BHKW kontra Stromgenerator

  • BHKW


    Mein Objekt wäre eine Werkstatt von 200 m2 wovon etwa die
    Hälfte beheizt werden sollte. Die Räumlichkeiten werden nicht täglich genutzt,
    aber wenn, dann sollte volle Leistung 400 Volt sowie angenehme Raumwärme zur
    Verfügung stehen.


    Da ich die Einrichtung eher als Lager nutze und eben die
    Stromversorgung sowie Heizung nur an wenigen Tagen erforderlich ist, habe ich
    um laufende Kosten zu sparen auf einen Anschluss des lokalen Stromanbieters
    verzichtet und es befindet sich auch keine Heizung in den Räumlichkeiten.


    Nun kam mir der Gedanke ein BHKW zu errichten, wurde aber
    sogleich von den hohen Anschaffungskosten abgeschreckt. Für ein geeignetes BHKW
    sind mindestens 10.000 Eulen veranlagt und das wäre mir zuviel.


    Meine Frage:


    Ein normales Diesel-Drehstromaggregat eines vernünftigen
    Herstellers (kein Chinaschrott) ist schon für 1.000 Eulen zu haben. Hier hätte
    man eigentlich fast alle Komponenten wie Motor, Batterie, Anzeigen und
    Elektronik, Drehzahlregler, Tank und Generator zur Verfügung und das für wenig
    Geld. Die Stromproduktion wäre somit schon mal gewährleistet, aber wie verhält
    es sich mit der thermischen Leistung? Die steht ja bei solchen Geräten ebenso
    an, nur eben nicht in Form von Kühlwasser, sondern in Form von Abluft welche
    bei Motorkühlung entsteht.


    Meine Idee wäre es, ein solches Gerät in den Räumlichkeiten
    zu nutzen, also in einer errichteten schalldichten Zelle (kleiner Raum), die
    Motorabgase einfach nach aussen in Freie zu führen aber die Abluft der Motorwärme mittels
    Ventilator und in den Raum zu blasen. In
    das Auspuffrohrsystem würde ich gegebenenfalls noch einen Wärmetauscher
    einbauen um auch Warmwasser produzieren zu können.


    Auch über die Stromproduktion habe ich mir Gedanken gemacht.
    Sollte momentan keine Energie benötigt werden, da die Maschinen nicht immer
    laufen, so würde eine Schaltung dies erkennen und die erzeugte Leistung dazu
    verwenden um einen Pufferspeicher (1000 lit.) zu laden. Somit wäre ein weiteres
    Beheizen der Räumlichkeiten auch ohne laufenden Aggregat über mehrere Stunden
    möglich.


    Stellt diese Anlage eine Alternative zu teuren BHKW dar,
    oder entspringen diese Gedanken nur aus dem Wissen eines Ahnungslosen?


    Danke für Eure Antworten.

  • Hallo khaopatgai!


    erstmal das obligatorische "Herzlich Willkommen"!


    Ich möchte dich zwar nicht demotivieren, aber das ist nichts halbes und nichts ganzes |__|:-)


    Ich zähle mal auf, was mir auf Anhieb einfällt:


    -1000 Euro - Notstromer sind nicht für Dauereinsatz geeignet!
    - Für was wird denn der Strom benötigt? Schafft ein solcher Notstromer ein ausreichend stabiles Netz ohne Spannungs- und Frequenzsprünge
    - für die geforderte angenehme Raumwärme braucht es einige Stunden Vorlaufzeit. Mit der Motorabwärme und einem Ventilator muss das Aggregat schonmal ein paar Stunden vor arbeiten. Hinzu kommt das Risiko, dass Abgase bei Undichtigkeiten in die Raumluft eingetragen werden können.
    - warmes Wasser mit einem Abgaswärmetauscher im Auspuff: zuviel Bastelaufwand für das was man an Leistung erwarteten kann.
    - mit einem Pufferspeicher die Halle heizen, wenn das Aggregat nicht läuft, geht ja schonmal nicht weil kein Strom für Pumpen/Ventilator vorhanden!


    Grüße AxelF

    Wikipedia: ICH WEISS ALLES!


    Google: ICH HABE ALLES!


    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Ich habe auch keinen Volleinsatz geplant. Ich verbringe nur
    fallweise Tage in dieser Werkstatt an denen ich volle 400 Volt brauche. Es kann
    sein, dass dort auch mal 1 Monat nicht gearbeitet wird, dann aber wieder mal
    ein paar Tage hintereinander.


    Betrieben werden Geräte wie Elektrokettensäge, Hydraulikspalter, Kreissäge,
    aber auch Hobelbank, Fräse und andere eher einfache Werkzeuge.


    Keines der Maschinen reagiert empfindlich auf Frequenzschwankungen, so mal die
    laut Hersteller max. nur 1,5 Hz. betragen.


    Ich glaube auch die Haltbarkeit eines 1000 Euro-Gerätes ist nicht soo schlecht.


    Ich habe z.B. eine ganze Almhütte mit einem Mister Tool 99 Euro Aggregat mit
    600 W Leistung entstehen lassen und das Ding läuft heute noch tadellos.


    Auch wird keine angenehme Raumwärme benötigt, da es ja eine Arbeitsstätte ist
    und das Gebäude sowieso nur mangelnd gedämmt wurde. Bisweilen wurde der Raum
    mit einem Holzofen geheizt, was aber nun aufgrund des abgemeldeten Kamins nicht
    mehr legal möglich ist (aber dennoch geschieht). Dieser Ofen hat eine Leistung
    von ca. 6KW bei Holz und schaffte was ich wollte.


    Nun habe ich mir ein Aggregat angesehen mit 7,5 kw Stromleistung und mich würde
    interessieren wie viel thermische Energie da verloren geht, bzw. man durch
    meine vorgestellte Art als Raumheizung nutzen kann.


    Die Idee mit dem Pufferspeicher kam mir deshalb, weil ja die Arbeitsmaschinen
    nicht konstant laufen und ich nicht jedes mal das Aggregat abstellen will. Das
    hat mich beim Almhüttenbau auch genervt, hab das Ding wohl 100mal ein und ausgeschalten
    am Tag. Ich dachte einfach daran in diesem Fall das Aggregat während meiner
    gesamten Anwesenheit laufen zu lassen (schon alleine wegen dem Heizeffekt),
    aber die nicht benötigte Energie über Elektroheizstäbe in einem
    Warmwasserpuffer zu verbrauchen um diesen zu heizen. Wenn ich dann abends das
    Aggregat ausstelle und nach Hause gehe, sollte auch der Puffer auf angenehme
    60-80 Grad beheizt sein und kann somit über Nacht seine Energie an die paar
    Heizkörper wieder abgeben. Morgens hätte ich somit bereits eine temperierte
    Werkstätte und der Spass ging von vorne los. Das mit der Zirkulationspumpe ist
    natürlich ein kleines Problem. Aber ich sehe das Geräte in dieser Preisklasse
    oftmals auch einen 12 Volt Ausgang haben, und mit diesem könnte parallel noch ein
    Solarakku geladen werden um den Betrieb der Pumpe und eventuell einer
    Notbeleuchtung zu gewährleisten.


    Der Bastelaufwand am verlängertem Auspuff, den ich ja sowieso produziere müsste
    um die Abgase ins Freie zu bringen, scheint mir nicht zu hoch. Ich stelle mir
    da einfach ein isoliertes Doppelrohr auf einen Meter mit zirkulierendem Wasser
    vor. Wie da allerdings die Leistungsentnahme ist, kann ich nicht beurteilen.
    Habe aber bei Fertig-BHKW gesehen, dass diese durchaus üblich ist, genauso wie
    wassergekühlte Generatoren.


    Das mit Undichtigkeiten wäre natürlich ein Risiko. Zwar könnte ich garantieren
    ein absolut dichtes Auspuffrohr zu schweissen und auch anzuflanschen, aber ich
    weiss nicht wo da noch Abgase rauskommen könnten. Gut, ein wenig kann nicht
    schaden, bisweilen haben wir in dieser Werkstätte mit Benzinmotorsägen und
    Traktorzapfwellenkraft gearbeitet und da schmeckt einem das Bier danach nicht
    mehr. Hinsichtlich kann es nur besser werden.


    Meine Freunde sagen ich sei das geizigste Ar...loch im ganzen Tal, wahrscheinlich
    ist das auch der Grund warum ich keine Möglichkeit auslassen will um eine teure
    Investition zu umgehen. Für meinen beschriebenen Einsatzzweck lohnt sich aber
    kein vollwertiges BHKW, so mal ich die erzeugte Energie auch nirgends
    einspeisen kann. Beim normalen Stromanschluss ärgern mich die laufenden Kosten
    die oft höher sind wie der eigentliche Verbrauch, ein Kaminkehrer müsste auch
    wieder her um für 33 Euro 5 min im Kamin zu kratzen und das am besten 45 mal im
    Jahr.


    Daher mein Versuch eine Alternative zu finden und Eure Hilfe abzufragen.


    Gruss aus Kärnten.

  • Moin,


    für den beschriebenen Zweck geht ein Notstromaggi ausm Baumarkt. Die Sache mit dem Puffer ist ne Bastellösung und macht im Winter ärger weil der Puffer dann ja Frostfrei zu halten ist.
    Das Aggi an und abschalten ist auch Käse, wenn kein Strom verbraucht wird regelt das Ding eh auf "Leerlauf" und gut isses.


    mfg

  • Würde ich auch so sehen. Aggi mit Abgasführung nach draußen, ggf. Schalldämmhaube drüber aber mit guter Belüftung (Lüfter), und ein paar handelsüblich Heizlüfter mit Thermostat um es warm zu bekommen. Vor Benutzung großer Geräte so viele Heizlüfter abklemmen, dass das Aggregat nicht in Überlast geht.


    Unterm Strich wäre es aber vermutlich günstiger einen Stromanschluss zu nutzen, sofern das Gebäude schon ein Kabel gelegt bekommen hat, und damit auch zu Heizen, wenn die Halle nur einige Tage im Jahr benutzt wird.

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo: