Dachs HKA: Mindestgasverbrauch?

  • Hallo zusammen.
    Die Überschrift klingt vielleicht komisch, ist aber ernst gemeint.
    Bei der Diskusion "Rechnet sich ein Dachs" gibt es viele Meinungen.
    Ich meine jetzt nicht die Berechnung von Senertec!!
    Ich habe mich mit einem Handwerksmeister unterhalten, der normale
    Heizungen (Brennwertgerät ect...) installiert. Als ich Ihn auf den Dachs ansprach reagierte er positiv, meinte aber ein Dachs rechne sich erst ab einem Gasverbrauch von 4500 m³ im Jahr.
    Kann das ein Dachsbetreiber da drausen bestätigen oder dementieren?
    Gruß
    Mark


    PS: Habe mein Angebot von meinem DAchs-Dealer noch nicht erhalten,
    der gute Mann hat Arbeit ohne Ende, sicher auch wegen der anstehenden MwSt-Erhöhung.

  • Hallo M.Dabelju,


    die Rentabilität eines BHKWs rechne ich immer in Betriebsstunden pro Jahr. Der Gasdachs braucht ca. 2,1m³ Gas/Stunde, demnach würde sich ein Dachs nach Aussage Deines Handwerksmeisters schon bei 2150h/a. Hier kommt wieder die alte Diskussion auf, wann lohnt ein Dachs.


    Bitte mal die Suchfunktion diesbezüglich hier im Board nutzen, hier wurde schon sehr umfangreich darüber diskutiert. Meine Meinung ist, bei unter 3500h/a braucht man gar nicht anfangen zu rechnen, ob sich der Dachs Betriebswirtschaftlich lohnt. Und bevor Dachsfan hier antwortet :D : seine Meinung ist: jede Stunde Laufzeit lohnt sich, da mit jeder Stunde Laufzeit CO2 eingespart wird. Sollten dann noch Fragen offen bleiben einfach wieder melden.


    Grüße


    Bruno


    PS: Sorry, Dachsfan, das musste grade sein.

    Ich bemühe mich, garantiere aber keine Vollständigkeit und Richtigkeit, Beiträge ersetzen keine Steuer- oder Rechtsberatung!
    Ich Unterstütze den gemeinnützigen Gedanken dieses Forums und dessen gemeinnützigen Verein, der sicher nix gegen eine Spende hat, wenn ihm hier geholfen wurde.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bruno44 ()

  • Hallo M.Dabelju,


    wieviel Strom brauchst du, und wieviel Strom von dem Dachs benötigst Du selber?


    Wenn Du alles selber brauchst, dann rechnet es sich evtl. schon früher, wenn Du wenig Strom selber benötigst, dann kann es sein, das der Dachs ein wenig länger laufen muß damit es sich für Dich rechnet !


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Hallo Kazumba,


    auch ich habe für verschiedene Laufzeiten Berechnungen angestellt.
    Um zu Deiner Rechnung vergleichbar zu sein werde ich ebenfalls ohne Mineralölsteurerstattung und ohne Wartungskosten rechnen.


    5000 Betriebsstunden multipliziert mit 1,79 l pro Stunde ergeben 8950 Liter pro Jahr. Bei deinem angenommenen Ölpreis von 65 Cent pro Liter sind das im Jahr 5.817,50 € .


    Bei diesen 5000 Stunden werden abgegeben: 52.500 kWh Wärme und 26.500 kWh Strom. Zur einfachen Berechnung gehe ich davon aus, dass der erzeugte Strom Deinen gesamten Eigenbedarf von 20.000 kWh deckt und Du somit noch 6.500 kWh zu 0,11 € ins Netz einspeist. Dieser Verkauf bringt Dir 715,00 € Einahmen.

    Dein Gesamtaufwand für Wärme und Strom liegt somit bei 5817,50 € fürs Öl abzüglich Stromverkauf 715,00 € gleich 5102,50 €


    Um den Vorteil des Dachs zu ermitteln, müssen nun die Kosten ermitteln werden, welche entstehen, wenn die Wärme von einem normalen Heizkessel bereitgestellt und der Strom zugekauft wird.


    Für die Wärme von 52.500 kWh benötigt ein Standartölkessel 5700 Liter Heizöl. Bei einem Preis von 0,65 € ergeben sich 3.705,00 €. Für den Strom hast Du angegeben 2107.30 € und 801,50 € bezahlen zu müssen. In der Summe sind das 6.613,80 €.


    Wenn diese 6.613,80 € mit dem Dachswert von 5.102,50 € verglichen werden, hat der Dachs bei den Betriebskosten einen jährlichen Vorteil von 1.511,30 €.


    Dies ist aber erst die halbe Wahrheit. Um diese Einparung zu erreichen, muss erst mal kräftig investieren werden. Im Gegensatz zum Ölkessel sind die Anschaffungskosten beim Dachs etwa 20.000 € höher. Von einem wirklichen Gewinn kann man erst sprechen, wenn diese höheren Anschaffungskosten wieder eingenommen wurden.


    Wird nun der jährliche Betriebskostenüberschuss von 1.511,30 zur Tilgung und Zinszahlung verwendet, vergehen ca. 16 Jahre um die 20.000 € zurückzuzahlen. In dieser Zeit erreicht der Dachstacho auch 80.000 Betriebsstunden. Somit ist es gerade einmal gelungen, die höheren Investitionskosten wieder einzuspielen und das auch nur, wenn keine Reparaturen in dieser Zeit anfallen.


    Ab einer jährlichen Betriebsstundenzahl von 5.000 Stunden muss ich dann dem Hersteller recht geben, der Kessel verdient sein (Mehr) Geld. Um Gewinn zu erzielen reichen 5.000 Stunden aber nicht.


    Zur Vereinfachung habe ich in meiner Rechnung folgendes nicht berücksichtigt:


    Energiesteuerrückzahlung
    Wartungskosten
    möglicher Entfall KWK -Zuschlag
    beide Varianten ohne Brennwertnutzung, da ich keine genauen Angaben zur Wärmeabgabe mit Kondensor gefunden habe
    sehr optimistische Aufteilung Eigenverbrauch und Verkauf beim Strom
    keine Reparaturen




    Mit freundlichen Grüßen

  • Wie sieht denn die Sache aus, wenn sich Öl und Strompreis verdoppeln ??


    Wie sieht denn die Sache aus, wenn bei 80.000 h ein neuer Motorzylinder für 1.000 € + Montage montiert wird. Dann gehts für den Dachs wieder los......

  • Zitat

    Original von Fuchs
    Dein Gesamtaufwand für Wärme und Strom liegt somit bei 5817,50 € fürs Öl abzüglich Stromverkauf 715,00 € gleich 5102,50 €


    und wo sind die vermiedenen Stromkosten hier, die 2.107,30 € HT und 801,50 € NT die ja nicht mehr ans EVU zu überweisen sind ?(


    AxelF

    Wikipedia: ICH WEISS ALLES!


    Google: ICH HABE ALLES!


    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Hat er doch extra geschrieben.
    Der "einfachheit" halber hat er diese Daten ausgeklammert!
    So einfach ist es halt seine Zahlen runterzurechnen...



    @M.Dabelju
    Du siehst das es zu dem sehr komplexen Thema immer wieder kurze aber teils wenig Aussage fähige Komentare von beiden Seiten geben kann.


    Ich kann dir jetzt nur raten deine Hausdaten fleißig mitzuschreiben, aus diesen kannst du dir sehr genau deine zu erwartenden Kosten ableiten.
    Für die Betriebskosten der ÖLmaschine kann ich dir nur zu einem Vollwartungsvertrag raten, bei dem kannst du draufzahlen, aber es kann genauso andersrum sein!!! ;(
    Wenn du dann deine Laufzeiten mit den dir genannten Kostenstellen gegenrechnst kannst du selbst sehen ob etwas überbleibt.


    Zu dem überbleiben ist noch zu sagen, bei einer heizung bleibt am Ende weniger als nix über, also bitte auch dann nur die Differenz zwischen den beiden Wärmeerzeugern einsetzen.
    Deine Zins- und Tilgungsrate kannst du dir bei der KFW aussrechnen lassen.


    Hast du dann alle Faktoren für eine Berechnung?
    Ansonsten einfach nochmal melden, richtig beissen tut hier keiner :rolleyes:

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • hallo Fuchs,
    weis schon, daß meine Tabelle sehr grob ist - soll auch eher ein "Spielzeug" sein, um zu sehen z.B. was passiert, wenn ich statt 5000 Bh etwa 4000 Bh eingebe oder einen höheren Ölpreis, oder , oder ....
    Eins weis ich jedoch genau - hab ca 9000 € für Strom und Öl in den letzten Jahren jeweils ausgegeben. Und meine Heizung war 20 Jahre alt, stand in absehbarer Zeit zum Austausch an (hätte nach vorliegnden Angeboten um die 12000 gekostet).
    Kann man alles verfeinern mit Zins, etc. Wollt ich aber nicht. Mir reichte es, daß ich um die 5-6000 € demnächst pro Jahr vorauss. haben werde. Dabei kommt's mir auf 100 € rauf oder runter gar nicht an. Und ob sich das Ding schließlich in 5 oder 7 Jahren bezahlt gemacht hat, war mir eigentlich auch egal - Hauptsache ich erlebe es noch (mit meine jetzigen 60 Jahren ).
    Es machte für mich keinen Sinn, mit zu spitzem Bleistift zu rechnen, weil ich die Unwägbarkeiten der Zukunft eh nicht berechnen kann - das ist für mich dann nur noch der Blick in die Glaskugel.
    Mir hat's schlußendlich geholfen, eine Enscheidung zu treffen - und darum ging's mir.

  • Hallo,


    ich pflichte Kazumba hiermit voll bei!!!


    Mein Dachs macht zwar nur 3500 Bh/a, braucht also eine etwas längere Armortisation. Dafür bin ich aber noch etwas jünger. ;)


    Gruß Andy der FrechDachs

    ... denn die Freude an der richtigen Entscheidung währt länger als die Freude am billigen Einkauf!

  • Bei mir wäre das auch nicht so schlimm, wenn erst meine Kinder etwas davon hätten, bin schließlich steinalte 49 :D

  • Hallo,


    Antwort an Bernd und AxelF

    Etwas habt ihr mich schon überrascht mit der Frage nach den vermiedenen Stromkosten. In meiner Rechnung ist doch eindeutig zu sehen das dem Dachsnutzer keine Ausgaben für Stromkauf berechnet werden.


    Nochmals zu den Grundlagen. Wenn Kosten vermieden werden sind sie nicht mehr da. Ihr Betrag ist somit 0 (null). Die Stromkosten für den Bezug sind in der Rechnung mit dem Dachs also mit 0 € enthalten, weil ja nichts mehr bezahlt werden muss. Es verbleibt auf der Kostenseite nur das Heizöl.


    Wenn ich euch richtig verstanden habe, wollt Ihr nun auf der Ertragsseite die vermiedenen Stromkosten nochmals verbuchen. Das ist falsch weil doppelter Ansatz.


    Stellt euch vor Ihr habt ein Zeitschriftenabo gekündigt und Ihr würdet nun erwarten das 1. die Gebühren für die Zeitschrift wegfallen, und Ihr 2. für die nunmehr nicht mehr erhaltene Zeitschrift monatlich eine Gutschrift vom Verlag erhaltet. Diese Art der doppelten Buchführung ist realitätsfern und sicherlich dem Handbuch für den guten Verkäufer entnommen.


    Also nochmals, in meiner Rechnung zahlt nur der Nutzer mit dem einfachen Ölkessel für den zugekauften Strom. Für den Dachsnutzer entfallen diese Kosten. Dadurch entstehen ja die jährlichen Vorteile bei den Betriebskosten.




    Antwort an Dachsfan


    Was wird wenn sich Öl und Strompreis verdoppeln?


    Dann sieht es schlecht aus für alle welche noch mit Öl heizen.
    Gleichzeitig würde die Wärmepumpe als die Alternative in den Blickpunkt rücken.


    Im Gegensatz zu Dachs und Ölkessel sind bei der Wärmepumpe nur weniger als ein Drittel der gesamt benötigten Heizenergie von der Preissteigerung betroffen. Für den von der Wärmepumpe benötigten Strom ist sicherlich auch mit steigenden Preisen zu rechenen. Nur wird diese Erhöhung durch die vielen alternativen Möglichkeiten Strom zu erzeugen langsamer ablaufen.
    Selbst die Fotovoltaik wird dann ohne Förderung kostendeckend Strom erzeugen. Für Neuanlagen fällt die Einspeisevergütung jährlich um 5%. In 6 Jahren sind das nur noch 38 Cent pro kWh. Die Modulhersteller werden ihre Gewinne etwas reduzieren und den Wirkungsgrad gleichzeitig verbessern, so das diese Anlagen Wirklichkeit werden.


    Der Strompreis ist in den letzten 10 Jahren um ca 45 % gestiegen. Nicht zuletzt durch die Förderung für KWK , Wind und Sonnenstrom. Das Heizöl ist in dieser Zeit fast 300 % gestiegen. Wenn diese Entwicklung so weiter geht, wird wohl in 10 Jahren an einem Klein- BHKW kein Zylinder mehr gewechselt.



    Mit freundlichen Grüßen

    2 Mal editiert, zuletzt von Fuchs ()

  • Ich möchte Dich aus Zeitgründen nur auf eins hinweisen.



    Der Strompreis ist derzeit recht niedrig, da noch ein sehr grosser Anteil aus den Kernkraftwerken kommt.


    Wenn der Strompreis sich nach Windenergiepreisen oder PV richten würde.......


    Aussderem gab es Wettbewerb auf dem Strommarkt, dies hat die Preise ebenfalls gedrückt.


    Ich persönlich gehe von saftigen Strompreissteigerungen aus. Auch sehe ich grosse Probleme die "neuen" Gaskraftwerke zu bereiben, da ersten Gas knapp ist und imemr mehr durch Fernost und eigenen ständig steigenden Bedarf fast ins unermessliche geht. Öl ist in etwa das gleiche.


    Der Staat hat sich deshalb klar zur KWK Bekannt, so das von einem steigenden KWK Bonus ( Umlage auf alle Verbraucher ) zu rechnen ist.


    Ich erwarte täglich einen entsprechenden Beschluss.
    So oder so wird es Wärmepumpenstrom nicht besonderns günstig geben, da auch imemr mehr Lastmanagment dazu führt, das auch Schwachstromzeiten gut genutzt werden.


    Fazit: Ich sehe für mich persönlich als Betreiber einer KWK Anlage - siehe http://www.Haus.Suefke.de
    sehr gute Changen mein Objekt sehr preisgünstig mit Strom und Wärme betreiben ( vermietbar ) zu halten.