Energieausweis für Gebäude, der Energiepass mit BHKW

  • So wies scheint gibts demnächst 2 Dachse im Keller. Die Bank ist mit meinem Finanzierungsmodell einverstanden.


    Ich habe aber noch eine Frage. Was macht der Dach eigentlich mit dem neuen Energiepass? Bei MFH darf ich ja den Verbrauch des Hauses über den Ölverbrauch rechnen. Wie wirken sich da meine 2 Dachse aus?


    dhyanesh

  • Moin,


    dann wirst Du wohl den Anteil des Öls für Stromproduktion wegrechnen müssen. Dein Hersteller hat doch eine "Stromkennzahl" festgelegt damit kannst du den anteiligen Verbrauch für Heizung/Strom berechnen.


    Mfg

  • In der neuen Micropower von Senertec steht:(Seite 2)
    Mit dem Dachs ausgestattete Immobilien erhalten eine Top-Klassifizierung im neuen Gebäudeenergiepass,...
    Durch den Einbau eines Dachs statt eines Heizkessels kann ein Gebäude um bis zu 2 Effizienzklassen besser bewertet werden.

  • Aber bitte den Stromertrag des Dachses doppelt abziehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Dachsfan ()

  • Das hieße ja wenn ichs recht verstehe.
    Der Bau ist momentan in der Klasse E und würde dann evtl. sogar nach Klasse C eingestuft?


    Ist ja fast unfair. Der Heizölverbrauch bleibt nahezu identisch und der Energiepass sagt dem Mieter das die Hütte ein Neubau ist. Das gibt noch Stress oder habe ich da was falsch verstanden?


    dhyanesh

  • Hallo dhyanesh,


    nach ENEV wird für Wohngebäude ein Jahres-Primärenergiebedarf von 80-140KWh/m² Wohnfläche für Heizung und Warmwasser gefordert.
    Primärenergie bedeutet es wird zurückgerechnet bis zum Bohrloch oder Baum ;).
    Wie du diesen Wert erreichst bleibt dir überlassen, entweder durch entsprechende Dämmmassnahmen oder guter Anlagentechnik. Es müssen aber bestimmte mindest Dämmstandards eingehalten werden um die Transmissionswärmeverluste in einem bestimmten Mass zu halten.


    Es werden dann nach ENEV alle Wärmeverluste und Wärmegewinne berechnet was dann die Endenergie ergibt , also die Energie die dein Tanklastwagen oder Pelletslieferant dir liefern muß.
    Diese Endenergie wird dann mit einem Primärenergiefaktor (fp) beaufschlagt, d.h. hier werden Verluste, Förderung, Umwandlung, Transport usw. des Energieträgers berücksichtigt.


    Ein BHKW das mit fossilen Brennstoff betrieben wird wird mit einem fp von 0.7 berücksichtigt und solche mit erneuerbarem Brennstoff mit 0.
    Zum Vergleich ein paar andere fp:
    Heizöl EL = 1,1
    Erdgas = 1,1
    Braunkohle = 1,2
    Holz = 0,2
    Strom = 3



    Wenn du also für dein Gebäude eine Endenergie von 30000KWh benötigst und dann mit 0.7 multiplizierst dann ergibt sich ein Primärenergiebedarf von 21000 KWh (y)
    Als vergleich eine Öl/Gasheizung: 30000 * 1,1 = 33000KWh
    und ein PÖL-BHKW = 0KWh !


    Schlimm wirds bei einer Stromheizung: 30000 * 3 = 90000KWh ;(
    Hier schlägt sich der schlechte Gesamtwirkungsgrad der Stromerzeugung nieder. Deshalb gilt -> mit Strom heizen ist ein Verbrechen (ihr lieben Wärmepumpen und Mamorplattenheizungs- Fuzzis X( )


    Du siehst also wie sich die BHKW Technik positiv auf den Primäenergiebedarf auswirkt. Du kannst somit aus einem alten schlechten Gebäude ein Gebäude nach ENEV herstellen oder sogar besser.


    Ich hoffe das kam verständlich rüber ;)


    @Dachsfan: Was du mit Strom bei ENEV willst verstehe ich nicht ganz ?(


    Grüße
    Thomas


    auch Energieberater (HWK) :P

    Dachs HR - Kontrollierte Wohnraumlüftung - Solarthermie 7,5m² - PV-Anlage 6,92 kWp (Eigennutzung), PV-Anlage 2,06kW (Volleinspeisung), Wärmepumpe Panasonic 5kW Monoblock, Batteriespeicher 7,7kWh mit SMA Storage 2,5kW

    Live unter https://visu.smartes-home.synology.me/


    Seit 09.09.2016 KIA Soul EV als Strompeicher mit Lenkrad :P

    Seit 16.02.2019 Hyundai Kona für noch mehr Speicherkapazität, KIA verkauft :S

    Mein Shop: Produkte der Technischen Alternative und Loxone

    2 Mal editiert, zuletzt von Tom3244 ()

  • @ Thomas
    Dankeschön soweit ist alles klar. Der ökologische Aspekt ist irgendwie logisch, finde ich. Strom vor Ort zu erzeugen macht halt mehr Sinn als Überlandleitungen zu heizen.


    Ich denke halt nur an die Betriebskostenabrechnung mit den Mietern.
    Guter "Ökostandard" des Hauses Klasse C aber das findet sich in der Abrechnung nicht wieder. Der Realpreis für die Heizung der Wohnung bleibt gleich bzw. steigt mit der Teuerungsrate.
    Der Mieter merkt es nicht in der Geldbörse ob Klasse E oder Klasse C.
    Das meine ich mit "Das gibt Stress"
    Spannende Sache mal gucken was draus wird.
    Btw. Der momentane Ölverbrauch liegt bei stolzen 35000ltr.


    dhyanesh

  • Hi,


    Zitat

    Guter "Ökostandard" des Hauses Klasse C aber das findet sich in der Abrechnung nicht wieder. Der Realpreis für die Heizung der Wohnung bleibt gleich bzw. steigt mit der Teuerungsrate.


    ?( ?(


    Durch den niedrigen Primäernergiebedarf kommst du doch zu einer sehr guten Bewertung deines Hauses im Energiepass. Da hängste dann ne Kopie von in den Hausflur das ihn jeder sieht (sollte eigentlich vorgeschrieben werden den unter der Hausnummer anzubringen ;) )


    Grüße
    Thomas

  • Stimmt schon. Das sieht gut aus. Auch deswegen verbaue ich ja die ca. 70000€.
    Nach meiner Erfahrung hört das ökologische Denken aber an der Geldbörse auf.
    Die Mieter sparen in Geld nicht einen Cent.
    Das ist legal, wird aber zu Diskussionen führen.
    Macht aber nichts.


    dhyanesh

  • Hy TOM,


    hatte kurz geschaut, aber keine Unterlagen von eine mMeeting gefunden, hab keine Zeit zum Suchen.


    Vieleicht hilft der Link Dir ??
    http://www.gebaeudeenergiepass…ackPID=1654&tx_faq_faq=98


    Also bei einem Meeting wurde ein Programm vorgestellt, das die Berechnung macht. Bei KWK Anlagen wurde die Stromproduktion in KWh mit 2 Multipliziert und vom Primärgasverbrauch ( Gasanlage ) abgezogen.

  • Hi,


    das ist aber ein eigenes Berechnungsverfahren das nicht der DIN entspricht.



    Gruß
    Thomas

  • Das kann alles sein, ich habe mal einen Pass und eine Berechnung gesehen und es mir angesehen. Ich dachte ich hätte alles eingescannt, finde es aber nicht.


    Ich weiß aber genau, das der Primärbrennstoffeinsatz um die Stromproduktion ( x Faktor 2 ) reduziert wurde. Also wurde dann erst der Rest mit einem niedrigen Faktor - kann sein 0,7 wegen Kat und so multiplieziert.


    Ob es richtig ist oder nicht.....

  • Die Stromproduktion ist aber in der Anlagenaufwandszahl und dem fp schon enthalten.