Welches BHKW hat eine gute Steuerung?

  • Liebes Forum,
    ich beschäftige mich schon lange mit dem Thema, aber mir wurde bisher vom Dachs mit 5 KW bis zur 20 KW Anlage alles empfohlen,
    wobei es immer hieß "Laufleistung ist alles. Nachdem ich jetzt wieder intensiv im Forum unterwegs war, habe ich vielmehr den Eindruck,
    dass eine gute Steuerung am wichtigsten ist.


    Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, dann ist ein BHKW am wirtschaftlichsten, wenn der erzeugte Strom selbst verbraucht wird.
    Daraus folgere ich, dass alle weitenen Parameter wie Laufleistung und Größe es BHKW zwar wichtig sind, aber sich einer
    optimalen Steuerung unterordnen müssen. (Größere BHKWs sind zwar teurer, halten aber sicherlich auch länger)


    Ich brauche also ein BHKW, dass immer genau den Strom liefert, den ich benötige,
    nicht abgedeckte Spitezenlast wird natürlich zugekauft und
    wenn die Modulation des BHKW an die wirtschaftlichen grenzen stößt, dann schaltet das BHKW ab
    und steht eben von mitternacht bis 6 Uhr morgens.
    Die erzeugte Wärme wird im Puffer gespeichert und zusätzlich benötigte Wärme prodzuiert
    der Bernnwetkessel günstiger als das BHKW. Richtig??
    Gibt es Hersteller mit einer noch ausgereifteren Steuerung?


    Bei einem leider nur niedigen Stromverbrauch von 45.000 KW und einer Heizlast von 300.000 KW Gas,
    19 Wohneinheiten auf 2000 qm,
    denke ich an den Smartblock von 7,5 von KW oder das EC Power XRGI 15.
    Haben diese Geräte eine solche Steuerung und arbeiten sie im Teillastbetrieb noch wirtschaftlich?


    Für Tipps und Berichtigungen wäre ich dankbar.

  • Habe grad nur wenig Zeit... vom Strombedarf liegst Du mit dem KW smartblock 7.5 schonmal gut. Viel größer als 10-12 kW sollte das BHKW nicht sein! Modulation nach unten ist nicht unbegrenzt möglich und Laufzeit führt automatisch zu besserem Eigenverbrauch ;) Von der Steuerung ist auch der neoTower sehr interessant. Den gibt es auch mit 11 kW. Ob 11 oder 7,2 besser passt kommt auf den Wärmebedarf für Warmwasser im Sommer an. Du solltest den Gasverbrauch in 24 Stunden mal stoppen, am besten ein paar Tage zum mitteln. Dann kann man genau schauen was passt. Ein elektrischer Lastgang wäre natürlich super... aber kein Muss.

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Guten Morgen und danke für die Antwort.
    Ich habe hier einmal den Fragebogen ausgefüllt.


    Verbrauchsdaten von Jedi,
    Jährlicher Stromverbrauch: 60.000 Kwh *
    Jährlicher Brennstoffverbrauch: 300.000 Kwh
    Derzeitige Heizung
    Energieträger der Heizung: Gas
    Alter und Typ der der Heiztechnik: 3 Vissmann Kasskaden Brennwert Installation 2002
    Art der Warmwasserbereitung: Zentral durch Vissmann Kasskaden Trinkwaserspeicher 700l + 300 l
    der 300 l Speicher ist vorgeschaltet und wird bei Sonne durch die Solarthermie erhitzt.
    Pufferspeicher, Solarthermie: Solarthermie 60 qm mit 2.000 l Pufferspeicher (30 Jahre alt)
    Sollte nicht überbewertet werden. Durch die alte Zirkulation verlieren wir viel Wärme.
    Auch bei Sonnenschein muss die Heizung oft Warmwasser bereiten obwohl der 300 l
    Speicher mit 80 Grad voll ist. Da aber tagsüber fast kein Verbrauch stattfindet findet kein
    Austausch statt. (aber nur zur Erläuterung)


    Temperaturen der Heizkreise: geschätzt je nach Bedarf 45 - 60 Grad, nicht mehr
    Heizung ist generell zentral niedrig eingestellt, Nachtabsenkung um 4 Grad von 23:30 - 05:30
    Hydraulischer Abgleich: nein
    Art der Heizkörper: Plattenheizkörper Baujahr 1984


    Immobilie und Rahmendaten
    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: 2.000 qm 44 Bewohner
    Art und Baujahr der Immobilie: 1900 (altes Fabrikgebäude unter Denkmalschutz) in Hamburg
    Erfolgte Modernisierungen: 1984 neue Fenster, Kompette Installation, Heizkessel und WW in 2002
    Weitere geplante Modernisierungen: keine
    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: nein, kann aber leicht aussen installiert werden
    Zusammenschluss von Nachbarhäusern: nein


    * Stromverbrauch: Das Haus hat einen Allgemeinverbrauch für zentrale Waschmaschinen und Sauna von 12.000 KW.
    die befragten WEG Mitglieder und auch ich haben 3.000 KW. Es gibt aber auch einige Singel Haushalte, die ich mit
    2.500 ansetze. Insofern liege ich mit 60.000 KWh ganz gut. Werde hier noch weiter abfragen.
    Der Lastgang würde mich auch interessieren. Kann ich den für das Haus ermitteln lassen? Wir haben zur Zeit nur
    19 Einzelzähler.


    Den Gasverbrauch werde ich einige Tage mitschreiben und dann nachmelden. Aber er ist natürlich nicht unbedingt repräsentativ,
    da die Heizung jetzt läuft, was in einem "normalen" Sommer nicht der Fall ist.


    Der neo Tower gefällt mit übirgens gut, aber er ist ja noch sehr sehr neu. Ich habe im Forum
    noch keinen begeisterten User gefunden, der über seine erfolgreiche Installation schreibt. :S
    Mit lieben Grüßen

  • Hallo Jedi,


    kannst Du uns das mit der Solaranlage bitte nochmal erklären. Warum wird das im Sommer nix mit WW ??


    hat etwa nur der 300l Speicher eine Heizschlange von der Solarthermie?? Nach 30Jahren und 80°C im Trinkwasser möcht ich da aber nicht reinkucken müssen.



    Ich würde ebenfalls zu einem Gas BHKW 5-10 KW elt. tendieren. Wobei Euer Stromverbrauch Doch recht hoch ist.(warum erst 45.000 dann 60.000kWh??)


    Eine Lastgangmessung kannst Du bei Deinem Netzbetreiber bestellen - kostet aber was. Wäre in Deinem Fall aber sehr wichtig.


    Wenn Du mit Deinem Viessmann HB zufrieden bist lass Dir mal Angebote von Ihm machen. Die bieten ein 5KW und ein 20KW (moduliert auf 10KW runter) an.


    http://www.bhkw-forum.info/bhk…cht/viessmann-ess-em-512/


    mfg

  • Hallo Jedi,


    der jetzt angegebene Stromverbauch weicht stark von der ersten Angabe ab. Bei diesen Verbräuchen bist Du mit der 11-15 kW Klasse gut bedient. Da gäbe es das 12 kW KWE (nicht offiziell gelistet -> wird aber produziert), das XRGI15 und den neoTower 11.0 oder 16.0.


    Was diese ganzen Kaskaden und Verschachtelungen angeht, die nicht optimal funktionieren, würde ich Anregen aufzuräumen. Du solltest mindestens 2.000, besser mindestens 3.000 Liter Puffervolumen haben, wobei diese Puffer dann Solartauscher brauchen. Sowas bietet sich da z.B. an. Wenn das Platzmäßig nicht passt, nimm zwei 2.000 Liter in Reihe geschaltet (Schema dazu). Daran wird dann eine Frischwasserstation angeschlossen.


    Was die drei Heizkessel angeht, sollten jetzt auch zwei reichen. Möglicherweise kann man dann nämlich den Abgasstrang vom Dritten für das BHKW nutzen ;) Die werden dann auch auf die Pufferspeicher aufgeschaltet. Also BHKW + 2 Thermen parallel. Wie im verlinkten Schema nur, dass der Rücklauf vom kalten Punkt wie das BHKW angeschlossen wird. Im Schema ist es kein Brennwertkessel, deswegen hängt der nicht am kältesten Punkt. Aber man kann auch die Dritte Therme behalten, wenn der Abgesstrang dann nicht nutzbar ist.


    Insgesamt brauchst Du aber !unbedingt! eine zentrale Steuerung (z.B. UVR 1611) die alle Wärmeerzeuger, die Heizkreise und die Solarpumpe regelt und überwacht. Eine in ein BHKW integrierte Steuerung die so umfangreich ist, ist mir nicht bekannt!

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Liebes Forum,
    hier zuerst noch einige Fakten:
    Ich habe den Gasverbrauch für 20 Tage gemessen, 30. Juli - 19.Aug.
    bei einem normalen Hamburger Sommer:
    196 m3 ergibt für mich 2.166 kwh macht täglich 108 kwh.
    Wie lang damit ein BHWK läuft?


    Mein Stromverbrauch liegt bei 19 WE x 2.500 kwh und dem Hausstrom von 12.000 kwh bei 60.000 kwh.
    Durch eine neue Heizpumpe und evtl.... kann dies aber auch auf 55.000 kwh reduziert werden.
    Dann kommt aber hoffentlich bald das erste E-Mobil und es geht wieder nach oben.


    Ich habe inzwischen 3 Angebote, die mir alle gefallen und insofern in ich noch nicht viel weiter,
    muss aber bald entscheiden, da die Anlage noch vor Dez. stehen soll:


    1. neoTower hält sein 7,2 BHKW für die richtige Wahl. Auf meine Rückfrage ist man aber natürlich
    bereit auch die 11,0 anzubieten/durchzurechnen, da hier bei etwas weniger Laufzeit der Fremdstrombezug sinkt.
    In bin fast davon überzeugt, dass der neoTower 11,0 eine sehr gute Wahl für uns wäre.
    Allerdings habe ich hier ein wenig die Angst in eine neue wenig erprobte Anlage zu investieren.


    2. KW hält ebenfalls den 7,5 Smartblock für die richtige Anlage. Kein Wunder denn die 21 ist zu groß und die 11,0 gibt es
    nicht, da angeblich kein Motor vorhanden ist. Ansonsten sagt mir die Anlage schon zu.
    3. XRGI15, evtl. etwas zu groß, aber wenn sie moduliert mit 80 % wirtschaftlich laufen kann, dann wäre es
    evtl. auch möglich.
    Ich habe nämlich von Neuendorfer das Video über sein BHKW gesehen, welches für mich sehr informativ war. Es lief im Teillastbereich sehr angenehm vor
    sich hin, auf den zusätzlichen Lärmpegel bei Vollast können die neben der Heizzentrale wohnenden bei uns sicherlich gut verzichten.


    Auch wenn ich die Entscheidung natürlich selbst treffen muss. Gibt es noch etwas, was ich in meine Entscheidungsfindung mit einbeziehen muss?
    Habe ich etwas grundsätzliches übersehen?

  • Moin,


    im 7,5er von KW und den RMB werkelt der Kubota DF972 , es gäbe dann noch das KWE 12 mit nem 1,6l Ford Motor. Ich gehe mal davon aus das KW dem Kubota nicht mehr als die 7,5KW abverlangen will und der Ford auch nicht das gelbe ist.


    Am Ende wirst Du Dich wohl für das beste Preis/Leistungs Verhältniss entscheiden müssen. Welche Differenz gibts denn zwischen den Angeboten und wie schaut es mit Wartungsvertrag aus??


    mfg

  • Danke für die Antworten.
    Ich habe in der zwischenzeit von zwei Anbietern die Angebote von 3 Herstellern.
    Die Angebote des ersten Anbieters sind durchaus vergleichbar.
    Hier führt das 7,5 KW BHKW mit den geringen Investitionskosten, aber
    das 15 KW hat mit dem geringeren Zukauf auch seine Reize. Kann das nicht ein
    Argument für die Zukunft sein? Außerdem dürfte die Anlage bei geringerer
    jährlicher Laufleistung eine höhere Lebensdauer in Jahren haben.


    Warum die 7,2 KW Anlage in der Laufleistung so von der 7,5 KW abweicht kann ich nicht erklären.
    Und dass die 11 KW Anlage kaum Vorzüge gegenüber der 7,2 bietet, muss ich auch noch
    mal prüfen lassen. Ich kann die Unstimmigkeit jedoch nicht finden.
    Zum Schluss wird meine Frau nach der Farbe entscheiden müssen. ;)

  • Hallo,
    wenn ich die Aufstellung mal vergleiche.... :glaskugel:


    20,33 Std durchschnittlich Laufleistung pro Tag beim dem 7,5 KW Bhkw
    17,85 Std beim 7,2 KW Bhkw.........


    ob das realistisch ist...????????

    Nur das was man sieht kann man auch Optimieren ;)

  • Ja, das scheint mir reichich optimistisch.
    Ich habe den Gasverbrauch der letzten 30 Tage ermittelt. Es waren 110 kWh pro Tag was einer täglichen Laufleistung von 6 h
    oder monatlich 180 h entsprechen sollte. Und das für 3 Sommermonate, mal besser mals schlechter.
    Damit dürfte die Jahresleistung nicht über 6.500 h im Jahr liegen. Das reduziert natürlich die Rentabiität aller Alternativen,
    entmutigt mich aber keineswegs. Was mir allerdings nicht klar ist:
    Wenn ich für die Altanlage dien Gasverbrauch in Wärme umrechne, dann nehme ich den Wirkungsgrad on 98%.
    Demanch könnte es doch evtl. Sinn machen, das BHKW auch im Winter nachts, wenn kein Strom verbaucht wird, abzustellen und
    die benötigte Restwärme, die nicht aus dem Puffer kommt, per vorhandener Brennwerttherme zu erzeugen. Wenn da was dran ist,
    dann würde es die Laufzeit noch einmal um ca. 5 Stunden täglich reduzieren.
    Kann mich da jemand aufklären?
    Gruß und Dank
    Jedi

  • Zitat

    Das reduziert natürlich die Rentabiität aller Alternativen,
    entmutigt mich aber keineswegs.


    Soll es ja auch nicht....allerdings würde ich mir über die Größe des BhkW gedanken machen

    Zitat

    Demanch könnte es doch evtl. Sinn machen, das BHKW auch im Winter nachts, wenn kein Strom verbaucht wird, abzustellen


    Bei 200qm und 44 Bewohnern..........wird doch immer Strom verbraucht.


    Ich denke mal es würde Sinn machen den Strom mal zu messen.......was an Grundlast gebraucht wird und wie hoch die Spitzen sind.
    Kann man so wie ich weiß bei Stromlieferanten in Auftrag geben, kostet zwar.......aber schützt vor unliebsamen Überraschungen.
    Den was nutzt dir ein BHKW was nur ein paar Stunden sinnvoll läuft..............außer einem geschrumpften Geldbeutel dann nicht wirklich viel.


    Frank

    Nur das was man sieht kann man auch Optimieren ;)