Eigenbau: BHKW mit LKW-Lichtmaschine 24 Volt

Hallo Sportsfreunde,

via Suchfunktion nix dazu gefunden, und beim Stöbern ooch nüscht... Mach ich halt mal 'n neues Thema auf, nä...

wie ich in meier Vorstellung schon erwähnte, möchte ich erstmal klein anfangen und alles möglichst einfach halten.

Also: Einen Chinakracher mit max. 5 KW als Antrieb, den Kühlwasserkreislauf in den Puffer, mit einem hundsgewöhnlichen Auto-Kühlwasserthermostaten auf 80°C geregelt. Sollte kein Problem sein.

Doch nun die Stromseite: Bei einer Insel ist es nicht weiter dramatisch, wenn in meinem Netz 47,8 oder 53 Hz 'rumflimmern, es können auch 217 oder 232 Volt sein. Darum kann ich mir ja den ganzen komplizierten und obendrein sauteuren Aggewaas mit Synchron/Asynchron/Drehzahlkonstanthaltung usw. sparen.

In jedem LKW gibt es idiotensichere, billige, langlebige und leistungsstarke 24 Volt-Netze. Die Limas werden bei Ibäh für 100 Taler feilgeboten. Antrieb via Keilriemen- das paßt ja gut zum Chinamotor. Drehbank habe ich, die Herstellung genau passender Riemenscheiben ist also gar kein Problem.

Erregung mit Hilfe zweier kleiner Motorrad-12 Volt-Batterien, und dann 'rein mit dem Zeug in einen Wechselrichter. Auch diese gibt es für kleines Geld im Web-Handel. Eventuell eine Pufferbatterie, wäre 'ne Frage des Preises und der technischen Notwendigkeit.

Wie man eine Schallschutzbox baut, konnte ich hier ja schon nachlesen- aber dazu eine Idee: großes Loch graben, ausmauern, Betonplatte 'rein, Chinakracher druff, Deckel drüber, fertich.

Wie wäre das? Erfahrungen/Bedenken/Spott zu einem der Gedanken?

Ich strebe keine "totale" Insel an- das wird sich infolge der großen Strombedarfsschwankungen in einem modernen Haushalt kaum realisieren lassen. Aber es tut sich ja gerade sehr viel durch die LED-Lichttechnik. Damit ist Beleuchtung eigentlich kein Thema mehr. Und den Elektroherd haben wir bereits aus der Küche verbannt- ein Gasherd ist auch aus kulinarischer Sicht die beste Wahl!

Die dicksten Brocken, auf die man nicht verzichten kann, sind Waschmaschine und Geschirrspüler. Toaster, Staubsauger, Lockenstab und Fön laufen jeweils nur einge Minuten am Tag. Und gelegentlich mal der große Winkelschleifer. Deren Betrieb müßte man ein bißchen koordinieren.

Dann sollte es möglich sein, auch mit der Primitiv-Version zumindest ein paar Stunden am Tag den verdammten RWE- Zähler stillstehen zu lassen...

Ciao Rolf

HY Jungs- schön, daß Ihr da mitdenkt...

Da ich beruflich in Schiffsmaschinenanlagen 'rumfummele, habe ich ein paar interessante Anregungen aufgeschnappt- wir haben ja hier an Bord 2 Generatoren à 40 KW, und am Liegeplatz leben wir vom Landanschluß.

Wenn wir fahren, schalten wir das Bordnetz kurz auf "Null" und erst dann ist der Generator zuständig.

Und so möchte ich das auch zuhause machen- beim Umschalten von "Landanschluß" auf "Eigenbetrieb" wird der ganze Laden kurz abgeschaltet.

Ein Entweder-Oder-System gewissermaßen. Kein Parallelbetrieb.

JAU: Der Puffer meiner Heizung hat 2500 Liter. Da gehe ich mal davon aus, daß so ein kleiner Chinakracher den nicht sooo schnell an 's Kochen bringt. Zumal dann ja auch eine kontinuierliche Wärmeabnahme stattfindet. Ich habe das nicht berechnet, aber darüber mache ich mir mal keine Sorgen- die erwähnten Generatoren haben einen geschlossenen 200-Liter- Kühlkreislauf, und wenn das Schiff in der Werft auf dem Trockenen liegt, können wir problemlos mehrere Stunden auf Eigenbetrieb laufen- mit einem 50-PS-Diesel wohlgemerkt-, bevor die Kühlwassertemperatur kritisch wird.

Das mit der Verpflichtung zur Nutzung des Stromriesenanschlusses wußte ich gar nicht- kannste mal sehn, was das alles für mafiöse Strukturen sind- Dreckslobbyisten!!!

Darum möchte ich ja auch einen gewissen Schallschutz-Aufwand betreiben- weil: Kein Kläger-kein Richter...

alikante: Der Einwand mit der Zugänglichkeit ist sehr vernünftig! Darum soll das ganze Rumpelding auf einen Rahmen montiert werden, den ich dann im Ganzen mit einer kleinen Winde 'rausheben kann. Die Details dazu brüte ich mir noch aus, das schafft der Papa schon!

Die LKW-Limas haben nach Aussage des Werkstattmeisters bei MAN beinahe das ewige Leben. Meine Süße fährt so einen Apparat, und anläßlich eines Werkstattbesuches, bei dem ich zufällig mal mitgefahren bin, habe ich mich mal bei den Schraubern erkundigt. Die Limas überleben manchmal 2- 3 Motoren, gelegentlich mal neue Lager, fertig. Und der Wirkungsgrad...? Wenn 's statt 90 nur 80 % sind- kann ich mit leben...

Die Idee mit dem defekten Aggi gefällt mir aber auch sehr gut... Der Haken bei den dingern ist ja im Grunde nur der zumeist luftgekühlte Motor.

Ich werde mal schauen, was es da so gibt!

Einen Dauerbetrieb strebe ich erstmal nicht an- klein anfangen, ein paar Ideen umsetzen, und dann sehen wir weiter. Bloß keinen Streß mit der ganzen Chose- ein gut Teil meiner Motivation ist schierer Spieltrieb, das gebe ich gerne zu.

Sagt mal, haben diese Chinaeisen eine Ölpumpe und Druckumlaufschmierung? Oder nur Schleuderschmierung? Leider habe ich noch keine Zeichnung gefunden, woraus das hervorgeht.

Im ersten Falle läßt sich der Schmierkreislauf nämlich ohne Probleme pimpen... Feinfilterung ist angesagt!

Wenn Ihr was habt- einen Link, eine Schnittzeichnung, eine Beschreibung- her damit!

Ciao Rolf

Oha... Dankeschön!

Mit einer effektiven Ölfilterung steht und fällt die Motorlebensdauer- wenn die Dinger immer wieder die ständig dreckiger werdende Brühe durchpumpen, sind sie natürlich schnell am Ende... eine möglichst große Ölmenge im Umlauf und eine Filterpatrone wirken da Wunder.

Dann werde ich mir als erstes so einen Motor zulegen, mal sehn, was der so kann!

Ciao Rolf