Energieeffizienz und Ökobilanz beim BHKW vs. Fernwärme

  • Hallo Zusammen,


    wir sind eine WEG und gleichzeitig Mietergenossenschaft mit insgesamt 260 Wohneinheiten. Wir sind bisher an das Fernwärmenetz angebunden und das moderne Steinkohlekraftwerk von Vattenvall ist nur ca 1km entfernt. Wir haben ein Angebot und die Möglichkeit, ein BHKW zu installieren und es auch ideal unter "Volllast" auszulasten. Nun kam die Frage auf, ob es überhaupt ökologisch sinnvoll ist, wenn wir das Gas für das BHKW aus "Sibirien"erhalten, obwohl wir die Wärme aus dem schon "effektiven" Fernwärmenetz bekommen und unseren Strom bei EWS Schönau beziehen. Der preisliche Vorteil ist bei den bisherigen Berechnungen eher gering, da wir das BHKW nicht selber betreiben wollen, sondern mit einer Firma einen Contracting-Vertrag machen wollen? Frage ist also: Ist hier eigentlich ein BHKW überhaupt sinnvoll?


    Bin mal Gespannt auf Eure Antworten,


    Gruß Peter

  • Schaut einfach mal in's KWKG - Verdrängung von Fernwärme !
    Da braucht ihr euch über einen evtl. BHKW-Einsatz gar keine Gedanken erst zu machen, da unzulässig...

  • Moin,


    das ist etwas drastisch ausgedrückt - stimmt aber Sinngemäß.


    im §5 (2) Satz1 steht das es keinen KWK Zuschlag gibt wenn Fernwärme verdrängt wird. Aber bauen könntet Ihr das BHKW schon - macht halt keinen Sinn.


    mfg

  • Schaut einfach mal in's KWKG - Verdrängung von Fernwärme !
    Da braucht ihr euch über einen evtl. BHKW-Einsatz gar keine Gedanken erst zu machen, da unzulässig...


    Sachte,
    natürlich habt ihr -bzw der contractor- dann keinen Anspruch auf die Zahlung des KWK-Zuschlages,
    aber dass muss überhaupt kein Hinderungsgrund sein.


    Gerade bei etwas größeren Anlagen KANN es auch ohne Zuschlag wirtschaftlich sein.


    Erster wichtiger Punkt: Gibt es bei Euch eine Fernwämesatzung (mit Anschluss und Benutzungspflicht)?

  • Meistens ist es ja so, das der Geldbeutel über das ökologische Gewissen mitbestimmt.


    Wenn es sich rechnet wird es gemacht, wenn nicht....


    Aber ich bin der Meinung, des es doch etwas unsinnig ist, mit Gas ein BHKW (auch) zur Wärmeerzeugung zu befeuern, wenn 1 km entfernt die Wärme ungenutzt über den Kühlturm geblasen wird. Energetisch sinnvoll ist das sicherlich nicht (in der Gesamtbetrachtung)!


    Trotzdem kann das BHKW für Euch (bzw. den Betreiber) rentabel sein.
    Ich würde es trotzdem nicht machen...


    mfg
    Solardachs

  • Moin

    wenn 1 km entfernt die Wärme ungenutzt über den Kühlturm geblasen wird.

    Da hast Du absolut recht, vorausgestzt das Kraftwerk mit dem Kühlturm kann Wärme auskoppeln. Und dann wiederum handelt es sich ja um ein KWK Kraftwerk.


    Allerdings geht aus dem Eingangsbeitrag nicht hervor ob das Kraftwerk ins Nahwärmenetz speist??? Wenn dem so wäre würde ich das Vorhaben BHKW auch kritisch betrachten.


    mfg

  • Oh, oh - da hast du nur bedingt recht:
    Bereits zu DDR-Zeiten wurden von nicht wenigen Braunkohle-KW über Wärmeauskopplungen im Umfeld gebaute Wohn-Silo's versorgt... Z.B. hier in Hagenwerder von 2x500 MW-Blöcken wurde die kpl. Gemeinde versorgt und wenn die "Wende" nicht gekommen wäre, hätte die bereits gelegte FW-Leitung noch Görlitz-Süd in ca. 15 km Entfernung mit versorgt - und da gab's bestimmt keine Fördermittel...*grins* Die wurde dann nach KW-Stillegung rückgebaut. Bei diesen KW-Blöcken konnte man noch nicht von KWK-Technik sprechen.

  • Leider Doch - alles was Wärme und Strom ( mittels Kraftübertragung )gleichzeitig erzeugt und auskoppelt ist per Definition KWK. Die Definition hat erstmal nix mit Brennstoff oder Effizienz der Anlage zu tun sondern beschreibt nur den technischen Aufbau


    mfg