Ecopower: Ermüdungsbruch Anschlußstutzen Kühlmittelausgleichsbehälter und Frage dazu

  • Liebe Mitforisten,


    wir haben ja immer wieder viel Spaß mit unseren sensiblen Haustierchen, mir ist jetzt was nettes passiert, das will ich doch unbedingt der interessierten Öffentlichkeit nicht vorenthalten (natürlich würde mich auch interessieren, ob das schon mal jemand anderem passiert ist):


    Ermüdungsbruch der beiden Anschlußstutzen des Kühlmittelausgleichsbehälters.


    Zur Abwechslung mal im Sommer, aber Freitag nachmittag, wie sich das gehört.


    ecopower 4.7, Inbetriebnahme 06/2007, 24.000 Betriebsstunden, Umbau auf Schrick-Motor vor 12 Monaten


    War eher zufällig im Keller, das Gerät lief nämlich seit Ende April ohne auch nur eine Störungsmeldung produziert zu haben, daran mußte ich mich auch erst einmal gewöhnen.
    Meldung "Rücklauftemperatur zu hoch, BHKW gesperrt", "Motortemperatur 106 Grad". Zum Glück fiel mir gleich die Pfütze Kühlflüssigkeit neben dem Gerät auf. Also Deckel auf, dann das hier, Ausgleichsbehälter war natürlich leer (Bild 1).


    Gleich in der Preisliste geschaut, die hier vor Jahren mal rumgeisterte (Preisstand 2008) 55€ netto; Einbaukosten durch den Handwerker noch nicht gerechnet.


    Also den Behälter rausgeholt - was grinste mich da an? (Bild 2) VW, Teilenummer: 171 121 407F. Meine Laune wurde nicht besser, als der örtliche VW-Händler zu wissen glaubte, daß das Ding vom Golf 2 nicht mehr lieferbar sei (wo ich doch, seit 23 Jahren, inzwischen drei Altbenze am Start habe mit Baujahr vor 1983, für die ich bisher noch jedes Teil bekommen habe).
    Na ja, Internet kann, in Erwartung der Belastungen im BHKW auch nicht das billigste Teil um 5€ genommen, sondern Febi-Bilstein, Teil-Nr. 02136 (Bild 4). Superschnelle Lieferung über Heinrich Wild KG, Regensburg. Kosten mit Versand 21,97€. Dieser Behälter kommt ohne Deckel für das Kühlwasser und ihm fehlt der Anschluß für den Kühlmittelsensor. Dieser wird aber beim eco 4.7, im Gegensatz zum Golf, nicht gebraucht und war beim Originalbehälter mit einem schwarzen Schraubstopfen verschlossen. Den blauen Schraubdeckel für den Kühlwassereinlaß vom alten Behälter übernehmen.


    Da solche Schäden meistens am 24.12. um 16 Uhr auftreten, würde ich jedem ecopower 4.7-Betreiber empfehlen, das Ding nach 5 Jahren Laufzeit präventiv auszutauschen oder sich zumindest das Ersatzteil hinzulegen. Den BHKW-Belastungen ist so ein Billigplastespritzgusteil einfach nicht dauerhaft gewachsen.


    Nächster Teil der Übung: wie bekomme ich die abgebrochenen Reste der Stutzen aus den Kühlmittelschläuchen (Bild 3)? Den dünnen Schlauch hätte ich noch kürzen können, nicht aber den dicken. Bei dem dünnen ging es mit Reindrehen einer Holzschraube, dann rausziehen (vorher natürlich die Schlauchschellen lösen). Bei dem dicken Stutzen war nur mit Zertrümmern mit einem Hammer (auf den Schlauch dreschen) ein Ergebnis zu erzielen. Dabei natürlich darauf achten, daß die Bruchstücke alle raus kommen: zur Sicherheit Schlauch nach unten halten und etwas Kühlwasser auslaufen lassen.
    Behälter an seinen Platz, Schläuche angeschlossen. Kühlmittel nachgefüllt (hatte zum Glück noch schönes da vom letzten Tausch). Über dem Abgaswärmetauscher ist an der höchsten Stelle eines Rohrbogens eine Entlüftungsschraube, wie bei einem Heizkörper und auch mit einem solchen Schlüssel zu bedienen. Nun ja, Kühlmittel wollte da nicht austreten, also war die Idee, mal das Ding laufen zu lassen und nach einer Weile entlüften.


    Leider behauptet die Software immer noch, die Rücklauftemperatur liege bei 106 Grad, und das 5 Tage nach dem Schaden. Habe schon zweimal versucht, den Fehler zurückzusetzen und über die Schornsteinfegertaste einen Probelauf zu erzwingen, aber keine Chance. Was tun?


    viele Grüße, kalydon

  • Über dem Abgaswärmetauscher ist an der höchsten Stelle eines Rohrbogens eine Entlüftungsschraube, wie bei einem Heizkörper und auch mit einem solchen Schlüssel zu bedienen. Nun ja, Kühlmittel wollte da nicht austreten, also war die Idee, mal das Ding laufen zu lassen und nach einer Weile entlüften.


    Erst mal den Stopfen komplett raus drehen und prüfen ob das kleine Löchen frei ist (Ist nämlich häufig zu) und der dünne Schlauch überhaupt durchlässig ist. Dann Kühlmittel auffüllen und ab und zu mal an den Schläuche drücken damit sich Luftblasen auch bewegen. Kühlmittelbehälter schließen. Danach Maschine starten und dabei den Entlüfterstopfen offen lassen. Wenn die Kühlmitteltemperatur ca. 80 °C erreicht ausschalten (ggf Motorschalter betätigen und E1-Fehler löschen) und Stopfen zu drehen. Motor ca. 15 Min. abkühlen lassen. Vorgang solange wiederholen bis Motortemperatur nicht mehr über 75°C steigt und aus dem Lüfterstopfen Kühlmittel austritt.


    Leider behauptet die Software immer noch, die Rücklauftemperatur liege bei 106 Grad, und das 5 Tage nach dem Schaden. Habe schon zweimal versucht, den Fehler zurückzusetzen und über die Schornsteinfegertaste einen Probelauf zu erzwingen, aber keine Chance. Was tun?


    Den Fehler kannst Du nicht zurücksetzen, da es kein Fehler ist sondern nur ein Messwert des Sensors. Vielleicht hat der Sensor einen defekt. Mal ein Reset durch die Abschaltung der Netzes ausführen, denn dann wird der aktuelle Messwert übernommen und angezeigt.


    Hat dein Gerät eine Fernüberwachung ?? Wenn ja dann mal die Einwahlnummer mit Passwort an eh-perdok@t-online.de und ich kann mir die Kiste mal ansehen und ggf. Dir weitere Tipps geben.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • dank der Tipps von unserem Mitforisten ecopowerprofi: Gerät über die Menüführung abschalten und dann komplett vom Stromnetz nehmen mittels Hauptschalter, danach war der hohe Meßwert weg, und auch die dazugehörige Fehlermeldung.


    Entlüftung hatte erst beim vierten Versuch geklappt. Es fehlten insgesamt 2,5 Liter Kühlwasser! Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet, da erstens in den Ausgleichsbehälter nur c.a. 1 Liter hineinpassen und 2. die Pfütze unter dem Eco nicht sonderlich groß war. Nach jedem Entlüftungsversuch konnte ich über den Ausgleichsbehälter c.a. 0,6 Liter unterbringen. Wie ecopowerprofi schrieb: an den Schläuchen rütteln, Entlüfterschraube beim Probelauf offen lassen. Erst beim vierten Anlauf trat dort das Kühlmittel im Strahl aus, vorher kamen nur kleine Tropfen, das reichte natürlich nicht. Nachahmer, Achtung Gefahr! Spannungsführende Stromleitungen, außerdem alles brüllheiß, sicherstellen, daß einem das Kühlmittel bzw. der Wasserdampf nicht auf die Haut oder gar in die Augen geht! Nicht selbermachen, wenn einem die Gefahren nicht bewußt sind!


    Richtig blöde ist, daß man das BHKW nicht spontan zum laufen zwingen kann als Laie, jedenfalls dann, wenn, wie jetzt im Sommer, kaum Wärmebedarf anliegt und der Pufferspeicher noch von gestern (Solaranlage) gut gefüllt war. Da hier aber vor Jahren mal der Tip kam, daß bei ecopower in Gera die Unterlagen ungeschützt auf dem server lagen und ich mir die damals auch runtergeladen hatte, hatte ich auch das Servicepasswort und konnte das Gerät über die dann zu erreichende manuelle Steuerung anlaufen lassen. Leider reagiert die Steuerung viel zu langsam, wenn man den Motor wegen Temperaturanstieg wieder abstellen möchte (also die Drehzahl auf "0" setzt). So ging das Gerät dreimal in Störung wegen zu hoher Kühlmitteltemperatur. Also auch noch den Masterfehler zurückgesetzt. Der Tip von ecopowerprofi, in einem solchen Fall mit dem unter der linken Seitenwand befindlichen An/Aus-Motorschalter das Gerät abzustellen, ist sicher der bessere Weg, aber diesen Tip hatte ich im Keller dann doch erst einmal wieder vergessen.


    viele Grüße an alle, kalydon

  • dann hatte die Kiste ja fast alles rausgeschwitzt - hoffe das Motörchen hat nix abbekommen ;(


    Da sind ca. 12 Liter Kühlmittel im internen Kreislauf. Aber die Motoren vertragen die Übertemperatur sehr gut, wenn es kein Dauerzustand ist. Bei 103 °C erfolgt in jedem Fall eine sofortige Notabschaltung. 8o

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  • was mir noch eingefallen ist: während der Abkühlphasen zwischen den Entlüftungsversuchen muß die Entlüftungsschraube geschlossen werden, sonst zieht das System wieder Luft rein und zwar in einer Menge, daß man es pfeifen hört! Das geht implizit aus der obigen Beschreibung von ecopowerprofi hervor, soll hier aber noch einmal betont werden. Dieser Fehler in der 1. Runde kostete mich ev. einen zusätzlichen Versuch.


    Interessieren würde mich nach wie vor, ob ein solcher Schaden bisher nur bei mir passiert ist und ich also ein (besonders schlechtes) VW-Teil im BHKW hatte oder ob das auch anderen schon widerfahren ist. Der Behälter wackelt ein wenig in der Blechaufnahme, und diese wackelt ein wenig in dem Scharnierbolzen, in dem sie steckt (bei laufendem BHKW). Das ist aber ev. sogar günstiger wegen der Vibrationen, als wenn der Behälter "bombenfest" befestigt wäre?

  • Interessieren würde mich nach wie vor, ob ein solcher Schaden bisher nur bei mir passiert ist und ich also ein (besonders schlechtes) VW-Teil im BHKW hatte oder ob das auch anderen schon widerfahren ist.


    Es gab mal Billigware (nicht erkennbar, wahrscheinlich gefälscht) als Ersatzteile auf den Markt, welche auch beim ecopower verbaut wurde. ;(

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  • Moin, auch hier willkommen im Club.


    ich hab schon den dritten Ausgleichsbehälter. Nicht weil defekt, sondern schlicht und einfach dicht. Grund: siehe letzten Beitrag. :cursing:


    nun ja der 3 Motor ist schon in Lauerstellung.


    würde mich mal über eine Rückmeldung freuen, was für Mängel bei anderen auftreten.


    Gruß


    Gerold

  • Habe bereis vor einiger Zeit einen neuen Ausgleichsbehälter bekommen. Den Austausch hat seinerzeit der Werkskundendienst von Vaillant durchgeführt. Habe 'nur' 4 Wochen gewartet, bis der Techniker kam. Angeblich war das Ersatzteil nicht lieferbar.


    Nun war der Behälter wieder kaputt. Aufgrund der hier vorliegenden Beschreibung (Danke nochmal an den Autor) habe ich das jetzt selbst repariert. Behälter über das Internet bestellt und am nächsten Tag geliefert bekommen (22 EUR incl. Versand).


    Das Problem Entlüften habe ich wie folgt gelöst: nach dem Einfüllen des fehlenden Kühlmittels die Enlüftungsschraube geöffnet und dann von oben mit dem Mund auf den Einfüllstutzen des Ausgleichsbehälters aufgesetzt. Reingeblasen bis das Kühlmittel aus der Entlüftungsschraube spritzt. Nach auffüllen des dann fehlenden Kühlmittels das BHKW kurz laufen lassen (bis ca. 80 Grad Motortemperatur) und den Vorgang wiederholt. Kam so gut wie keine Luft mehr raus (Achtung aufpassen: Verbrühungsgefahr, evtl. vorher abkühlen lassen).

  • Hallo.


    Habe das gleiche Ereignis an einem Freitag abend (Oktober 2012) am Ecopower 4.7, Bj. 2006 gehabt. Konnte einen Originalbehälter über den Fachhandel beziehen.


    Die Daten lauten:


    Ecopower Ausdehnungsgefäß Runde Form (Neu) Art. 106110 – EUR 62,30 plus MwSt.

  • als Eröffner dieses Freds ein Nachtrag:


    das Ausgleichsgefäß ging bei mir innerhalb von Monaten noch zweimal kaputt (jeweils das Febi-Bilstein-Gefäß). Beidesmal aber keine Anschlußstutzen-Brüche, wie beim ersten Mal, sondern die Gefäße sind jeweils durch Überdruck auf der Oberseite gerissen und Kühlmittel trat so lange schleichend aus, bis ich es entweder gemerkt habe oder das Gerät in Störung ging.


    Ich hatte dann die Nase voll und habe auch das im Vorbeitrag genannte neue Gefäß bei ecopower bestellen lassen.


    Diese Gefäß hat nun allerdings eine Überdruckentlüftung über den blauen Deckel in einen angeschweißten, nach unten offenen Kanal auf der Rückseite (motorseitig, auf beiliegendem Bild nicht zu erkennen). Offenbar ist das doch sehr wichtig, denn die VW-Teile bzw. deren Nachbauten haben das nicht.


    Desweiteren kommt diese Gefäß mit einem neuen Haltewinkel samt Gegenplatte für den Geräterahmen. Man braucht aber nur den neuen Winkel einhängen. Der Anschluß für einen Sensor im Bild vorne (bei mir BHKW-kabelseitig nicht vorhanden, ev. bei den neueren 4.7ern?) ragt allerdings in die Dämmfolie des Seitenteils. Mit der links am Behälter sichtbaren Schlauchhalterung wußte ich auch nichts anzufangen.


    Funktioniert seit März jedenfalls einwandfrei, ärgerlich nur die hohen Kosten. Verstehe auch nicht so ganz, warum das Gerät jahrelang mit dem VW-Teil ohne Belüftung funktioniert hat und mit den Nachbauteilen die Überdruckschäden auftraten. Vielleicht weiß da jemand eine Erklärung