überschuss an Strom im Winter, der mittels Wärmepumpen zur Beheizung weiterer 1000 Häuser ausreicht.


    Wenn wir dann auch noch unsere Braunkohlenkraftwerke auf solare Trocknung und Brennwerttechnik zur Hausbeheizung umbauen, verliert auch die Braunkohle ihren CO2-Schrecken, denn Braunkohle ist dem Erdgas im unschädlichen Wasserstoffgehalt noch am ähnlichsten. Das bedeutet aber, dass auch Braunkohlekraftwerke dezentral, also auch sehr viel kleiner angelegt werden müssen.
    Ich sehe einfach die Notwendigkeit dazu, wenn auch in unserer heutigen politischen Landschaft nicht durchsetzbar.


    Das EEG wird es nicht mehr geben, denn sämtliche Erzeugungsarten von Strom werden mit 25 Cent statt jetzt 4 Cent bezahlt. Die satten Gewinne der Braunkohlen-BHKWs genügen, um dann voll auf alternative Strom- und Wärmeerzeugung umzustellen.


    Ich halte es für Zeit- und Recourcenverschwendung, in jedem Haus ein 1kW-Blockheizkraftwerk aufzustellen, dessen Strom man nicht jederzeit zu 100% sinnvoll zu nutzen weiß. Das von uns geplante Einfamilienhaus-Netz ist einfach zu klein dafür und der nicht unerhebliche 4-Cent-Überschussstrom landet weiterhin in den Aluminiumhütten, den Müllhalden der Großindustrie.

  • Große Magergemischmotoren erfüllen nicht nur die Abgasnormen, sondern haben auch einen Wirkungsgrad von, den Prospekten nach, 46%. Es handelt sich dabei um vielzylindrische Motoren mit einem Hubraum ab ca 30 Litern. Klar, haben die einen höheren Wirkungsgrad als unser Ecopower 1.0 mit seinen ca 29% Wirkungsgrad, bezogen auf den Heizwert von Gas. Verdichtungsverhältnis: 14 bis 16 zu 1. Ich nehme den renommierten Firmen ab, dass ihre zertifizierten Messungen stimmen.
    Braunkohlen-BHKWs, das sagt man nicht, bei der Größe ist das Wort "Heizkraftwerk" das gebräuchliche. Da hier sicherlich einige meiner Freunde aus der braunen Wirtschaftssparte mitlesen, möchte ich sie nur einmal anstiften, sich auch einmal Gedanken zur Umweltproblematik ihrer Kraftwerke machen.
    Anfänge sind ja schonmal gemacht: endlich wird die große Turbine von Eschweiler repariert, deren Überschallstufe (die letzte und reaktionsstärkste) total zerfleddert war bzw. noch ist. Energieverschwendung größten Ausmaßes. Wen störte das auch, wenn es die Kohle kostenlos gab?
    Mit Freude höre ich, dass in Niederaußem die Braunkohle endlich "in einer großen Maschine" vorgetrocknet wird...
    Lasst mich raten, Ihr nehmt keine Sonnenwärme dazu, sondern verbrennt dafür zusätzliche Braunkohle? Weil es ja auch gespeicherte Sonnenenergie ist???


    Im Moment rechne ich ziemlich vieles nach und entdecke eine große Anzahl heftiger Diskrepanzen, je nach politischer Windrichtung.
    Ja, trockene Braunkohle kommt da nach meiner Rechnung ziemlich schlecht weg. bei einem der neueren Kraftwerke 767g/kWh Strom an CO2, bei 8% Eigenverbrauch. Das schlechteset Braunkohlenkraftwerk kommt sogar auf 1350 g/kWh.
    Bei Gas entdecke ich auch türkische Einflüsse in die Gegenrichtung. Soviel ich weiß, liegt das Gros der Gaskraftwerke bei unter 30% Wirkungsgrad, ehrlich auf den Heizwert bezogen. Umweltapostel gehen hingegen davon aus, dass die Republik voll steht mit GUD-Heizkraftwerken mit mindestens 55%, meist aber über 60% Wirkungsgrad für die Stromerzeugung. Ich persönlich kenne kein solches.


    Dass sich der Nutzungsgrad des Ecopower 1.0 auf den Brennwert bezieht, davon gehe ich allerdings aus und das Gerät ist mit Sicherheit ein wichtiger Schritt in die gewünschte Richtung.
    Dass wir aber 25 Cent pro kWh für Strom ausgeben, bei dessen Erzeugung die Kraftwerksbetreiber ausgesprochen liderlich mit unseren begrenzten Energievorräten umgehen und unser umweltfreundlich erzeugter nur mit 4 Cent vergütet wird, das will ich einfach nicht schlucken.


    Eine Tatsache, die kaum jemand kennt: Kraftwerkswirkungsgrade steigen keieneswegs unbegrenzt mit der Größe: es existiert da die sogenannte "Sperrmachzahl" in der letzten Stufe der Niederdruckturbine. Diese sorgt dafür, dass kleinere Turbinen, wie sie gerade schon für Blockheizkraftwerke erträglich sind, sogar einen etwas höheren Wirkungsgrad haben können als die 1 Gigawattungetüme.
    Meine Aufforderung an die Großkraftwerksbetreiber, sich einmal auf Nutzung der Abwärme zu konzentrieren, hat seine Gründe.


    Ein wenig verrechnet habe ich mich bei dem Energiegewinn nach solarer Trocknung. Statt auf 4% komme ich bei einem 43%-Kraftwerk auf nur 3,7% bei einem Wassergehalt von 56%. Zwar benötigt man fast 3km² Solartrocknungsfläche. Trotzdem lohnt sich der Aufwand, aber sehr. Warum rechnet niemand nach?
    Nur, weil es die Kohle kostenlos gibt, erklärt fast jeder das für absurd. Irrtum.


    Wenn die braunen Herren sich bequemen, endlich auch die Abwärme stadtnah zu verwerten, spielt es sehr wohl eine Rolle, dass Kohle nur noch 44% des vorherigen Gewichtes hat, genauer, es sind, wegen des sonst auftretenden Verdampfungsverlustes sogar nur 40 % Masse, die über Land transportiert werden müssen.
    Zu russischem Erdgas und seiner Umweltfreundlichkeit habe ich auch noch etwas zu sagen.

  • Ach Bernd was soll nur aus Dir werden??


    1. wenn Heizkraftwerke Wärme+Strom erzeugen laufen Sie in "Kraft-Wärme-Kopplung" sind aber kein BHKW
    2. ob ein Motor in Lambda1 oder Magermix läuft hängt vom Glaube des Konstrukteurs ab - im allgemeinen können größere Motoren immer Effizienter sein als kleinere ( Manni verzeih mir)
    3. Siemens sagt über 60% http://www.siemens.com/innovat…ltrekord-wirkungsgrad.htm


    mfg

  • Umweltapostel gehen hingegen davon aus, dass die Republik voll steht mit GUD-Heizkraftwerken mit mindestens 55%, meist aber über 60% Wirkungsgrad für die Stromerzeugung. Ich persönlich kenne kein solches.

    Die Stadtwerke Leipzig haben hier in Leipzig ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk mit maximal 87% Wirkungsgrad. Die versorgen Leipzig mit Wärme und Strom das ganze Jahr lang.

  • Ich meinte kleine KWK-Anlagen für wenige Häuser oder für ein Familienhäuser.
    Mit Brennwerttechnik.


    Je größer das Wärmenetz desto höher der Wärmeverlust. Dieser wird gerne unterschlagen.
    Die Renovierung von Bestandshäuser vermindert den Wirkungsgrat ist somit nicht erwünscht.


    Moderne "Fernwärmenetze" arbeiten nur mit "KWK dezentral" und Wärmepumpen die verbreiten sich angeblich rasend schnell
    Siehe Vattenfall Berlin und Hamburg.