Eigengenutzter Strom - Machen wir uns da was vor?

  • In jeder Wirtschaftlichkeitsberechnung geht es ja auch um den eigengenutzten Strom.


    Bei einem Nano BHKW mit 5-8 Kw therm und 1KW el freut sich der Interessent, dass bei 4000 bh/a 4000KWh "Eigenstrom" produziert wird.


    Also 4000x22cent(vermiedener Stromeinkauf) + 4000x5,11KWK-Bonus + ersparte Minibeträge in Sachen Netzentgelte = Tolle Sache!


    Ich finde diese Rechnung ist extrem geschönt und erahne ein böses Erwachen, wenn man sich darauf verlässt. Zur Begründung:


    Es ist tiefster Winter, das Sterling- Gerät arbeitet rund um die Uhr. 1000 Watt je Stunde werden erzeugt. Als technisch Versierter hätte ich alle Dauerverbraucher (Kühl/Gefrierschränke, Umwälzpumpen, Unterhaltungs und Kommunikationstechnik) über 3 WE auf die Einspeisende Phase gelegt, käme ich im Mittel auf ca. 300 Watt pro Stunde. 700 Watt die Stunde müßte ich für ca. 11cent/KWh einspeisen, um für 22cent/Kwh Strom hinzuzukaufen, wenn jemand z.B.den Herd benutzt.


    Mein Bauch sagt mir, dass der Nomalo-Nano-KWK-Betreiber 90% des "selbstgemachten Stroms" billig einspeisen wird, wenn er nicht sinvolle Änderungen an seiner E- Installation vornimmt, und ganz massiv sein Verhalten ändert: z.B. morgens erst Kaffee machen, dann Toasten, Erst Waschen dann Trocknen und das am liebsten Nachts. Oder beim Kochen(wenn der Herd denn an einer Phase hängen würde): Erst den Braten in den Ofen, ausmachen um Restwärme zu nutzen, dann die Kartoffeln Kochen und hinterher, bevor alles kalt wird den Rotkohl schnell in die Mikrowelle


    Rechnerisch ist die übliche Wirtschaftlichkeitsberechnung natürlich richtig nur im zeitlichen Ablauf führt diese Berechnung m. E. ins finanzielle Desaster.


    Umgangen werden kann das nur, wenn Jahreseinspeisemenge gegen Jahresbezugsmenge verrechnet wird.


    Ist das gesetzliche Grundlage oder werden solche Verträge überhaupt angeboten?


  • Bei einem Nano BHKW mit 5-8 Kw therm und 1KW el freut sich der Interessent, dass bei 4000 bh/a 4000KWh "Eigenstrom" produziert wird.


    Also 4000x22cent(vermiedener Stromeinkauf) + 4000x5,11KWK-Bonus + ersparte Minibeträge in Sachen Netzentgelte = Tolle Sache!


    Ich finde diese Rechnung ist extrem geschönt und erahne ein böses Erwachen, wenn man sich darauf verlässt.


    Wirtschaftlichkeitsberechnungen haben (im Normalfall) auch die Punkte Stromverbrauch der Immobilie, Stromerzeugung (-> Eigennutzung, Einspeisung), Zusätzlicher Strombezug. Das Verhältnis Eigennutzung/Einspeisung führt zur Eigennutzungsquote. Die steht wiederum in Verbindung zum Gesamtverbrauch, welcher auf ein Standardlastband gelegt wird.


    Um es kurz zu sagen, bei einer fachlich korrekten Wirtschaftlichkeitsberechnung wird vorher ermittelt,


    Mein Bauch sagt mir, dass der Nomalo-Nano-KWK-Betreiber 90% des "selbstgemachten Stroms" billig einspeisen wird, wenn er nicht sinvolle Änderungen an seiner E- Installation vornimmtund ganz massiv sein Verhalten ändert: z.B. morgens erst Kaffee machen, dann Toasten, Erst Waschen dann Trocknen und das am liebsten Nachts. Oder beim Kochen(wenn der Herd denn an einer Phase hängen würde): Erst den Braten in den Ofen, ausmachen um Restwärme zu nutzen, dann die Kartoffeln Kochen und hinterher, bevor alles kalt wird den Rotkohl schnell in die Mikrowelle


    Man kann es auch übertreiben. Natürlich sollte man sich Gedanken machen, ob Trockner, Waschmaschine und und Backofen zur gleichen Zeit laufen... Beim Toaster ist es hingegen eher egal, der Verbrauch ist nur ganz kurz. In wie weit das Gedanken machen zur Einschränkung wird, hängt nur von einem selbst ab.

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Hallo,

    Als technisch Versierter hätte ich alle Dauerverbraucher (Kühl/Gefrierschränke, Umwälzpumpen, Unterhaltungs und Kommunikationstechnik) über 3 WE auf die Einspeisende Phase gelegt, käme ich im Mittel auf ca. 300 Watt pro Stunde.


    Das "Umklemmen" sollte eihentlich überflüssig sein, denn laut Gesetz sollten die Zähler die Phasen saldieren, d.h. Bezug von 3 x 1Kw pro Phase und gleichzeitige Einspeisung von 3 Kw auf einer Phase heben sich auf.

    Umgangen werden kann das nur, wenn Jahreseinspeisemenge gegen Jahresbezugsmenge verrechnet wird.


    Ist das gesetzliche Grundlage oder werden solche Verträge überhaupt angeboten?


    Hier in D nicht, von den Niederlanden habe ich mal sowas gehört, aber die sind mit KWK auch viel weiter, da gibt es auch sogenannte "Strompools" für Gartenbaubetrieben wo wohl recht unkompliziert Strom untereinander dehandelt werden kann.


    Mein Bauch sagt mir, dass der Nomalo-Nano-KWK-Betreiber 90% des "selbstgemachten Stroms" billig einspeisen wird, wenn er nicht sinvolle Änderungen an seiner E- Installation vornimmt, und ganz massiv sein Verhalten ändert: z.B. morgens erst Kaffee machen, dann Toasten, Erst Waschen dann Trocknen und das am liebsten Nachts.


    90 % finde ich ein wenig viel, aus dem Bauch heraus würde ich sagen 50 - 70%. Wie schon gesagt, mal eben Toasten oder Kaffe ist nicht so wild, aber erst Waschen und dann Trocknen macht schon Sinn.
    (Ob man nicht dank der schönen neuen Smartmetering Zähler demnächst seine Verbräuche eh dem Stromnetz anpassen müßen um Strom bezahlen zu können möchte ich mal dahingestellt lassen.)


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!


  • Das "Umklemmen" sollte eihentlich überflüssig sein, denn laut Gesetz sollten die Zähler die Phasen saldieren, d.h. Bezug von 3 x 1Kw pro Phase und gleichzeitige Einspeisung von 3 Kw auf einer Phase heben sich auf.


    Dem stimme ich zu. Die Betonung liegt allerdings auf GLEICHZEITIG und bei gleicher Leistung... (saldierend steht m.E. im Widerspruch zu Zählern mir Rücklaufsperre, die ja installiert sein müssen)


    und dennoch bleiben Restzweifel:


    Es herrscht 0 Verbrauch und Einspeisung auf einer Phase (Phase 1) 1000W entspricht einem Strom von 4,35 A. Wenn ich ZEITGLEICH einen Drehstromverbraucher mit 2 A Wirkstromaufnahme je Phase einschalte dann wird auf Phase 1 2A Eigennutz abgegriffen und 2,35A*230V=540,5W ins Netz gespeist und auf Phase 2+3 je (230V*2A=) 460W entnommen. Also 540 Watt billig ins Netz und ZEITGLEICH 920 W teuer aus dem Netz raus.


    Ich denke, dass es physikalisch, technisch und messtechnisch nicht anders geht.


    Haben wir hier Technikverliebte, die Einphasig einspeisen und unmittelbar vor Ihrer Hausinstallation je Phase ein Wattmeter installiert haben um so die Saldenbildung des Großen Zählers zu überprüfen?

  • Haben wir hier Technikverliebte, die Einphasig einspeisen und unmittelbar vor Ihrer Hausinstallation je Phase ein Wattmeter installiert haben um so die Saldenbildung des Großen Zählers zu überprüfen?


    Nun ja, wenn du getrennte (Bezug und Einspeisung) Rücklaufgesperrte Ferrariszähler hast, dann kannste dir schon ziemlich sicher sein....
    ...wenn du so ein Elektr. Teil hast wie ich, dann :glaskugel:


    Also mal Klartext: So oft, wie bei meinem Elektr. Erbsenzähler beide Pfeile aufleuchten, also ich habe das gefühl das das nicht mit rechen Dingen zugeht! |__|:-)


    Aber bei mir hängt noch ein wenig mehr dran wie ein Haushalt, deshalb müße mann das mal überprüfen, wenn ich im Betrieb gerade mal den Notstromi teste...
    ...hat bisher aber noch nie so gepasst!


    Gruß Dachsgärtner

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  • erst Waschen und dann Trocknen macht schon Sinn.

    ...wenn ich versuch das meiner Holden zu erklären ruft die wahrscheinlich die Truppe mit den weissen Turnschuhen ^|__|^

    Die dezentrale KWK ist keine Brücke - sie ist die Lösung :thumbup:


    und der Spenden-Button für unser Forum ist auf der Portal-Seite rechts :!:

  • ...wenn ich versuch das meiner Holden zu erklären ruft die wahrscheinlich die Truppe mit den weissen Turnschuhen


    Ist beim Dachs ja auch nicht ganz so schlimm, der stemmt wenn nicht gerade die Wama am heizen ist beides! :thumbup:


    Im Winter ist es eh nicht so schlimm, da brauchen wir fast immer mehr, als der Dachs hergibt, in der restlichen Zeit ist er zumindest so Programmiert, das er dann wenn so gut wie garkein Strom gebraucht wird nicht läuft.


    Aber den Tagesablauf bestimmen immer noch wir, und nicht die Dachslaufzeit! :D

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Erfahrungsbericht zur Erhöhung des Eigenstromverbrauch.


    Folgender Weg mache ich:
    Erkennung der Erzeugung des Stromes vom Dachs, über IPS und PC-Aufzeichnungen.
    Wenn Dachs startet, Funksignal geht an Adapter an Steckdose (wie Zeitschaltuhr). Adapter wird mit Strom versorgt. Vorher startbereit gemachte Maschine statet dadurch automatisch (Waschmaschine, Spülmaschine u. Trockner).


    Gruß

  • Nun ja, wenn du getrennte (Bezug und Einspeisung) Rücklaufgesperrte Ferrariszähler hast, dann kannste dir schon ziemlich sicher sein....

    Genau so funktioniert es sicher. Mein Bezugszähler hat sich z. Bsp. seit Oktober 2011 um 0,7 weiterbewegt, mal Umrechnungsfaktor 50 ergibt in rund 5 Monaten einen Fremdbezug von ca. 350 kwh. Bei 6 WE.

  • für Eure Antworten. Sie haben etwas Licht in die Sache gebracht und mit dem Hinweis auf saldierende Zähler meine Recherche und Denkweise in die entscheidende Richtung gelenkt. Hier kurz Zusammengefasst ohne Anspruch auf Richtigkeit:


    Der gute alte Ferrais- Zähler als Hausanschlusszähler arbeitet immer sadierend weil überschüssig ausspeisender Srom (insbes. auf einer Phase) als "Gegenstrombremse" auf´s Zählerrad wirkt und etwaiger Bezug auf anderen Phasen erstmal gegen den Druck der Bremse anarbeiten müssen. Die Rücklaufsperre dient einzig dazu dass der Zähler nie Rückwärts laufen kann. Also bei Einspeisung und Bezug zeitgleich arbeitet dieser Zähler zugunsten des Anlagen Betreibers und berücksichtigt die eigen erzeugte Energie in vollem Umfang.
    Bei null Bezug und Einspeisung steht dieser Zähler damit verhindert wird, dass teure KW/h zurück gedreht werden.


    Vorsicht ist geboten bei elektronischen bzw. 4 Quanten Zälern. Diese müssen auf Mode 2 Programmiert sein, sonst sieht die Geschichte wie oben gepostet aus.


    Schönen Dank nochmals

  • Der gute alte Ferrais- Zähler als Hausanschlusszähler arbeitet immer sadierend weil überschüssig ausspeisender Srom (insbes. auf einer Phase) als "Gegenstrombremse" auf´s Zählerrad wirkt und etwaiger Bezug auf anderen Phasen erstmal gegen den Druck der Bremse anarbeiten müssen. Die Rücklaufsperre dient einzig dazu dass der Zähler nie Rückwärts laufen kann. Also bei Einspeisung und Bezug zeitgleich arbeitet dieser Zähler zugunsten des Anlagen Betreibers und berücksichtigt die eigen erzeugte Energie in vollem Umfang.
    Bei null Bezug und Einspeisung steht dieser Zähler damit verhindert wird, dass teure KW/h zurück gedreht werden.

    Ne, so auch nicht. Du brauchst zwei Zähler, einen ausschließlich für Bezug und einen für Einspeisung. Dabei habe ich mit dem EVU ausgehandelt, dass ich nur für den Bezugszähler Gebühren zahle. Der Einspeisezähler kostet mich nix, dafür bekommen Sie ja den Strom fast geschenkt.

  • Die Ausführung von Saschag über Ferrariszähler ist korrekt.
    Die Tatsache, daß zwei Zähler gebraucht werden auch.


    Gruß