Planung BHKW in Sporthalle mit Gastronomie

  • Hallo Forum!


    Wir überlegen derzeit ob eine Umrüstung auf BHKW bei uns sinnvoll ist. Erstes Angebot für einen Dachs von SenerTec liegt vor. Allerdings noch auf den aktuellen Stromverbrauch von 95.000kwh kalkuliert. Angeboten wurden uns ZWEI Dachs SE G BW 5.5 mit Zusatzheizung.


    Wer kann uns weiterhelfen?


    Verbrauchsdaten


    Jährlicher Stromverbrauch: derzeit 95.000kwh
    der Stromverbrauch liegt im Herbst/Winter/Frühling deutlich über dem im Sommer


    Jährlicher Brennstoffverbrauch: 25.000 Liter




    Derzeitige Heizung


    Energieträger der Heizung:
    Heizöl



    Alter und Typ der der Heiztechnik:
    10 Jahre



    Art der Warmwasserbereitung:
    über 500l Speicher, Heizung



    Pufferspeicher, Solarthermie:
    nein



    Temperaturen der Heizkreise:
    60-80°



    Hydraulischer Abgleich:
    nicht geprüft, voraussichtlich aber JA



    Art der Heizkörper:
    9 Luftgebläse für 13.600m³, 6 Luftgebläse für 9.100m³, Flachheizkörper für 1.500m³




    Immobilie und Rahmendaten


    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner:
    ca. 3.900m², unterschiedliche Auslastung durch Sportler



    Art und Baujahr der Immobilie:
    1981, 3510m² Sporthalle (mehr oder weniger ungedämmt), Gastronomischer Bereich und Wohnung mit Flachdach ca. 350m²



    Erfolgte Modernisierungen:
    keine



    Weitere geplante Modernisierungen:
    Umrüstung auf Erdgas


    Reduzierung des Stromverbrauchs durch neue Beleuchtung auf ca. 60.000kwh


    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei:
    nicht geprüft



    Zusammenschluss von Nachbarhäusern:
    nein

  • Wie schaut der Lastgang aus?
    Vermutlich findet nahezu der gesamte Verbrauch zu den Öffnungszeiten statt und Nachts ist auch die Heizung nur auf Frostschutz weil die Hallen nicht besonders gedämmt sind?


    Zwei Dachse würde ich nicht bauen! Zweimal Kosten, zweimal Wartung und zwei Maschinen bei denen was kaputt gehen kann. Zur Frage der Leistung des BHKW kommt es etwas auf das Lastprofil an. Wenn der gesamte Strom in 7 Stunden abgerufen wird, sollte das BHKW größer sein, als wenn es z.B. 12 Stunden sind.

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Dämmung ist so gut wie gar keine vorhanden. In den Wintermonaten versorgt die Heizung die Tennishalle mit 14°, die Fußballhalle mit 8-10° und den 500 Liter Warmwasserbereiter, der je nach Ausleistung mit Heizwasser versorgt wird (65° Vorlauf). Die Temperatur für den Warmwasserbereiter wird ganzjährig zwischen 11 und 23.30 Uhr gehalten. nachts kühlt dieser runter...


    Stromverbrauch:
    Mai bis Oktober
    Mo.-Fr.
    24 - 10 Uhr 0,5 - 2,0kw (nur Kühlungen)
    10 - 18 Uhr 1,0 - 3,0kw (+ Verwaltung)
    18 - 24 Uhr 5,0 - 8,0kw (+ Sportbetrieb bei geringerer Auslastung)
    Wochenende
    12 - 20 Uhr 5,0 - 8,0kw


    November bis April
    Mo.-Fr.
    24 - 09 Uhr 0,5 - 3,5kw (Kühlung + Lüfter Heizung)
    09 - 16 Uhr 9,0 - 11,0kw
    16 - 24 Uhr 11,0 - 18,0kw (Tennis, Fußball, Gastro & Küche)
    Wochenende
    10 - 22 Uhr 11,0 - 18,0kw


    wobei die Zahlen von mir errechnet und nicht gemessen worden sind...

  • Angeboten wurden uns ZWEI Dachs SE G BW 5.5 mit Zusatzheizung.


    Die müssten jede min. 5000 Bh im Jahr machen und dass würde eine Stromproduktion von 55.000 kWh bedeuten. Ein großer Teil des erzeugten Stromes muss man mit hoher Wahrscheinlichkeit an den Netzbetreiber verkaufen. D.h. schlechte bzw. niedrige Vergütung von ca. 4 ct + 5,41 ct. da kann ich dem Neuendorfer nur bei pflichten. Da Sporthallen aber einen regelmäßigen Wasserverbrauch haben, würde ich mich mehr darauf achten, dass dieser und die absolute Grundlast der Heizung im Winterhalbjahr durch ein BHKW abgedeckt wird. Aber das bedarf doch einer gründliche und genaue Rechnung. Es gibt nichts schlechteres als ein zu großes BHKW.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • Ich freue mich über jede faire und transparente Berechnung meines Bedarfs... :) manchmal springen dabei sogar Aufträge heraus.
    Ich gehe mal davon aus dass sich hier nicht nur Nutzer informieren, sondern sich auch Anbieter tummeln ;)

  • Bei dem Lastgang würde ich zu einer Anlage mit etwa 7,5 kW raten. Da bietet sich das neue smartblock 7,5 von KW Energie geradezu an :) Du hast einen großen Unterschied zwischen Niedriglastphasen und Hochlastphasen. Da sind 7,5 kW denke ich ein guter Kompromiss, der auch tagsüber noch gut passt. Dank guter Modulation kann das Gerät auch entsprechend dem aktuellen Strombedarf seine Leistung reduzieren und erreicht dann länger Laufzeiten.

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Zitat "Dank guter Modulation kann das Gerät auch entsprechend dem aktuellen Strombedarf seine Leistung reduzieren und erreicht dann länger Laufzeiten. " ?(



    Also angesichts von 25.000 Liter Heizölbedarf pro Jahr weiss ich ehrlich gesagt nicht, wann diese wärmegeführte BHKW-Anlage zwischen Oktober und April sinnvoll modulieren soll.


    Vom Strombedarf wäre eine Größenklasse von rund 8 kW sicherlich optimal - wobei nach der Modernisierung dieser Wert auf eher 6-7 kW sinken wird. Hinsichtlich der Wärmeleistung würde ich eher eine thermische Leistung von 25 kW (also rund 10-12 kW elektrisch) bevorzugen, um möglichst viel des Wärmebedarfs im Winter durch die BHKW-Anlage abdecken zu können. Grundsätzlich ist eine einmodulige Anlage - sofern diese qualitativ hochwertig ist - einer zweimoduligen Anlage vorzuziehen.


    Wenn kein akuter Handlungsbedarf besteht würde ich dir raten, einen Heizölmengenzähler einbauen zu lassen und allmorgendlich sowie abends beim Abschließen der Halle die Daten aufschreiben. Wenn du jetzt damit anfängst, weisst du bis Ende Januar sehr genau, was wärmetechnisch für dich ideal wäre. Natürlich kannst du auch in einen Wärmemengenzähler mit Datenlogger investieren - aber die günstige Variante reicht völlig aus.

  • Hallo,


    Mmh _()_ es müssen doch 15 Luftgebläse für die Hallenheizung versorgt werden und die benötigen in der Regel recht hohe Vorlauftemperaturen und einen hohen Heizwasservolumenstrom. Einen geladenen Pufferspeicher hätten die doch locker in ein paar min geleert!
    Welche Leistung hat denn der aktuelle Kessel? Ich fürchte, bei BHKW und Umrüstung auf Gas bedarf es noch eines leistungstarken Spitzenlastkessels.


    Grüße AxelF

    Wikipedia: ICH WEISS ALLES!


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    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Hallo, wo ist denn der Sitz des Projektes?
    Wir haben hier bei uns ein Freizeitcenter mit einem BHKW ausgerüstet, könnte im Grunde auch auf Ihr Profil passen.
    Beste Grüße aus der Südpfalz

  • Hallo, wo ist denn der Sitz des Projektes?


    Wenn Du weist wo Meerbusch liegt, dann weist Du auch wie weit es von der Südpfalz entfernt ist. :crygirl:

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
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