Kaufberatung Nano-BHKW

  • Hallo,


    nachdem ich schon lange mit dem Gedanken gespielt habe, will ich nun mit der aktuellen Aktion von Vaillant das Thema mal ernsthaft angehen. Ich weiß jedoch, dass die Wirtschaftlichkeit bei Nano-BHKW eh immer grenzwertig ist. Mal schaun, was die konkrete Berechnung so ergbit.


    Deshalb würde ich gern mal Eure Meinung zu meinen Werten hören:


    Verbrauchsdaten


    Jährlicher Stromverbrauch: 8.500 kWh


    Jährlicher Brennstoffverbrauch: 40.000 kWh (Heizung und WW)




    Derzeitige Heizung


    Energieträger der Heizung: Gas


    Alter und Typ der der Heiztechnik: 18 Jahre, 27 kW Elco TARGON Öko Plus - athmosphärischer Brenner
    (ist einer aus der fehlerhaften Baureihe, bei den regelmäßig mal die Brennerlanzen getauscht werden müssen, mein Vorgänger hat die kostenlose Austauschaktion verpennt, der Kessel ist zwar so nicht schlecht, aber viel zu groß und durch das Brennerlanzenproblem auch auf die Dauer keine Lösung, die Umwälzpumpen sind auch aus 1994 und haben einen nicht gerade geringen Verbrauch)


    Art der Warmwasserbereitung: zentral durch Heizung (recht hohe Zirkulationsverluste durch schlechte Dämmung der Zirkulationsleitung)


    Pufferspeicher, Solarthermie:
    aktuell 200 l Puffer (viel zu klein), Speicher dürfte auch Lebensende erreicht haben
    keine Solarthermie, wird auch nicht kommen, da das Süddach mit einer 9,52 kWp PV-Anlage komplett belegt (100% Einspeisung, da aus 2007)


    Temperaturen der Heizkreise:
    1. Plattenheizkreis (ca. 50% vom Verbrauch) 55 Grad
    2. FBH (ca 50% vom Verbrauch) max. 35 Grad


    Hydraulischer Abgleich:
    keine Ahnung, ob sowas damals gemacht wurde (habe Haus erst 2000 gekauft) - sollte sicherlich im Rahmen des Umbaus gemacht werden


    Art der Heizkörper:


    - Plattenheizköprer und FBH



    Immobilie und Rahmendaten


    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner:
    2 Wohnungen + 1 Büro mit insgesamt rund 250 qm beheizte Fläche
    4 Bewohner (i.d.R. gänztgig da), am WE oft auch 8 Leute und mehr


    Art und Baujahr der Immobilie:
    massiver Bau aus 1994 (müßte ein 24er roter Hochblockziegel sein)
    Erfolgte Modernisierungen: nachträglich gedämmt mit 6 cm Steinwolle


    Weitere geplante Modernisierungen: noch unklar, eventuell Spitzboden (nicht ausgebaut) und DG zusätzlich dämmen


    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: ja, habe ich mir für einen eventuell späteren Kamineinbau im EG bisher noch freigehalten


    Zusammenschluss von Nachbarhäusern: nein


    Nach allem, was ich bisher so gelesen habe, denke ich, dass hier max. der ecoPower 1.0 von Vaillant passen dürfte, da im Sommer nur Bedarf an WW anfällt und ich sonst nicht auf die nötige Betriebsstundenzahl komme. Für eine größere Maschine dürfte mir auch der Stromverbrauch fehlen. Ich habe zwar noch keine Lastgangmessung durchgeführt, aber im Büro läuft 24 Stunden der Server und sonst noch etwas Kommunikationstechnik. Außerdem könnte ich im Sommer die Umwälzpumpe (800 W) des Außenpools schwerpunktmäßig auf die Nachtstunden legen und damit für einen Verbrauch in dieser Zeit sorgen.


    Ich habe mal einen Spezi von Vaillant in meiner Gegend für ein Angebot angefragt. Der will nächste Woche mal vorbeikommen. Was meint Ihr, macht hier vielleicht noch ein anderes System Sinn? Die Stirlings haben meiner Meinung nach bereits eine zu hohe thermische Leistung für eine ausreichende Laufzeit im Sommer.


    Vielen Dank für Eure Mühen bereits im voraus.


    cu Handbuch

    "Religion wird von den gewöhnlichen Leuten als wahr, von den Weisen als falsch, und von Herrschern als nützlich angesehen."

    Lucius Annaeus Seneca d. J.

    2 Mal editiert, zuletzt von handbuch ()

  • handbuch:
    Herzlich willkommen im BHKW-Diskussionsforum.


    Bei Deinen Verbräuchen bietet sich ein Gerät mit maximal 3 kW aber mit guter Modulationsfähigkeit an. Das ist leicht über der Nano-BHKW Klasse. Ich persönlich würde Dir zum Vaillant ecoPOWER 3.0 raten. Das ist sehr verbreitet und erprobt. Auch einen guten Eindruck macht das relativ neue proenvis primus 1.4. Nicht überzeugt bin ich persönlich vom Kirsch microBHKW L 1.4, dazu am besten mal hier im Diskussionsforum die Suchfunkion nutzen.


    Beim Spitzenlastkessel kann man beim ecoPOWER 3.0 auch mit der Therme zusammen in einen Abgasstrang gehen. Wie das bei den anderen BHKW aussieht weiß ich nicht. Wenn Du einen Pufferspeicher eingebaut hast, kann die Warmwasserbereitung auch über eine FriWa arbeiten. Bei Vaillant und proenvis gibt es da Pakete mit Pufferspeicher und FriWa zu brauchbaren Preisen.

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Neuendorfer


    Vielen Dank für die extrem schnelle Antwort. Vom Wärmedarf her könnte der ecoPower 3.0 wohl passen. Ich habe jedoch große Zweifel, dass ich hier auf die nötigen Betriebsstunden für einen wirklich wirtschaftlichen Betrieb komme, da er selbst in der kleinsten Modulation immer noch 4 kW thermisch hat gegenüber 2,5 kW beim 1.0, was gerade im Sommer wohl ein deutlicher Unterschied sein dürfte, oder? Außerdem würde auch der Eigenverbrauch beim Strom sinken, was zusätzlich gegen die Wirtschaftlichkeit geht. Nicht zuletzt kostet das Paket beim 3.0 rund doppelt soviel wie beim 1.0 (in der Aktion) und der 3.0 ist meines Wissens auch deutlich lauter (über dem Heizungsraum befindet sich ein Schlafzimmer, durch das auch der Kaminzug geht).


    Wenn ich recht informiert bin, dann gibt es auch für den 1.0 ein interessantes Wartungspaket inkl. aller Reparaturen und inkl. aller Geräte, was es in dieser Form für 3.0 nicht gibt. Die Folgekosten dürften beim 3.0 daher neben des eh schon kürzeren Wartungsintervalls höher ausfallen.


    Das mit dem 2. Zug halte ich nur für ein temporäres Problem, da die Zulassung der 1-Zug-Lösung von Vaillant für 2013 avisiert wurde. Sollte ich später wirklich mal den Kamin noch bauen, so wäre dann ja der 2. Zug wieder frei.


    Ich werde mir mal beide Varianten durchrechnen lassen, aber vom Gefühl her tendiere ich (nicht zuletzt aufgrund des deutlich niedrigeren Investitionsvolumen) zum 1.0, oder liege ich falsch?


    Abschließend hätte ich noch eine Frage, zu der ich bisher noch keine 100%ige Antwort gefunden habe. Bekommt man eigentlich auch die Mwst. für den Spitzenlastkessel zurück, wenn man das Ganze im Paket gekauft hat? Der gehört ja eigentlich nicht zur BHKW-Anlage, oder doch?

    "Religion wird von den gewöhnlichen Leuten als wahr, von den Weisen als falsch, und von Herrschern als nützlich angesehen."

    Lucius Annaeus Seneca d. J.

  • Du hast recht. Den aktuellen Sonderpreis des ecoPOWER 1.0 hatte ich im Überschlag nicht bedacht. Ein 3.0 würde im Sommer gewiss immer auf niedrigster Stufe laufen müssen, würde aber vermutlich dann gut zum Strombedarf passen, wenn die Laufzeit gut gewählt wird. Allerdings ist in dem Bereich der elektrische Wirkungsgrad von 1.0 besser und die Wartungskosten sprechen auch dafür. Wenn Du jetzt bis zum 31.12., bauen willst - oder die Preise so bleiben - ist das 1.0 die bessere Wahl.


    Was den Abgasstrang angeht, versuch mal mit dem Heizi zu reden. Beim Technaflon System gibt es eine Rückschlagklappe für die Therme und für die größeren BHKW ist das auch spezifiziert. Für das ecoPOWER 1.0 will Vaillant ein eigenes Abgassystem zertifizieren lassen aber das dauert. Wenn der Schorni vernünftig ist, sollte das mit Technaflon kein Problem sein. Nur Technaflon ist auch wieder teures Material ;)

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Was den Abgasstrang angeht, versuch mal mit dem Heizi zu reden. Beim Technaflon System gibt es eine Rückschlagklappe für die Therme und für die größeren BHKW ist das auch spezifiziert. Für das ecoPOWER 1.0 will Vaillant ein eigenes Abgassystem zertifizieren lassen aber das dauert. Wenn der Schorni vernünftig ist, sollte das mit Technaflon kein Problem sein. Nur Technaflon ist auch wieder teures Material ;)


    Das einzügige Abgassystem habe ich auch für das 1.0 schon mehrfach eingebaut. Die Schorni's machen bei vernüftiger Dokumentation kein Problem, denn das Technaflon-System ist Geräte unabhängig zertifiziert. Bei richtiger Montage ist die Abgasklappe für das Brennwertgerät nicht erforderlich. Wenn der Schorni trotzdem auf die Rückstromsicherung besteht gibt es im Vaillant Zubehör-Programm ein preiswertes Zubehörteil zum Nachrüsten in der Therme. Kostenpunkt ca. 33€.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)