BHKW 670qm Schätzung

  • Hallo,


    auch wir planen im Moment ein BHKW in unserem Haus.


    Vorab:
    Wir haben die Immobilie erst seit knapp einem Jahr.
    Vorher war eine Ölheizung drin, die zwischenzeitlich mit dem BHKW im Sinn auf Gas umgerüsted wurde.
    Der alte Kessel ist jedoch nur zum Minimalheizen geplant gewesen und mit 35KW definitiv unterdimensioniert.
    Es war im Winter zwar recht Frisch, hat aber, da nur ca 2/3 vom Haus voll beheizt wurden sowie mit Hilfe einiger Elektroheizkörper, noch funktioniert.




    Die Fläche vom Gebäude beträgt ca 670qm.
    60% Gewerblich und 40% privat genutzt. Bedarf an Strom haben wir also mehr als Genug.
    Ein recht großer Pool im Keller soll auch noch saniert werden.


    Der aktuelle Verbrauch liegt von Januar bis Ende Juni, bei den oben erwähnten Gegebenheiten bei


    10.106m³ Gas. Ich gehe von eher 15.000m³ aus wenn wir alles hätten heizen können.


    Im Sommer sind wir aktuell bei im Vergleich recht moderaten ~ 650m³ Gas pro Monat.




    Es waren schon 2 Fachleute von 2 verschiedenen BHKW Anbietern im Haus, jedoch basieren die Schätzungen auf den damals noch nicht vorhandenen Energieverbrauchswerten. Da diese zwischenzeitlich zum Teil vorliegen und sich die Situation noch etwas geändert hat wollte ich mich bevor ich die Finale genaue Planung angehe einmal erkundigen wie eure Einschätzung zum Umfang des Unternehmens bzw. der Größe des BHKWs ist. Ich möchte zumindest eine Vorstellung davon haben was beim nächsten Beratungsgespräch auf mich zukommt.




    Gepant war bisher ein BHKW mit einer Heizleistung von 12,5kW mit 750L Wärmespeicher
    Als Spitzenkessel wollten wir den alten Heizkessel mit einer Leistung von 35kW weiternutzen.




    Genau hier kommt nun meine Unsicherheit ins Spiel :

    Die zusammengenommenen 47,5kW kommen mir für das Gebäude etwas klein vor.


    Sollte man den Spitzenkessel noch erneuern?
    Oder eher das Blockheizkraftwerk eine Nummer größer Anfragen?


    Welche Hersteller könnt Ihr für ein Gas BHKW dieser Größenordnung empfehlen?



    Vielen Dank für eure Zeit
    Mfg
    Floha

  • Der aktuelle Verbrauch liegt von Januar bis Ende Juni, bei den oben erwähnten Gegebenheiten bei 10.106m³ Gas. Ich gehe von eher 15.000m³ aus wenn wir alles hätten heizen können.


    Für die Hausgröße wäre ein Verbrauch von ca. 10.000 bis 15.000m³ pro Jahr je nach Isolierung angemessen. Ein vernüftig isoliertes Schwimmbad benötigt ca. 1000 bis 1500m³ pro Jahr. Aber es fehlen noch ein paar Angaben (Baujahr, Standort, Fenster, Isolierung, Geschosszahl usw.) über das Haus um hier eine grobe Einschätzung zu geben.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • Der hohe Verbrauch im Moment liegt meiner Meinung nach zum Teil daran das die zu kleine Heizung nur zum entfrosten im Winter gedacht war und letzten Winter quasi permanent durchlief. Auch Nachts da Sie mit normalem Vorlauf sonst nicht mehr hochkam. Zum anderen Teil ist der ganze Heizkeller einfach technisch veraltet (original 1965er Schaltschrank, defekte Mischer, etc). Deshalb soll das ganze ja auch getauscht und erneuert werden.


    Pellet und Öl schließen wir aus.
    Von einer normalen Erd Wärmepumpe wurde uns bei dieser Gebäudegröße und der Hanglage abgeraten.
    Für Solar ist die Lage das Daches nicht ideal.
    Was bleibt wäre also BHKW oder eine normale Gas Heizung.


    Die Verrohrung im Haus selbst scheint brauchbar zu sein und ist bisher bei den Stellen wir wir schon offen hatten in gutem Zustand gewesen.
    Heizkörper sind normale Wandheizkörper + ~ 75qm Fussbodenheizung.




    Baujahr ist glaube ich 1965 +- 2 Jahre. Müsste ich nachsehen.
    Die Fenster sind doppelt verglast, Alu, auch schon 30 Jahre alt. -> Sollen getauscht werden gegen eine Mischung aus 2 und 3 Fach verglasst. Belueftung müsste laut Fensterbauern passen.
    Das Haus steht an einem Hang -> Hanglage.
    Es hat 3 Geschosse, das untere halb im Erdreich.
    Das Dach ist laut ersten Wärmebildern recht gut isoliert. (An den Dachschrägen selbst und am Boden des Speichers).
    Die Wände sind nicht isoliert. 80% davon massiver Stahlbeton. Zum teil mit grauen Steinen verkleidet.




    Das Schwimmbad war einige Jahre nicht in Betrieb, sieht aber optisch gut aus (komplett verfliest) und scheint dicht zu sein. Die Rohre und Pumpe müssten wohl getauscht werden.


    Wir würden es gerne mit in das BHKW einbinden da wir es sowieso gerne nutzen möchten, und so eventuell eine bessere Auslastung erreichen können.

  • Moin,


    also mir läuft es kalt den Buckel runter wenn ich "massiver Stahlbeton" lese. Was sagt die Wärmebildkamera für diese Flächen?? Ist dort eine Isolierung angedacht??


    Problem ist halt das ein üppig ausgelegtes BHKW mit nachträglich angebrachter Dämmung -also sinkendem Wärmebedarf- unwirtschaftlicher wird.


    Ihr solltet den Wärmebedarf im Endausbaustand berechnen lassen und darauf das BHKW wählen.


    Eine Auswahl gibt es hier : klick



    mfg

  • also mir läuft es kalt den Buckel runter wenn ich "massiver Stahlbeton" lese.


    und erklärt den hohen Heiz-Energiebedarf von ca. 250.000 bis 300.000 kWh pro Jahr. In Verbindung mit dem Schwimmbad könnte sich ein 15 bis 20kWel-BHKW lohnen.


    Ein paar Dämmmaßnahmen wären auch nicht schlecht aber immer das Kosten-Nutzen-Verhältnis beachten.


    PS: Eine zu kleine Heizung kann den Verbrauch nicht erhöhen nur eine zu große Heizung. Bei einer zu kleinen Heizung wird die Bude nicht richtig warm und der Gasverbrauch ist entsprechend kleiner.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • Zitat

    also mir läuft es kalt den Buckel runter wenn ich "massiver Stahlbeton"
    lese. Was sagt die Wärmebildkamera für diese Flächen?? Ist dort eine
    Isolierung angedacht??

    Das ist nicht überall möglich.


    Um das ganze etwas genauer zu beschreiben:


    Wir haben zur Straße hin nur 1 Stockwerk "Hausfront" als Wandfläche. Hier könnten wir Problemlos Dämmen, die Wärmebilder zeigten aber ein "befriedigend" und hatten im Vergleich zu den alten Alu Fenstern und Rolladenkästen einen Durchaus niedrigeren Wärmeverlust.


    Die linke Seite ist durch den Hang großteils unterirdisch und wohl vernachlässigbar.


    Die rechte Seite ist über 3 Stockwerke komplett offen, jedoch relativ einfach Dämmbar.
    Wärmeverlust siehe Front. Die genauen Gradzahlen müsste ich raussuchen.


    Das große Problem ist demnach die Rückseite des Hauses. Ebenfalls 3 offene Stockwerke. Hier haben wir einen großen Flächenanteil an Fenstern die erneuert werden soll. (Wintergarten, verglaste Terasse, etc), können jedoch den rest sehr schlecht Dämmen ohne die komplette Verkleidung aus Mauersteinen zu entfernen.


    Ich hatte die Wand noch nicht überall offen kann aber aus bisherigen Erfahrungen der Handwerker von Bohrungen, Wanddurchbrüchen etc. sagen das zumindest die bisherigen Baustellen meist massiver Beton waren. Ob das ganze noch verkleidet ist oder nicht muss ich wohl noch genauer in Erfahrung bringen.




    Wenn ich mir die Antworten bisher so ansehe habe ich schon einige gute Anhaltspunkte worauf ich im Gespräch achten sollte.
    Was mir noch nicht klar ist:


    Kann man in etwa grob schätzen was für eine Leistung die gesamte Heizanlage haben muss?

    Mir kommt wie gesagt 47,5kW insgesamt sehr wenig vor.
    Ich ging bisher nach Renovierung der Fenster und teilweiser Dämmung von mindestens 60kW aus. Eher mehr.


    Die Schätzung von Ecopowerprofi mit 15-20kw elektrisch wären thermisch um die 35 allein durch das BHKW?


    Dies wiederrum kommt mir als Laie etwas viel vor wenn ich von der Sommerlast / Minimallast ausgehe. Ich habe in den letzten Sommermonaten grob 500-600m³ Gas verbraucht. Im letzten Winter teilweise über 2000. Das BHKW soll doch schliesslich auch im Sommer durchlaufen?


    Wenn ich eine geschätzte Gesamtleistung hätte könnte man doch die Energiekurve über das Jahr gesehen nehmen um den Minimalbedarf im Sommer festzustellen und anhand dessen eine grobe thermische Leistung des BHKWs schätzen?


    Dazu dann noch wie von euch empfohlen den Verbrauch nach Renovierungsmassnahmen berechnen lassen und ich sollte gute Vergleichswerte herausbekommen?




    Danke auf jeden Fall schonmal für die bisherige Hilfe.
    Ich denke das bisherige Gespräch hat mir deutlisch Klarer gemacht auf was ich achten sollte.

  • Kann man in etwa grob schätzen was für eine Leistung die gesamte Heizanlage haben muss?


    Bei einem Wärmebedarf von 250.000 kWh pro Jahr ürde ich eine Kesselleistung von ca. 100 kW instalieren. Bei 125.000 kWh pro Jahr wäre ca. 50 kW erforderlich.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • Soo
    Gestern habe ich nach einem guten Gespräch erstmal viele der Daten bekommen die noch gefehlt haben.


    Ich habe eine komplette Energiebedarfsuntersuchung vorliegen und schätze mal anhand der Tabelle mit 60-65kW Gesamt Heizlast NACH renovierung der Fenster und einer teilweisen WDVS Renovierung, das soll mir dann aber der Heizungsbauer genauer sagen.


    Die 48kW waren also wohl tatsächlich zu wenig.


    Danke auf jeden Fall an auch beide für die Hilfe.
    Wenns was neues gibt werde ich mich gerne noch einmal mit dem Ergebniss melden.